Dienstag, 10. Juni 2014

Bundesjugendtreffen Neuss vom 5. bis 9.6.2014

Im Vorfeld hat schon unsere Marlis vom VDST angerufen und mitgeteilt, dass außer uns und unseren Kids nur noch sie von den Hessen zum Bundesjugendtreffen fährt. Und ob es nicht möglich sei, dass wir einen Teil der VDST-T-Shirts, die extra für diesen Event gebaut worden sind, mitnehmen könnten, weil nicht alles in ihr kleines Auto hineingeht. Das ist natürlich keine Frage und hat den Vorteil, dass unsere Kinners auch in Offenbach wohnen und Papa Holzwurm, wenn er sie denn bei uns vorbei bringt, die Hemden gleich mitbringen kann. Das erspart uns einen Weg über Offenbach, oder Marlis zwischendrin eine Tour zu uns.
Da die Kinners am Freitag noch Schule haben, werden wir erst nachmittags loskommen, was Ruth ziemlich entgegen kommt, weil sie meint, nicht schon wieder Urlaub nehmen zu können. Ich habe aber inzwischen schon alles vorbereitet und das Mobil getankt (Sprit und Wasser), sowie den Kühlschrank angeschmissen.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir –trotz Anfahrt am Freitagmittag- nicht im Stau auf der Sauerlandlinie stecken bleiben.

Los wollen wir um 3 Uhr. Aber Ruth meldet sich von unterwegs, dass bereits in Karben ein Stau ist und Micha mit seinen Kids kommt auch erst um ¼ vor 4 Uhr – und nachdem alles gepackt ist, wir bei der Bank waren und endlich auf der Piste sind, bleiben wir bereits am Gambacher Kreuz in der Masse hängen. Bereits am Vormittag hatte sich in der Nähe des Flughafens ein Unfall ereignet und an den Resten zehren wir noch jetzt. Die Autos und LKWs, die diesen Unfall weiträumig umfahren wollen, so wie das der Hessische Rundfunk in seinen Verkehrsmeldungen empfiehlt, kommen alle übers Gambacher Kreuz und verstopfen am heutigen Tag den Weg auf 50 Kilometern. Da hört dann langsam der Spaß auf. Der Rest der Strecke gestaltet sich  vergleichsweise problemlos und um kurz nach 7 sind wir dann endlich doch schon angekommen.
Kurz darauf gibt´s  auch schon Abendessen, nachdem wir unseren Kids beim Aufbauen der Zelte geholfen und für unser Mobil einen nahezu perfekten Stellplatz gefunden haben mit einer offensichtlich ganz frisch gegossenen Betonplatte als Vorplatz.
Es stehen schon reihenweise Zelte auf dem Gelände und es kommen immer noch anreisende Jugendgruppen, die sich hinzu gesellen. Wir werden zunächst offizielle begrüßt und Burkhard, der Bundesjugendwart, erläutert die Besonderheiten des diesjährigen Treffens. Die Aktivitäten werden vorgestellt: neben dem Tauchen gibt es noch Lebensraum Wasser, wissenschaftliches Tauchen, Monoflossen und Orientierungstauchen, Segeln, Bogenschießen, Kanu fahren, Drachenboot-Rennen, Floss-Bau, Foto- und Video-Wettbewerb. Man sieht, es ist für jeden etwas dabei. Insbesondere wird erwähnt, dass das Wasser, das am Bierstand ausgegeben wird, kostenlos ist und dass die Jugend von dem Angebot wegen der großen Hitze, die fürs Wochenende angekündigt ist, regen Gebrauch machen soll.
Dann bekommen wir noch erzählt, welche Angebote es in sportlicher Hinsicht gibt und wie man sich gegebenenfalls dort zur Anmeldung bringt. Schon ist der erste Abend in offizieller Hinsicht gelaufen und die Jugendlichen finden sehr schnell zueinander und knüpfen die ersten Kontakte. Ruth und ich nehmen noch mit Imke und Norbert, die Teilnehmer an unserem Frühjahrsseminar waren, ein Feierabendsäftchen und begeben uns frühzeitig zu Bett.
Samstag, 7.6.2014
Alles ist noch recht neu und man muss sich erst an die Gegebenheiten gewöhnen. Immerhin ist das Essenzelt sehr groß und hat einen Holzfußboden. Wir erfahren, dass dies von einer Zeltverleih-Firma gemietet und aufgestellt worden ist, damit auch bei (nicht angesagtem) schwerem Wetter keiner nasse Füße bekommt.
Nach dem Frühstück rennt die Jugend nochmal zur ausgehängten Liste um sich zu vergewissern, wo sie sich einzufinden hat und um 9 Uhr werden im Schatten der großen Halle die tauchwilligen Jugendlichen auf die vorhandenen Tauchlehrer verteilt. Auch ich bekomme zwei zugeteilt und gehe am Morgen mit Jan und nachmittags mit Noa tauchen.
Zwischendrin kriege ich noch einen Micha aufs Auge gedrückt, den ich ebenfalls durchs  Wasser ziehe. Ganz zum Schluss werde ich gefragt, ob ich noch einen Gang mit Markus machen wolle und auch das ist kein Problem.
Danach machen Ruth und ich uns auf den Weg zu den Duschen, bevor der große Ansturm beginnt – und das klappt auch ganz gut.
Ich bin früher fertig und schneide mir gerade die Nägel, da kommt mein Kollege, der beruflich mit mir das Zimmer teilt und der in Köln wohnt, mit seinem Töchterlein Maria vorbei um sich das Ganze einmal zu betrachten. Maria besichtigt erst einmal das Wohnmobil und möchte dann noch baden gehen, was auch problemlos möglich ist. Danach macht die Modellbootabteilung des Tauchclubs „Pulchra Amphora“ noch eine Vorführung ihrer Elektrobootchen, die mit einer immensen Geschwindigkeit durchs Wasser sausen und atemberaubende Kunststückchen vollführen.
Unsere Kinners haben nach dem Abendessen noch eine Besprechung bei Marlis, die einen „Kriminalfall“ vorbereitet hat, der einen Teil der Jugend am nächsten Tag beschäftigen soll und der einer gewissen Vorbereitung bedarf. Alle wollen Ermittler sein bei der NCSI (Neuss Criminal Investigative Service), aber es gehören auch ein paar kriminelle, beziehungsweise asoziale Elemente dazu, die verkörpert werden müssen. Der Andrang ist groß – hat doch Marlis sogar „Dienstausweise“ vorbereitet und Gerätschaften zur Fingerabdruck- und DNA-Abnahme mitgebracht. Zwischendrin ist Marlis immer wieder damit beschäftigt, die T-Shirts, die von der Firma Aqualung gesponsert worden sind, mit einem von ihr eigens für das Bundesjugendtreffen gefertigten Stempel zu bedrucken. Leider sind in der Ausschreibung des Treffens die Hemdengrößen nicht abgefragt worden, so dass etliche ganz Kleine in XXL-T-Shirts herumlaufen, die wie Nachthemden wirken. Und leider sind bei der Ausgabe des T-Shirts auch Fehler unterlaufen. So wurden aus einem offensichtlich privaten Koffer bereits vergebene XS-Shirts gemopst und anderweit vergeben, so dass die regulären Eigner wiederum auf zu große Shirts zurückgreifen müssen.
Der Kriminalfall soll dann am nächsten Abend gelöst werden.
 

Sonntag, 8.6.2014
Der Vormittag läuft nach demselben Muster ab, wie am Vortag und am Nachmittag bekomme ich vor dem ersten Tauchgang die Leiche (eine aufblasbare Puppe mit Schädelverletzung), sowie eine in ein blutiges T-Shirt eingewickelte Taucherlampe, die ich möglichst unauffällig unter dem Steg verstecken soll, geliefert. Wir bringen sie vorab schon mal in eines der am Steg liegenden Drachenboote und bevor ich dann mit Jan abtauche, verstauen wir die Leiche unterm Steg. Eine gute Wahl, weil der ursprüngliche Plan, sie mit einem Bleigurt zu beschweren, nicht zu realisieren gewesen wäre. Dann machen wir unseren Tauchgang und als wir auf dem Rückweg wieder unterm Steg hochkommen, lasse ich die „Leiche“ auftauchen, höre am Geschrei, dass sie auch sofort entdeckt worden ist und bringe dann gleich noch die eingewickelte Mordwaffe mit, die ich als Fundstück den Ermittlern, die bereits vor Ort sind, übergebe.
Ganz professionell läuft das Ganze noch nicht ab, weil die übereifrigen Ermittler sich gegenseitig darin übertreffen, eventuell vorhandene Spuren gekonnt zu verwischen, bevor sie aufgenommen, geschweige denn ausgewertet werden können.
Nach dem Abendessen findet zunächst wieder die allabendliche Betreuer-Besprechung statt, während der der Tag nochmals Revue passiert.
Und dann erfolgt, unter der routinierten Moderation von Marlis die Rekonstruktion der Tat mit der Auflösung des Ganzen und der Erläuterung der Hintergründe. Der Mörder wird dingfest gemacht und die (im Übrigen trefflich verkleideten) Mitwirkenden bekommen den ihnen gebührenden Applaus.
Wir sitzen anschließend wieder ein wenig beisammen und Marlis hat ein paar ihrer Utensilien zirzensischen Hintergrunds dabei. Das Angebot wird von allen reichlich genutzt und keiner muss Langeweile erleiden.
In der Nacht erwachen wir durch einen heftigen Donnerschlag, der von einem ebenfalls heftigen Regenguss begleitet wird, aber am nächsten Morgen ist der Boden fast schon wieder trocken.
Montag, 9.6.2014
Heute Morgen ist es schon wieder knallheiß. Nach dem Frühstück machen wir mit unserer Melanie noch einen Tauchgang. Dann sprechen wir ab, dass wir um 12.00 Uhr losfahren wollen, damit wir eventuellen Staus aus dem Weg gehen können. Ruth und ich packen schon mal unser Auto und ich begebe mich, bevor ich zur Dusche gehe, nochmal zum Steg um zu schauen, ob unsere Kinners schon beim Abbau sind. Nein, natürlich nicht! Ich bringe sie auf den rechten Weg und selbst dann zum Duschen und schließlich kommen wir gegen 12.30 Uhr los, gerade als es mit großen Tropfen beginnt, zu regnen.
Auf der Strecke in Richtung Köln gießt es in Strömen, aber wir kommen durch und hinter Köln ist es schon wieder trocken und heiß. In Ehringshausen fahren wir nochmal von der Autobahn ab und holen uns beim DOLOMITI noch ein Eis, das bei dieser Hitze richtig gut tut.
Schließlich fahren wir Melanie und Alex noch nach Offenbach zu ihrer Großmutter, da deren Eltern noch unterwegs sind und erst gegen Abend wieder zurück sein werden.
Dann geht´s  nach Hause,  wo wir zunächst nur das Notwendigste auspacken und uns dann erst einmal in unser kühles Häuschen zurückziehen, dass Ruth vor unserer Abfahrt  gottseidank gegen eindringende Hitze abgeschirmt hatte. Für ein größeres Abendessen ist es heute einfach zu heiß …


 





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