Freitag, 23. März 2012

Immer wieder donnerstags ..


Kurz vorher sitzt der innere Schweinehund neben der Haustür, grinst uns an und fragt, ob heute nicht der Tag für ein wenig mehr Ruhe wäre.
Aber, wenn Jutta nicht gerade mit ihrem Gatten die Welt bereist, ist es an jedem Donnerstag, an dem keine Schulferien sind, so weit, dass sportliche Betätigung ein Ventil sucht – und findet...
Für ganz Unentwegte besteht hier nämlich die Möglichkeit, sich zwei Stunden hintereinander auszupowern. In der ersten Stunde liegt der Schwerpunkt auf der Rückengymnastik. Dabei  bewegt man sich zunächst zu melodischen Musikstücken , wiegt sich und hoppst von einem auf das andere Bein. Oft bedienen wir uns spezieller Hilfsmittel, Gummibänder, Noppenkissen, Holzstöcke etc., um den Trainingseffekt zu intensivieren. Oder wir wandern mit eingeknickten Beinen in der Halle herum, immer hoffend, dass keiner außen vorbeikommt und uns zuschaut. Ich gehe nämlich davon aus, dass diese Übungen von außenstehenden Betrachtern als eher lächerlich eingestuft werden. Das ändert aber nichts daran, dass die Einheiten recht Schweiß treibend sind und auf Dauer gute Trainingseffekte zeitigen.
Im Anschluss daran geht es auf die Matte und nach den ersten Dehn- und Streckübungen werden Bauch, Beine, Busen, Po etc. trainiert, respektive bearbeitet. Da unsere Jutta nicht immer alle Übungen mitmacht, weil sie uns ja kontrollieren muss, kommt es vor, dass wir trainingsmäßig etwas übers Ziel hinaus schießen, weil sie ja dann nicht merkt, wie viel wir bereits geleistet haben. Hier hilft dann ein diskreter Hinweis aus dem Plenum schnell weiter.
In der zweiten Stunde werden, da die Rückengeschädigten ja nunmehr nicht mehr anwesend sind, die Übungen noch ein wenig intensiviert und der Schweiß, der gegen Ende der ersten Stunde und der damit einher gehenden Entspannungsphase ein wenig eingetrocknet war, beginnt wieder zu sprießen. Auch hier – weil ja einige erst zur zweiten Stunde erscheinen – bedarf es zunächst wieder einer Aufwärmphase und ein Teil der Übungen aus der ersten Stunde wiederholen sich zwangsläufig, aber dann werden Übungen hinzugefügt, die der weiteren Kräftigung der Beinmuskulatur dienlich sind. Krönender Höhepunkt dieser Übungen ist die „Abfahrt“ in der Hocke, die im Idealfall (kurz vor Weihnachten, weil dann die Ski-Freizeiten anstehen) 3 Minuten dauert und uns dann im Falle eines Skiurlaubs in die Lage versetzt, auch höhere Hänge und längere Abfahrten unfallfrei hinab zu kommen.
Auch die zweite Stunde wird letztlich mit einer Dehnungs- und Entspannungsphase beendet. Man setzt sich „bequem“ im Schneidersitz hin, streckt die Arme zur Seite und könnte bei einer der Übungen mit den Schulterblättern Nüsse knacken. Und wenn man diese Übungen schließlich hinter sich hat, hat man das gute Gefühl, etwas für Körper, Geist und Gesundheit getan zu haben und freut sich bereits jetzt darauf, in der nächsten Woche wieder antreten zu können.

© Peter Helbig

Keine Kommentare: