Dienstag, 30. Oktober 2012

"...und jetzt??" Über den Umgang mit schwierigen (Gruppen-) Situationen

Ein länderübergreifendes Seminar vom 26. bis zum 28.10.2012 im Wassersportzentrum in Laubach


Ein heikles Thema, weswegen wir uns schon lange im Vorfeld intensiv darauf vorbereitet hatten. Und nun ist es soweit.
Anreisetag: Nach und nach kommen die Teilnehmer in Laubach an und es ist noch genügend Zeit die Zimmer zu beziehen, bevor es zum Abendessen geht.
Im Anschluss haben wir eine kurze Vorstellungsrunde mit Namensgebung, die kurzweilig gestaltet ist, weil zum eigenen Namen ein im Wasser lebendes Tier mit dem gleichen Anfangsbuchstaben zu benennen ist. Es zeigt sich, dass in mehreren Fällen der Tiername besser haften bleibt, als der Eigenname.
Aber das wird sich im Verlaufe des Wochenendes noch ändern.
Anschließend begeben wir uns ins Hallenbad, wo die erste Einheit durchgezogen wird.
Nach einem angemessenen Aufwärmen wird gerettet, transportiert und an Land verbracht – und zwar in drei unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Der zweite Teil dieser Einheit beinhaltet Spiele im Wasser und bei der Nachbesprechung, die wieder im Gästehaus Laubach stattfindet, wird bereits nachbearbeitet, welchen Hintergrund die durchgeführten Spiele haben.

Samstag:

Ein Blick aus dem Fenster verblüfft uns am nächsten Morgen. In der Nacht sind rund 5 Zentimeter Schnee gefallen und dies erklärt möglicherweise, warum sowohl gestern, als auch heute, größere Mengen an Kranichen über uns hinweg gezogen sind, beziehungsweise noch ziehen. Es wird Winter.
Bereits um 8.00 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch, weil unser Programm insgesamt dichtgedrängt ist. Nach dem Frühstück lassen wir im Seminarraum nochmals den Vorabend Revue passieren und beginnen dann mit den weiteren Programmpunkten. Unsere Psychologin Annika erarbeitet mit uns – immer auch ein wenig spielerisch – die Phasen der Gruppenbildung und gemeinsam ermitteln wir, wie viele und unterschiedliche Arten von Charakteren es gibt. Da es sich bei unserer Gruppe ganz überwiegend um routinierte Ausbilder/Jugendleiter handelt, kann jeder aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen sein Scherflein zum Gespräch beitragen.
Zur Mittagspause stärkt uns die Küche mit – wie sollte es in einer jugendherbergs-ähnlichen Institution anders sein – großen Portionen Spaghetti und entsprechenden Beilagen.
Den Nachmittag verbringen wir damit virtuelle Vereins-, beziehungsweise Verbandsfahrten zu planen und vorzubereiten, unter Berücksichtigung örtlicher und räumlicher Gegebenheiten, wobei zu beachten ist, dass den virtuellen Jugendlichen zwar ein wenig Leine gelassen werden soll, sie aber nicht die Möglichkeit haben sollen aus dem Ruder zu laufen. Auch hier ist wieder festzustellen, dass wir es bei unserer Gruppe mit einer hoch motivierten Mannschaft zu tun haben. So macht Seminararbeit Freude.
Nachdem wir uns in einer organisatorischen Kaffeepause etwas gestärkt haben, vermittelt uns „Doc Olli“ in unnachahmlicher Weise, was in eine Reiseapotheke gehört und was nicht und auf was sonst noch (aus gesundheitlicher Sicht) zu achten ist.
Das Abendessen sollte nicht so üppig ausfallen, da uns noch ein Hallenbesuch mit Sport und Spiel bevorsteht. Zunächst müssen wir erst den Hausmeister der Sporthalle „fangen“, der uns offensichtlich vergessen hat, aber mit ¼-stündiger Verspätung kommen wir doch noch zu unseren Sportstunden.
Nach dem "Schrei-Spiel" wärmen wir uns zunächst etwas auf und ziehen dann unser vorbereitetes, sportliches Programm durch, das wiederum sehr positiv aufgenommen und mit viel Spaß absolviert wird.
Inzwischen ist außerhalb das Thermometer auf unter 0 ° Celsius gefallen, so dass vor unserer Rückkehr in die Unterkunft erst noch die Autoscheiben freigekratzt werden müssen. Der Rest des Abends geht mit der Aufarbeitung des Gesehenen und einigen Spielen drauf und wer hierzu keine Lust hat, unterhält sich mit seinem Nachbar über früher Erlebtes, das den Inhalt des Seminares erläutert, oder Grundlage für noch kommende Diskussionen bietet.
Wir bereiten uns auf die für dieses Wochenende vorgesehene Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit vor und freuen uns, dass wir morgen ein Stündchen länger schlafen dürfen.

Sonntag:

Zunächst halten wir ein Feedback über das bisher Erlebte ab, welches überwiegend positiv ausfällt. Wieder ist es Annika, die uns vor Augen führt, welche unterschiedlichen Arten „Störenfriede“ es gibt und wie man sie „führen“ kann.
Anschließend stellen wir eine Liste mit Fallbeispielen vor, aus denen die Seminarteilnehmer sich einige Themen herauspicken und diese im Rahmen von „Betreuergesprächen“ ausarbeiten und vorstellen. Damit besteht die Möglichkeit, das im Verlauf des Wochenendes Erarbeitete nochmals eingehend zu diskutieren.
Schnell liegen auch die letzten Stunden des Seminars hinter uns. Das Feedback, das wir erhalten, lässt uns erkennen, dass wir mit unserer Art der Wochenendgestaltung nicht danebenlagen und die Teilnehmer bitten schon jetzt darum, bei der Ausschreibung des nächsten Seminars, egal welchen Inhalts, wiederum informiert zu werden.
Das Gruppenfoto macht der Chef des Gästehauses, damit alle mit auf´s Bild können und dann verabschieden wir uns nach dem gemeinsamen Mittagessen in dem Bewusstsein ein sinnvoll gestaltetes Wochenende verbracht zu haben.
Bedanken möchten wir uns hiermit nochmals bei unseren Referenten, sowie bei den hoch motivierten Teilnehmern, die ganz entscheidend zum Erfolg dieses Wochenendes beigetragen haben.


                                © by Peter Helbig


...und noch ein paar Bilder:


Montag, 22. Oktober 2012

Tauchfahrt nach Kroatien mit dem TSC Gelnhausen

Freitag, den 12.10.2012

Angemeldet sind wir ja schon lange, weil Wolf uns irgendwann einmal gefragt hatte, ob wir nicht Lust hätten einmal mit meinem Ex-Verein nach Kroatien zu fahren. Zum Tauchen - natürlich ..


Norbert hat sich freundlicherweise bereit erklärt unser Auto für die Dauer der Fahrt in seinem Hof unterzustellen. Zur Zeit ist Schelmenmarkt und man weiß nicht, ob nicht auf einmal ein Auto mehr auf dem Platz steht, als bei der Abfahrt. Um 15.30 Uhr soll der Bus fahren und wir können bereits in Gelnhausen/Roth einsteigen und zum Abfahrtsplatz am Gelnhäuser Hallenbad mitfahren. Es gibt erst mal ein größeres Hallo, als wir ankommen, weil wir einen größeren Teil der Teilnehmer schon seit längerem nicht mehr gesehen haben. Aber dann legt sich die Aufregung, der Bus ist schnell beladen, nachdem kleinere Probleme mit der Menge und Konsistenz der Koffer und Taschen gelöst sind und die Mannschaft durchgezählt ist und schließlich geht es los. Ursprünglich war es so geplant, dass wir über Bad Brückenau und dann die Strecke nach Bamberg und erst von dort weiter in Richtung Passau fahren – immerhin ist Freitagmittag und bekanntermaßen ist die andere Strecke, nämlich die über Aschaffenburg, zumindest freitags immer zu. Aber bereits im Vorfeld erfahren wir, dass bei Bad Brückenau-Volkers gerade ein Unfall stattgefunden hat und die Strecke komplett gesperrt ist. Also doch über Aschaffenburg! Erstaunlicherweise geht es besser als gedacht – es ist zwar viel Verkehr und es zieht sich erbärmlich bis hinter Nürnberg, aber dann wird es etwas ruhiger, wenn auch nicht viel weniger Autos unterwegs sind. In gewissem Turnus kann man auch mal in unserem Doppelstöcker unten sitzen und die Begleiterin unseres Fahrers, Christa, verwöhnt uns sowohl mit Getränken, als auch mit ihrem sonnigen Gemüt. In Passau wechselt die Crew und ab jetzt sind für uns zuständig Hubert, als Fahrer, und Heike als Küchenfee. Wir machen alle notwendigen Stopps durch und gegen Morgen - wir haben alle mehr oder weniger gut geruht - machen wir einen letzten Stopp an der Brücke über den Krka-Fluss, dessen Parkplatz als einer der schönsten auf der gesamten Strecke gilt. Und das nicht zu Unrecht. Wir sind sicher, dass wir den optionalen Ausflug zu den entsprechenden Wasserfällen nutzen werden, so schön ist bereits hier die Aussicht. 

Samstag, 13.10.2012 

Schlussendlich kommen wir in Trogir an und quälen uns über die Brücken. Einige stehen ganz schnell in den Startlöchern und wollen so schnell als möglich ins Wasser. Aber wir werden erst einmal in unsere Appartements eingewiesen. Wir wohnen quasi unmittelbar neben der Basis und haben deshalb kurze Wege. Schnell ist das Appartement belegt und wir erhalten, nachdem wir bereits kurz nach der Ankunft ein gutes Frühstück erhalten haben, bei dem nur der Kaffee ein wenig grenzwertig, weil bodenseemässig war, eine Einweisung in die Besonderheiten der Basis. Dankaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und Treffen uns dann zum Abendessen im „Leonardo“, wo die Einen mit ihrem Essen sehr und die Anderen weniger zufrieden sind. Frühzeitig und müde sind wir dann Zuhause und schlafen einen langen, aber noch nicht lang genugen Schlaf. Und morgen geht´s ans Tauchen. 

Sonntag, 14.10.2012 

Nach dem ordnungsgemäßen Frühstück sind wir schnell an der Basis und ziehen uns an. Noch müssen ein paar Kleinigkeiten bezüglich der Tarierung und sonstige Feinheiten geklärt werden und wir haben ja gehört, hier in der Bucht soll es Seepferdchen geben, die sich aber, so unser erster Eindruck, ziemlich rar machen. Ansonsten gibt es Süsswasser-Quelltöpfe und Petermännchen, sowie Seegurken reichlich zu betrachten. Der zweite Tauchgang führt uns dann per Boot – und auch das will erst mal geübt werden, um die nächste Ecke zum Plateau, das zwar viel Landschaft, aber noch nicht das Mittelmeer bietet, das wir gewohnt sind. Überall da, wo wir ansonsten in den Löchern Langusten, oder Krustentiere gewöhnt sind anzuschauen, herrscht hier gähnende Leere. Aber es kann ja noch besser werden. Abends sind wir mit Regine und Klaus, unseren Freunden, sowie deren Kindern, verabredet, aber wir finden nicht zueinander, weil wir ein wenig aneinander vorbei geredet haben – und sie mit dem Essen schneller waren, als wir angenommen hatten. Dafür haben wir in einer der Konobas am Ufer den spektakulären Sprung des Irren gesehen, der sich vom Rande des Weltalls mit dem Fallschirm aus fast 40 Kilometern Höhe in Richtung Erde hat fallen lassen. Dann nehmen wir im „Leonardo“ noch ein Bier und machen uns dann nach Hause, wo wir noch ein bisschen kroatische Fachliteratur wälzen, bevor wir uns wieder totmüde zu Bett begeben. 

Montag, 15.10.2012 

In der Nacht hat es wieder ergiebig geregnet. Während wir gestern noch draußen gefrühstückt haben, stellen wir heute nur unseren Küchentisch ins Wohnzimmer und frühstücken dort. Auf der Basis erfahren wir, dass lediglich eine Ganztagestour möglich ist und dann die Möglichkeit besteht, gemeinsam zu Abend zu speisen. Der erste Tauchgang führt uns unter Land, wo wir im Lee einer Insel liegen und weder Strömung noch Wind uns beeinträchtigen können. Dann machen wir in einer schönen Bucht einen Mittagspausen-Stopp. Hier werden uns die Sandwiches gebracht und den zweiten Tauchgang des Tages machen wir an der Steuerbordseite der Hafeneinfahrt, wo es, als wir hinkommen, noch relativ ruhig ist und bei der Abfahrt aber heftig wellt. Da unser Boot aber einen 370 PS-Motor hat, sind wir zügig wieder im Hafen. Weil das schöne Wetter erst für Mittwoch wieder angesagt ist, beschließen wir, die geplante Krka-Wasserfall-Tour auf morgen zu verlegen. Mal sehen, ob der Wettergott ein Einsehen hat. 

Dienstag, 16.10.2012 

Es hat wieder die ganze Nacht heftig geschüttet, aber auch am Morgen regnet es noch weiter. Na, das kann ja gut werden. Erst am Eingang zum Krka-Nationalpark hört die Regnerei auf und dann kommt peu a peu die Sonne durch und es entwickelt sich ein herrlicher Tag. Sehr gut – es wäre auch schrecklich gewesen, sich die herrlichen Fälle bei Regen betrachten zu müssen. Aber so kommen wir recht auf unsere Kosten und die Tapferen unter uns, nämlich Alex, Jens, Lina und ich, gehen sogar baden. Und der Gang durch die Wasser durchfluteten Wälder hat etwas Regenwäldlerisches. Vorher haben wir noch die Getreidemühle betrachtet, wo tatsächlich noch Mais zu Mehl verarbeitet wird und das Hammerwerk besichtigt. Zum Abschluß nehmen wir noch eine Kleinigkeit zu uns und fahren anschließend nach Sibenik, wo wir durch die Altstadt latschen, für Lina ein paar Schuhe kaufen und dann über die Friedhofsmauer klettern um zum Kastell zu kommen. Eine abenteuerliche Kletterei. Und zum Abschluss gibt es noch ein Abendessen, wobei wiederum Lina jede Menge O-Saft trinkt, weil Zuhause eine Bekannte die Fläschchen sammelt. Die Bedienung, die zunächst das Leergut mitgenommen hat, bringt dies wieder zurück, nachdem sie gemerkt hat, was sie angerichtet hat. Am Busparkplatz angekommen merken wir erfreut, dass wir nicht die letzten und überdies pünktlich sind, aber auf dem Heimweg die Küstenstraße entlang schlafen dann die meisten. Vorher hatte Klaus unserem Hubert noch einreden wollen, dass die Tagestour noch nicht zu Ende sei, sondern dass wir noch nach Split müssten. Unser Hubert wusste es nicht so genau auszudrücken (im Beisein unserer Jugend) und meinte es sei die „Rue de la Unterleibs-massage“. 

Mittwoch, 17.10.2012 

Heute ist wieder ein Tauchtag. Alex hat seinen 100sten Tauchgang und setzt zum Abschluss noch eine Boje. Dafür, dass er dies zum ersten Mal tut – Hut ab. Dann kaufen wir ein und ich muss ein zweites Mal gehen, weil wir das Wasser vergessen haben. Als ich zurückkomme, sind die Nudeln warm und es sind gerade noch 10 Minuten Zeit, sie zu essen. Die zweite Tour des Tages führt uns zum „Balkun“ (nicht Balkon!) Hierbei handelt es sich um die Backbord-Seite der Hafeneinfahrt. Gestern hatten wir die Steuerbordseite und auch hier ist unter Wasser nicht wirklich viel los. Wolf hatte schon gebeten, nicht alle Luft hier draußen zu verschwenden, sondern noch ein wenig für den Hafen aufzuheben. Hier würden noch einige Interessenten warten, die gerne einmal Schnuppertauchen würden. So komme ich noch zu zwei Anschluss-Tauchgängen, auf dessen einem ich noch ein Seepferdchen unmittelbar hinter der Hafenmole finde, was mich mit dem Rest des Tages einigermaßen aussöhnt. Nach unserer Rückkehr machen wir uns frisch und schön, denn wir sind bei Stangls zum Abendgrillen eingeladen. Auch Gina und Alex sollen mit dabei sein, aber wir wissen nicht, wo sie wohnen und versuchen mehrfach vergeblich, sie telefonisch zu kontaktieren. Als wir schließlich bei Stangls ankommen, haben´s unsere Anderen auch gerade gefunden (immer der Nase nach, wie Gina glaubhaft erklärt). Wir haben einen sehr netten Abend und gehen trotzdem früh zu Bett, weil ja morgen wieder getaucht werden soll.

Donnerstag, 18.10.2012


Gestern haben wir uns dazu durchgerungen eine Tagestour zu buchen und kommen daher auf ein anderes, als das Boot, das wir gewöhnt sind. Es tut sich ein wenig ungewöhnliche Hektik auf, obwohl wir zeitlich sehr gut im Rahmen liegen. Es geht zum so genannten Bunker, wohl deshalb, weil oberhalb des Tauchgrundes sich ein alter Bunker befindet. Es liegen die beiden Boote der Ganztages-Tour nebeneinander und der Skipper brieft beide Boote. Er weist speziell darauf hin, dass es sich um einen sehr schönen Tauchplatz handelt und die einzige Gefahr für den Taucher die Tiefe sei. Immerhin gehe es hier teilweise bis 80 Meter tief. Aber wir seien ja alle erwachsen und vernünftig … Da wir unsere Kids mit Mama Stangl dabei haben, bleiben wir ohnehin oberhalb gefährlicher Tiefen, aber auch hier gibt es reichlich zu sehen und dies ist der schönste Tauchplatz, den wir bisher besucht haben. Die Mittagspause verbringen wir in einer supermodernen Marina eines pittoresken, alten Örtchens, Klaus versucht im Hafenbecken die angefütterten Fische zu fangen und wir verspeisen unsere mitgebrachten Mahlzeiten. Dann geht es wieder zu einem vorgelagerten Inselchen und auch hier geniessen wir noch einmal die phantastische Sicht, die Überhänge und schönen Bewuchs, sowie größere Schwärme an Brassen, Füsilieren und Gelbstriemen. Alex und ich machen einen kurzen Abstecher in die Tiefe und finden dann noch beim Austauchen im oberen Bereich drei Pulpos. Zurück Zuhause duschen wir uns, essen die heute morgen von mir erworbenen Stückchen und machen uns dann fertig zum Abendessen, das heute in Trogir stattfinden soll und wohin wir mit einem Taxiboot gebracht werden. Trogir ist ja Weltkulturerbe und soll tatsächlich sehenswert sein. Was wir bisher im Vorbeifahren gesehen haben, bestätigt den ersten Eindruck. Wir queren erst mehrmals die Altstadt, die wirklich überaus pittoresk ist, obwohl wir bereits ziemlich Kohldampf haben, treffen dann aber die Familie Pelkowski, die mit ihrer kroatischen Verwandtschaft auf dem Weg zu einem einheimischen Lokal ist, dessen Essen sehr gut sein soll. Heute steht uns aber der Sinn nach Pizza und auch die gibt es hier. Wir stellen fest, dass auch die kroatische Pizza sehr gut ist. Dann durchwandern wir erneut die Altstadt auf der Suche nach einem herrenlosen Hund, in den sich Familie Stangl verliebt hat. Aber so sehr wir auch suchen, er ist nicht zu finden. Möglicherweise haben sie ihn beim letzten Treffen so sehr gefüttert, dass er übersatt unter einer der Brücken des Örtchens liegt und nicht mehr „papp“ sagen kann. Ursprünglich war die Rückfahrt mit dem Taxiboot für 24.00 Uhr angesagt, was aber für unsere Jüngeren viel zu spät gewesen wäre, weil dann ja noch der „Spaziergang“ über den Berg zu unserer Unterkunft hinzugekommen wäre. Also haben wir 23.00 Uhr angesetzt, was eigentlich immer noch zu lang war. Als aber um ¼ nach 11 das Boot immer noch nicht da ist und unseren Mädels inzwischen ziemlich kalt ist, machen wir uns zu Fuß auf den Weg und sind tatsächlich um 5 nach 12 schon zu Hause. Soweit wir das am nächsten Tag mitbekommen, ist er der größte Teil unserer Reste ebenfalls zu Fuß unterwegs gewesen, was zur Folge hat, dass die Fahrt für alle kostenlos ist. Der erstattete Betrag kommt auf Vorschlag von Ruth der Vereinskasse von Gelnhausen zu Gute und soll bei dem beabsichtigten Nachtreffen in Gelnhausen verfressen werden.

Freitag, den 19.10.2012

Der letzte Tauchtag ist angebrochen. Wir fahren nochmals nach Sarac, diesmal aber auf die Westseite. Unterwegs entdeckt meine Ruth scharfäugig eine Schule von 5 Delphinen, was uns begeistert und das Boot fast in Schwierigkeiten bringt, weil alle auf die Backbordseite des Schiffes stürzen. Auch an der Westseite von Sarac gibt es wieder eine Steilwand, die hinab geht bis auf 60 Meter, was wir natürlich nicht ausnutzen, sondern uns weit oberhalb halten. Allerdings sehe ich bei ca. 23 Metern Jens noch auf uns zuschweben, der eigentlich mit Ruth unterwegs ist, die aber infolge Schwierigkeiten beim Druckausgleich noch weit oben drüber pausiert. Ich fange ihn also ein und transportiere ihn dahin, wohin er gehört, bevor ich mit Alex unseren etwas tieferen Tauchgang weitermachen. In der Mittagspause finden wir uns wieder in der Marina von Marsinica ein, die vom Allerfeinsten ist, und die überwiegend einem Frankfurter gehört, der – wie wir erfahren haben – den Barcode erfunden hat und über jede Menge Geld verfügen soll. Wenn wir uns den Hafen und die dort liegenden, ihm gehörenden, Yachten betrachten, wollen wir das gerne glauben. Der Nachmittagstauchgang führt uns schließlich zu einem Fleckchen, an dem es gelbe Seepferdchen geben soll. Man braucht nur aufmerksam voraus zu schauen und schon sieht man sie – theoretisch und auf Aussage von Miki jedenfalls. Die Praxis sieht leider anders aus und obwohl wir uns als routinierte Seepferdchen-Finder betrachten, sind die Biester hier und heute leider aus. Miki meint, wir seien die Ersten, die keine gesehen haben. 

Na, ja ;o((
Zurück Zuhause machen wir uns frisch und ich ziehe die Bilder von der Kamera auf den Rechner und dann ist bereits wieder Zeit für das Abendessen, das wir gemeinsam auf der Basis einnehmen. Dann trifft Neptun ein und tauft die Neulinge und die, die weicheiermässig in diesem warmen Wasser trocken getaucht sind. Neptun ist nett verkleidet und er hat Assistenz in Form von zwei hübschen „Meerschlampen“, die ihm Gerätschaften und Getränke zureichen, beziehungsweise bei der Taufe selbst Hand anlegen. Nicht allzu spät begeben wir uns ins Bett und morgen ist schon der letzte Tag unseres Aufenthalts hier.

Samstag, 20.10.2012

Wir stehen ein bisschen später auf, frühstücken und hören telefonisch erfreut, dass auch in Deutschland gutes Wetter sei und die Aussicht bestünde, dass es noch ein Weilchen so bleibt. Dann machen wir uns auf den Weg zur Basis und holen unsere Klamotten, die wir auf unserer Terrasse trocknen wollen. Während Ruth packt, setze ich mich nochmal an diesen Bericht und hole auf, was ich in den letzten beiden Tagen versäumt habe. Und dann wollen wir nochmal ins Örtchen, die Post wegbringen und nach Souvenirs Ausschau halten, beziehungsweise das Weltkulturerbe nochmals bei Tag betrachten. Heute ist es nochmal ziemlich warm und ich schwitze nicht nur mich, sondern auch unseren Rucksack, durch. Unterwegs treffen wir noch Wolfgang, der ganz cool und ohne schwer zu atmen, durch die Gegend joggt. Wir wissen inzwischen, dass er für einen Marathon trainiert. Na ja, dann … :o).
Nach rund 7 ½ Kilometern kommen wir im alten Teil von Trogir an und besuchen zunächst den Markt, weil wir Märkte – insbesondere im Ausland – ob ihrer guten Gerüche und malerischen Farben sehr lieben. Wir erwerben, nach entsprechender Verkostung, getrocknete Feigen, sowie Käse und machen uns dann nochmals auf den Weg in die verwinkelten Gässchen des historischen Weltkulturerbes. Nach dem Schweiß treibenden Rückweg ruhen wir nur kurz aus – es muss doch noch fertig gepackt werden und dann wollen wir uns auch noch frisch machen. Unsere Vermieterin überrascht uns erneut, indem sie uns eine Wegzehrung in Form von Plätzchen und selbst zubereiteten Eierbrötchen zukommen lässt (Nicht so süß, das sei nicht gut für so eine lange Fahrt!). Bereits bei unserer Ankunft und auch noch einmal zwischendrin sind wir mit Kuchen und selbstgebackenen Hörnchen überrascht worden. Wir haben uns hierfür mit einer guten Flasche Wein bedankt. Nach dem Packen ziehen wir nochmal die Badeklamotten an und springen ein letztes Mal ins Meerchen. Was für eine angenehme Erfrischung. Die Dusche hinterher läßt uns dann auch noch gut riechen. Dann bringen wir peu a peu unser Gepäck zum Sammelplatz und bis der Bus beladen ist, ist die Frische bereits wieder verflogen und der Schweiß fließt in Strömen. Wir machen noch eine Reihe Abschlussbilder und verabschieden uns von den trauernden Hinterbliebenen, einschließlich Kathi und Andreas, die erst morgen zurückfliegen. Und dann geht´s endlich los. Es wird bereits langsam dunkel, so dass wir leider von der Küstenstraße, an der wir bis Sibenik entlang fahren, nicht viel sehen. Schade:o(


 Sonntag, 21.10.2012 

Die Nacht zieht sich. In der Nähe von Zagreb müssen wir noch einen Abstecher ins Gemüse machen, weil wir einen weiteren Fahrer aufnehmen müssen, der einen Teil unserer Rückfahrt übernehmen soll. Dies kostet uns einiges an Zeit. Wir haben nicht so arg viel getrunken und versuchen uns schlafen zu „legen“, aber so richtig bequem ist das alles nicht. Immerhin haben wir dann bereits die Grenze zu Slowenien passiert, was erstaunlicherweise ohne größere Aufenthalte vor sich geht. Ich mache mich auf dem Fußboden des Oberdecks lang und als ich das nächste Mal wach werde, sind wir bereits kurz vor der deutschen Grenze. Ich schaue auf die Uhr und dann nach unserem Busfahrer, der hervorragend durchhält. Er fragt mich, ob ich denn auch hinaus müsse, aber ich erkläre wahrheitsgemäß, dass ich nur mal nach ihm schauen wollte. Er macht eine ganz kurze private Pinkelpause und schon geht´s weiter. Den nächsten größeren Stopp machen wir an der Raststätte Donautal, ganz in der Nähe von Passau und dann geht es, ohne größere Aufenthalte, von einem Boxenstopp bei dem berühmten Restaurant mit dem goldenen „M“ in der Nähe von Wertheim-Village, abgesehen, durch bis nach Hause, wo wir gegen 14.00 Uhr ankommen. Während die Männer den Bus entladen, holt Ruth bereits unser Auto,das noch bei Norberts Zuhause im Hof steht. Wir laden ein und verabschieden uns dann tränenreich von unseren Mitfahrern, bevor wir auf dem Heimweg noch unseren Stamm-Italiener besuchen und ein lang ersehntes Eis zu uns nehmen. Müde, aber fröhlich laden wir Zuhause das Auto aus und schmeißen erst mal die Heizung an, weil es hier doch deutlich frischer ist, als wir es in Kroatien gewöhnt waren.

© Peter Helbig 


Und hier - wie immer - die obligatorischen Bildchen: 

Montag, 8. Oktober 2012

Ein Wochenende in der Hölle (Bamberg vom 5.-7.10.2012)



Geplant und gebucht war das schon länger, aber was jetzt wirklich auf uns zukommt, wissen wir noch nicht.
Ruth und Wolfgang wollten so rechtzeitig die Arbeit verlassen, dass wir pünktlich um 3.00 Uhr loskommen. Ganz hat´s nicht geklappt, aber jetzt ist ja auch Wochenende und den Stress lassen wir lieber Zuhause.
Es geht zunächst einmal über Land, weil Wolfgang der Dame im Navi verboten hat, die Autobahn zu benutzen. So fahren wir durch meine ehemalige Wahlheimat, an Gelnhausen vorbei durch´s Biebertal und dann Richtung Fränkische Saale, bevor wir auf dem letzten Teil der Strecke dann doch wieder die Autobahn nutzen, was die Dame durch einen kräftigen Zeitabschlag honoriert.
Eine halbe Stunde vor Ankunft melden wir uns telefonisch bei unseren Gastgebern, der Familie Schünemann an, damit diese entsprechende Vorbereitungen treffen können. Dann treffen wir in Bamberg ein und werden von dem High-Tech-Gerät über die Eisgrube zum Alten Graben geführt, wo uns Frau Schünemann freundlich empfängt und uns, nach Abschluss der Formalitäten, bis in die Hölle begleitet (sie zu Fuß, wir im Auto im Schritttempo hinterher).
Die letzten paar Meter schleppen wir unser Gepäck und werden kurz in die Besonderheiten der Hölle 12 eingewiesen. Wir stellen fest, dass unsere Wahl eine gute gewesen ist – alles ist sehr schön eingerichtet und richtig knuddelig.
Nach ein paar Versuchen, Muths Auto auf legalem Parkplatz in der Stadt unterzubringen, kommen wir zu dem Ergebnis, dass es wohl in einem Parkhaus am schnellsten unterkommt – und so machen wir´s dann auch.
Inzwischen haben wir auch Hunger und müssen feststellen, dass Bamberg so ungefähr die Drosselgass´ von Bayern darstellt.
Immerhin finden wir ein Plätzchen in einem netten Lokal und lassen uns das erste Rauchbier des Wochenendes kredenzen. Dazu gibt´s a Hax´n mit Kloß und Kraut, was sehr wohlschmeckend und noch dazu sättigend ist. Und dann ziehen wir noch ein wenig um die Häuser, setzen uns ins weltberühmte „Aecht Schlenkerla“, weil anstehen in der Schlange, die bis auf die Straße steht, zu lange dauern würde und wandern, nachdem es zur Sperrstunde geläutet hat, zurück in unsere gemütliche Hölle.

Samstag, 6.10.2012

Zum Frühstück sind wir um 9.15 Uhr vorgesehen, weil vor uns noch ein weiteres Pärchen die doch sehr kleine Küche besetzt hat. Aber als wir herunterkommen, ist bereits liebevoll alles für uns hergerichtet und nur die Eier und – wie unsere Küchenfee meint – das Wichtigste, nämlich das Glas Sekt, fehlen noch, werden aber kurzfristigst nachgeliefert. Wir frühstücken gemütlich und machen uns dann auf den Weg, die Historie der Altstadt und die Schönheiten der Baulichkeiten zu erkunden.
Wir wandeln über den Markt und erfreuen uns an den Unmengen Touris, die hier ebenfalls mit uns flanieren.
Das Wetter spielt hervorragend mit, wie das auch vorgesehen war und telefonisch haben wir für den Mittag, 13.30 Uhr, den Gondoliere gebucht, der uns in einer echten Gondel über die Regnitz fährt, zwar ohne zu singen, aber doch mit vielen Informationen, die er gerne preisgibt.
Da Bamberg dieses Jahr sein 1000-jähriges Bestehen feiert, besuchen wir den weltberühmten Dom und die alte Hofreite und behalten uns die Staatsresidenz für morgen vor, weil gar nicht mehr alles auf einmal zu bewältigen ist.
Bald schon plagt uns wieder der Hunger und wir finden ein gemütliches Plätzchen im überdachten Biergarten eines netten Lokals, wo wir zunächst etwas Flüssiges zu uns nehmen.
Das Abendessen nehmen wir schließlich im ersten Stock vom „Ambräusius“ zu uns, einem Lokal, zu dem eine ehemalige Kollegin von Renate eine besondere Beziehung hat.
Den Abschluss machen wir wieder in einem weiteren gemütlichen Laden, den wir bereits gestern heimgesucht hatten und den ein netter Wirt sein Eigen nennt, der uns offensichtlich gestern bereits in sein Herz geschlossen hat. Auch heute haben wir wieder viel Spaß und die Stimmung ist gehoben, als wir uns wieder auf den Weg in die Hölle machen.

Sonntag, 7.10.2012

Gemütlich frühstücken wir auch heute wieder um 9.15 Uhr, bevor wir unser Gepäck packen und uns in Richtung Parkhaus begeben, wo wir die Lasten ins Auto befördern, bevor wir uns wieder der Kultur hingeben. Zunächst besuchen wir das Rosengärtchen der Staatsresidenz und dann die Residenz selbst, wo wir zunächst die Galerien besichtigen und dann durch die kaiserlich-königlichen Gemächer geführt werden, viel Interessantes über die ehemaligen Einwohner erfahren und sehen können, wie aufwendig seinerzeit gewohnt wurde, auch wenn uns die Vorstellung, diese Bauten heutzutage beheizen zu müssen, mit Grauen erfüllt.
Aber Prunk und Gloria waren offensichtlich vorhanden und die Wittelsbacher wussten offensichtlich zu leben.
Anschließend begeben wir uns nochmals in den Dom um die West-Krypta, für die gestern keine Zeit mehr war, zu besichtigen. Heute ist viel weniger los – immerhin hat es die ganze Nacht geregnet und heute ist es viel kälter als gestern, was offensichtlich viele Besucher zu Hause hält.
Zum Abschluss wollen wir eigentlich nur eine Kleinigkeit trinken und finden zu diesem Zweck das Bolero, ein spanisches Lokal, das aber Tapas anbietet, was uns dazu verleitet, ein paar von den Dingern zu bestellen und auch zu verspeisen. Das ist sehr wohlschmeckend und damit weiter zu empfehlen.
Dann machen wir uns auf den Weg in Richtung Heimat, wobei wir uns überwiegend auf die Autobahn begeben und erst, quasi im Landeanflug, noch einen Abstecher über Land bis Schlüchtern, beziehungsweise Steinau an der Straße, machen, bevor wir wieder die Autobahn bevölkern.
Zu Hause angekommen laden wir Renate und Wolfgang noch zu einem „Absacker“ ein, aus dem dann insgesamt drei werden, was aber überhaupt nichts ausmacht, stellt dies doch den netten Abschluss eines überaus gelungenen Wochenendes dar.
Man kann nur sagen: Zur Nachahmung empfohlen.



© by Peter Helbig

Und hier - wie immer - die obligatorischen Bilder:
 


Montag, 17. September 2012

Kanutour von Gießen nach Wetzlar am 16.9.2012






Der Wecker klingelt um 6.45 Uhr. Eine Zeit, die für einen Sonntagmorgen eigentlich regelrecht unchristlich ist. Aber wir haben uns für die bevorstehende Kanutour von Gießen nach Wetzlar angemeldet und – gesagt ist gesagt… Ein Blick auf´s Thermometer zeigt, dass es noch empfindlich frisch ist, aber der Wetterbericht hat für den heutigen Tag nochmals sommerliches Wetter angesagt, das noch bis einschließlich Dienstag halten soll. Uns wär´s schon recht, wenn´s nur heute hielte und am besten gleich los ging. Aber im Moment sind´s 
8 ° Celsius und mein Weib kann gar nicht genug „Zwiebel-Schalen“ um sich herum anziehen, damit sie nicht friert. Ich werde – wie immer – belächelt, als ich im T-Shirt am Clubheim auftauche. 
Heute sind wir nur zu sechst: Angelika und Bardo, Laila und Walter, Ruth und ich. Schnell ist der Bus herausgefahren und der Trailer mit den Booten angehängt, die Funktionen überprüft und ab geht die Post. Ruth und ich fahren wieder mit dem eigenen Auto, damit wir bei der Ankunft am Zielort einen Transfer zum am Abfahrtsort zurückgelassenen Transporter bewerkstelligen können. In Wetzlar an der Bachweide steht ein riesiger, fast leerer Parkplatz zur Verfügung. Und die Strecke nach Gießen, wo wir einsteigen wollen, ist per Auto in rund 20 Minuten abgefahren. 
Auf den allgemeinen Wunsch eines einzelnen Herrn sparen wir uns die erste Wasserrutsche und setzen unterhalb des Wehrs in Gießen ein. Kaum sind wir ein paar hundert Meter gefahren, erfreut uns die Lahn bereits mit einem unerwarteten Highlight: ein blau funkelnder Eisvogel schwirrt über die Wasserfläche und lässt uns feststellen, dass der Fluss doch einiges zu bieten hat. Kurz darauf sehe ich, allerdings in größerer Distanz, einen zweiten dieser wunderschönen Geschöpfe. Und daneben gibt es natürlich weitere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen: Milane, Kormorane, Reiher, Nilgänse, Stockenten, Blesshühner und Bisamratten gestalten uns die Fahrt sehr kurzweilig. 
Auf der Höhe von Atzbach ist ein Rastplatz, an dem wir aussteigen, unsere Boote festmachen und an zwei Tischen, die bei unserem Eintreffen sehr unschön aussehen, weil hier offensichtlich eine nächtliche Party stattgefunden hat und die Partygäste vergessen haben, ihren Saustall wieder aufzuräumen. Schnell sind wir gesättigt, und als unser Rastplatz durch neu hinzukommende Paddler zu voll zu werden droht, schwingen wir uns mehr oder weniger elegant in unsere Boote zurück und fahren weiter. In Dorlar und in Naunheim haben wir je eine Schleuse zu durchfahren. Aber dies stellt keine Schwierigkeit dar, weil wir im Laufe der Jahre diesbezüglich schon eine gewisse Routine entwickelt haben. Außerdem werden wir in Dorlar tätlich unterstützt durch einen älteren Herrn, der – laut eigener Aussage – bereits seit Kindertagen regelmäßig jeden Tag, in letzter Zeit aber wenigstens an den Wochenenden, an der Schleuse steht und zuschaut, wie mehr oder weniger geschickte Paddler die Schleuse bedienen. 
Und was sich in so Schleusen nicht alles so ansammelt: neben einigem Unrat finden sich tote Bisamratten und Kaninchen, die oftmals beim Schleusen nicht durchrutschen, sondern hinter den geöffneten Schleusentoren hängen bleiben. Um ehrlich zu sein, es gibt schönere Anblicke. 
Schließlich haben wir die Stadtgrenze von Wetzlar gequert und machen eine Rast an der „Fischerhütte“, einem griechischen Lokal, wo ein Teil der Mitfahrer die Schwarzwälder Kirschtorte mit Kaffee genießt, ein weiterer sich an Tsatsiki labt und ein dritter nur ein helles Blondes zu sich nimmt. 
Damit nichts abhanden kommt, haben wir unsere Rettungswesten, eigenen Sachen, sowie die Paddel im Hof des Lokals abgestellt und peinlichst darauf geachtet, dass kein Anderer was mitnimmt. 
Auf der Weiterfahrt kommen wir am Wetzlarer Forum vorbei, passieren die Rudergesellschaft Wetzlar von 1880 und fahren dann eine Bootsrutsche hinab, die uns ganz schön in Fahrt bringt und dann haben wir linker Hand einen wunderbaren Blick auf die Altstadt mit dem Wetzlarer Dom, der sich aus mehreren unterschiedlichen Baustilen zusammensetzt, weil immer erst dann mit dem Weiterbau begonnen wurde, wenn wieder Geld in der Kasse war. An der alten Lahnbrücke gibt es leider keine Bootsrutsche und man muss aussteigen und sein Boot, das allerdings recht komfortabel, über fest installierte Rollen am Wehr vorbei nach unten befördern. Und von hier aus sind´s nur noch ein paar Hundert Meter bis zu unserem Ausstieg. Schnell sind die Boote aus dem Wasser und während die anderen die Boote säubern und trocknen, machen Ruth und ich uns auf den Weg den Bus mit Trailer zu holen. 
Nach unserer Rückkehr haben wir sehr schnell die Boote aufgeladen und befestigt und dann machen wir erst einen kurzen touristischen Trip durch die Wetzlarer Altstadt bis zum Domplatz. Ruth macht uns hier den Fremdenführer, weil man sie hier als Eingeborene betrachten kann. Und dann marschieren wir am ältesten Fachwerkhaus Wetzlars und dem Eisenmarkt vorbei und begeben uns zum „Paulaner“ am Haarplatz, wo man einen schönen Blick auf die historische Altstadt hat und man, im Freien sitzend, eine Mahlzeit zu sich nehmen kann. Es gibt gute bayrische Kost, die auch so auf der Speisekarte ausgewiesen ist. 
So ist es schließlich bereits fast 18.30 Uhr, als wir zu den Autos zurückkehren und uns auf den Heimweg begeben. Wir bieten zwar noch an, beim Abladen der Kanus behilflich zu sein, aber die Übrigen sind der Meinung, sie würden dies alleine auf die Reihe bringen. So verabschieden wir uns und düsen auf direktem Weg nach Hause, wo wir den Tag nochmals Revue passieren lassen. 
Und während unserer Kanutour haben wir bereits einmal über eine Zwei-Tages-Tour nachgedacht, die wir möglicherweise für das nächste Jahr anbieten wollen, wobei unter Umständen auf einen Besuch auf einem Campingplatz des Deutschen Kanu-Verbandes am Edersee zurückgegriffen werden könnte. Aber hierzu wird es dann später separate Ausschreibungen geben.

© Peter Helbig

Und hier - wie immer - ein paar Bildchen:

Montag, 3. September 2012

Äbbelwoi-Tour auf dem Main am 2.9.2012






Die entsprechende Ausschreibung ist uns schon längere Zeit zugegangen und gespannt haben wir erwartet, was da auf uns zukommt. Am 2.9.2012 verspricht das Wetter schön zu werden und ich packe vorsichtshalber schon mal unsere Autan-Vorräte mit ein, weil wir aus früheren Zeiten wissen, dass in Mühlheim gern auch mal Blutsauger darauf lauern, harmlose Wanderer, oder Kanuten anzufallen und auszusaugen. Als wir rechtzeitig am Clubheim ankommen, hängt der Trailer mit den Booten bereits an Bardos Bus, weil das Vereinsfahrzeug zur Zeit mit einigen Wanderern in den Pongau unterwegs ist. Schnell wird geklärt, wie wir die Rückfahrt logistisch lösen und dann fahren die einen zum Einstieg, die anderen mit zwei Autos nach Frankfurt um mit einem zurückzukommen und Bardo, Walter und ich beim Hanauer Ski- und Kanuclub vorbei um Walters Einer noch abzuholen, weil wir mit 9 Personen unterwegs sein werden. Rechtzeitig sind wir an der Einsetzstelle bei der Mühlheimer Fähre – und außer uns sind auch schon einige Andere da, die bereits die Boote abgeladen haben und diese für die Fahrt vorbereiten. Insbesondere werden zwei Dickschiffe (10er-Kanadier) beladen – und diese sind wichtig, wie wir feststellen, denn sie werden das Catering gewährleisten. Bevor es losgeht, hält Volker Siede vom Frankfurter Kanuclub noch eine kleine Einführungsrede und macht uns mit der geplanten Tour und insbesondere den geplanten Pausen vertraut, während denen die Versorgung der Teilnehmer mit Apfelwein, Apfelsaft, Wasser, Brezeln, sowie Handkäs´ mit Musik stattfinden soll. Der erste Halt ist angedacht kurz hinter der Rumpenheimer Fähre und diese Strecke ist in relativ kurzer Zeit bewerkstelligt. Wir stellen bei dieser Gelegenheit fest, dass die richtig dicken Dampfer so gut wie keinen Wellenschlag erzeugen, während die kleinen Sportflitzer, selbst, wenn sie langsam fahren, uns ganz schön zum Schaukeln bringen. Die kleineren Boote scharen sich um die dicken „Versorgungsdampfer“, es werden Äbbelwoi-Gläser verteilt und – je nach Gusto – mit Wasser, Äbbelwoi pur, oder gespritzt, oder gar Apfelsaft, gefüllt und Brezeln verteilt. Die Stimmung in der Truppe ist gut und gestärkt geht es auf zum zweiten Teil der Tour, der uns an einer Marina, einem Campingplatz und der ehemaligen Cassella vorbeiführt, wobei man ein ganz anderes Panorama geniessen kann, als wenn man die Hanauer Landstraße – wie normal üblich – mit dem Auto entlang düst. Auf der Höhe des Fechenheimer Friedhofs, der auf der gegenüberliegenden Seite liegt, machen wir am Anleger des Bürgeler Rudervereins fest, nehmen wieder ein paar Tropfen aus unseren „Gerippten“ und einige nutzen die Sanitäranlagen der dortigen Restauration, obwohl da steht „Nur für Gäste“. Und dann setzt sich der Konvoi wieder in Bewegung (Insgesamt sind wir, auf viele Boote verteilt, 42 Teilnehmer). Vorbei geht es an Offenbach, das aus dieser Sicht ganz nett aussieht und an den Segelclubs Hellas(flussabwärts links) und Undine (rechts), sowie an einigen Neubauten, die das Gelände des ehemaligen Offenbacher Hafens bedecken und einem Beach-Club, von dem lautstarkes Bass-Gewummer zu uns herunterdröhnt. Anschließend unterqueren wir die Kaiserleibrücke und sammeln uns vor der Einfahrt zur großen Offenbacher Schleuse. Trotz der vielen Boote verlieren wir uns förmlich in dem riesigen Schleusenbecken und nutzen die Gelegenheit uns erneut an den Catering-Booten zu versorgen. Die Schleusentore öffnen sich und nachdem auch noch die Ampel auf grün geschaltet hat, dürfen wir die Schleuse flussabwärts verlassen. Etwa auf der Höhe der Gerbermühle bewundern wir die – erst vor knapp zwei Wochen neu herübergezogene – Osthafenbrücke und fast unmittelbar dahinter auf der nördlichen Seite des Mains den Neubau der Europäischen Zentralbank. Und anschließend wundern wir uns ziemlich, was an Frankfurts Ufern los ist – man meint, es gäbe etwas umsonst. Alle sind auf den Beinen, oder sitzen in den Cafés am Ufer, oder lassen die Beine von der Kaimauer baumeln. Die berühmten „Maamauer-Baa-Bambeler“. In diesem Bereich des Frankfurter Mains sind viele Ausflugdampfer unterwegs, was dazu führt, dass reichlich Wellen vorhanden sind. Vorbei ist die Zeit des beschaulichen Dahingleitens. Aber nun haben wir bereits den Eisernen Steg unterquert, fahren am Museumsufer entlang und nachdem wir auch noch den Holbeinsteg hinter uns gelassen haben, finden wir am backbordseitigen Ufer den Bau des Frankfurter Kanu-Clubs von 1913 e.V., wo wir unsere Boote komfortabel über Rollen aus dem Wasser ziehen und am Ufer lagern. In den Räumlichkeiten des Vereins warten Kaffee und Kuchen auf uns und schließlich kommt, sehr auch zu unserer eigenen Überraschung, der Höhepunkt der Veranstaltung: Es wird der alljährliche vergebene Pokal, ein eigens kreierter Äbbelwoi-Bembel mit Emblem, an die Gruppe vergeben, die die meisten Mitglieder aufs Wasser gebracht hat. Und das ist in diesem Jahr mit 9 Personen der Ski- und Wanderclub Windecken e.V.! Wir bedanken uns bei den Veranstaltern für die hervorragende Organisation und versichern ihnen, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sein werden. 
© Peter Helbig 

Und hier die üblichen paar Bilder:

Donnerstag, 9. August 2012

Jugendbergseefahrt zum Grundlsee (8. bis 12.8.2012)

Man merkt sofort, es geht dem Ende der Ferien entgegen. Auf der Fahrt nach Langen meint man, es gäbe irgendetwas umsonst. Am Vortag hat sich noch Sina bei mir gemeldet, die ganz plötzlich die Mitteilung erhalten hat, dass sie doch noch mitfahren kann nach Österreich, nachdem sie die ganze Zeit auf der Warteliste gestanden hat. Sie ist auch am Abfahrtstag pünktlich um ½ 8 Uhr bei uns und wir machen uns zeitig auf den Weg. Zu spät allerdings fällt mir ein, dass auf dem Autobahnteilstück vor Hanau gerade die Fahrbahndecke renoviert wird und sich daher die Fahrbahnen von drei auf eine reduzieren, was dazu führt, dass ein Großteil der lieben, rundum fahrenden, Mitverkehrsteilnehmer bis ganz vorne hin fahren und sich dann hineindrängen. Dies wiederum hat zur Folge, dass diejenigen, die sich brav hinten angestellt haben, ins Hintertreffen geraten und es zeitlich immer enger wird. Aber schließlich kommen wir noch rechtzeitig in Langen an. Ich war mir sowieso sicher, dass man nicht ohne uns abfahren würde. Kurz darauf kommt auch unser Bus. Er ist im Nu beladen und dann geht´s auch schon auf die Piste. Auf dem ersten Teil der Strecke läuft es noch vergleichsweise normal, aber, je weiter wir in Richtung Süden gelangen, desto dichter wird der Verkehr, obwohl doch noch gar kein Wochenende ist. Wir fahren auch heute eine andere Strecke in Richtung Grundlsee, nämlich die Tauernautobahn und dann links ab Richtung Gosau. Aber dann kommt uns eine Umleitung in die Quere und zum Ende hin reagiert auch noch Helmuts Navi zu spät und wir fahren rechts , statt links, was normalerweise kein großes Problem darstellen würde, aber für einen Bus mit Anhänger sind die Gässchen, die wir hier durchfahren, einfach zu klein und wenden ist erst nach längerer Zeit möglich. Dies wiederum setzt Helmut unter Zeitdruck, weil das Limit, das an seine tägliche Fahrzeit geknüpft ist, immer näher rückt. Aber schließlich haben wir Gosau erreicht, wo er nochmals eine Pause einlegen muss. Wir nutzen die Gelegenheit und machen einen Einkauf für alle im ehemaligen Konsum, der jetzt anders heißt und durch einen kompletten Neubau ersetzt ist. Unsere Navigatoren versuchen auch noch die letzte kleine Abkürzung zu nehmen, was die Fahrt nicht unbedingt beschleunigt. Und der krönende Abschluss ist die gerade zu renovierende Brücke in Bad Aussee, die so schmal ist, dass wir sie nicht mit Bus und Hänger in gerader Linie anfahren können, was zu einem allgemeinen Verkehrschaos führt und uns am Ende zwingt, den Anhänger abzuhängen und per Hand über die Brücke zu schieben. Dann wird er wieder angehängt und wir müssen ob des Chaos, das wir angerichtet haben, an zwei Stellen den Verkehr anhalten, damit´s weiter geht. Dann springen Kristian und ich wieder in den Bus. Wir laden unsere Flaschen zum Füllen unmittelbar an der Basis ab. Von dort aus sind es wirklich nur noch ein paar Meter zum Jugend- und Familiengästehaus, wo wir erst mal zu Abend speisen, bevor der Bus ausgeladen wird und wir unsere Zimmer beziehen. Die Betreuer besprechen noch das Vorgehen für den nächsten Tag, während die Jugend sich auf die Zimmer zurückzieht um noch ein wenig fern zu sehen. Donnerstag,


Donnerstag, 9. August 2012
Die Nacht war ruhig und wir frühstücken gemütlich und haben viel Spaß dabei, weil Isabell plötzlich bemerkt, dass ihre Nutella fehlt und sie diese auf dem Schrank sucht. Aber – wie durch Zauberhand – ist sie (die Nutella) plötzlich wieder da und keiner weiß genau, wie´s geschah !?! J
Pünktlich um 9.00 Uhr fährt der Bus ab, just, als mein Weib von der Arbeit aus anruft. Alle Umsitzenden rufen ihr Begrüßungen zu, so dass ich fast nichts mehr verstehe. Sie hat nicht so gut geschlafen und wäre gern bei uns, aber was nicht geht, geht nicht.
Am „ Rostigen Anker“ haben wir per Kette die Flaschen schnell aus der Basis an den Strand gebracht, die Tauchgruppen bekannt gegeben und dann machen sich die ersten fertig für den Tauchgang und von da an reißt es nicht ab und ich mache insgesamt sechs Tauchgänge.
Zwischendurch komme ich schon mal dazu mein Lunchpaket zu vertilgen, während einige andere zum Anker gehen um sich einen Germknödel einzuverleiben.
Pünktlich im 5.00 Uhr fahren wir mit dem Bus zurück, hängen die Tauchklamotten auf und gehen aufs Zimmer. Zum Duschen werde ich wohl erst später kommen, weil ich den Bericht von gestern noch schreiben will und es dann gleich zum Abendessen geht. Nach dem Abendessen ist dann wieder Besprechung angesagt und wir sehen mit Interesse der Abendgestaltung entgegen.
Die Besprechung geht schnell über die Bühne. Kritikpunkte über den heutigen Tag gibt es kaum und so ist auch der morgige Tag schnell besprochen. Und anschließend begibt sich ein Teil der Mannschaft hinaus ins Grüne um Schwedenschach zu spielen. Ein weiterer Teil beabsichtigt, ab 21.00 Uhr Werwolf zu spielen und den kleinen Rest beschäftigt Tim mit einem, spontan angesetzten, Orientierungskurs, den er quasi aus dem Stand und nur anhand einiger kurzfristig erstellter Notizen durchzieht. Die Praxis können wir dann morgen mit durchziehen.
Freitag, 10.August 2012
Das Wetter hat ein Einsehen mit uns. Schnell haben wir nach dem Frühstück gepackt und den Bus beladen und um 3 Minuten vor 9.00 Uhr sind wir bereits auf dem Weg zur Basis, wo wir die gefüllten Flaschen wieder im Bus verstauen, nicht ohne vorher sämtliche Tauchtaschen wieder ausgeladen zu haben.
Nachdem wir gestern mehrere Umwege gefahren sind, nehmen wir diesmal den direkten Weg über den Bahnhof Bad Aussee und den Koppenpass. Dabei nutzen wir die Gelegenheit in der Traun nachzusehen, ob genügend Wasser für´s  Flussschwimmen am Sonntag vorhanden ist. Es sieht gut aus.
Dann geht es weiter über Hallstatt und den dort vorhandenen Tunnel, wobei wir bedauernd feststellen, dass man von dieser Seite aus Österreichs berühmtesten Wasserfall nicht sehen kann. Aber wir müssen ja heute Abend wieder zurück.
Dann kaufen wir in unserem Stammgeschäft neue Wasservorräte und kommen zeitig am Parkplatz vorm Gosausee an, wo wir tatsächlich einen Parkplatz finden, von dem aus wir gemütlich und nicht – wie sonst – unter Zeitdruck  ausladen müssen. Aber dann müssen wir natürlich den ganzen Kram auch zum Tauchplatz transportieren, was für jeden mehrere Wege bedeutend. Und mit jeder Tauchflasche am Arm wird dieser scheinbar immer länger und auch die Wege scheinen sich länger zu ziehen. Aber schließlich ist alles am Platz. Kristian hat uns gestern schon bei Vroni angemeldet, die versichert hat, sie werde genügend Krapfen vorrätig halten und Milch hätte sie eh genug. Wir begrüßen sie natürlich und berichten, dass bedauerlicherweise unser lieber Conny nicht mehr unter uns weilt. Sie erklärt, dass Conny schon bei seinem letzten Besuch erzählt habe, dass sie sich wohl nicht mehr wiedersehen werden. Er fehlt auch uns nach wie vor sehr und wird uns immer im Gedächtnis bleiben.
Aber dann geht alles seinen Weg – wir rödeln uns an, nachdem die Taucheinteilung bekannt gegeben wurde und dann zieht jeder seine Tauchgänge durch. Und nachdem das erledigt ist, bleibt für die, die die Nase immer noch nicht voll haben, die Möglichkeit, sich nochmals den ein- oder anderen Tauchpartner zu suchen um nochmals den Kopf unter Wasser zu stecken. Gegen ½ 4 Uhr erst komme auch ich dazu, mich nochmals zur Vroni auf die Alm zu begeben und meinen Krapfen und einen heißen Kakao zu mir zu nehmen.
Schließlich – es fängt gerade in Strömen an zu regnen – schleppen wir, nachdem die Klamotten alle wieder gepackt sind, das gesamte Gerödel wieder auf den Parkplatz, wo Helmut, unser Fahrer, bereits wieder einen Platz gefunden hat, auf dem wir in aller Ruhe einladen können.
Unterwegs müssen wir wieder die Flaschen an der Basis abliefern, wo wir vordringlich die füllen lassen, mit denen einige Unentwegte heute Nacht noch einen Nachttauchgang machen wollen. Dann geht´s  zum Abendessen. Es folgt eine kurze Besprechung und es wird geklärt, wer Nachttauchen geht und wer in unserer Herberge bleibt um die Jugend zu bespassen. Mich trifft die Aufgabe, am See zu sitzen und die Tauchliste zu führen. Sabrina erklärt sich bereit mir Gesellschaft zu leisten und so nutzen wir die Zeit, bis die ersten zu Wasser steigen und die Zeit, in der sie darin verweilen, ein bisschen Tauchtheorie zu betreiben.
Schließlich, als alle wieder aus dem Wasser heraus sind, gehen Kristian, Sabrina und ich bereits vor, zurück zur Herberge, wo wir feststellen, dass das Haus bereits abgeschlossen ist. Glücklicherweise sitzen unsere „Werwölfe“ noch im Hinterzimmer, bemerken unser heimliches Rufen und öffnen uns die Tür. Wir plaudern noch ein wenig und dann begebe ich mich ins Zimmer und dusche schnell noch warm, weil es mir – trotz Pullover – der mir von allen Seiten vorgehalten wird, doch etwas frisch geworden ist.
Und dann schlafe ich wieder den Schlaf des Gerechten, bis mich erneut der Wecker aus tiefem Schlaf holt.
Samstag, 11. August 2012
In der Nacht hat es kräftig geregnet und auch der Morgen sieht alles andere als einladend aus. Wir beratschlagen, was zu tun sei und kommen zu dem Ergebnis, dass die Flaschen ja voll seien und geleert werden müssten und außerdem das Wetter am vorgesehenen Tauchplatz am Wolfgangsee wohl wieder ganz anders aussehen könne. Diese Meinung wird untermauert durch einen Blick ins Netz, das für den Bereich Wolfgangsee etwa 0,4 Zentimeter Regen voraussagt – Tendenz positiv.
Und siehe, als wir dort angekommen sind, hat sich das Wetter  bereits wesentlich gebessert. Nachdem es unterwegs nochmals heftigst geregnet hat, bleibt es hier trocken und auch die Wiese ist nicht so feucht, wie wir befürchtet haben. Also schlagen wir unsere Pavillons auf und Kristian beschwichtigt den Hilfssheriff von St.Gilgen, der glaubt, wir würden unseren Abfall nicht wieder von seiner Wiese entfernen. Aber gutes Zureden und ein Bier aus Helmuts Fundus beruhigen ihn: Er wünscht uns nicht nur viel Spaß, sondern gibt uns auch die Erlaubnis mit unserem Bus auf dieser Seite der Straße stehenbleiben zu dürfen.
Relativ zügig haben wir auch heute wieder unser Programm abgespult und machen uns wieder auf dem Weg zu unserer Unterkunft, nicht, ohne  bedauernd die schöne Restluft aus den Flaschen abgelassen haben, weil ja morgen nicht mehr getaucht wird.
Wieder Zuhause gibt es zunächst Abendessen und dann werden all Diejenigen, die heute eine Taufe über sich ergehen lassen dürfen, benachrichtigt, dass sie sich nach dem Abendessen um ¾ 8 Uhr vor der Herberge einzufinden hätten.
Sie werden von Max kurzfristig geschult sich ordnungsgemäß aufzureihen und erhalten noch je eine Lektion in „Neptun“-Rufen und ein bisschen körperlicher Ertüchtigung, bevor es zum „Taufplatz“ geht. Dort wird erneut „Neptun“ gerufen, der schließlich mit dreien seiner Schlampen im Boot mit martialischem Geschrei auftaucht um den Delinquenten zu erläutern, was sie in ihrem bisherigen Taucherleben alles falsch gemacht haben.
Dann müssen sie den Taufspruch nachsprechen, beziehungsweise bekräftigen -
und bevor sich Neptun und Konsorten aus dem Staub machen können, sind sie bereits gefangen genommen und im See versenkt. Es beginnt eine größere Wasserschlacht, die aber relativ schnell endet, als es den Beteiligten doch etwas frisch wird.
Es zieht alle Beteiligten in die Unterkunft und unter die warme Dusche und so endet der Abend doch noch in Ruhe und Frieden.
Das heißt, nicht ganz, denn ich muss gegen 23.30 Uhr, nachdem übers Dach aus einem der Nachbarzimmer Geschrei und lautes Trampeln herüberschallt, noch einen Gang ins Zimmer 111 a und b unternehmen, wo ein namentlich bekannter junger Mann aus dem Schrank gefallen ist und wehklagt und einige Mädels sich kichernd auf der Treppe herumtreiben.
Ich scheuche alle in ihre eigenen, eigens dazu angebrachten, Betten und dann ist endlich Ruhe. Jedenfalls kann ich nichts weiter vernehmen und gebe mich dem Schlaf hin.

Sonntag, 12. August 2012 

Gegen 20 vor 8 Uhr werde ich wach, weil Ralf durchs Zimmer geht. Mein Wecker hat nicht angeschlagen, obwohl ich ihn eingestellt habe. Aber noch ist es nicht zu spät und wir kommen noch zum Frühstück zurecht.
Nach dem Frühstück ist auch ganz schnell gepackt, das Fresspaket bereitet und die Tauchklamotten aus dem Trockenraum entfernt.
Helmut, unser Fahrer, bittet darum, vor dem Beladen des Anhängers diesen erst so hinzustellen, dass man ihn dann problemlos anhängen kann.
Die Jugend ist relativ zeitig fertig, obwohl in dem ein, oder anderen Zimmer noch Nachbesserungsbedarf besteht, was die Besenreinheit betrifft. Aber dann wollen wir uns von der Herbergsleitung verabschieden und mit der Bezahlung und der Verabschiedung zieht es sich noch hin bis kurz nach 10. Aber schließlich können wir noch unser 3-fach donnerndes „Caisson“ loswerden und werden bis zum nächsten Jahr verabschiedet (Der Termin fürs nächste Jahr steht schon, wird aber nochmals separat bekanntgegeben ).
Wir fahren noch kurz bei der Basis vorbei, wo Kristian die Rechnung für Flaschenfüllungen und Dive-Cards abholt und dann sind wir endlich wieder „on the Road“ und fahren über den Koppen-Pass zum Einstieg für das Flussschwimmen. Einige haben bereits vorab bekannt gegeben, dass sie nicht mit schwimmen wollen, einige Andere müssen mit sanftem Nachdruck zu ihrem Glück gezwungen werden und endlich sind die Gruppen zusammengestellt und mit komplettem Kälteschutz, Maske, Flossen und Schnorchel zum „Abflug“ bereit. Die Gruppen bestehen aus 5 bis 6 Personen und werden angehalten, bei einander zu bleiben. Ein Erfahrener schwimmt vorne weg und ein „Lumpensammler“ sorgt hinten dafür, dass niemand abhanden kommt.
Dann geht´s auf die Piste in die tückischen Fluten. Leider ist der Wasserstand nicht ganz so, wie wir es uns eigentlich erhofft hatten, aber so müssen wir uns über ein paar kleine Strecken per Hand ziehen, oder gar über die glatt geschliffenen Felsen drüberziehen. Es kommt niemand zu Schaden und wir werden in Obertraun an der Brücke von den Nichtschwimmern und den ersten Gruppen in Empfang genommen und aus dem Strom geleitet.
In Obertraun ist Volksfest und einige wandeln über die Brücke zu den eigens dort angebrachten sanitären Anlagen und kehren dann zurück mit Papptellern, auf denen sich eine Art Krapfen und Apfelmus befinden.
Anschließend ist schnell der Bus wieder bepackt und wir begeben uns gegen 13.00 Uhr auf den Heimweg.
Kurz nach dem Überfahren der deutschen Grenze stehen wir bereits zum ersten Mal im Stau. Ich habe bereits heftige Bedenken, dass sich unsere Heimfahrt über Gebühr ausdehnen könnte, aber Helmut kann seine Fahrtzeiten problemlos einhalten und das Navi teilt uns schließlich mit, dass wir, trotz zäh fließendem Verkehr, gegen kurz nach 22.00 Uhr in Langen eintreffen werden.
In der Zwischenzeit findet das traditionelle Tauchergericht statt, bei dem kleinere „Vergehen“, nicht korrekt ausgefüllte Pässe, oder vergessene Ausrüstungsgegenstände mit sportlichen Einlagen wie Kniebeugen, Liegestützen, oder Entengängen, geahndet werden. Nicht vorhandene, oder nicht ordnungsgemäß dokumentierte Tauchtauglichkeitsuntersuchungen werden nachgeholt und durch Abstempelung bestätigt und alle haben ihren Spaß dabei. Überwiegend natürlich die nicht von den vorgenannten Maßnahmen selbst Betroffenen. Aber – der Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit und die sportlichen Übungen sollen halt nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Ob das allerdings fruchtet, darf bezweifelt werden, weil einige, die bereits mit denselben Fehlern im letzten Jahr auffällig geworden sind, an dem damals bestehenden Zustand immer noch nichts geändert haben. Man könnte glauben, sie legten es darauf an
ihre körperliche Konstitution darstellen zu dürfen.
Kristian bedankt sich im Namen seiner Crew für die Disziplin, die ganz überwiegend geherrscht hat und für die Mitarbeit all Derer, die durch ihre aktive Mithilfe zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben – und nicht zuletzt bei Helmut, unserem Fahrer, der uns sicher nach Österreich, in Österreich herum und wieder gesund nach Hause gebracht hat.
Als wir schlussendlich in Langen auf den Parkplatz beim Schwimmbad einbiegen, stehen die meisten Eltern, beziehungsweise Abholer bereits bereit. Schnell ist der Bus ent- und die Abholer-Fahrzeuge beladen. Einem der Beteiligten fällt noch ein, dass er jetzt zur Bestätigung seiner durchgeführten Tauchgänge von seinem Tauchpartner noch einige Unterschriften benötigt. Aber auch das ist schnell erledigt und dann findet eine kollektive Verabschiedung statt und alle freuen sich darauf, dass wir uns voraussichtlich zum Jugendgrillen, zum Tauchen am See, oder auf der Jugendbergseefahrt 2013 wiedersehen werden.

                                                                                                          © Peter Helbig

Und hier - wie immer - die obligatorischen Bilder.
Für den Rest erhaltet Ihr einen separaten Link, über den Ihr Euch selbst Bilder herunterladen könnt.