Donnerstag, 9. August 2012

Jugendbergseefahrt zum Grundlsee (8. bis 12.8.2012)

Man merkt sofort, es geht dem Ende der Ferien entgegen. Auf der Fahrt nach Langen meint man, es gäbe irgendetwas umsonst. Am Vortag hat sich noch Sina bei mir gemeldet, die ganz plötzlich die Mitteilung erhalten hat, dass sie doch noch mitfahren kann nach Österreich, nachdem sie die ganze Zeit auf der Warteliste gestanden hat. Sie ist auch am Abfahrtstag pünktlich um ½ 8 Uhr bei uns und wir machen uns zeitig auf den Weg. Zu spät allerdings fällt mir ein, dass auf dem Autobahnteilstück vor Hanau gerade die Fahrbahndecke renoviert wird und sich daher die Fahrbahnen von drei auf eine reduzieren, was dazu führt, dass ein Großteil der lieben, rundum fahrenden, Mitverkehrsteilnehmer bis ganz vorne hin fahren und sich dann hineindrängen. Dies wiederum hat zur Folge, dass diejenigen, die sich brav hinten angestellt haben, ins Hintertreffen geraten und es zeitlich immer enger wird. Aber schließlich kommen wir noch rechtzeitig in Langen an. Ich war mir sowieso sicher, dass man nicht ohne uns abfahren würde. Kurz darauf kommt auch unser Bus. Er ist im Nu beladen und dann geht´s auch schon auf die Piste. Auf dem ersten Teil der Strecke läuft es noch vergleichsweise normal, aber, je weiter wir in Richtung Süden gelangen, desto dichter wird der Verkehr, obwohl doch noch gar kein Wochenende ist. Wir fahren auch heute eine andere Strecke in Richtung Grundlsee, nämlich die Tauernautobahn und dann links ab Richtung Gosau. Aber dann kommt uns eine Umleitung in die Quere und zum Ende hin reagiert auch noch Helmuts Navi zu spät und wir fahren rechts , statt links, was normalerweise kein großes Problem darstellen würde, aber für einen Bus mit Anhänger sind die Gässchen, die wir hier durchfahren, einfach zu klein und wenden ist erst nach längerer Zeit möglich. Dies wiederum setzt Helmut unter Zeitdruck, weil das Limit, das an seine tägliche Fahrzeit geknüpft ist, immer näher rückt. Aber schließlich haben wir Gosau erreicht, wo er nochmals eine Pause einlegen muss. Wir nutzen die Gelegenheit und machen einen Einkauf für alle im ehemaligen Konsum, der jetzt anders heißt und durch einen kompletten Neubau ersetzt ist. Unsere Navigatoren versuchen auch noch die letzte kleine Abkürzung zu nehmen, was die Fahrt nicht unbedingt beschleunigt. Und der krönende Abschluss ist die gerade zu renovierende Brücke in Bad Aussee, die so schmal ist, dass wir sie nicht mit Bus und Hänger in gerader Linie anfahren können, was zu einem allgemeinen Verkehrschaos führt und uns am Ende zwingt, den Anhänger abzuhängen und per Hand über die Brücke zu schieben. Dann wird er wieder angehängt und wir müssen ob des Chaos, das wir angerichtet haben, an zwei Stellen den Verkehr anhalten, damit´s weiter geht. Dann springen Kristian und ich wieder in den Bus. Wir laden unsere Flaschen zum Füllen unmittelbar an der Basis ab. Von dort aus sind es wirklich nur noch ein paar Meter zum Jugend- und Familiengästehaus, wo wir erst mal zu Abend speisen, bevor der Bus ausgeladen wird und wir unsere Zimmer beziehen. Die Betreuer besprechen noch das Vorgehen für den nächsten Tag, während die Jugend sich auf die Zimmer zurückzieht um noch ein wenig fern zu sehen. Donnerstag,


Donnerstag, 9. August 2012
Die Nacht war ruhig und wir frühstücken gemütlich und haben viel Spaß dabei, weil Isabell plötzlich bemerkt, dass ihre Nutella fehlt und sie diese auf dem Schrank sucht. Aber – wie durch Zauberhand – ist sie (die Nutella) plötzlich wieder da und keiner weiß genau, wie´s geschah !?! J
Pünktlich um 9.00 Uhr fährt der Bus ab, just, als mein Weib von der Arbeit aus anruft. Alle Umsitzenden rufen ihr Begrüßungen zu, so dass ich fast nichts mehr verstehe. Sie hat nicht so gut geschlafen und wäre gern bei uns, aber was nicht geht, geht nicht.
Am „ Rostigen Anker“ haben wir per Kette die Flaschen schnell aus der Basis an den Strand gebracht, die Tauchgruppen bekannt gegeben und dann machen sich die ersten fertig für den Tauchgang und von da an reißt es nicht ab und ich mache insgesamt sechs Tauchgänge.
Zwischendurch komme ich schon mal dazu mein Lunchpaket zu vertilgen, während einige andere zum Anker gehen um sich einen Germknödel einzuverleiben.
Pünktlich im 5.00 Uhr fahren wir mit dem Bus zurück, hängen die Tauchklamotten auf und gehen aufs Zimmer. Zum Duschen werde ich wohl erst später kommen, weil ich den Bericht von gestern noch schreiben will und es dann gleich zum Abendessen geht. Nach dem Abendessen ist dann wieder Besprechung angesagt und wir sehen mit Interesse der Abendgestaltung entgegen.
Die Besprechung geht schnell über die Bühne. Kritikpunkte über den heutigen Tag gibt es kaum und so ist auch der morgige Tag schnell besprochen. Und anschließend begibt sich ein Teil der Mannschaft hinaus ins Grüne um Schwedenschach zu spielen. Ein weiterer Teil beabsichtigt, ab 21.00 Uhr Werwolf zu spielen und den kleinen Rest beschäftigt Tim mit einem, spontan angesetzten, Orientierungskurs, den er quasi aus dem Stand und nur anhand einiger kurzfristig erstellter Notizen durchzieht. Die Praxis können wir dann morgen mit durchziehen.
Freitag, 10.August 2012
Das Wetter hat ein Einsehen mit uns. Schnell haben wir nach dem Frühstück gepackt und den Bus beladen und um 3 Minuten vor 9.00 Uhr sind wir bereits auf dem Weg zur Basis, wo wir die gefüllten Flaschen wieder im Bus verstauen, nicht ohne vorher sämtliche Tauchtaschen wieder ausgeladen zu haben.
Nachdem wir gestern mehrere Umwege gefahren sind, nehmen wir diesmal den direkten Weg über den Bahnhof Bad Aussee und den Koppenpass. Dabei nutzen wir die Gelegenheit in der Traun nachzusehen, ob genügend Wasser für´s  Flussschwimmen am Sonntag vorhanden ist. Es sieht gut aus.
Dann geht es weiter über Hallstatt und den dort vorhandenen Tunnel, wobei wir bedauernd feststellen, dass man von dieser Seite aus Österreichs berühmtesten Wasserfall nicht sehen kann. Aber wir müssen ja heute Abend wieder zurück.
Dann kaufen wir in unserem Stammgeschäft neue Wasservorräte und kommen zeitig am Parkplatz vorm Gosausee an, wo wir tatsächlich einen Parkplatz finden, von dem aus wir gemütlich und nicht – wie sonst – unter Zeitdruck  ausladen müssen. Aber dann müssen wir natürlich den ganzen Kram auch zum Tauchplatz transportieren, was für jeden mehrere Wege bedeutend. Und mit jeder Tauchflasche am Arm wird dieser scheinbar immer länger und auch die Wege scheinen sich länger zu ziehen. Aber schließlich ist alles am Platz. Kristian hat uns gestern schon bei Vroni angemeldet, die versichert hat, sie werde genügend Krapfen vorrätig halten und Milch hätte sie eh genug. Wir begrüßen sie natürlich und berichten, dass bedauerlicherweise unser lieber Conny nicht mehr unter uns weilt. Sie erklärt, dass Conny schon bei seinem letzten Besuch erzählt habe, dass sie sich wohl nicht mehr wiedersehen werden. Er fehlt auch uns nach wie vor sehr und wird uns immer im Gedächtnis bleiben.
Aber dann geht alles seinen Weg – wir rödeln uns an, nachdem die Taucheinteilung bekannt gegeben wurde und dann zieht jeder seine Tauchgänge durch. Und nachdem das erledigt ist, bleibt für die, die die Nase immer noch nicht voll haben, die Möglichkeit, sich nochmals den ein- oder anderen Tauchpartner zu suchen um nochmals den Kopf unter Wasser zu stecken. Gegen ½ 4 Uhr erst komme auch ich dazu, mich nochmals zur Vroni auf die Alm zu begeben und meinen Krapfen und einen heißen Kakao zu mir zu nehmen.
Schließlich – es fängt gerade in Strömen an zu regnen – schleppen wir, nachdem die Klamotten alle wieder gepackt sind, das gesamte Gerödel wieder auf den Parkplatz, wo Helmut, unser Fahrer, bereits wieder einen Platz gefunden hat, auf dem wir in aller Ruhe einladen können.
Unterwegs müssen wir wieder die Flaschen an der Basis abliefern, wo wir vordringlich die füllen lassen, mit denen einige Unentwegte heute Nacht noch einen Nachttauchgang machen wollen. Dann geht´s  zum Abendessen. Es folgt eine kurze Besprechung und es wird geklärt, wer Nachttauchen geht und wer in unserer Herberge bleibt um die Jugend zu bespassen. Mich trifft die Aufgabe, am See zu sitzen und die Tauchliste zu führen. Sabrina erklärt sich bereit mir Gesellschaft zu leisten und so nutzen wir die Zeit, bis die ersten zu Wasser steigen und die Zeit, in der sie darin verweilen, ein bisschen Tauchtheorie zu betreiben.
Schließlich, als alle wieder aus dem Wasser heraus sind, gehen Kristian, Sabrina und ich bereits vor, zurück zur Herberge, wo wir feststellen, dass das Haus bereits abgeschlossen ist. Glücklicherweise sitzen unsere „Werwölfe“ noch im Hinterzimmer, bemerken unser heimliches Rufen und öffnen uns die Tür. Wir plaudern noch ein wenig und dann begebe ich mich ins Zimmer und dusche schnell noch warm, weil es mir – trotz Pullover – der mir von allen Seiten vorgehalten wird, doch etwas frisch geworden ist.
Und dann schlafe ich wieder den Schlaf des Gerechten, bis mich erneut der Wecker aus tiefem Schlaf holt.
Samstag, 11. August 2012
In der Nacht hat es kräftig geregnet und auch der Morgen sieht alles andere als einladend aus. Wir beratschlagen, was zu tun sei und kommen zu dem Ergebnis, dass die Flaschen ja voll seien und geleert werden müssten und außerdem das Wetter am vorgesehenen Tauchplatz am Wolfgangsee wohl wieder ganz anders aussehen könne. Diese Meinung wird untermauert durch einen Blick ins Netz, das für den Bereich Wolfgangsee etwa 0,4 Zentimeter Regen voraussagt – Tendenz positiv.
Und siehe, als wir dort angekommen sind, hat sich das Wetter  bereits wesentlich gebessert. Nachdem es unterwegs nochmals heftigst geregnet hat, bleibt es hier trocken und auch die Wiese ist nicht so feucht, wie wir befürchtet haben. Also schlagen wir unsere Pavillons auf und Kristian beschwichtigt den Hilfssheriff von St.Gilgen, der glaubt, wir würden unseren Abfall nicht wieder von seiner Wiese entfernen. Aber gutes Zureden und ein Bier aus Helmuts Fundus beruhigen ihn: Er wünscht uns nicht nur viel Spaß, sondern gibt uns auch die Erlaubnis mit unserem Bus auf dieser Seite der Straße stehenbleiben zu dürfen.
Relativ zügig haben wir auch heute wieder unser Programm abgespult und machen uns wieder auf dem Weg zu unserer Unterkunft, nicht, ohne  bedauernd die schöne Restluft aus den Flaschen abgelassen haben, weil ja morgen nicht mehr getaucht wird.
Wieder Zuhause gibt es zunächst Abendessen und dann werden all Diejenigen, die heute eine Taufe über sich ergehen lassen dürfen, benachrichtigt, dass sie sich nach dem Abendessen um ¾ 8 Uhr vor der Herberge einzufinden hätten.
Sie werden von Max kurzfristig geschult sich ordnungsgemäß aufzureihen und erhalten noch je eine Lektion in „Neptun“-Rufen und ein bisschen körperlicher Ertüchtigung, bevor es zum „Taufplatz“ geht. Dort wird erneut „Neptun“ gerufen, der schließlich mit dreien seiner Schlampen im Boot mit martialischem Geschrei auftaucht um den Delinquenten zu erläutern, was sie in ihrem bisherigen Taucherleben alles falsch gemacht haben.
Dann müssen sie den Taufspruch nachsprechen, beziehungsweise bekräftigen -
und bevor sich Neptun und Konsorten aus dem Staub machen können, sind sie bereits gefangen genommen und im See versenkt. Es beginnt eine größere Wasserschlacht, die aber relativ schnell endet, als es den Beteiligten doch etwas frisch wird.
Es zieht alle Beteiligten in die Unterkunft und unter die warme Dusche und so endet der Abend doch noch in Ruhe und Frieden.
Das heißt, nicht ganz, denn ich muss gegen 23.30 Uhr, nachdem übers Dach aus einem der Nachbarzimmer Geschrei und lautes Trampeln herüberschallt, noch einen Gang ins Zimmer 111 a und b unternehmen, wo ein namentlich bekannter junger Mann aus dem Schrank gefallen ist und wehklagt und einige Mädels sich kichernd auf der Treppe herumtreiben.
Ich scheuche alle in ihre eigenen, eigens dazu angebrachten, Betten und dann ist endlich Ruhe. Jedenfalls kann ich nichts weiter vernehmen und gebe mich dem Schlaf hin.

Sonntag, 12. August 2012 

Gegen 20 vor 8 Uhr werde ich wach, weil Ralf durchs Zimmer geht. Mein Wecker hat nicht angeschlagen, obwohl ich ihn eingestellt habe. Aber noch ist es nicht zu spät und wir kommen noch zum Frühstück zurecht.
Nach dem Frühstück ist auch ganz schnell gepackt, das Fresspaket bereitet und die Tauchklamotten aus dem Trockenraum entfernt.
Helmut, unser Fahrer, bittet darum, vor dem Beladen des Anhängers diesen erst so hinzustellen, dass man ihn dann problemlos anhängen kann.
Die Jugend ist relativ zeitig fertig, obwohl in dem ein, oder anderen Zimmer noch Nachbesserungsbedarf besteht, was die Besenreinheit betrifft. Aber dann wollen wir uns von der Herbergsleitung verabschieden und mit der Bezahlung und der Verabschiedung zieht es sich noch hin bis kurz nach 10. Aber schließlich können wir noch unser 3-fach donnerndes „Caisson“ loswerden und werden bis zum nächsten Jahr verabschiedet (Der Termin fürs nächste Jahr steht schon, wird aber nochmals separat bekanntgegeben ).
Wir fahren noch kurz bei der Basis vorbei, wo Kristian die Rechnung für Flaschenfüllungen und Dive-Cards abholt und dann sind wir endlich wieder „on the Road“ und fahren über den Koppen-Pass zum Einstieg für das Flussschwimmen. Einige haben bereits vorab bekannt gegeben, dass sie nicht mit schwimmen wollen, einige Andere müssen mit sanftem Nachdruck zu ihrem Glück gezwungen werden und endlich sind die Gruppen zusammengestellt und mit komplettem Kälteschutz, Maske, Flossen und Schnorchel zum „Abflug“ bereit. Die Gruppen bestehen aus 5 bis 6 Personen und werden angehalten, bei einander zu bleiben. Ein Erfahrener schwimmt vorne weg und ein „Lumpensammler“ sorgt hinten dafür, dass niemand abhanden kommt.
Dann geht´s auf die Piste in die tückischen Fluten. Leider ist der Wasserstand nicht ganz so, wie wir es uns eigentlich erhofft hatten, aber so müssen wir uns über ein paar kleine Strecken per Hand ziehen, oder gar über die glatt geschliffenen Felsen drüberziehen. Es kommt niemand zu Schaden und wir werden in Obertraun an der Brücke von den Nichtschwimmern und den ersten Gruppen in Empfang genommen und aus dem Strom geleitet.
In Obertraun ist Volksfest und einige wandeln über die Brücke zu den eigens dort angebrachten sanitären Anlagen und kehren dann zurück mit Papptellern, auf denen sich eine Art Krapfen und Apfelmus befinden.
Anschließend ist schnell der Bus wieder bepackt und wir begeben uns gegen 13.00 Uhr auf den Heimweg.
Kurz nach dem Überfahren der deutschen Grenze stehen wir bereits zum ersten Mal im Stau. Ich habe bereits heftige Bedenken, dass sich unsere Heimfahrt über Gebühr ausdehnen könnte, aber Helmut kann seine Fahrtzeiten problemlos einhalten und das Navi teilt uns schließlich mit, dass wir, trotz zäh fließendem Verkehr, gegen kurz nach 22.00 Uhr in Langen eintreffen werden.
In der Zwischenzeit findet das traditionelle Tauchergericht statt, bei dem kleinere „Vergehen“, nicht korrekt ausgefüllte Pässe, oder vergessene Ausrüstungsgegenstände mit sportlichen Einlagen wie Kniebeugen, Liegestützen, oder Entengängen, geahndet werden. Nicht vorhandene, oder nicht ordnungsgemäß dokumentierte Tauchtauglichkeitsuntersuchungen werden nachgeholt und durch Abstempelung bestätigt und alle haben ihren Spaß dabei. Überwiegend natürlich die nicht von den vorgenannten Maßnahmen selbst Betroffenen. Aber – der Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit und die sportlichen Übungen sollen halt nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Ob das allerdings fruchtet, darf bezweifelt werden, weil einige, die bereits mit denselben Fehlern im letzten Jahr auffällig geworden sind, an dem damals bestehenden Zustand immer noch nichts geändert haben. Man könnte glauben, sie legten es darauf an
ihre körperliche Konstitution darstellen zu dürfen.
Kristian bedankt sich im Namen seiner Crew für die Disziplin, die ganz überwiegend geherrscht hat und für die Mitarbeit all Derer, die durch ihre aktive Mithilfe zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben – und nicht zuletzt bei Helmut, unserem Fahrer, der uns sicher nach Österreich, in Österreich herum und wieder gesund nach Hause gebracht hat.
Als wir schlussendlich in Langen auf den Parkplatz beim Schwimmbad einbiegen, stehen die meisten Eltern, beziehungsweise Abholer bereits bereit. Schnell ist der Bus ent- und die Abholer-Fahrzeuge beladen. Einem der Beteiligten fällt noch ein, dass er jetzt zur Bestätigung seiner durchgeführten Tauchgänge von seinem Tauchpartner noch einige Unterschriften benötigt. Aber auch das ist schnell erledigt und dann findet eine kollektive Verabschiedung statt und alle freuen sich darauf, dass wir uns voraussichtlich zum Jugendgrillen, zum Tauchen am See, oder auf der Jugendbergseefahrt 2013 wiedersehen werden.

                                                                                                          © Peter Helbig

Und hier - wie immer - die obligatorischen Bilder.
Für den Rest erhaltet Ihr einen separaten Link, über den Ihr Euch selbst Bilder herunterladen könnt.

Montag, 6. August 2012

Kanutour am 5.8.2012 von Odenhausen nach Gießen


       

Nachdem unser  erster Termin im Juli infolge schlechten Wetters geplatzt war – es waren zwar alle rechtzeitig um ½ 9 Uhr vor Ort, aber es goss bereits in Strömen und Besserung war nicht in Sicht, hatten wir die Veranstaltung kurzfristig gecancelt und waren nach Hause gefahren um das zu kurz gekommene Frühstück nachzuholen. Auch standen noch einige Einkäufe an, die ansonsten zu kurz gekommen wären.
Als neuen Termin hatten wir zunächst Samstag, den 4.8. ins Auge gefasst, aber das war Angelikas Geburtstag und deshalb wurde es schlussendlich Sonntag, der 5.8.2012, wiederum 8.30 Uhr.

Sonntag, 5.8.2012

Am Vorabend hat unsere Freundin Heike ihren Geburtstag auf der neuen Terrasse gefeiert und wir hatten gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, bevor es wirklich zu spät geworden wäre. Trotzdem war die Nacht, eigentlich, wie immer, zu kurz und so sind wir noch ein wenig müde, als wir um ½ 9 Uhr vorm Clubhaus stehen. Die Anderen (mit uns insgesamt 9) sind ebenfalls schon da und so holen wir die Kanus aus dem Container und kämpfen erst noch ein wenig mit den Tücken der modernen Technik, weil der neue Vereinsbus eine Zentralverriegelung hat, die aber nur die Vordertüren öffnet, wenn man nicht richtig aufschließt. Aber schließlich haben wir´s geschafft, Paddel, Rettungsweste, Eimer und Lappen, sowie uns selbst an Bord gebracht und schon geht´s los.
Ruth und ich fahren mit dem eigenen Auto vorneweg, weil wir wissen, wo wir wieder auszusteigen gedenken, während Joschka im Vereinsbus bereits das NAVI auf den Startpunkt programmiert hat, was dazu führt, dass ab Giessen-Abfahrt Uniklinik- das Bus-NAVI ständig darauf beharrt, gewendet werden zu wollen. Erst, als wir unser Auto am Zielpunkt abgestellt haben und Richtung Odenhausen fahren, ist es wieder zufrieden und gibt klare Zielanweisungen.
In Odenhausen angekommen, kriegen wir erst mal vom Inhaber des dort angesiedelten Kiosks und Tretbootverleihs einen Rüffel, weil wir mit dem Gespann auf die Wiese gefahren sind, die er eigentlich versucht, für die Strandlaken-Fraktion in die Reihe zu bringen. Wir versprechen zukünftig Rücksicht zu nehmen und dürfen unsere Boote abladen und zu Wasser bringen. Sofort anschließend fahren wir Bus mit Trailer wieder von der Wiese.
Die Boote sind schnell zugewiesen und dann geht´s los. Erfreut nehmen wir zur Kenntnis, dass auf diesem Teilstück der Bootsverkehr wesentlich geringer ist, als auf den uns sonst bekannten Lahnstrecken. Es entsteht auch der Eindruck, dass sich viel Natur rundherum befindet. Nur der Eisvogel, der eigentlich für diese Strecke angekündigt ist, zeigt sich nicht. Vielleicht liegt´s  aber auch daran, dass wir uns nicht geräuschlos über´s  Wasser bewegen. Wir sind halt mit Freude am Werk.
Sonst gibt es schon eine Menge Geflügel, das sich an, im und über dem Wasser bewegt und teilweise in großen Schwärmen zu unserer Erbauung beiträgt. So sehen wir Stockenten, Nil- und andere -Gänse und Kormorane in großen Mengen, aber auch Milane und Graureiher säumen unseren Weg.
Kurz, bevor wir auf einer Kiesinsel unsere Pause einlegen, wird unser Boot durch die Strömung in einer Stromschnelle unter einen Baum gedrückt, wobei wir die Kenterung nur dadurch verhindern, dass wir uns an den flach über dem Wasser hängenden Ästen festhalten.
Elegant sah es jedenfalls nicht aus …
Aber dann machen wir Pause und stärken uns mit den mitgebrachten Köstlichkeiten. Zwischendurch hatte es einmal kurz ein paar Tropfen geregnet, aber auf dem zweiten Abschnitt reißt der Himmel immer mehr auf und die Sonne beginnt zu brennen.
Aus dem Augenwinkel heraus sehen wir ein Schild eines „Männer-Bade-Vereins“, das darauf hinweist, dass hier kühle Getränke verabreicht werden. Wir entschließen uns einen weiteren Zwischenstopp einzulegen und bringen die Boote über eine spezielle dafür vorgesehene Vorrichtung an Land. Dann lassen wir uns ein kühles Blondes schmecken, beziehungsweise einen „Russen“ und Apfelsaftschorle. Bevor es weitergeht, versuche ich noch ein Stück Distel aus der Fußsohle zu entfernen, das ich mir auf dem Weg zum Männer-Bad in den Fuß getreten habe. Das klappt aber nicht gleich und so humpele ich ein wenig, als es zurück zu den Booten geht.
Unser Weg nähert sich dem Ende. Wir kommen an mehreren Bootsclubs vorbei, der Gießener Rudergemeinschaft, der Marinekameradschaft, wo Ruth schon mehrere Bootsführerscheine abgenommen hat und dem Ski- und Kanu-Club Gießen, auf deren Gelände wir bei einem der vorhergehenden Kanutouren die Boote zu Wasser gelassen haben.
Zunächst fahren wir noch an einem weiteren Steg vorbei, von dem aus ein paar Jugendliche ins Wasser hopsen und tatsächlich in der Lahn schwimmen gehen. Bei der Gelegenheit stellen wir fest, dass zumindest an dieser Stelle die Lahn nur etwa brusttief ist und daher auch gefahrlos gebadet werden kann.
Schließlich kommen wir bei der Bootsrutsche an, die wir von besagter vorhergehender Tour bereits kennen. Renate meint, Mutige sollten jetzt vor, aber dieser Teil der Strecke ist problemlos zu meistern. Man muss lediglich an einer langen Kette mit – ehemals Klo-typischem - Griff ziehen und schon klappt ein kleines Wehr hinab und gibt Wasser auf der Rutsche frei, so dass man, immer schön in Mitte der Rutsche, gefahrlos nach unten kommt. Und von hier aus sind es nur noch ein paar Hundert Meter bis zu unserem Ausstieg.
Wir bringen die Boote aus dem Wasser und während  die Zurückbleibenden die Boote trocknen und säubern fährt Ruth mit Bardo wieder nach Odenhausen um den Vereinsbus mit Trailer zu holen.
Schnell sind dann die Boote wieder verstaut und wir beschließen beim Ski- und Kanu-Club, der uns seinerzeit so freundlich Einlass und Zugang zum Wasser gewährt hat, noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen, weil die selbst mitgebrachten Köstlichkeiten verspeist und schon wieder verdaut sind. Auch die Restauration war seinerzeit nicht schlecht.
Die Suche nach einem Parkplatz für unser Gespann zieht sich ein bisschen, aber dann kommen wir gerade Recht, einen kleinen Buben zu verarzten, der versucht hatte einen Fußball zu treten, tatsächlich mit seinem Schienbein aber die Unterkante eines böswillig herumstehenden Bootstrailers getroffen hat. Er hat dies aber sofort bemerkt.
Die freundliche Bedienung macht sofort eine Kompresse aus einem alten Lappen und Eiswürfeln zurecht und das hilft den Schmerz zu lindern. Die inzwischen hinzugekommene Mutter des Knaben meint, so etwas sei nicht zum ersten Mal vorgekommen und – wenn wir uns den Buben mal genauer betrachten – wir glauben es sofort. Nach den glaubhaften Äußerungen der Mutter war er gerade erst vor einer Woche wegen Ähnlichem in der Klinik – und auch jetzt war er allenthalben verpflastert.
Nachdem wir wieder gute Sachen zu uns genommen haben - der Flammkuchen von hier kommt nahe an den in der letzten Woche verspeisten Tarte Flambée aus der letzten Woche im Elsaß heran – bezahlen wir und machen uns schließlich auf den Weg in Richtung Wetzlar, wo wir noch Ruths Eltern besuchen wollen, die wir bereits längere Zeit nicht mehr gesehen haben, während sich unsere Ski-Crew langsam auf den Heimweg begibt.

© Peter Helbig

Und hier - natürlich - wie immer ein paar Bilder:

Donnerstag, 2. August 2012

Elsaß-Tour des Französischkurses mit Anhang vom 28. bis 30.7.2012


Es hatte schon ein Weilchen gedauert, bis wir uns auf einen Termin geeinigt hatten. Und dann war es noch darum gegangen ein Programm zu erstellen. Und hier hatte sich bereits gezeigt, dass die Interessen doch weit gestreut sind. Aber schließlich hatten wir doch ein – mehrfach geändertes – Tourenprogramm beisammen und nun war es Hélène eingefallen, zwecks eingehenderen Kennenlernens alle Beteiligten zum Sonntagsnachmittags-Kaffee zu sich nach Hause einzuladen.
Am 22.7. war es dann so weit: wir hatten Libor und Heike abgeholt und als wir bei Hélène und Frank ankamen, waren Renate und Herms, sowie Ulrike, schon da.
Hélène stellte uns ihren Mann, ihr Haus, sowie den selbst gebackenen Kuchen vor. All das gefiel uns sehr gut und nach dem Kaffee, eigentlich schon beim Kaffee, kamen unsere Reiseziele erneut zur Sprache. Libor gab zu erkennen, ihm sei alles Recht, Hauptsache, er bekäme sein Bier und Flammkuchen. Da das große Ziel das Elsass war, sollte dies wohl zu bewerkstelligen sein.
Schnell hatten wir heraus, dass es so aussah, als würde sich die Truppe gut verstehen. Auch die Programmpunkte waren ganz schnell nochmals durchgekaut und optimiert. Als Treffpunkt am Samstag hatten wir das Musée Lalique in Wingen sur Moder ausgemacht und zwar Samstagmorgen um 11.00 Uhr (vorzugsweise ein paar Minuten früher, weil ja die Verkehrsverhältnisse  immer ein bisschen unwägbar bleiben). Eine Liste der Handynummern wollte ich absprachegemäß noch bis morgen erstellen und nach drei sehr schnell vergangenen Stunden verabschiedeten wir uns bis morgen, weil - da gab´s nochmals Französisch-Unterricht.
Es würde vermutlich nochmal eine anstrengende Woche werden, weil jetzt Sommer mit Temperaturen bis 35 ° Celsius angesagt war, der aber wohl nur für 3 Tage aktuell sein sollte. Unser Wetterdienst kann ja bekanntlich noch nicht weiter verlässlich in die Zukunft schauen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Samstag, 28.7.2012

In der Nacht habe ich nicht besonders gut geschlafen, weil ein heftiges Gewitter und nahezu unerträgliche Hitze das Schlafen nahezu unmöglich gemacht haben. Der Wetterdienst hat wieder einmal Recht gehabt.
Um ¼ vor 6 Uhr weckt der Wecker dann auch noch viel zu früh. Wir machen uns frisch und verzichten auf das Frühstück, das wir unterwegs einnehmen wollen. Ein paar Kleinigkeiten kaufen wir bei unserem Stamm-Bäcker, der samstags um diese Zeit bereits auf hat, ein und eine Kanne Kaffee haben wir uns bereits zubereitet.
Die Fahrt schreitet problemlos voran – es ist Samstag und nicht viel los „uff de Gass´“.
Wir stellen fest, dass wir uns diese Strecke in Richtung Saarbrücken und dann Richtung Süden merken sollten, weil sie wesentlich weniger befahren ist, als unsere bekannte Route in Richtung Karlsruhe/Freiburg/Mühlhausen. Navi und Karte bringen uns sicher bis zum Museum Lalique, wo unsere restliche Reisegruppe auch gerade angekommen ist. Schnell sind die Eintrittskarten besorgt – eine richtige Gruppe haben wir nicht zustande gebracht und genügend Rentner sind wir auch nicht – und dann machen wir uns auf den Weg, die wunderschönen Ausstellungsstücke und die Darstellung des Werdegangs dieser Stücke zu besichtigen.
Da die Preise der angebotenen Waren das Niveau von Lidl, Penny und Ikea leicht übersteigen, halten sich unsere Einkäufe in engen Grenzen.
Während wir uns draußen auf die Weiterfahrt vorbereiten, ist inzwischen ein Gruppe Motorradfahrer mit schweren Maschinen angekommen, die sich ebenfalls den Kunstgenuss nicht entgehen lassen wollen. Unsere weitere Tour führt uns an La Petite Pierre vorbei nach Graufthal, wo es einige Felsenhäuser zu sehen gibt, die früher zunächst als Lager, später dann auch als Wohnung genutzt worden sind. Man könnte diese besichtigen, aber die Kasse ist geschlossen und so nutzen wir nur die Möglichkeit, Häuser, Felsen und Gärtchen von außen zu besichtigen.
Da es gerade mal wieder anfängt zu regnen, stellen wir uns unter und beratschlagen, was als Nächstes zu tun sei. Die Entscheidung fällt für Chateau du Haut Barr und wir fahren im Konvoi die schöne, wenn auch gewundene, Strecke bergauf. Oben ertönt mittelalterliche Musik, aber die Veranstaltung der Darsteller hat noch Mittagspause, so dass wir nur ein Hängebauchschwein mit niedlichen Spanferkeln, eine Kuh und einen Esel besichtigen können. Ich kann gerade noch verhindern, dass mein Weib ein solches Ferkel als Souvenir mitnimmt. Dafür ist dann die Aussicht von den Burgmauern hinab ins Rheintal bis hinüber zum Schwarzwald genial. Leider sind nicht alle Felsen und Mauern zu besteigen, aber das hätte auch unseren Zeitplan über den Haufen geworfen, weil Libor auch noch für die heute Abend geplante „Zimmerparty“ einkaufen will.
Also düsen wir weiter in Richtung Molsheim, wo es das Bugatti-Museum gibt und wo wir uns die schnellen Autos ansehen wollen. Leider zieht sich die Suche nach dem Museum etwas hin, weil die Ausschilderung nicht eindeutig ist, aber schließlich finden wir im Hof des Stadtkrankenhauses „s´Molsheimer Bahnele“, eine mit viel Liebe und Aufwand gestaltete Miniatureisenbahn, die naturgetreu die ehemalige Strecke von Saverne nach Molsheim nachstellt. Der Initiator des Ganzen, Monsieur Robert Lapp, der Herrscher über Schienenanlage, Weichen und Züge ist, erklärt mir, er spiele hier nicht, sondern er arbeite ! Ich erkenne aber, dass er mit viel Spaß an der Freude arbeitet.
Im Anschluss an diesen Besuch erwandern wir uns noch Molsheim, das mit viel Aufwand restauriert worden ist und wunderschöne Fachwerkhäuser zu bieten hat. Auf dem Marktplatz steht ein altes Karussell, von dem aus klassische Musik ertönt und eine Kutsche, die mit Hochzeitsschmuck verschönt ist und von zwei Pferden gezogen wird, steht direkt vor der Apotheke „Pharmarcie de la Ville“ und wartet darauf, das Brautpaar fort zu bringen, das gerade getraut wird. Eine Dame, möglicherweise Brautjungfer (dem Aussehen nach aber eher unwahrscheinlich) trinkt derweil mit dem Kutscher schon mal ein Glas Sekt zwischendurch.
In sämtlichen Souvenirläden werden Plüsch-Störche in allen Größen und Formen verkauft, weil wir uns hier im Land der Cigogne, der Störche, befinden und dieses Tier so eine Art Wappen-Status hat.
Der elsässischen Weinstraße folgend kommen wir schließlich in Heiligenstein an, belegen die Zimmer und verabreden uns zum Abendessen. Libor, der inzwischen schon sehr durstig ist, verunsichert dabei unsere etwas blonde Bedienung, die offensichtlich noch relativ neu in diesem Metier ist und zukünftig unseren Tisch eher meidet. Dafür kommt dann eine zweite herbei und die hat unsere Versorgung schnell fest im Griff, wenn man mal von den „Caraffe de l éau“ mal absieht. Und Libor braucht zukünftig nur noch sein „Hütchen“ aufzuziehen um an ein weiteres Bier zu kommen. Es gibt als Vor- und Hauptspeise Tarte Flambée und Salat und für Ruth, die ja den Tarte leider nicht essen darf, Pizza ohne Käse. Und dazu ganz leckere Kekse. Zum Abschluss kommt noch eine hervorragende Eistorte mit Sahne auf den Tisch.
Sowohl unser Besuch in Strasbourg (wegen des Feuerwerks), als auch die Zimmerparty fallen wegen großer Müdigkeit heute leider aus und wir verabreden uns für morgen früh, 8.00 Uhr, zum Frühstück.

Sonntag, 29.7.2012

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Colmar. Unterwegs sehen wir bereits ein paar von den hiesigen Wappenvögeln. Wir finden einen Parkplatz und machen uns auf den Weg zum Touristen-Büro, wo wir weitere Infos erfragen und ein wenig Prospektmaterial mitnehmen wollen. Nachdem alle nochmals eine Sanitäreinheit angelaufen haben, der Kaffee ist zwischenzeitlich durchgelaufen, machen wir uns auf den Weg, die sehenswerte Altstadt zu erwandern. Ruth und ich waren schon vor einigen Jahren einmal hier und einiges kommt uns auch noch bekannt vor.
Wir besuchen Klein-Venedig und müssen uns dann sputen, weil wir an einer Bootstour teilnehmen wollen, die uns die Altstadt noch einmal aus anderer Perspektive betrachten lassen soll. Der Bootsführer, unser Kapitän, ist der deutschen Sprache nur eingeschränkt mächtig und so ist das, was er erzählt, ein Gemisch aus französisch, englisch und deutsch, aber sehr unterhaltsam. Wir fahren auf dem Flüsschen Lauch und auf dem hintersten Teilstück weist er darauf hin, dass wir bitte nicht sprechen sollten, weil die Anwohner ansonsten die Schiffstouren verbieten lassen könnten. Wir halten uns auch an das Sprechverbot und sind erstaunt, wie ruhig es in einer großen Stadt sein kann. Auch Verkehrslärm ist fast nicht zu vernehmen.
Schließlich fahren wir weiter nach Riquewihr, das ebenfalls sehenswert ist und zum touristischen Programm förmlich dazugehört.
Nachdem wir uns alle unterschiedliche Parkplätze erkämpft und endlich wieder zueinander gefunden haben, drücken wir uns durch die mit Touristenschwärmen überfüllten Gässchen. Man kommt sich vor wie in der Drosselgass´.
Allgemein macht sich inzwischen schon ein wenig Erschöpfung breit und auch ein akuter Mangel an sanitären Einrichtungen lässt den Spaziergang zum Schluss etwas hektischer werden. Am unteren Ende der Altstadt setzen sich daher Teile unserer Mannschaft auf ein freies Bänkle. 100 Meter weiter ist auch eine öffentliche Toilette gesichtet worden, was allenthalben entspanntere Gesichter auftauchen lässt und Herms und ich steigen wieder bergan um die Autos zu holen, damit die Kaputten und Fußkranken nicht mehr so weit laufen müssen. Ulrike hat beim Eintreten in die Altstadt im ersten Laden rechts noch eine „Brezeltasche“ entdeckt, die sie eigentlich auf dem Rückweg erwerben wollte, aber die besorgen nun wir, weil ihre Füße es nicht mehr bis obenhin geschafft hätten.
Bevor wir uns auf den Heimweg begeben, machen wir noch Halt bei einer kleinen Privatbrauerei, weil Libor noch seine Vorräte aufstocken will. Bei dieser Gelegenheit schaffen wir es auch noch eine kleinere Brauereibesichtigung durchzuziehen.
Zur Haut Koenigsbourg kommen wir heute leider nicht, aber wir sehen die Burg wenigstens von Ferne und im Vorbeifahren. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben…
Zum Abendessen gibt es heute Hühnerbein mit Pommes und wieder Salat und im Anschluss Creme Brulée, wobei sich drei Personen noch zusätzlich Ulrikes Portion teilen müssen, weil sie so etwas Gutes leider nicht mag. Wir erdulden dies still J.
Auch heute fällt unser Besuch in Strasbourg aus. Wir wandern aber noch die Hauptstraße bergan, weil man, nach Aussage unserer Wirtin, von dort aus bis Strasbourg sehen kann. Und weil wir gestern Abend in der entgegengesetzten Richtung weit entfernt ein Feuerwerk gesehen haben, könnte es ja nun so sein, dass wir auch bis Strasbourg … Aber so lange wir auch schauen, es kommt kein Feuerwerk. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass es wohl kein Höhenfeuerwerk sein kann, das da täglich gezeigt werden soll. Vielleicht eher so eine Art bengalische Beleuchtung, die nicht so weit reicht. Und auch die Motorradfahrer aus Bad Hersfeld, die in der gleichen Unterkunft wohnen wie wir und denen wir vom Feuerwerk erzählt haben, machen sich mit ihren Mopeds wieder auf den Heimweg.
Die Zimmerparty fällt heute wieder aus…

Montag, 30.7.2012

Pünktlich um 8.00 Uhr wird gefrühstückt. Heute ist es ein wenig lauter draußen, weil vor dem Haus mit Hilfe schweren Geräts ein Parkplatz aufgeschüttet wird.
Wir bezahlen unsere Rechnungen und machen uns dann auf den Weg in Richtung Haut Koenigsbourg. Weit vor der Burg stellen wir fest, dass wohl schon ganz schön ´was los sein muss. Die Parkplätze die Straße hinan sind vollgestellt und den letzten Kilometer müssen wir laufen. Dafür sehen wir, dass auch diese Wanderung sich wieder gelohnt hat.
Die Burg ist ein Bauwerk aus altertümlicher Zeit, das zwischenzeitlich komplett zerstört worden war und erst im letzten Jahrhundert mit großem Aufwand wieder aufgebaut worden ist. Der Aufwand hat sich aber gelohnt und die Kosten, die die Rekonstruktion mit sich gebracht hat, sind mit Sicherheit inzwischen wieder eingenommen worden. Sowohl der Bau an sich, als auch das Interieur sind mit viel Liebe zum Detail erstellt und der Rundgang ist lehrreich und macht viel Spaß.
Zum Abschluss besuchen wir noch den königlichen Kräutergarten, während die anderen bereits auf dem Mäuerchen sitzen und der Weiterfahrt harren.
Die Entscheidung Aller fällt dann auf Strasbourg, weil es zum Einen sehenswert ist und zum Zweiten auf der Strecke liegt. Da nicht auszuschließen ist, dass wir uns unterwegs verlieren, verabreden wir als Treffpunkt den Haupteingang der Kathedrale und – siehe da – wir müssen uns zueinander telefonieren, weil wir unterschiedliche Parkhäuser erwischt haben. Aber dann finden wir uns wieder, begehen die große Kirche und dann wollen Libor und Heike bereits Richtung Heimat, während der Rest noch eine Bootstour unternehmen will. Ulrike nehmen wir alsdann unter unsere Fittiche. Hélène und Frank stellen sich am Ticketschalter an, während die Reste feststellen, dass nochmals ein Besuch der Sanitäreinheiten angesagt wäre. Der Zeitpunkt der Abfahrt rückt näher und Ulrike und Renate sind noch nicht wieder zurück. Aber dann kommt Herms mit den beiden im Schlepptau angesprintet und die kurzzeitig eingetretene Aufregung legt sich umgehend wieder.
Wir haben ein oben offenes Schiff, das nahezu komplett ausverkauft ist und wir hoffen, dass das Wetter mitspielt, weil zwischenzeitlich ein paar bedrohlich aussehende Wolken aufgetaucht sind. Aber wir haben Glück. Außer ein paar Wasserspritzern, die vom Boot aufgewirbelt werden, bleiben wir trocken. Die Rundfahrt ist sehr informativ, weil jeder auf dem Boot seinen eigenen Kopfhörer hat und sich die Begleitrede in seiner Sprache anhören kann. Die Strecke führt durch zwei Schleusen, die einen Höhenunterschied von nahezu drei Metern überwinden, wobei sie jeweils ca. 360.000 Liter Wasser innerhalb von 5 Minuten zu-, oder ablassen. Die Strecke führt unter anderem über einen Teil des Rhin-Marne-Kanals bis zu den Baulichkeiten von „arte“ und dem Europa-Parlament, wo wir einmal feststellen können, wo Teile unserer Steuergelder eingebaut worden sind. Insgesamt sehr eindrucksvoll.
Wieder zurück wandern wir nochmals Richtung Petite France und nehmen an einem der Restaurants noch eine Kleinigkeit zu uns. Die Preise sind hier ziemlich deftig. Jetzt fängt es tatsächlich zu regnen an und wir stellen einige Sonnenschirme um unsere Tische auf. Abschließend wandern wir zurück zu unserem Parkhaus, zahlen mit 3,30 € einen vergleichsweise niedrigen Betrag und machen uns dann im Feierabendverkehr in Richtung Deutschland auf den Weg, nicht ohne vorher noch getankt und einige Lebensmittel im Supermarkt eingekauft zu haben.
Die Rückfahrt geht ohne größere Staus vor sich und gegen 22.00 Uhr fahren wir bei Hofmanns vor, nehmen Ulrikes Gepäck in Empfang und liefern dies und Ulrike bei sich Zuhause ab. Der Rest ist dann schon Zielgerade und gegen ½ 11 Uhr sind auch wir Zuhause, packen nur das Nötigste aus und setzen uns noch einen Moment auf´s Sofa um das Wochenende nochmals Revue passieren zu lassen.

Schön war´s und verdient, in ähnlicher Art und Weise wiederholt zu werden …
Unterwegs ist bereits Silvester einmal angedacht worden.


© Peter Helbig

Und hier - wie immer - ein paar Bilder: