Freitag, 23. März 2012

Immer wieder donnerstags ..


Kurz vorher sitzt der innere Schweinehund neben der Haustür, grinst uns an und fragt, ob heute nicht der Tag für ein wenig mehr Ruhe wäre.
Aber, wenn Jutta nicht gerade mit ihrem Gatten die Welt bereist, ist es an jedem Donnerstag, an dem keine Schulferien sind, so weit, dass sportliche Betätigung ein Ventil sucht – und findet...
Für ganz Unentwegte besteht hier nämlich die Möglichkeit, sich zwei Stunden hintereinander auszupowern. In der ersten Stunde liegt der Schwerpunkt auf der Rückengymnastik. Dabei  bewegt man sich zunächst zu melodischen Musikstücken , wiegt sich und hoppst von einem auf das andere Bein. Oft bedienen wir uns spezieller Hilfsmittel, Gummibänder, Noppenkissen, Holzstöcke etc., um den Trainingseffekt zu intensivieren. Oder wir wandern mit eingeknickten Beinen in der Halle herum, immer hoffend, dass keiner außen vorbeikommt und uns zuschaut. Ich gehe nämlich davon aus, dass diese Übungen von außenstehenden Betrachtern als eher lächerlich eingestuft werden. Das ändert aber nichts daran, dass die Einheiten recht Schweiß treibend sind und auf Dauer gute Trainingseffekte zeitigen.
Im Anschluss daran geht es auf die Matte und nach den ersten Dehn- und Streckübungen werden Bauch, Beine, Busen, Po etc. trainiert, respektive bearbeitet. Da unsere Jutta nicht immer alle Übungen mitmacht, weil sie uns ja kontrollieren muss, kommt es vor, dass wir trainingsmäßig etwas übers Ziel hinaus schießen, weil sie ja dann nicht merkt, wie viel wir bereits geleistet haben. Hier hilft dann ein diskreter Hinweis aus dem Plenum schnell weiter.
In der zweiten Stunde werden, da die Rückengeschädigten ja nunmehr nicht mehr anwesend sind, die Übungen noch ein wenig intensiviert und der Schweiß, der gegen Ende der ersten Stunde und der damit einher gehenden Entspannungsphase ein wenig eingetrocknet war, beginnt wieder zu sprießen. Auch hier – weil ja einige erst zur zweiten Stunde erscheinen – bedarf es zunächst wieder einer Aufwärmphase und ein Teil der Übungen aus der ersten Stunde wiederholen sich zwangsläufig, aber dann werden Übungen hinzugefügt, die der weiteren Kräftigung der Beinmuskulatur dienlich sind. Krönender Höhepunkt dieser Übungen ist die „Abfahrt“ in der Hocke, die im Idealfall (kurz vor Weihnachten, weil dann die Ski-Freizeiten anstehen) 3 Minuten dauert und uns dann im Falle eines Skiurlaubs in die Lage versetzt, auch höhere Hänge und längere Abfahrten unfallfrei hinab zu kommen.
Auch die zweite Stunde wird letztlich mit einer Dehnungs- und Entspannungsphase beendet. Man setzt sich „bequem“ im Schneidersitz hin, streckt die Arme zur Seite und könnte bei einer der Übungen mit den Schulterblättern Nüsse knacken. Und wenn man diese Übungen schließlich hinter sich hat, hat man das gute Gefühl, etwas für Körper, Geist und Gesundheit getan zu haben und freut sich bereits jetzt darauf, in der nächsten Woche wieder antreten zu können.

© Peter Helbig

Donnerstag, 1. März 2012

Forstau 2012 (Ski fahren vom 25.2. bis 2.3.2012)

Geplant war das ursprünglich etwas anders. Eigentlich hatten wir vorgehabt, uns mit Birgit und Heino zum Ski fahren in die Pyrenäen zu begeben. Das hätte aber, allein wegen der schieren Entfernung, schon mindestens eines 14-tägigen Urlaubs bedurft – und den hatten wir leider nicht mehr übrig. Es sind ja auch noch andere Sachen geplant.

Und für eine Woche ins französische Zentralmassiv ? Das wäre gegangen, scheiterte aber letztendlich daran, dass just zu dem von uns ins Auge gefassten Termin in Frankreich die Skiferien begannen, demzufolge Hochsaison war und weiterhin keine vernünftige Unterkunft mehr zu bekommen war. So mussten wir Birgit und Heino auf einen (hoffentlich) späteren Termin in den kommenden Jahren vertrösten und schauten uns nach einem einwöchigen Skifahr-Urlaub für uns um.Da wir hier die Infrastruktur schon kannten, fiel unsere Wahl auf Forstau – und jetzt ging´s nur noch darum ein Unterkunft zu finden.Wo wir bisher mit der Familie schon mal waren, war´s schon belegt, beziehungsweise war inzwischen der Junior eingezogen, aber dann fanden wir im Netz ein kleines und bezahlbares Appartement bei Palzenbergers. Der Schriftverkehr war kurz, die Anzahlung schnell geleistet und die Räumlichkeiten damit reserviert.Am Donnerstag sagten wir in unserer Ski-Gymnastik Bescheid, dass wir wegen akuten Skifahrens in der nächsten Woche nicht anwesend sein würden und wurden mit diversen „Hals- und Beinbrüchen“ und sonstigen guten Wünschen entlassen.Freitag war dann der letzte Arbeitstag und das Auto schnell gepackt und um 4.00 Uhr am Samstagmorgen sollte es dann losgehen.

Samstag, 25.2.2012

Der Wecker klingelt um 3.00 Uhr und das ist eine Zeit, wo man keinen Hund vor die Tür jagt.Die Vorbereitungen sind aber weitgehend getroffen. Es gibt noch ein kleines Frühstück und eine Tasse Kaffee dazu. Die restlichen Fressalien kommen in die Kühlbox und dann schwingen wir uns in unser „neues“ Auto, das eigentlich so gar nicht mehr dem entspricht, was wir uns vorgestellt hatten (Zweitürer, keine beheizbaren Sitze, keine Dachreling für die Skibox und kein Diesel), aber dafür ein sehr ruhiger Motor und was der auf Strecke verbraucht, würden wir ja jetzt feststellen.

Kaum auf der Autobahn angekommen, bemerken wir, dass neben den reichlichen Lastwagen, mit denen wir ohnehin schon gerechnet haben, fast ausschließlich Fahrzeuge mit holländischen Kennzeichen (so genannten „Nillingen“) unterwegs sind. Wie wir später erfahren, haben die Niederländer zur Zeit „Energie-Ferien“. Das soll wahrscheinlich heissen, dass sie die Energie, die sie jetzt Zuhause sparen, bei uns auf der Autobahn verblasen.

Wir haben Glück – wie wir später im Radio hören, ist bei Aschaffenburg und später bei Würzburg alles ziemlich dicht, aber da sind wir ja schon durch. Uns ereilt es dafür zwischen München und Salzburg, aber unser Navi, das unmittelbar mit dem Stausender kurz geschlossen ist, empfiehlt uns, auf der Autobahn zu bleiben. Außenrum wär´ der Zeitverlust noch viel größer und außerdem wär die Unfallursache und die entsprechenden Folgeschäden bereits beseitigt und gleich ginge es zügig weiter.

Schließlich – wir haben ein paar Mal gewechselt, sind wir in Radstadt angekommen, haben beim HOFER unsere Futteralien aufgestockt und beim BILLA noch einen Liter von Ruths Sojamilch und je ein Fleischkäsebrötchen frisch von der Fleischtheke weg besorgt – und von hier aus sind es nur noch rund 7 Kilometer bis zu unserer Unterkunft.

Da das ohnehin auf unserem Weg liegt, machen wir noch bei der Skischule Resch Halt und besorgen die Skipässe und buchen für zwei Nachmittage einen Skilehrer (Erwin – schwarz-weißer Helm). Beim Bezahlen merken wir, dass wir jetzt einen Privatlehrer nur für uns gebucht haben, was sich erbärmlich im Preis niederschlägt. Aber – es gilt die bei uns im Hypothalamus versunkenen Grundwissen, was das Skifahren betrifft, wieder an die Oberfläche zu befördern, damit wir uns kein Bein, oder noch Bedeutenderes , brechen.Also – sei´s drum .

Da ich mir die Lage unserer Unterkunft über Google-Maps schon mal betrachtet habe, finden wir schnell hin und werde sehr freundlich von der Eigentümerin unserer Unterkunft begrüsst und in unsere einwöchige Behausung eingewiesen. Wir räumen schnell unsere Habseligkeiten ein und legen uns dann noch ein Momentchen aufs Ohr, weil wir doch ganz schön geschafft sind. Anschließend bringen wir unsere Ski noch zum Fräulein Rottenmeier (in echt: Rettensteiner) und stellen erst daheim in unserer Behausung fest, dass wir bei der Skischule günstiger davongekommen wären.Bevor wir aber wieder zurückgefahren sind, haben wir noch die Gelegenheit genutzt und in Radstadt, wo wir bei der Vorbeifahrt festgestellt haben, dass der Sprit günstig ist, zu tanken und uns dann noch die Altstadt betrachtet. Das war bisher bei uns noch nicht möglich, weil wir immer nur beim HOFER eingekauft und einmal die Katja vom Bahnhof abgeholt haben.

Wir stellen fest, dass die Altstadt sehr schön ist, finden einiges kulturell Sehenswertes und finden gerade noch ein Kaffee, bevor Ruth sich in Folge einer spontan einsetzenden Diarrhoe die Hose voll macht.

Zu Hause gibt es schnelle Küche – eine Fleischbrühe, angereichert mit mitgebrachten Markklößchen und dem beim HOFER erworbenen Nussknusperbrot. Und dann setzen wir uns hin, sehen Nachrichten und einen Phantasie-Abenteuerfilm mit vielen exotischen Darstellern (irgendwas mit „Narnja“).

Frühzeitig gehen wir ins Bett und haben bereits für 8.00 Uhr den Wecker gestellt.

Sonntag, 26.2.2012,

Beim Wecken stellen wir fest, dass es kräftig schneit. Wir machen uns fertig, frühstücken gemütlich und holen dann unsere frisch geschliffenen und gewachsten Ski bei Fräulein Rottenmeier ab. Beim Anziehen der Skistiefel stellen wir fest, dass wir auch dies wieder neu lernen müssen – insbesondere, wem welche Schuhe gehören. Und außerdem wäre es besser gewesen, die Schuhe nicht im Auto zu lassen. Aber wir sind ja lernfähig.

Wir fahren den ersten Skilift hinauf und stellen gleich darauf fest, dass wir den zweiten Abschnitt im Kasten vor der Pistenraupe absolvieren müssen, weil der zweite Lift zwar läuft, aber keine Personen transportiert. Es fehlen nahezu alle Rückenlehnen !

Immerhin – in dem Kasten vor der Pistenraupe finden sich – neben uns – einige Holländer und wir stehen nicht so eng, dass wir nicht umfallen könnten. Gleich am ersten Tag also schon wieder Abenteuer pur. Oben angekommen stellen wir fest, dass es um die Sicht nicht so richtig gut bestellt ist – sie geht Richtung 0 (in Worten: null). Nun, das sind wir ja als Taucher gewöhnt. Aber wir sind nahezu die Einzigen auf der Piste und ab und an merkt man plötzlich gar nicht mehr: steht man schon, fährt man langsam vorwärts, oder ist es gar rückwärts. Ganz seltsam… Und dann sehen wir plötzlich wieder ein paar Leute und stellen dabei fest, dass auch sie bereits abseits der regulären Piste stehen und stecken schon im nicht präparierten Tiefschnee. Was macht man in diesem Fall ? Luft anhalten, wegen dem Auftrieb - und vorsichtig vortasten.

Gegen ½ 12 kehren wir in der Lechner-Alm ein und essen ein Gulaschsüppchen, beziehungsweise ein Schmalzbrot und trinken einen Tee und ein Skiwasser, bevor wir noch mal kurz raus fahren um Kräfte zu sammeln und auf unseren Skilehrer einen guten Eindruck zu machen. Dies wird aber schwierig: beim Einstieg in den Lift kriege nur ich den Bügel. Ruth meint, das sei nicht schlimm, sie nähme den nächsten.

Ich sehe noch, dass sie den nächsten auch noch verpasst. Dann komme ich oben an und warte und warte. Nach geraumer Zeit denke ich mir, dass sie möglicherweise unterwegs aus der Spur gefahren ist und erst nochmals runter musste. Also fahre ich entlang des Schlepplifts und siehe da: auf der Hälfte der Strecke kommt sie mir per Lift entgegen. Ich rufe ihr zu: „Oben raus und dann gleich links. Ich warte hier!“ Und dann warte ich und warte.

Mir wird klar, dass sie oben zwar links, aber nicht ganz links, nämlich entlang des Schlepplifts gefahren ist, sondern in Richtung Schlepplift Goliathschaukel. Das heißt, sie muss hinunter, dann wieder hinauf und schließlich wieder zu mir hinab, beziehungsweise zur Lechner-Alm, weil – hier sind wir um 1.00 Uhr mit unserem Skilehrer verabredet. Um es kurz zu machen: ich komme um fünf vor eins bei Lechners an. Ruth kommt unmittelbar danach und als ich hineingehe, kommt mir gerade einer der Skilehrer entgegen. Ich frage ihn, und –siehe da – es ist unser Erwin.

Wir machen uns bekannt und fahren dann ein paar Bögelchen, weil er naturgemäß sehen will, was wir schon können – und wir tun unser Bestes. Es scheint ihm auch gut zu gefallen. Gegen Ende unserer ersten zwei Stunden machen wir schon schnelle Schwünge und fahren mit ihm gemeinsam ins Tal hinab, immer mal wieder von kurzen Pausen, in denen er uns noch einen Tip für den nächsten Abschnitt mit auf den Weg gibt. Und als wir schließlich unten angekommen sind, merken wir doch, dass die Beine ganz schön müde sind. Wir verabschieden uns von Erwin, packen uns aus und um und begeben uns in unsere gemütliche Behausung vor Ort, wo wir duschen, kochen, spülen und den Tag gemächlich ausklingen lassen.

Montag, 27.2.2012

Heute morgen hängt an unserer Tür ein Beutel von der Tischlerei Palzenberger mit frischen Brötchen und knusprigem Korngebäck. Wir sehen schon, hier im Haus wird Service groß geschrieben. Wir frühstücken ausgiebig und packen dann unser Auto. Vorher müssen wir kräftig Schnee vom Dach schaufeln und die Scheiben vom Eis befreien. Die letzte Nacht hat ungefähr 10 Zentimeter Neuschnee gebracht.

Der allmorgendliche Wetterbericht mit Schneelage zeigt für unseren Bereich 100 %. Wir wissen nicht genau, was, schließen aber aus der Tatsache, dass es immer noch schneit, darauf, dass es sich mit 100 %-iger Sicherheit an Schnee handeln muss. Und die Temperatur auf dem Berg beträgt – 10 ° Celsius.

Heute ist auch der Lift von der Zwischenstation hinauf wieder in Betrieb und wir beschließen, weil nicht viel los ist auf der Piste, die Abfahrt bis zur Zwischenstation 2 Mal zu fahren, weil hier der Hang steil und zu Übungszwecken sehr gut geeignet ist. Der einzige Nachteil ist, dass der Lift von der Heidegg-Alm bis hinauf sehr lang ist und das Pistenpersonal mit dem Abkehren der Sitze nicht so schnell nachkommt. Das heißt, man sitzt mit dem Bobbes im Nassen. Aber wir verschaffen uns anschließend reichlich Bewegung, so dass wir von der Kälte nicht so arg viel mitbekommen.

Rechtzeitig um ¾ 12 Uhr kehren wir wieder in der Lechner-Alm ein und nehmen eine Leberknödel-, beziehungsweise eine Nudelsuppe und Ruth einen Tee, während ich wieder auf Skiwasser umsteige. Flüssigkeit muss sein.

Und pünktlich um eins, wir haben gerade bezahlt und kleiden uns wieder ein, kommt Erwin zur Tür herein und erkundigt sich nach unserem Befinden.

Er schafft es in wiederum zwei Stunden uns weitere Sicherheit beim Ski fahren zu vermitteln und um 15.00 Uhr haben wir, gemeinsam mit ihm, wieder die Abfahrt ins Tal geschafft.

Wieder ist es eine Wohltat, aus den Skischuhen herauszukommen und schnell sind sowohl diese, als auch die Ski von Schnee und Eis befreit und im Auto verstaut.

Weil es heute morgen noch kräftig geschneit hat, hatten wir die Windschutzscheibe mit unserer Aluminiumfolie verkleidet. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, weil es hier unten im Tal lediglich + 0 ° C war und der Schnee demzufolge nicht liegen geblieben ist.

Wir fahren gemütlich nach Hause, essen einen Müsliriegel und kochen einen Tee und wollen heute Abend noch mal nach Radstadt, einmal um noch ein paar kleine Notwendigkeiten zu erwerben und zum zweiten, weil dort heute um 18.00 Uhr eine circa 1 ½-stündige Nachtwächterführung stattfindet, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Und anschließend werden wir wohl eine Kleinigkeit essen gehen…

Pünktlich um 6 sind wir am Gardeturm, wo sich schon eine Menge Leute eingefunden hat. Am Anfang zähle ich 31, ohne den Nachtwächter und zwei Jagdhornbläser, die den gesamten Spaziergang musikalisch begleiten. Und dann kommt noch eine Schulklasse hinzu, die hier im Schullandheim, oder so, Ferien macht – und wir denken schon: ach, Du lieber Himmel! Aber sie sind sehr diszipliniert und stören die Veranstaltung überhaupt nicht.

Der Nachtwächter singt ein Lied vor, das die Nachtwächter in allen Teilen der Welt schon gesungen haben und erzählt dann in anschaulicher Weise von der Geschichte Radstadts und des näheren Umfelds, einschließlich historischer Hintergründe von der Gründung der Stadt bis zur Reformation und der Vertreibung protestantischer Gläubigen durch die katholischen Erzbischöfe. Dazwischen wandern wir immer ein Stückchen weiter den Milleniumsweg entlang, so genannt nach der 1.000-jährigen Geschichte der Stadt, die im Jahr 969 erstmals urkundlich erwähnt worden ist. Dann besuchen wir eine Schmiede und den Kapuzinerturm, der mit einem gewaltigen Dachstuhl ausgestattet ist und in dem ein kleines Museum untergebracht wurde. Hier finden sich auch gräulich anzuschauende Masken und Verkleidungen, so genannten Perchten, die überwiegend im Dezember und Januar auftreten und die bösen Geister vertreiben sollen.

Weiter geht die Wanderung über das „Metzgerloch“ zum Hexenturm, wo früher der Bader den ersten „Wellness-Tempel“ betrieben hat (Bäder, Salbungen, Behandlungen von Wunden etc.). Dann hören wir in der Stadtpfarrkirche Orgelmusik, komponiert von dem einheimischen Komponisten Paul Hofhaimer, zu dessen Ehre immer wieder eine hervorragende Orgel in die mehrfach abgebrannte Kirche gebaut worden ist. Die zur Zeit vorhandene hat 2.000 Pfeifen und erzeugt in der schön ausgestatteten Kirche eine tolle Akustik.

Zum Abschluss kommen wir wieder am Gardeturm an, wo ein warmer Punsch gereicht wird – den kann man nach dem längeren Marsch durch die Kälte gut gebrauchen. Außerdem stellt hier noch der „Sauschneid-Sepp“ eigene Arbeiten vor, die aus Zirbelholz gearbeitet sind und teilweise erworben werden können. Wir sind inzwischen hungrig, haben wir doch seit dem Mittag nichts mehr gegessen. Also suchen wir uns ein Lokal und finden den „Jagdwirt“, wo wir überaus reichlich speisen und uns dann vollen Magens nach Hause begeben, wo wir den frisch erworbenen und wohl verdienten Verdauer zu uns nehmen.

Der Abend wird nicht mehr lang und wir gehen zeitig zu Bett.

Dienstag, 28. Februar 2012

Die Brötchen liegen schon wieder vor der Tür und unsere Wirtin hat zur Sicherheit noch mal den Code für das WLAN-Netz aufgeschrieben. Wir haben nämlich festgestellt, dass ein sehr starkes, aber geschütztes Netz zu empfangen ist und entsprechend nachgefragt. Nach dem Frühstück schaue ich also schon mal nach der elektrischen Post und stelle fest, dass sich neben einigen normalen Mails auch schon wieder 58 Spams eingeschlichen haben. Die hebe ich mir aber für den Abend auf und wir fahren erstmal zur Talstation, bereiten uns vor und haben dann einen sehr anstrengenden, wenn auch sehr schönen, Skitag vor uns. Zur Mittagspause kehren wir erstmals in diesem Urlaub auf der Zeferer-Alm ein und nehmen ein gutes Fresschen zu uns. Danach müssen wir uns – wie immer – erst wieder einfahren, aber insgesamt haben wir an diesem Tag viele Abfahrten hinter uns gebracht, einschließlich der durch den "Wald der Tiere" und eine Ziehweg-Abfahrt zur Heidegg-Alm, die wir bisher noch nie gefahren sind. Sie ist eng, steil und schon etwas anspruchsvoller. Wir meistern sie dennoch mit Bravour. Zum Abschluss fahren wir nochmals die gesamte Strecke – hinauf zur Goliathschaukel und dann hinab bis ins Tal, wo wir – ebenfalls wie immer – froh sind, aus den Skistiefeln heraus zu kommen. Auf der Heimfahrt erwerben wir in der Tabak-Trafik ein paar Postkarten für die trauernden Hinterbliebenen zuhause und weil wir sehr durstig sind, nehmen wir in der daneben liegenden Kneipe noch ein Radler, beziehungsweise Pils. Und Daheim angekommen, machen wir ein Momentchen Pause, schreiben die gekauften Karten, ich schreibe nach dem Duschen Bericht und Ruth duscht dann und dann bereiten wir uns heute hier ein gutes Abendessen, bevor wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Mittwoch, 29. Februar 2012

Es hat die ganze Nacht geregnet und ein Blick in den morgendlichen Schneebericht zeigt, dass sich hieran im Laufe des Tages nichts Wesentliches ändern wird. Immerhin soll die Temperatur in der Höhe noch bei 0 ° C liegen, so dass dort die Schneeverhältnisse vielleicht noch annehmbar sein werden.

Wir machen uns nach dem Frühstück auf den Weg und stellen fest, dass an der Talstation der Schnee schon ziemlich pappig ist. Je höher wir kommen, desto besser wird das Ganze. Aber mit jeder Abfahrt wird die Fahrerei anstrengender. Zur Mittagszeit nehmen wir eine Leberknödelsuppe auf der Trinker-Alm, wo aber eine Gruppe ausländischer Mitsportler sich an den Nachbartisch setzt und beginnt kräftig zu zechen und einen ekelhaften Knaster zu rauchen, was uns bewegt fluchtartig die Lokalität zu verlassen. Man glaubt wirklich kaum, wie rücksichtslos einige Zeitgenossen sein können.

Wir üben fleißig weiter, sind uns aber auch darüber im Klaren, dass wir für die Talfahrt unsere Kräfte werden einteilen müssen, weil diese so langsam nachlassen.

Wieder zu Hause, ziehen wir uns um und fahren noch nach Schladming, weil wir das bisher noch nie richtig im Hellen gesehen haben. Dabei müssen wir feststellen, dass unsere Lieblingsmetzgerei auf der Hauptstraße nicht mehr existiert. Wir finden aber eine andere und auch die hat hervorragende Fleischkäsebrötchen. Zum Abschluss nehmen wir in Forstau noch ein Deko-Bier beim „Ganz kleinen Wirt“ und fahren dann nach Hause, wo wir duschen, noch eine Kleinigkeit essen und dann den Tag wieder gemütlich ausklingen lassen.

Donnerstag, 1. März 2012

Heute herrscht Kaiserwetter. Schon beim Blick auf den TV-Wetterbericht für Österreich sehen wir allenthalben blauen Himmel, wenn auch die Temperaturen weitaus überwiegend, auch bei uns , im positiven Bereich liegen. Das ist zwar der Qualität des Schnees abträglich, der Fernsicht jedoch tut es unglaublich gut. Als wir am Parkplatz vor der Talstation ankommen, staunen wir, was heute morgen schon los ist – der Parkplatz ist voll und sogar Busse sind schon da. Na, das kann ja heiter werden.

Schnell sind wir in den Klamotten und im Lift und oben verteilt sich die Menge doch schon ganz schön. Die Abfahrt zum zweiten Lift erfüllt uns mit Ängsten- die Bahn ist zwar frisch bereitet, aber komplett vereist. Erneut - das kann ja heiter werden ! Als wir zum ersten Mal an der Trinker-Alm vorbei kommen, stellen wir fest, dass schon Hundertschaften draussen sitzen und es sich gut gehen lassen. Ok, wer hier sitzt, lungert nicht auf der Piste herum. Drängler, Rabauken und Pistensäue gibt es noch genug.

Der Schnee ist inzwischen pappig und die oberste Schicht ziemlich zusammengefahren, so dass es mich einmal kräftig zerreisst, aber so langsam stellen wir uns auf die veränderten Umstände ein und irgendwann fühlen wir uns sicherer. Mittags sitzen wir bei Hilde auf der Zeferer-Alm im Freien und haben nette Sitznachbarn aus der Nähe von Bielefeld, mit denen wir ein bisschen fachsimpeln und small talken.

Obwohl wir heute mit Sicherheit wesentlich mehr gefahren sind, als die letzten Tage, sind wir körperlich nicht so fertig. Offensichtlich setzt ein gewisser Trainingseffekt ein.Wir sind fit !!

Gegen 3 fahren wir ins Tal ab, wo wir gegen ½ 4 Uhr ankommen, uns umziehen und dann in der Klause oberhalb der Skischule, wo wir noch nie waren, ein Bier und ein Radler bestellen. Wir müssen heute ausharren, weil die Preise ausgelost werden, die wir mit dem regelmäßigen Abstempeln an den Liftstationen gewinnen können: 1. Preis ein Paar Ski, 2. Preis ein Wellness-Wochenende und dann noch ein paar Trostpreise. Aber wir werden nicht gezogen, was uns in unserer Überzeugung bestärkt, dass hier Vetternwirtschaft herrscht. Sicherlich haben sie uns vorher aussortiert, sonst hätten natürlich wir gewonnen. Aus Frust nehmen wir einen weiteren Trunk und fahren dann nach Hause. Ich dusche, Ruth bereitet uns ein frugales Mahl und ich setze mich noch ein wenig hin um Bericht zu schreiben.

Ursprünglich wollten wir heut´ Abend noch nach Radstadt ins Konzert, aber ich fürchte, wir sind inzwischen beide gut geschafft…

Freitag, 2. März 2012

Der erste Blick zum Himmel zeigt, dass uns der Himmel auch heute noch mal herrliches und sonniges Wetter beschert. Schnell sind wir nachdem Frühstück auf der Piste und lassen es heute nochmals richtig sportlich angehen. Auch sind unsere morgendlichen Eingewöhnungsphasen nicht mehr so lange wie bisher. Wir fahren sämtliche vorhandenen Pisten noch mal intensiv ab und machen nur eine kurze Pause, diesmal auf der Au-Alm. Es gibt noch mal ein Gulasch- und ein Erbsensüppchen mit Wurst. Nebenan wird von einer Oma und dem zugehörigen Enkelchen zunächst einer und dann noch ein weiterer Schneemann gebaut, die wir auch fotografieren dürfen, weil sie wirklich sehr schön sind.

Frühzeitig sind wir wieder auf der Piste und schwingen uns mehrfach wieder bis ganz hinauf zur Goliath-Schaukel. Zum Abschluss nehmen wir diesmal auf der Prem-Alp einen „Willy mit Frucht“ zu unserem Skiwasser und machen uns dann auf den Weg zur Talabfahrt, weil wir von unseren Wirtsleuten um 16.00 Uhr zum Kaffee und Apfelstrudel eingeladen sind.

Wir verbringen einen netten Nachmittag und auch die Enkel sind da. Wir haben viel Spaß und zum Abschluss zeigt uns Frau Palzenberger noch die restlichen Räumlichkeiten. Beim nächsten Mal werden wir wohl die kleineren Räumlichkeiten nehmen, weil sie noch freundlicher sind, als unsere Dachwohnung.

Dann nagen wir noch eine Kleinigkeit zum Abendessen und beginnen schon mal mit dem Packen. Morgen dürfen wir nicht vergessen unsere Skipässe wieder abzugeben. Wenn ich mich nicht sehr täusche, haben wir hierauf Pfand gezahlt.

Und dann setzen wir uns noch ein wenig vor die Guckkiste und nehmen noch ein Tässchen Rotwein. Der Abend wird nicht sehr lang und morgen geht’s schon wieder nach Hause…

Samstag, 3. März 2012

Einen Teil der Klamotten haben wir bereits gestern Abend gepackt und die Taschen bereit gestellt. Das Wetter sieht wieder traumhaft aus und kein Wölkchen steht am Himmel. Schnell ist das Auto fertig gepackt und wir verabschieden uns von unseren gastfreundlichen Wirtsleuten. Dann liefern wir die Skipässe ab und kassieren das Pfand. Anschließend machen wir in Radstadt noch mal einen kurzen Stopp bei HOFER und BILLA um uns mit dem Notwendigsten für das kommende Wochenende einzudecken und dann geht’s endlich los. Unser Navi teilt uns mehrfach mit, dass auf der Strecke Störungen vorhanden seien, aber überwiegend meint es, wir sollten auf der Piste bleiben, weil die Umfahrungen unnötige Verzögerungen darstellten. Aber zwischendurch haben wir den Eindruck, dass die Dame, die im Navi sitzt und die Karte hin und her schiebt, ein wenig den Überblick verliert. Zwischendurch versucht sie nämlich uns auf der Strecke drehen zu lassen und meint dann, es seien keine Umfahrungen möglich. Und immer dann, wenn ihr nichts mehr einfällt, sagt sie, wir sollten uns an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten.

Schließlich aber kommen wir Zuhause an, Punkt 6, um genau zu sein (zwischendurch hatte die Dame gemeint, wir kämen erst um 21.15 Uhr heim), haben schon getankt und räumen das Auto aus. Während wir beim Abendessen sitzen, kommt Nachbar Heini vorbei und überreicht uns die zwischenzeitlich eingegangene Post, die wir anschließend nach und nach abarbeiten. Und letztlich schreibe ich diesen Bericht fertig, bevor wir uns in unser Wohnzimmer setzen um uns von der anstrengenden Rückfahrt zu erholen.

Für morgen Mittag habe ich bereits um 16.30 Uhr den nächsten Termin …