Montag, 22. Februar 2016

Malediven 2016, Emperor Atoll und Bathala Dive-Resort (5.2. bis 20.2.2016)








Lange war die Vorbereitungszeit und lange auch das Warten bis zum nächsten Urlaub. Dann musste Ruth noch 2 Tage dienstlich nach Basel und es war Faschingszeit. Schließlich kam noch kurz vor der Abreise eine Abrechnung für den Gasverbrauch in Alsfeld. Der Betrag, der angefordert wurde, war doppelt so hoch wie in 2015, obwohl sich an den Verhältnissen nichts geändert hatte. Ein Anruf brachte erst mal nichts, obwohl ich erst mal mit dem Gaslieferanten „Rhönenergie“ telefoniert habe. Aber Wolf wollte in der nächsten Woche in Alsfeld vorbeifahren und den tatsächlichen Zählerstand feststellen, denn ein so exorbitant hoher Gasverbrauch konnte, auch angesichts der zunehmenden globalen Erwärmung, gar nicht sein.
Immerhin hatte Ruth dann am 5.2., dem Tag des Abflugs, bereits Urlaub, so dass wir nur noch die Reste dessen, was ich nicht mehr geschafft hatte, zu packen brauchten. Dann fand ich noch heraus, dass man bei OMAN AIR, unserer Fluggesellschaft, online einchecken konnte, was ich natürlich auch tat. Jetzt haben wir aber zur Zeit keinen Drucker. Aber da wir sowieso unser Auto in Mühlheim abstellen wollten, war dies kein Problem, denn wir mussten bei Libor und Heike vorbei und Libor hat uns dann freundlicherweise aus der Patsche geholfen. Sowieso hatten wir alle wichtigen Reisedokumente nochmal auf einem Stick mitgenommen, um auf der sicheren Seite zu sein. Dann fuhren wir zum Bahnhof in Mühlheim und luden unser Gepäck aus, während Heike mit ihrem Papa zum Bahnhof liefen, um dann unser Auto wieder mitzunehmen.
Dann stiegen wir in die S-Bahn und fuhren zum Flughafen. Es zeigte sich, dass der Vorab-Checkin eine gute Maßnahme war, weil sich dadurch unsere Wartezeit erheblich verkürzte.
Schließlich saßen wir im Flieger, natürlich kein Fensterplatz, sondern in der Mittelreihe, und dann setzte sich eine sehr kräftige Frau neben mich, die mit ihrem Volumen nahezu meinen Platz noch mit beanspruchte. Das zog sich hin bis Muscat, dem Ort unseres Zwischenstopps. Dort hatten wir zwei Stunden Aufenthalt und als wir dann in den nächsten Flieger stiegen, hatte Ruth zunächst einen Sitznachbarn, der aber zunächst nur seine Jacke hinlegte – und sich dann doch noch woanders hin setzte. Und ich durfte so lange ans Fenster, war aber inzwischen so kaputt, dass ich erst mal ein Runde schlafen musste, bevor ich mich dem Blick aus dem Fenster hingeben konnte. Außerdem war die Sicht nicht so berauschend und wir sahen die Atolle erst kurz vor der Landung.
Wir waren davon ausgegangen, dass Mary, Tom und Dany bereits da wären, aber unser Abholer von EMPEROR V parkte uns an einem Café und erklärte, er müsse noch vier weitere Personen in Empfang nehmen, bevor es weitergehe. Ich war schon wieder geschwitzt und begab mich erst einmal mit meiner kurzen Hose in der Hand zur Sanitären, wo ich mich umzog. Dann suchten wir uns ein windigeres Plätzchen und warteten auf unsere Reste.
Nach einer herzlichen Begrüßung machten wir uns auf den Weg zum Dhoni, das uns dann zu unserem Aufenthaltsort für die nächste Woche brachte. Hier bekamen wir einen Begrüssungsdrink und eine intensive Einweisung ins Boot, bevor wir auf dem Vordeck sehr gut zu Abend speisten und dann, inzwischen schon wieder todmüde, noch ein, zwei, drei Gute-Nacht-Bierchen zu uns nahmen.
Bereits vorab hatten wir mitgeteilt bekommen, dass das Wecken bereits um 5:45 Uhr stattfinden sollte, damit wir unseren Early-Morning-Dive auch richtig genießen könnten.
Urlaub halt, wie man ihn sich vorstellt.
Sonntag, 7. Februar 2016
Tatsächlich, der Wecker klopft pünktlich um 10 vor sechs an unsere Tür. Wir nehmen vor dem Briefing einen Kaffee und einen Keks und werden dann in den Tauchplatz eingewiesen. Es handelt sich um Kurumba, einen Easy-dive-spot. Und tatsächlich brauchen wir uns nur in Wasser fallen und dann treiben zu lassen. Und am Ende des Tauchgangs werden wir wieder aufgesammelt. Zwischendurch gibt es schon eine stattliche Anzahl an bunten Meeresbewohnern zu sehen. Aber das haben wir hier ja nicht anders erwartet. Nach dem Tauchgang und zurück auf dem Schiff gibt es ein gutes Frühstück mit Wurst, Ei und diversen Zutaten und dann werden wir transferiert und zwar vom Male-Atoll zum Nord-Ari-Atoll. Das sind rund vier Stunden Fahrt, die wir vorwiegend auf dem Oberdeck im Schatten verbringen, weil wir von hier aus eine sehr gute Sicht auf die Delfinschulen haben, die hier in nicht ganz so geringer Zahl vorbeidefilieren. Unterwegs gibt´s  dann ausnahmsweise mal wieder etwas zum Essen. Wir haben nur leicht anverdaut, als erneut zum Briefing geblasen, äh – geläutet wird.
Der zweite Tauchgang vor Bathala wird dann schon anspruchsvoller, weil hier eine Wahnsinns-Strömung herrscht, die fast unsere Gruppe auseinander reisst. Und dann bläst, ob der starken Strömung, auch noch mein Automat ab, so dass bereits nach 33 Minuten mein Tauchgang zu Ende ist. Ich mache einen Aufstieg mit Dani, die ebenfalls nur noch wenig Luft hat – und die Anderen kommen nach.
Für heute Abend ist ein Nachttauchgang angesagt, bei dem angeblich die Mantas unmittelbar vor der Maske patroullieren sollen. Wir lassen uns mal überraschen, aber  versprochen ist schließlich versprochen.
Als es losgehen soll,  brennt am Heck unseres Schiffes bereits ein starker Scheinwerfer und im darunter liegenden Wasser tummeln sich Myriaden von Kleingetieren. Und ab und an taucht ein großer Schatten aus der Dunkelheit auf und macht unter dem Scheinwerfer mit geöffnetem Maul eine Rolle rückwärts und schaufelt den Krill in sich hinein. Na, das kann ja heiter werden. Leider kommt es allerdings anders. Nach entsprechendem Briefing sitzen mehrere Schiffsladungen Touris auf dem Grund herum und leuchten schräg nach oben, weil das die Mantas anzieht. Es wird auch einer für den Bruchteil einer Sekunde gesichtet, aber unser stolzer Spanier steckt dem Tier seine Lampe in den Schlund, was das Vieh derart erschreckt, dass es sofort Leine zieht (und dabei wahrscheinlich den Anderen noch Bescheid sagt.) Wir sitzen also nahezu eine Stunde in unbequemer Stellung am Grund und warten. Auch ein kurzfristiger Stellungswechsel zum nächsten Schiff bringt, außer noch intensiverer Lärmbelästigung, keinen Manta, so dass wir unverrichteter Dinge, dafür aber enttäuscht, wieder aufsteigen und ein Trostbier zu uns nehmen, bevor wir zu Bett gehen.
Montag, 8.2.2016
Der nächste Tag sieht uns mit neuer Hoffnung aufstehen und heute sollen wir nicht enttäuscht werden. Wir machen drei Tauchgänge – am Maaya Thila, am Moofisha (Manta Point) und schließlich am Digga Thila und überall sehen wir die bunte Unterwasserwelt und endlich auch die ersehnten Mantas. Den Abend verbringen wir auf einer (einsamen) Robinson-Insel – nur, dass auch hier bereits mehrere Schiffsladungen Touris angelandet sind. Von Einsamkeit kann daher leider keine Rede mehr sein. Wir umrunden die Insel in Rekordzeit und zwischenzeitlich hat unsere Mannschaft schon lange Tischreihen aufgestellt und den Grill vorbereitet, der letztlich mit literweise Sprit entzündet wird.
Dann haben einige Künstler Mantas und Walhaie in den Sand gebastelt, die auch noch kunstvoll verziert werden. Und der Name unseres Schiffes wird in den Sand geschrieben und mit Spiritus getränktem Klopapier ausgelegt, das bei Dunkelheit entzündet wird und ein magisches Licht auf die Szenerie wirft. Zu essen gibt es Chicken, Lamb und Fleisch- und Gemüsespiesse, sowie Gemüse und Obst, alles sehr lecker. Der Heimweg gestaltet sich noch etwas schwierig, weil der Außenborder unseres Dinghis nicht anspringen will.
Dienstag, 9.2.2016
Heute Morgen geht es nach Ranghali Manta und hier kriegen wir quasi Manta satt. Es liegen zwar auch hier einige Hundertschaften Touris rundum, aber die Mantas lassen sich hierdurch nicht stören, sondern defilieren zwanglos zwischen zahllosen Bubbles.
Hier komme auch ich zu einigen schönen Bildern.
Und beim zweiten Tauchgang sollen wir zunächst mit Walhai schnorcheln und schließlich mit ihm tauchen. Ich glaube es ja noch nicht so recht, aber es bewahrheitet sich tatsächlich, obwohl auch hier wieder Touris ohne Ende nebenher schwimmen und einen Ohren betäubenden Lärm machen, was das Tier aber nicht beeindruckt. Dann gehen wir wieder auf unser Schiff, machen uns tauchfertig und siehe, wir schaffen es tatsächlich, in dem Moment ins Wasser zu springen, als der Hai sich vom Rest der Truppe löst und Richtung Tiefe geht. Wir machen nebenher noch einiges an Konditionstraining in seiner Begleitung mit, aber schließlich lassen wir ihn seiner Wege ziehen.
Der letzte Tauchgang des heutigen Tages führt uns zum Machapushi Wreck, einem großen, abgesoffenen Schiff. Dieses liegt in 30 Metern auf Grund und reckt sich hinauf bis auf 12 Meter an der obersten Mastspitze. Immerhin ist es 50 Meter lang und liegt seit 1999 auf Grund. Es strömt ein wenig und Ruth hat mit ihren Ohren Probleme, weswegen sie längere Zeit in der „Luft“ hängt, bevor sie es bis zum Oberdeck schafft. Und dann meint noch unser stolzer Spanier, er müsse uns von da vertreiben, weil er ein Wrack-Bild ohne Taucher machen will. Wir umtauchen das Ganze und arbeiten uns langsam von unten nach oben. Am Schönsten sind einige Schwärme Glasfische, die vor den Niedergängen herumschwimmen. Im Bauch des Schiffes gibt es nichts zu sehen, aber hier ist wenigstens keine Strömung.
Nach der Rückkehr zu unserem Boot bleibt noch Zeit bis zum Abendessen, die wir mit einem Besuch auf Reekkos Insel verbringen, wohin wir mit dem Dinghi gefahren werden.
Ich brauche einige Zeit, bis ich begreife, dass ich hierzu ein paar Shorts anziehen muss – wegen der Sitte. Die Insel ist schon etwas größer und wir flanieren durch die  Einkaufs-Mall, die lange Dorfstraße, wo in jedem Laden das gleiche Sortiment hängt und jeder Ladeninhaber uns hineinlocken will. Im Ansatz erinnert es an Ägypten, oder die Türkei.
Nach dem Abendessen sitzen wir wieder ein wenig zusammen, trinken ein Bier und dazu Medizin, die leider schon alle wird und schlafen dann frühzeitig ein.
Mittwoch, 10. Februar 2016
Nach dem Weckruf gibt es ein Petit Dejeuner und ein Briefing für die „5 Rocks“, die wir alsdann betauchen wollen. Ruth hat Bedenken, abgetrieben zu werden, da der höchste Punkt der Felsen erst bei 16 Metern beginnt und sie bei Strömung schnell vorbei gedriftet sein könnte. Aber die Strömung ist gnädig mit uns und alle kommen munter unten an. Es ist ein sehr schöner Tauchplatz mit wunderschönem Bewuchs und viel Hai, Barrakuda und anderem Getier. Den Abschluss bildet eine Trainingseinheit in Sachen Streckenschwimmen bis zum Riffdach, wobei Danis Computer den Geist aufgibt und sie noch ein bisschen unten halten will. Wir überreden aber sowohl den Computer, als auch Dani, mit uns nach oben zu kommen und werden ordnungsgemäß vom Dinghi abgeholt.
Zurück auf dem Schiff gibt es Frühstück und dann haben wir 4 Stunden Zeit, weil wir uns jetzt zum Vaavu-Atoll begeben und dafür eine längere Strecke fahren müssen.
Wir liegen auf dem Oberdeck im Schatten, aber nur eine Weile. Dann sind wir eingeschlafen und die Erde dreht sich weiter um die Sonne, so dass  wichtige Teile des Körpers plötzlich nicht mehr beschattet sind und einen Sonnenbrand davontragen. Das merken wir allerdings erst nach dem Aufwachen. Inzwischen sind wir am Bestimmungsort angekommen und haben gegessen. Ein kurzer Gang an Deck und es zeigt sich, dass erst zwei und dann bis zu fünf Ammenhaie unter unserem Boot herumsausen. Dennis, Jake und Michelle überlegen nicht lange und springen mit Maske, Flossen, Schnorchel und Kamera bewaffnet ins Wasser. Die Haie sind sehr neugierig und kommen den Schnorchlern recht nahe, so dass diese die frechen Nasen beiseite drücken müssen. Aber – die Tiere wollen nur spielen!
Um 14:00 Uhr ist schon wieder Briefing. Wir fahren zum Alimatha Kandu, einem Kanal zwischen einer Insel und dem nächsten Riff. Hier geht die Post ab und wir tauchen, so schnell es geht, in die Mitte des Kanals und haken uns mit den Reef-Hooks fest und lassen dann das geballte Leben an uns vorbei ziehen. Es gibt Riesenschwärme und die Haie flanieren hier auf und ab. In dieser Tiefe können wir aber nicht lange bleiben, sondern haken uns hier aus und dann peu a´ peu immer ein Stückchen höher wieder ein.
Den Abschluss bildet ein gemeinsamer Abflug in Richtung Lagune, bei einer Sicht, die ihresgleichen sucht. Geschätzte 40 bis 45 Meter. Und überall Fisch satt.
Kaum sind wir wieder auf unserem Dampfer, gibt es schon wieder Kuchen und die Aussicht auf einen weiteren Nachttauchgang am Alimathu Jetty, das heißt, am Anleger. Hoffentlich heißt das auch, dass die großen Schiffe weiter draußen liegen und nicht so einen Ohren betäubenden Krach machen, wie beim letzten Mal.
Nun, das bewahrheitet sich tatsächlich. Das heißt aber nicht, dass es nicht ein schrecklicher Tauchgang werden könnte. Der Anfang ist noch ok. Es streichen einige große Rochen und Ammenhaie um uns herum. Aber dann kommen wir in Richtung Jetty und hier nimmt das Chaos seinen Lauf. Der Dive-Site ist mit Flutlicht beleuchtet und es tummelt sich eine riesige Anzahl Taucher mit einer nahezu genau so großen Menge an Rochen und Haien. Wie wir inzwischen erfahren haben, sind die Biester angefüttert, weil hier die Hotel-Abfälle organischen Ursprungs verklappt werden und die Tiere darauf trainiert sind, hier ihre Nahrung zu finden. Ruth und ich halten uns schon in der zweiten Reihe auf und können beobachten, wie die Taucher, trotz vorhergehendem, intensivem Briefing die Tiere streicheln. Man muss sich nur wundern, dass hier nicht viel mehr passiert. Einige Taucher haben auch Rotlicht eingeschaltet, was der Szenerie zusätzlich etwas Gespenstisches verleiht. Und zum Abschluss kann man nur staunen, dass jeder Taucher wieder zum richtigen Schiff zurückkommt.
Auf dem Vorschiff nehmen wir dann noch unser Feierabendbier und gehen frühzeitig zu Bett, da für den nächsten Tag bereits wieder um 6:00 Uhr Wecken angesagt ist.
Donnerstag, 11. Februar 2016
Tom hat heute Nacht seinen „Selfie-Stick“ verloren. Er hatte ihn zum Trocknen mit einem Karabiner an die Leine gehängt und nicht bedacht, dass das Unterteil mit einer Schraube befestigt ist, die sich im Lauf der Nacht durch die Bewegungen des Schiffes gelöst hat. Der Karabiner war jedenfalls am nächsten Morgen noch da. Der Stick – verschollen in den unendlichen Weiten des Indischen Ozeans.
Den ersten Tauchgang des heutigen Tages machen wir wieder an einem sehr schönen Fleck mit viel Fisch und schönem Bewuchs. Er nennt sich Miyaru Kundu. Danach haben wir wieder ein ausgiebiges Frühstück und einem längeren Transfer, den wir zur Verlängerung des Nachtschlafes nutzen. Die nächsten 2 Tauchgänge sind „Kanal-Tauchgänge“ mit normaler Strömung und vielen Haien und sonstigem Getier beim ersten und einer regelrechten Mörder-Strömung beim zweiten Tauchgang. Ohne Strömungshaken wären wir komplett aufgeschmissen und selbst große Felsen sind fast nicht in der Lage, uns zu halten. Dazu kommt, dass es Überhänge gibt, die Wirbel erzeugen können und die Taucher wie in einer Waschmaschine nach oben oder unten ziehen können. Ähnliches kennen wir bereits von Galapagos. Im ICE-Tempo werden wir durch den Kanal gerissen und müssen dann noch ein Stück von der Riffkante weg driften, weil hier schon nach unten ziehende Wirbel zu sehen sind. Aber schließlich sind alle wieder gesund und munter an Bord und es herrscht überwiegend Erstaunen, welche Kräfte die Natur haben kann.
Zwischen den Tauchgängen haben wir wieder ein hervorragendes Mittagessen. Es gibt unter Anderem den großen Wolfsbarsch, den die Crew gestern während der Überfahrt gefangen hat. Dazu Kartoffeln in einer würzigen Sauce und Nudeln mit viel Knoblauch und Gemüse. Alles – wie gewohnt – außerordentlich lecker. Und zum Nachtisch haben wir Ananas – bei uns aus der Dose und hier frisch auf den Tisch und ebenfalls überaus lecker.
Morgen soll dann schon unser letzter Tauchtag vom Schiff sein.
Freitag, 12. Februar 2016
Wecken, wie immer, um 6:00 Uhr. Urlaub wie aus dem Bilderbuch … Das Briefing geht unserem Arif locker von der Zunge und er erklärt, heute stünden uns nur noch Easy-Dives bevor. Wir machen uns fertig und fahren dann noch ein Stück an den Lagunenrand. Die Strömung soll heute nicht so stark sein. Außerhalb des Kanaleingangs springen wir ins Wasser und driften langsam auf den Eingang zu. Die Strömung nimmt zwar zu, ist aber mit der gestrigen überhaupt nicht zu vergleichen. Mit unseren Riffhaken hängen wir uns auf 28 Metern fest und bestaunen, was alles vorüberkommt. Kurz vor Eintritt des Deko machen wir uns langsam auf den Rückweg und hangeln uns in Richtung Oberfläche. Wie gesagt, ein schöner, gemütlicher Tauchgang.
Wir frühstücken wieder, wie es sich geziemt und haben dann wieder etwas Zeit bis zum zweiten Tauchgang. Dieser soll noch gemütlicher werden, weil er sich an einem Riff inmitten der Lagune befindet. Außerdem liegt hier wieder einmal ein Wrack, wenn auch nicht ganz so groß, wie das letzte. Der Tauchplatz heißt Kuda Giri Wreck und es ist eine kleine Korallenplatte, 200 Meter  lang und ca. 100 Meter breit. Sie kann bequem bei einem Tauchgang umrundet werden. So machen wir es dann auch. Ausnahmsweise schnorre ich auch wieder bei meinem Weib etwas Luft, das sie mir auch wieder -wie immer-bereitwillig überlässt. Den Sicherheitsstopp machen wir dann schon auf den letzten Metern zum Schiff und es war Alles in Allem wieder ein überaus entspannter Tauchgang. Außerdem war er insoweit besonders, als es Danis 500ster war. Ein ganz besonderer Tauchgang also.
Zurück beim Schiff gibt es schon wieder ein formidables Mittagessen und die Crew versorgt unsere Tauchklamotten, wäscht sie mit Süßwasser aus und verteilt sie zum Trocknen auf dem Oberdeck. Inzwischen sind wir bereits wieder auf großer Fahrt in Richtung Male, wo wir morgen früh ausgewildert werden sollen. Noch wissen wir nicht genau, wann wir von wem und wo abgeholt werden sollen, aber Arif hat versprochen, sich gleich bei unserer Ankunft darum zu kümmern. Es bedarf vermutlich lediglich eines Telefongesprächs bei Neckermann-Reisen und deren maledivischer Dependance, denn die wissen ja, dass wir morgen ankommen. Zwischenzeitlich habe ich unsere Elektronik nochmals geladen und schließlich gibt es endlich wieder etwas zu essen (Kaffee und leckeren Apfelkuchen) und dann setze ich mich wieder hin und schreibe weiter Bericht. Den Abend verbringen wir mit dem Lösen der Dark Stories und dem Vernichten einiger Biervorräte und trotzdem geht es einigermaßen früh zu Bett. Morgen dürfen wir angeblich schlafen bis um 8.
Samstag, 13.2.2016
Wir sind jetzt schon so auf das frühe Aufstehen getrimmt, dass wir um 7:00 Uhr schon wach sind. Gepackt  und getrocknet haben wir weitgehend schon gestern Mittag auf dem Oberdeck, während wir in Male einlaufen.
Es gibt ein ausgiebiges Frühstück und um 9:00 Uhr werden wir zum Male-Airport transportiert. Arif zeigt uns den Weg zum Check-In des Bathala-Office und dort bekommen wir kühles Wasser und Papiere, die wir ausfüllen dürfen. Und – das Büro ist klimatisiert.  Nach einem Stündchen werden wir zum Speedboat begleitet und dann geht´s in ungefähr einer Stunde nach Bathala, wo wir freundlich empfangen werden und gleich einen Begrüssungs-Cocktail erhalten. In der Bar bekommen wir die Schlüssel für unsere Behausung und stellen fest, dass wir unmittelbar gegenüber der Bar wohnen. Die Räumlichkeit ist groß und leicht klimatisiert. Nach dem Auspacken machen wir einen kleinen Spaziergang und besichtigen die Hütten unserer Begleiter. Die Häuser sind alle unterschiedlich geschnitten, aber alle sehr praktisch. Um 5:00 Uhr checken wir auf der Basis ein und bekommen eine intensive Einweisung. Wir stellen fest, dass wir bezüglich der Verpflegung keine Abstriche gegenüber dem Schiff machen müssen. Alles vom Feinsten. Wir bemerken, dass man auch vom Nichtstun ziemlich müde werden kann. Nach einigen neuerlichen Dark Stories legen wir uns endlich zu Bett. Nicht ohne vorher die obere Heeresleitung nochmals bemüht zu haben, weil Ruth unsere Badezimmertür von innen verschlossen hat und unser Zimmerschlüssel hier nicht passt. Der Helfer  von der Rezeption kommt vorbei und bittet darum, die Toilettenbeleuchtung einzuschalten. Dann klettert er von außen über die Mauer und öffnet die Tür. Es soll uns eine Lehre sein.
Sonntag, 14. Februar 2016
Ich habe extra den Wecker gestellt, aber 5 Minuten vor Zeit werde ich von meinem Weib geweckt. Wir waschen uns und putzen Zähne und sind pünktlich um 8:00 Uhr beim Frühstück. Um 9:00 Uhr machen wir uns auf zum ersten Tauchgang. Der erste Gang geht gegen die Strömung, die allerdings sehr moderat ausfällt und führt uns dann eine Stunde lang die Südküste unserer Insel entlang. Der Rückweg führt über das Riffdach und als wir an der Basis ankommen, treffen wir auch gleich Annika und Olli, die ebenfalls gerade angekommen sind. Leider ist bei ihnen eine Tauchtasche abhanden gekommen. Sie sind aber guter Hoffnung, dass diese in absehbarer Zeit noch auftauchen könnte.
Montag, 15. Februar 2016, bis Donnerstag, 18. Februar 2016
Beim Frühstück gibt es erst einmal eine Diskussion, wie denn getaucht werden soll, wenn denn die Tauchtasche von Annika und Olli erst mal aufgetaucht sein sollte. Das erledigt sich aber dadurch, dass Annika noch gar nicht mit uns tauchen darf, weil sie erst mal einen Tauchkurs machen muss. Dieser Kurs wird mit einem der vorgebuchten Tauchpakete verrechnet. Kein ganz günstiges Vergnügen! Und – sie ist die nächste Zeit beschäftigt. Wenn wir vom Tauchen zurückkommen, sitzt sie mit Kathi vor der Basis und wird unterrichtet. Für uns vergeht die Zeit wie immer: frühstücken, Tauchen vorbereiten, tauchen, Klamotten klarieren, essen, ruhen, Tauchgang vorbereiten, usw..
An den Abenden sitzen wir vor der Bar bei Kerzenschein, nehmen ein Säftchen und klären Dark Stories. Meistens sind wir frühzeitig müde und schlafen den Schlaf der Gerechten.
Zwischendurch machen wir eine 2-Tank-Tour. Das heißt, es werden bei einer Tagesfahrt zwei Ziele angefahren. Unter Anderem der „Fish-Head“, den ich noch von meiner ersten Fahrt auf die Malediven vor rund 30 Jahren her kenne. Aber – die Strömung kommt aus einer anderen Richtung und der unmittelbare Vergleich mit damals ist nicht vorhanden. Immerhin gibt es nach wie vor viel Fisch (Schwärme bis zum Horizont, bei hervorragender Sicht). Eine weitere Bootstour geht nach Redhu-Thila, bei der Olli zum ersten Mal einen Riffhaken mit sich trägt, dem er aber kein großes Vertrauen schenkt und den er, mangels Strömung, auch nicht zum Einsatz bringen muss.
Annika hat zwischenzeitlich, trotz nächtlicher Panikattacken, ihren Tauchkurs beendet und geht mit uns tauchen, wobei sie uns gleich beim ersten gemeinsamen Tauchgang den Schaukelfisch zeigt, den sie beim letzten Tauchgang von Kathi vorgestellt bekommen hat. Auf dem Weg Richtung Einstieg zwei sehen wir zudem ein Pulpo-Pärchen in verfänglicher Situation und auf dem weiteren Weg treffen wir auf mehrere Haie, Drücker und einen großen Adlerrochen, der über das Riffdach hinwegschwebt.
Als wir auftauchen, regnet es in Strömen und es beginnt zu gewittern. Wir versorgen die Klamotten und verabreden uns für 12:30 Uhr zum Mittagessen. Die Planung des Nachmittags wollen wir von der Entwicklung des Wetters abhängig machen.
Unser Nachmittags-Tauchgang führt uns von Einstieg 4 über E 5 nach E6, wobei der erste Teil der Tour im D-Zug-Tempo von statten geht, weil es bläst wie Sau. Der zweite Teil wird ruhiger und es gibt – wie immer – viel zu sehen. Der 3. Tauchgang des Tages beginnt schließlich etwas später und es dämmert fast. Wir sehen Haie, 2 Schildkröten und 2 Schaukelfische, neben dem, was natürlich wie immer geboten wird. Dann speisen wir fürstlich zu Abend und sitzen noch ein wenig am Strand, wobei sich schnell wieder Müdigkeit breit macht und uns daran hindert, noch ein weiteres Bier zu trinken. Morgen ist schon unser letzter Tauchtag.
Freitag, 19. Februar 2016
Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir uns keinen Hammer-Tauchgang am Elaidhoo-Thilla mehr leisten können, weil wir ja morgen nach Hause fliegen. Also gehen wir es moderat an und es wird trotzdem nochmal so richtig schön. Bereits beim Abstieg treffen wir auf einen großen Ammenhai, von den vielen kleinen Riffhaien gar nicht zu reden. Dazu schwärmt es von allen Seiten und es gelingen noch ein paar sehr schöne Aufnahmen. Nach fast einer Stunde kommen wir wieder an die Oberfläche. Das Meer will uns offensichtlich den Abschied erleichtern. Zurück auf der Insel spülen wir unsere Klamotten und versuchen sie zu trocknen, was nicht ganz leicht ist, da es immer mal wieder zu regnen anfängt.
Das Wetter will uns den Abschied wohl ebenfalls erleichtern – nur halt auf andere Art und Weise. Am Nachmittag packen wir erst ein bisschen und machen dann mit Dani einen letzten Schnorchelgang, der ¾ der Insel umspannt. Nochmal finden wir eine Schildkröte, der sich Dani mit ihrer Kamera nochmal intensivst zuwendet. Auf dem größten Teil der Strecke ist die Sicht nochmal Klasse. Nur, als es Richtung Jetty 2 geht, wird´s trüb, aber da wollen wir ja sowieso raus.
Nach dem Abendessen sitzen wir ein letztes Mal in der Bar und lösen, nachdem alle „Dark Stories“ aus dem Spiel erraten sind, noch einige selbst ausgedachte, beziehungsweise aus dem Gedächtnis gekramte, bevor wir tränenreich Abschied nehmen und uns gegenseitig versichern, wie schön der Urlaub doch wieder war. Morgen früh sollen wir bereits  um 5 Uhr geweckt werden.
Samstag, 20. Februar 2016
Ich habe den Wecker auf 5:00 Uhr gestellt. Aber 5 Minuten, bevor er losgeht, klopft es schon draußen an die Tür. Wir bedanken uns für den Weckdienst und sind relativ schnell fertig. Das Frühstück um 5:30 Uhr fällt eher mager aus, weil für so ein paar Leutchen nicht das ganze Frühstücks-Buffet aufgebaut wird. Also tut´s auch ein Marmeladen-Toast und ein Kaffee. Um 6 Uhr soll das Speedboat losfahren und wir sind – mit allem Gepäck – pünktlich am Steg. Aber es kummt net, kummt net. Das eine Pärchen, dem zwischendurch sämtliche Barschaft und die Pässe geklaut worden war, will auch mit – und allesamt werden wir langsam nervös. Dann kommt die Nachricht, dass wir statt mit dem Speedboat mit dem Wasserflugzeug nach Male gebracht werden sollen. Aber auch das könnte ganz schnell ziemlich eng werden. Zumal, wie sich herausstellt, wir zwischendurch noch einen Stopp einlegen müssen, um weitere Mitreisende aufzunehmen. Das Wetter ist auch wieder etwas unwirsch und es regnet in Strömen. Schließlich muss bei unserem Transfer-Dhoni noch der Steven abgebaut werde, weil sonst die Gefahr besteht, dass wir damit den Flieger versenken. Aber schließlich ist auch das geschafft.
Wir kommen pünktlich weg und werden in Male zügig durchgewinkt. Rechtzeitig sitzen wir im Flieger und der Rest der Tour ist für mich eher ein Klacks. Für Ruth nicht ganz!
Sie sitzt auf der anderen Seite des Ganges neben einem Pärchen. Der weibliche Teil des Paares liest dem männlichen Teil während des dreistündigen Fluges ununterbrochen in Englisch aus einem dicken Wälzer vor, was mein Weib fast zum Wahnsinn treibt. Und auch weitere Mitreisende machen schon „Hals-ab-Gesten“, was aber die Vorleserin mitnichten beeindruckt.
Auf dem Weiterflug ab Muscat haben wir dann zwei Araber hinter uns, die sich in ihrer Landessprache lauthals unterhalten, wenn sie nicht gerade telefonieren. Auch hier ist kaum zur Ruhe zu kommen. Aber schließlich sind wir in Frankfurt, holen unser Gepäck ab und fahren mit der S-Bahn nach Mühlheim, wo ich das Auto hole. Schnell ist das Gepäck verstaut und wir melden uns noch bei den Hofmanen zurück, die solange auf unser Auto aufgepasst haben. Wir erfahren, dass Libor seinen Eingriff gut überstanden hat und verabschieden uns frühzeitig, weil der Tag doch sehr lang und anstrengend war.

Schnell ist das letzte Teilstück, quasi die Zielgerade, geschafft. Wir laden nur das Gepäck aus dem Auto. Ausgepackt wird morgen. Dann nehmen wir noch das vor dem Urlaub kalt gestellte Säftchen zu uns und ziehen uns in unsere Kemenate zurück, wobei wir – wie immer – feststellen, dass es Zuhause doch auch sehr, sehr schön ist.