Kurz vorher sitzt
der innere Schweinehund neben der Haustür, grinst uns an und fragt, ob heute
nicht der Tag für ein wenig mehr Ruhe wäre.
Aber, wenn Jutta
nicht gerade mit ihrem Gatten die Welt bereist, ist es an jedem Donnerstag, an
dem keine Schulferien sind, so weit, dass sportliche Betätigung ein Ventil
sucht – und findet...
Für ganz
Unentwegte besteht hier nämlich die Möglichkeit, sich zwei Stunden
hintereinander auszupowern. In der ersten Stunde liegt der Schwerpunkt auf der
Rückengymnastik. Dabei bewegt man sich
zunächst zu melodischen Musikstücken , wiegt sich und hoppst von einem auf das
andere Bein. Oft bedienen wir uns spezieller Hilfsmittel, Gummibänder,
Noppenkissen, Holzstöcke etc., um den Trainingseffekt zu intensivieren. Oder
wir wandern mit eingeknickten Beinen in der Halle herum, immer hoffend, dass
keiner außen vorbeikommt und uns zuschaut. Ich gehe nämlich davon aus, dass
diese Übungen von außenstehenden Betrachtern als eher lächerlich eingestuft
werden. Das ändert aber nichts daran, dass die Einheiten recht Schweiß treibend
sind und auf Dauer gute Trainingseffekte zeitigen.
Im Anschluss daran
geht es auf die Matte und nach den ersten Dehn- und Streckübungen werden Bauch,
Beine, Busen, Po etc. trainiert, respektive bearbeitet. Da unsere Jutta nicht
immer alle Übungen mitmacht, weil sie uns ja kontrollieren muss, kommt es vor,
dass wir trainingsmäßig etwas übers Ziel hinaus schießen, weil sie ja dann
nicht merkt, wie viel wir bereits geleistet haben. Hier hilft dann ein
diskreter Hinweis aus dem Plenum schnell weiter.
In der zweiten
Stunde werden, da die Rückengeschädigten ja nunmehr nicht mehr anwesend sind,
die Übungen noch ein wenig intensiviert und der Schweiß, der gegen Ende der
ersten Stunde und der damit einher gehenden Entspannungsphase ein wenig
eingetrocknet war, beginnt wieder zu sprießen. Auch hier – weil ja einige erst
zur zweiten Stunde erscheinen – bedarf es zunächst wieder einer Aufwärmphase
und ein Teil der Übungen aus der ersten Stunde wiederholen sich zwangsläufig,
aber dann werden Übungen hinzugefügt, die der weiteren Kräftigung der
Beinmuskulatur dienlich sind. Krönender Höhepunkt dieser Übungen ist die
„Abfahrt“ in der Hocke, die im Idealfall (kurz vor Weihnachten, weil dann die
Ski-Freizeiten anstehen) 3 Minuten dauert und uns dann im Falle eines
Skiurlaubs in die Lage versetzt, auch höhere Hänge und längere Abfahrten unfallfrei
hinab zu kommen.
Auch die zweite
Stunde wird letztlich mit einer Dehnungs- und Entspannungsphase beendet. Man setzt
sich „bequem“ im Schneidersitz hin, streckt die Arme zur Seite und könnte bei
einer der Übungen mit den Schulterblättern Nüsse knacken. Und wenn man diese Übungen
schließlich hinter sich hat, hat man das gute Gefühl, etwas für Körper, Geist
und Gesundheit getan zu haben und freut sich bereits jetzt darauf, in der
nächsten Woche wieder antreten zu können.
© Peter Helbig
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