Am 1.Mai hatte der Wettergott noch ein Einsehen gehabt und
uns einen Tag der Arbeit beschert, der dazu führte, dass Grillgut und Getränke,
Kaffee und Kuchen in Rekordzeit ausverkauft waren.
Für Samstag, den 5.5., waren dann allerdings die Aussichten
auf gutes Wetter immer weiter geschrumpft. Wir hatten alle darauf gehofft, dass
sich der Wetterdienst doch endlich – wie sonst so oft – wieder einmal irren
möge, aber diesmal hatten sie leider Recht.
In der Nacht war es schon frisch gewesen und es hatte
geregnet. Für 9.00 Uhr waren wir am Blockhaus verabredet und da war´s auch
schon nicht so prickelnd.
Immerhin goss es nicht in Strömen und so waren zügig die
Boote an den neuen Vereinsbus gehängt und die insgesamt 9 Unentwegten, bestehend
aus Walter und Laila, Carola und Ralf, Bardo, Toni, Martin, Calvin und Peter
machten sich auf den nicht sehr langen Weg nach Hanau, wo Walter, der auch noch
Mitglied im Ski- und Kanuclub Hanau ist, die Möglichkeit gefunden hatte unsere
Boote problemlos auf dem Gelände des Vereins zu Wasser zu lassen.
Die Einteilung der Bootsmannschaften war schnell getroffen und noch ein paar praktische Ratschläge
für die absoluten Neuanfänger mit auf den Weg gegeben und dann ging´s los.
Erfreut stellten wir sofort fest, dass unsere neu erworbenen
Boote sehr viel leichter waren, als unsere alten, handgemachten. Und auch, was
die Stabilität betrifft, konnte man sich nicht beschweren.
Zum Eingewöhnen bewegten wir uns erst durch die mit Stangen
abgehängte Slalomstrecke des Kanuclubs und begleiteten die Tour mit ein paar
theoretischen Tipps zur geradlinigen Fortbewegung. Die Tour mitten durch die
Stadt war recht idyllisch und wenn man den Verkehrslärm von Autos,
Flugzeugen und Eisenbahnen virtuell ausblendete, hätte man meinen können, sich
weit außerhalb jeglicher Zivilisation zu bewegen.
Zunächst fuhren wir also flussauf bis zum nächsten Wehr,
immer begleitet von leichtem Nieselregen. Walter hatte noch ein paar Übungen
„eingebaut“. So übten wir das berühmte „Mann-über-Bord-Manöver“, natürlich
nicht in echt, sondern mit dem Styropor-Innenteil eines alten Fahrradhelms und
probten dann mehrfach 360°-Drehungen nach rechts- und linksherum, um beim
Manövrieren sicherer zu werden.
Anschließend ging die Tour zurück bis zum Einstieg, wo ich
mit Carola, meiner „Mitinsassin“, noch ein paar Trockenübungen am Ufer
durchsprach. Die Plätze hatten wir bereits unterwegs einmal gewechselt und es
hatte sich gezeigt, dass noch ein wenig Übung angesagt war. Dann fuhren wir den
Anderen nach, die zwischenzeitlich schon Richtung Kinzigmündung in den Main
losgepaddelt waren. Und kurz, bevor wir den Main erreichten, kamen sie uns
schon wieder entgegen und überzeugten uns davon, dass es nicht zweckmäßig sei,
weiter flussab zu fahren, da sich hier ein wild gewordener Schwan aufhielt, der
die Boote und deren Insassen attackiert hatte. Schade, ich hätte gern mal eine
kleine Maintour unternommen. Also drehten wir erneut um und begaben uns wieder
in Richtung Einstieg. Unterwegs sahen wir noch eine Bisamratte, von den vielen
Enten mit ihren Jungen, sowie Blesshühnern und Nilgänsen ganz zu schweigen. Am
Ausstieg wollte Carola noch mal das Steuern üben und wir wechselten erneut die
Plätze. Und siehe da, so langsam zeigte sich, dass das, was in der Theorie
bereits verstanden worden war, nunmehr auch in die Tat umgesetzt werden konnte.
Schließlich war die Tour zu Ende. Wir hoben die Boote aus
dem Wasser, reinigten sie und setzten sie erneut auf den Trailer, worauf sich
zeigte, dass wir alle Hunger hatten. Also schlug Walter vor ins „CEDO“ zu
gehen, eine in Hanau bekannte Tapas-Bar, die lediglich circa 5 Minuten zu Fuß
entfernt war. Inzwischen hatte es ziemlich heftig zu regnen begonnen.
Es dauerte ein Weilchen, bis alle verköstigt, die letzten
Espressi getrunken und die Abrechnungen durchgeboxt waren (die Bedienung
erschien ein wenig „unkonzentriert“), aber dann ging´s zurück zum Bus und auf
die kurze Heimreise, wo der Bus und die Boote versorgt und die Gäste verabschiedet
wurden, deren Frage, ob sie beim nächsten Mal wieder dabei sein könnten,
durchweg bejaht werden konnte. Auf besseres Wetter darf zukünftig für
Veranstaltungen dieser Art gehofft werden.
©
Peter Helbig
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