Samstag, 20. September 2008

Frankreich-, Spanientour 2008

L´Estartit 2008

Nobbes hat eine Fahrt nach Estartit organisiert – eine, wie Hannes sie früher durchgeführt hat.
Und weil das so schön war, wollte Nobbes das auch mal machen.
Und weil´s uns so schön gefallen hat, haben wir uns mit angemeldet. Nur mit dem Unterschied , dass der Rest mit dem Bus fährt, während wir das Ganze in unseren Jahresurlaub verpacken und insgesamt drei Wochen mit dem Wohnmobil durch Frankreich und Spanien karren wollten. Bei der Gelegenheit wollten wir dann auch unsere Freunde Birgit und Heino, die südlich von Toulouse wohnen, besuchen.
Aber vorher war HTSV-Jugendfahrt zum Grundlsee, wo ich mir eine heftige Erkältung eingefangen hatte, die ich dann –im Zuge meiner Genesung – an Ruth weitergegeben habe, und die hat sie dummerweise auch noch genommen. Und bei mir war´s schon eklig, aber sie hat das Ganze noch intensiviert und lag 14 Tage lang richtig auf der Nase. Wir haben deshalb den Urlaub verschoben, bis sie einigermaßen wieder auf den Beinen war. So ganz hatte es noch nicht geklappt, aber wir verbanden es mit der Hoffnung, dass das Reizklima, die Kombination aus
mediterranem Flair und Seeluft zur endgültigen Gesundung beitragen würden.
Am Samstag vorher hatten wir noch das Mobil innen und außen geputzt und jetzt, eine Woche später, sollte es endlich losgehen, sonst würde uns die Zeit für die Anreise zu knapp – und nichts wollten wir jetzt weniger, als Streß.

Samstag, 22.8.08

Wir lassen also den Tag nochmals gemütlich angehen, frühstücken gemächlich und packen dann das restliche Gefährt noch voll mit dem, was man in drei Wochen Urlaub dringlich braucht. Unseren Mercedes lassen wir noch in Wetzlar stehen, weil wir ihn nach dem „Chill, Grill and Dive“ , das am letzten Wochenende unserer drei Wochen stattfindet und an dem wir teilnehmen wollen, noch abholen können.
Dann bringen wir noch einen Brief auf den Weg, holen uns bei unserem Lieblings-Eismann noch jeder ein Eis, füllen unsere Geldbörsen an den zugehörigen Automaten auf und jetzt geht´s dann wirklich los.
Am Rest des ersten Tages passiert nicht mehr viel. Wir betrachten uns bei Lahr das „Taubergießen“ und suchen uns ein Plätzchen für die Nacht in einer – leider doch sehr belebten – Seitenstraße in der Nähe des Europaparks Rust. Diverse Jugendliche meinen offensichtlich, sie müssten nächtens noch mit Moped oder kaputtem Auspuff des Opel Manta Zigaretten kaufen fahren. Aber am nächsten Morgen ist dafür Totenstille.

Sonntag, 23.8.08

Wir frühstücken gemütlich und machen uns dann auf den Weg – vorbei am Freizeit und Erlebnispark Rust und im Konvoi mit einem örtlichen Traktoren-Oldtimer-Club, der mit einer Riesenanzahl von Fahrzeugen unterwegs ist – und wir ganz hinten dran.
Aber dann finden wir den Weg zur Autobahn und scheren aus, fahren über Freiburg und Mühlhausen nach Frankreich hinein, während Ruth schon auf der Papier- und der elektronischen Karte die Route ohne Maut gesucht hat. Wir fahren durch das schöne Tal des Doubs, das uns bereits schon einmal so gut gefallen hat, dass wir gesagt haben, hier müsse man nochmals herkommen. Und dann geht’s hinein in das Massif Central, wo wir gegen Abend einen schönen Platz – wiederum an einem Freizeitpark (diesmal mit angeschlossenem Tierpark) “Le Pal“ in Clechy sur Bresbre finden. Außer uns steht nur noch ein Wohnmobil auf dem ausgewiesenen Stellplatz.

Montag, 24.8.08

Morgens werden wir von einem übereifrigen Hahn geweckt. Wir bereiten uns zeitig ein Frühstück, denn heute haben wir eine große Tour vor uns: Wir haben gestern bei Birgit und Heino angerufen und uns für den Abend angemeldet. Über eine Straße, sowie eine Autobahn-strecke, die teilweise auf unseren Karten und dem Routenplaner noch gar nicht eingezeichnet sind, die aber landschaftlich unheimlich was hermachen, kommen wir zügig in Richtung Süden über Clermond-Ferrand, Rodez, Albi bis Toulouse voran. Toulouse betrachten wir uns dann ein bisschen intensiver, weil unser GPS so träge funktioniert, dass teilweise die Mitteilung: Jetzt rechts ab ! etwas zu spät kommt.
Aber schließlich sind wir durch und fahren die letzten Kilometer nach Simorre, nicht ohne Birgit und Heino noch mal angerufen zu haben um mitzuteilen, dass es ein wenig später werden könnte.
Aber so gegen 20.00 Uhr kommen wir an, werden gleich mit einem Aperitif begrüsst und anschliessend fürstlich bewirtet. Bis wir ins Bett kommen, dauert es, weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben und es viel zu erzählen und zu lachen gibt.

Dienstag, 25.8.08

Ausschlafen ist angesagt. Dann folgt ein großes Frühstück und dann fährt uns Birgit nach Simorre, von wo aus wir „ in etwa einer ¾ Stunde“ zum Hof zurück spazieren wollen. Wir verpassen aber den Weg durch den Wald, weil es so viel zu babbeln gibt und es wird insgesamt ein gut dreistündiger Marsch. Gott sei Dank haben wir Wasser mitgenommen, das Heino aber tapfer verweigert, weil „wir ja gleich da sind“ und er dann zuhause was trinken kann. Wir queren Feld- und Waldflächen, sowie die Weiden von wilden Stieren, sehen Rehe und hören den Warnruf des Spechtes und als wir wieder zuhause sind, hat sich Birgit schon so etwas gedacht. Sorgen hätte sie sich aber noch nicht gemacht – sagt sie jedenfalls.
Heino und ich tunken uns im Pool. Heino mit die Fiesse, ich komplett. Wirklich eine Wohltat. Und nach dem Kaffeetrinken (mit Zwetschgenkuchen) fahren wir nochmals nach Simorre um den Ort mal aus der Nähe zu betrachten.
Für den weiteren Abend hat Birgit im nahe gelegenen Kloster gregorianische Gesänge ausgemacht, die circa eine ¾ Stunde dauern (diesmal wirklich). Und im Anschluss gibt es zuhause wieder ein schnelles, aber intensives Abendessen – und wegen des vielen Gesprächsstoffs kommen wir auch heute erst wieder spät ins Bett.

Mittwoch, 26.8.08

Eigentlich wollen wir ja schon wieder weiter, aber Birgit und Heino sind der Meinung, man könne ja auch auf die Schnelle an den Atlantik fahren, Richtung Biarritz. Das hätten sie ja eigentlich schon jedes Jahr machen wollen, aber jetzt sei die Gelegenheit. Wir fahren, weil – das geht ja schneller – mit Birgits Auto. Es ist voll bepackt mit Picknickkorb, Badematten, Sonnenschirm und Allem, was man für die Dünen braucht. Die einfache Strecke sind drei Stunden (ungefähr 250 Kilometer). Bei der Ankunft wird erst einmal gepicknickt und dann wandeln wird über die Düne zum Strand – wunderschön ! Das Wetter spielt mit, wir spazieren am Strand auf und ab
und begeben uns dann auch einmal in die heranrollenden Wellen, teils wieder nur mit dem Füssen, teils aber auch komplett. Und um halb sechs machen wir noch eine Tour durch den Hafen und anschliessend düsen wir die drei Stunden wieder zurück, wo es wieder ein schnelles Abendessen gibt. Heute kommen wir auch schneller ins Bett, weil alle geschafft sind.

Donnerstag, 27.8.08

Heute dürfen wir ein bisschen länger schlafen, weil ja heute Reisetag ist. Aber nur ein bisschen. Heinos Vorschlag, doch noch einen „Pooltag“ einzulegen, können wir nicht annehmen, weil wir ja auch keinen Stress aufkommen lassen wollen.
Also frühstücken wir, packen unser Mobil wieder und füllen Wasser auf, verabschieden uns von Birgit, Heino, den Katzen Bonney und Clyde, sowie den Hühnern und machen uns auf den Weg. Unsere Fahrt führt uns durch viel grüne Gegend, Gorges und Vorgebirge und immer haben wir die Pyrenäen im Blick. Für die Nacht hat Ruth für uns einen kleinen See ausgemacht, den wir aber gar nicht erreichen, weil wir vorher schon einen sehr schönen Stellplatz unmittelbar neben
einem altrömischen Aquädukt finden. Da ist es sehr ruhig. Man hört nur das Zirpen der Grillen und das Rauschen eines kleinen Baches, der unter den Bögen des Aquädukts durchfließt. Wir speisen vor dem Mobil zu Abend und anschließend schreibe ich wieder ein wenig.
Und dann schlafen wir den Schlaf der Gerechten (und Müden).

Freitag, 28.8.2008

Frühzeitig am Morgen stehen wir auf, weil heute eine zwar schöne, aber auch lange und – vor Allem – nicht schnell befahrbare Strecke vor uns liegt. Wir folgen winzigen Sträßchen und die Durchschnittsgeschwindigkeit beläuft sich auf ungefähr 30 bis 35 Kilometer pro Stunde. Wieder einmal sind wir froh darüber, dass unser Mobilchen keine größeren Abmessungen hat. Mit einem größeren Wagen kämen wir teilweise gar nicht durch.
Eine Warnweste haben wir ja schon erworben gehabt, weil man in Spanien pro Besatzungs-mitglied so ein Gerät braucht. Aber ein zweites Warndreieck, das man ebenfalls benötigt, bekommen wir erst in La Jonquera, der spanischen Grenzstation.
Hier werden auch die Straßen wieder breiter und die Durchschnittsgeschwindigkeit steigt. Wir durchqueren Figueras, das wir nur als kleines Nest in Erinnerung haben.
Jetzt zeigt sich, es hat sich zur Großstadt ausgewachsen – und der Verkehr ist gigantisch. In La Escala, ebenfalls einem ehemals winzigen Dörfchen, nehmen wir einen Kaffee an der Strand-promenade, betrachten Touris, wie auch wir betrachtet werden und leiden mit einem Mädel am Nachbartisch, das offensichtlich gerade eine Trennung hinter sich bringt. Die Tränen fliessen jedenfalls in Strömen (nicht bei uns…).
Einen weiteren Abstecher machen wir nach Tamariu, weil wir ja dorthin demnächst mit unserer Jugend hin wollen und dann fahren wir nach Calella, mieten uns auf unserem Stammcamping- platz „Moby Dick“ ein, machen uns frisch, kochen uns einen Gemüseeintopf mit Thunfisch zum Abendessen und begeben uns dann zu Margerita, unserer Stammkneipe neben „unserer“ Basis, wo wir aber keine bekannten Gesichter sehen, außer Margerita selbst, die uns aber erkennt und sehr herzlich begrüßt. Das „San Miguel“ und Ruths Rosé schmecken sehr gut und dann wandern wir an Peter´s Bar vorbei in Richtung Campingplatz in der Hoffnung, dass es heute Nacht eher ruhig zugehen möge.

Samstag, 29.08.2008

Wir frühstücken, nachdem wir auch heute nicht so spät aufgestanden sind und uns frisch gemacht haben, leeren nochmals unsere Sanitäre aus, bezahlen und machen uns dann auf den Weg nach Estartit, wo wir ankommen, nachdem die Anderen gerade gelandet sind.
Unmittelbar vor dem Hotel „Les Illes“ finde ich einen Parkplatz, zumindest zum Ausladen. Und dann schleppen wir all das, was wir die nächsten Tage brauchen, auf unser Zimmer im 3. Stock, Nr. 309 – und ich mache mich auf den Weg, einen Parkplatz für die nächsten Tage zu finden, der kostenlos und sicher sein soll.
Nobbes wird erst gegen 5.00 Uhr etwas erzählen und eine Führung zum Hafen machen, so lange haben wir also Zeit. Wir machen uns erst mal lang – und als ich wieder ein bisschen schreiben will, bemerke ich, dass wir fast alles hier haben, nur nicht das Ladegerät für den Rechner. Kein Problem, wir wandern noch mal die rund 3 Kilometer zum Mobil, holen die Elektrik und nehmen auf dem Heimweg ein Eis. Vor der Kirche setzen wir uns zu Marianne und den zwei Brigittes, holen dann noch ein kleines Baguette und machen uns schließlich auf den Weg zum Hotel, weil Nobbes ja die Rede reden will.
Weil wir noch Wasser brauchen, mache ich mich jetzt ein drittes Mal auf den Weg, während Ruth inzwischen einen Mini-Supermarkt ganz in der Nähe des Hotels findet, wo es auch Wasser gibt. Sie erreicht mich aber nicht auf dem Handy, so dass ich in den Genuss des ganzen Weges komme. Aber wenigstens haben wir Wasser.
Am Hafen erzählen Nobbes, Jörgos und Ruth ein bisschen über die bevorstehenden Tage und Tauchgänge und endlich gibt es gegen 19.30 Uhr Abendessen. Wir sitzen noch ein bisschen beisammen und machen uns dann – einigermassen zeitig – ins Bett, weil: ab morgen ist ja sportliche Aktivität angesagt.

Sonntag, 30.08.2008

Der Wecker weckt mit „Jetzt ist Sommer...“. Wir kommen pünktlich zum Frühstück, holen unsere Klamotten vom Zimmer und wandern zum Hafen, wo wir nur noch die Flaschen aufs Boot tragen müssen – und schon kann´s los gehen.
Die Taucheinteilung haben Ruth und Jörgos gestern Abend schon gemacht.
Einer meiner zwei Tauchpartner ist ausgestiegen und so tauchen heute Peter und Peter zusammen an einem Tauchplatz unter Land, der aber trotzdem schön ist und wo es für uns einiges zu sehen gibt.
Wir machen uns anschließend schön, äh: frisch, und fragen dann in der Apotheke nach, wo wir gegebenenfalls Ruths spezielles Brot bekommen können. Verwiesen werden wir nach Toroella de Montgri, aber erst morgen, weil ja heute Sonntag ist. Es hat sich uns Philippa angeschlossen. Wir setzen uns in ein Lokal mit einer wunderschönen Speisekarte und wollen nur eine Kleinigkeit nagen, was uns preismässig nur einigermassen gelingt. Aber wir werden satt.
Und dann ruhen wir ein bisschen, bevor wir uns auf den zweiten Tauchgang begeben, der diesmal zu den Medas führt. Wir tauchen durch die Delphinhöhle, dann linker Hand durch die lange Höhle und ganz gemächlich zum Schiff zurück, während uns Meerraben, Zackis, Brassen, Barben und zwei Adlerrochen neugierig beobachten. Wenn´s so bleibt, kann´s so bleiben... ;o)))
Anschließend dann wollen wir noch mal zum Mobilchen um zu sehen, ob alles beim Rechten ist. Und dann sehen wir weiter...
Beim Mobil ist alles ok. Ich nehme noch meinen Rasierapparat zum Hotel mit, weil ich mich ja nicht nur mit dem Schaum rasieren kann. Dann gibt es auch schon Abendessen – ein grosses Buffet mit Vor-, Haupt- und Nachspeise, und alles ist geschmacklich sehr gut angerichtet.
Und nach dem einen, oder anderen Absacker geht es zu Bett.

Montag, 1.9.2008

„Jetzt ist Sommer...“ weckt uns auch heute morgen. Schnell sind wieder die Vorbereitungen getroffen und wir frühstücken zügig, aber ausgiebig. Die erste Ausfahrt zum Tauchen führt uns wieder auf die Medas, diesmal zu „La Vacka“, der „Kuh“. Der Tauchplatz ist einfach. Nur ins Wasser fallen lassen und die paar Meter zum Felsen schwimmen, wo schon der Durchgang zur Höhle auftaucht, der von 12 auf 20 Meter durch den Felsen führt und der am hinteren Ende mit sehr schönen Gorgonien bewachsen ist (vorne auch, aber nicht so dicht). Am Ausgang im unteren Bereich ist es schon wieder trüb und kalt, aber in der Sprungschicht treiben sich
wieder „Schwärme von Zackenbarschen“ herum, begleitet von Tausenden von Sardinen, Brassen und vielen Adlerrochen, die elegant durchs Wasser schweben. Da hier die großen Flaschen „gereicht“ werden, hat man auch immer genügend Luft und ausreichend Zeit, die belebte Unterwasserwelt genüsslich zu erkunden. Auf dem Rückweg finden wir weitere Höhlen, einen Gabeldorsch und jede Menge Kleinzeug.
Nach dem Tauchgang machen wir uns nur kurz frisch und fahren dann noch Toroella, wo wir das Brot für Ruth erwerben wollen. Philippa begleitet uns wieder. Es dauert ein Weilchen, bis wir einen Parkplatz gefunden haben, weil heute in Toroella Markttag ist und die Hauptstraße und Nebengässchen mit Ständen zugestellt sind.
Aber schließlich werden wir fündig und finden auf dem Marktplatz auch die dortige Apotheke, die das Brot zwar nicht hat, aber für uns bestellen will. Eine Mitstreiterin der Apotheke ist selbst Deutsche, aber sie selbst ist offensichtlich sehr krank, weil man sie vor lauter Husten kaum verstehen kann. Wir bekommen ein Märkchen und die Auskunft, dass wir das Brot morgen, spätestens übermorgen, abholen könnten.
Die alte Kirche auf dem Marktplatz wird nicht mehr als solche genutzt. Zur Zeit findet hier eine Ausstellung zeitgenössischer Künstler statt, die teilweise in der Art von Salvatore Dali malen, oder sogar Bilder von ihm kopiert haben. Und die ortstypischen „Schwellköpfe“, die auf Prozessionen gezeigt zu werden pflegen, sind auch zu sehen.
Wir hatten einen Schattenplatz als Parkplatz gefunden und die Heimfahrt ist nicht mehr ganz so heiß.
Wir fahren hinaus zum zweiten Tauchgang, der wieder unter Land stattfindet und mittags ist erfahrungsgemäß nicht so viel zu sehen. Aber wir machen wieder einen gemütlichen Unterwasser-Spaziergang und als wir wieder an Land und zum Hotel zurückkommen, sind Birgit und Heino schon eingetroffen. Für beide hatten wir bereits vorab ein Zimmer reserviert und sie werden bis Donnerstag bei uns sein. Wir setzen uns zunächst zu „Felix“ und trinken eine Kleinigkeit. Und nach dem Abendessen, zu dessen Eröffnung Jörgos Sekt reicht, weil Purelisa heute Geburtstag hat, wandeln wir noch mal durch den Ort, insbesondere den Hafen und die „Zeil“, damit unsere Beiden wissen, wo sie sich auf Zeit niederlassen.
Alle sind platt und wir kommen einigermassen zeitig ins Bett.

Dienstag, 02.09.2008

Der „Sommerhit“ reisst uns wieder aus dem Schlaf. Frühstück geht jetzt schon routiniert und zügig und wir fahren mit dem Boot zum Tauchplatz Les Feranelles, der etwas tiefer zu sein scheint. Wieder gibt es hier etliches zu sehen und ich bin heute morgen mit Alexander unterwegs, von dem ich erst später erfahre, dass er Weltmeister im „Klickern“ ist. Und so Jemanden kenne ich – und geh´ sogar mit ihm tauchen... ;o))
Wir sind zufrieden mit dem, was wir gesehen haben und wieder war es ein schöner
Spaziergang unter Wasser. Ruth hat heute den Tauchgang mit Birgit bestritten, die auch zufrieden war und ihre anfänglichen Bedenken, sie könne das Tauchen verlernt haben, über Bord geworfen hat.
Für die Zeit zwischen den Tauchgängen hat Heino bereits eingekauft und wir vespern erst einmal. Anschließend holt Heino das Auto. Birgit hat versucht in Estartit eine Strumpfhose zu kaufen, aber so etwas gibt es hier nicht. Laut Auskunft könne es so etwas im Supermarkt in Toroella geben. Wir nutzen die Gelegenheit mitzufahren und zu schauen, ob Ruths Brot heute schon da ist.
Im Supermarkt gibt es keine Strumpfhosen, aber nachdem wir das Brot, das tatsächlich schon da ist, erworben haben, finden wir in einem kleinen Spezialgeschäft ein paar halbwegs preiswerte Strumpfhosen für unter den Taucheranzug.
Gemütlich wandern wir zum Auto zurück, das nur teilweise im Schatten stand und entsprechend aufgeheizt ist. An Tagen wie heute schafft es selbst eine Klimaanlage auf so kurzer Strecke nicht, die Temperatur herunterzukühlen.
Und der zweite Tauchgang findet wieder unter Land statt. Ziel ist Punta Sirena und zu sehen gibt es einen alten Dieselmotor, der als solcher fast nicht zu erkennen ist und dann soll es zwei Seepferdchen geben, die aber trotz eingehender Suche nicht gefunden werden, obwohl kein Sonntag ist und sie eigentlich arbeiten müssten ;o)
Wir fahren zurück, machen uns ein wenig frisch und dann lang und als wir im Supermarkt Oliven und Weißbrot einkaufen wollen um mit Birgit und Heino einen Aperitif zu nehmen, finden wir die beiden schon mit Tanja und Ingo bei „Felix“ sitzen.
Also fällt der Aperitif aus und wir trinken einfach so einen. (Ruth Pastis, ich ein Bier).
Und dann gibt es schon wieder Abendessen.
Obwohl wir, wie immer, ziemlich geschafft sind, machen wir uns noch mal auf den Weg in den Ort, weil wir schließlich nicht zur Erholung hier sind.
Letztendlich nehmen wir ein letztes Bier in der Hausbar – genauer gesagt, vor dem Hotel auf den Blumenkübeln, weil alle Bänke belegt sind und Stühle, mangels Konzession, draußen nicht aufgestellt werden dürfen. Auch der „Maitre des Bieres“ bringt die Getränke immer nur bis zur Eingangstür. Wir sind aber flexibel und holen sie da ab.

Mittwoch, 3.9.2008

Heute gehen wir vor dem Frühstück bei Birgit und Heino vorbei, aber sie sind schon wach. Heino will ein „3/4-Stündchen“ spazieren gehen, während wir uns nach dem Frühstück wieder aufs Schiff begeben. Die Ausfahrt führt wieder zu „La Vacka“, der Kuh, die wir in sehr guter Erinnerung haben.
Der Gabeldorsch hängt noch an derselben Stelle wie beim letzten Mal. Die Sicht im Tunnel ist ein bisschen besser. Als wir zur anderen Seite hinübertauchen, kommen uns Nobbes und Ingo bereits entgegen. Ingo grüßt uns freundlich mit dem ok-Zeichen und seine Frau mit einem anderen Zeichen, das ich als Liebkosung betrachten muss und deutet, mit den Armen schlagend an, sie hätten schon drei Adlerrochen gesehen. Wir sahen heute noch keinen und sind fast ein bisschen neidisch. Aber wir kommen ja auch erst an. Und siehe da, neben all dem, was es ja
sowieso zu sehen gibt, tauchen nach und nach immer mehr Adlerrochen auf und selbst, als wir uns bereits auf dem Rückweg befinden, sausen nochmals zwei an uns vorbei.
Tanja erzählt hinterher, sie hätte bei „elf“ aufgehört zu zählen.
Wir sind zufrieden, ziehen uns wieder um und machen uns auf den Rückweg.
Wie inzwischen schon fast üblich, legen wir uns einen Moment zur Ruhe und sind dann wieder bei Birgit und Heino um unser aller letzte Reserven an Weißbrot, Tomaten, Käse und Wurst zu vertilgen – nicht zu vergessen einen winzigen Rest Rotwein.
Der zweite Tauchgang zieht sich dann ein wenig. Wir sind wieder in der Piratenbucht, aber das Festmachen gestaltet sich wegen der ungünstigen Windverhältnisse schwierig. Zunächst greift der Heckanker nicht richtig und wir verdriften. Deshalb wird dieser wieder eingezogen und wir machen an der Nordseite des Felsens fest, wo nur ein kleines Auge der Leine über eine Felsnase geschoben wird. Aber jetzt liegt das Schiff sicher zwischen Bugleine und Heckanker und wir können tauchen gehen. Wir queren die Höhle nahe der Decke in der Hoffnung, nicht so sehr durch die Kälte zu müssen und machen uns nach der Querung gleich wieder in moderatere Höhen.
Aber außer viel Kleinzeug und einigen schönen Schwärmen gibt es nichts Spektakuläres.
Inzwischen haben wir mitbekommen, dass heute der Nachttauchgang stattfinden soll – und dass Jörgos noch ein, oder zwei erfahrene Taucher bräuchte, weil er allein mit drei Unerfahrenen nicht sicher sei.
Das heißt, dass wir bereits um 19.00 Uhr zu Abend speisen, nachdem wir unsere Tauch-klamotten nach dem Gang mit ins Depot genommen haben.
Um 8.00 Uhr soll es losgehen mit dem Umziehen und um ½ 9 Uhr sei dann Abfahrt. Kurz vorher kommt aber der Chef des Hauses und erklärt, wegen des aufgekommenen Windes könne die Ausfahrt nicht stattfinden. Ich nehme das gelassen, weil wir ja ursprünglich ohnehin keinen Nachttauchgang geplant hatten, aber auch die anderen sind einsichtig und weinen kein bisschen.
Ich gehe zum Abendessen zurück und setze mich wieder zu den Anderen. Anschließend hole ich mit Heino das Mobil noch ein bisschen näher ans Hotel.
Danach machen wir einen halbherzigen Spaziergang durch den Ort und treffen dann die Anderen wieder vor dem Hotel, wo diese sich offensichtlich für heute noch etwas vorgenommen haben. Sangria und Bier fließen jedenfalls in Strömen. Auch wir nehmen noch zwei Bier, Ruth eine „Clara“, wie hier das Radler heißt und dann finden wir, Gott sei Dank, rechtzeitig dem Absprung, während das Palaver draußen sich noch hinzieht, wie wir unschwer feststellen können, weil wir ja zur Front hinaus wohnen.

Donnerstag, 4.9.2008

Wir sind frühzeitig beim Frühstück. Heino und Birgit sind auch zeitig da. Für sie ist heute schon wieder Reisetag. Das Wetter scheint mitzuspielen. Der Himmel ist bedeckt und es ist ein wenig windig. Sie frühstücken noch mit uns und als wir uns in Richtung Schiff begeben, verabschieden wir uns herzlich und versprechen, einen ähnlichen Urlaub im nächsten Jahr geplanter in Angriff zu nehmen.
Unser erster Tauchgang heute führt uns zu „Pedra del Deo“, einem Zuckerhut unter Wasser – sehr schön mit Gorgonien bewachsen und umkurvt von vielen Schwärmen.
Im Freiwasser sausen Sardinen herum, die von Barrakudas gejagt werden, die Sicht ist sehr gut und erst in größeren Tiefen wird es kühl und trüb, aber – was will man dann da auch.
Frühzeitig sind wir wieder zuhause, machen uns frisch und kaufen – nach angemessener Ruhepause – die Reste für den heutigen Besuch von Neptun ein.
Der zweite Tauchgang findet an „Punta Sirena“ statt. Wir waren bereits dort, aber wir nehmen eine etwas andere Tour und zu guter Letzt erfreut uns auch noch ein Pulpo mit seiner Anwesenheit, der erste übrigens, den ich in diesem Urlaub entdeckt habe.
Nach der Rückkehr duschen wir wieder, basteln ein wenig an „Neptuns Gelübde“ und ich lasse es anschließend ausdrucken.
Dann schreibt Ruth ein paar Postkarten, während ich meine Rückstände, was diesen
Bericht betrifft, aufarbeite.
Und nach dem Abendessen kommt die – allseits gefürchtete – Tauchertaufe.
Eigentlich sollte sie um 20.30 Uhr bereits losgehen, aber die Schmink- und Verschönerungs-prozeduren ziehen sich hin, so dass der Einzug der Gladiatoren erst gegen 21.00 Uhr erfolgt. Aber das Outfit kommt gut an und der Wischmob auf meinem Kopf verhindert erfolgreich, dass ich meinen kühlen Kopf behalte – obwohl ich sonst nicht viel an habe.
Die Namensgebungen und die Ahndung von Verfehlungen ziehen sich, aber die Qualen der Delinquenten halten sich in engen Grenzen, da eigentlich nur wirklich gute Sachen gereicht werden. Und die sportlichen Übungen, die für Verfehlungen zu leisten sind, sind ebenfalls nicht mit denen unserer Jugendfahrten zu vergleichen.
Ein paar Liegestütze, ein paar Kniebeugen - und diese auch nur moderat gezählt – das war´s schon.
Und diejenigen, die fast das Gruppenbild verschlafen haben, sollen im Gleichschritt um die Tische. Aber irgendwie wird dann doch eine Polonaise daraus : die Karawane zieht weiter, der Neptun hat Dorscht.
Und bei Allem wird viel gelacht. So muss das sein !!
Es wird noch kräftig gezecht und erzählt und wieder wird es ziemlich spät, bis wir unseren müden Häupter auf die Kissen betten dürfen.

Freitag, 5.9.2008

Nach dem Frühstück führt unsere vorletzte Ausfahrt nochmals zur Delphinhöhle.
Ruth, Tanja, Ingo und ich tauchen zusammen im lockeren Viererverbund. Tanja möchte heute einmal einen etwas tieferen Tauchgang machen und die vom Verband empfohlene Tiefengrenze ankratzen. „Nur ganz kurz und damit´s im Logbuch steht“, wie sie nochmals betont.
Beim Ingo steht´s schon – im Logbuch.
Marianne fragt, ob sie sich uns anschliessen kann, damit sie die Höhle findet und ich erkläre ihr Tanjas Plan.
Da ich selbst nicht genau weiß, ob es hier überhaupt 40 Meter gibt, besuchen wir erst den Delphin und tauchen dann durch die lange Höhle wieder zur anderen Seite zurück. Hier ist es schon mächtig frisch, aber als ich sehe, dass der Abhang zügig abwärts geht, wagen wir es. Und auf 30 Metern kommt noch mal ein Steilabfall und genau auf 40,6 Metern fallen wir auf eine Meerzitrone, die wir eingehend beäugen – dann geht´s schon wieder aufwärts.
Schnell kommen wir wieder in wärmere Gefilde, wo sich trotzdem noch Gorgonien befinden, die wir betrachten können. Auch Zackis sind zu sehen, aber kleinere Exemplare. Und die Adler-rochen haben heute frei. Auf dem Rückweg besuchen wir erneut den Delphin.
Bei der Ausfahrt war es noch richtig neblig gewesen, aber inzwischen ist die Sonne durchge-brochen und der Delphin wird von Sonnenstrahlen umschmeichelt – ein sehr schönes Bild. Auf dem Rückweg durch die Höhle sehen wir draußen Marianne und Brigitte einträchtig nebeneinander unter dem Schiff durchtauchen und in Richtung Norden entschwinden. Wo wollen die denn jetzt noch hin ?
Auf dem Weg zum Schiff und auf unserem Sicherheitsstopp beobachten wir noch mal den Sardinenschwarm, der schon beim Einstieg rund um uns war. Teilweise ist der Schwarm so dicht, dass sich der Himmel verdunkelt, wenn man darunter her taucht. Und wenn sie auch noch alle gleichzeitig drehen und in eine andere Richtung schwimmen – ein phantastisches Bild !!
Wir sind gerade am Ausziehen, da kommen unsere anderen an Deck – mit Brigitte und Marianne im Schlepptau. Und dann erfahren wir, dass beide Gruppen sich mit der Richtung nicht so sicher waren – und dass Ruth während nahezu des ganzen Tauchgangs eine gefundene Bleitasche (schwer !) transportiert hat, die sie dann just an ungünstiger Stelle (wo´s noch mal tief wurde) wieder versenkt hat. Schade, es sei so eine schöne Bleitasche gewesen, sagt sie.
Wieder zu Hause legen wir uns ein bisschen auf´s Ohr und schlafen auch sofort ein. Um eins wache ich auf und beginne wieder ein bisschen zu schreiben und um zwei wacht auch Ruth auf und wir machen noch eine kleine Vesper mit Baguette, Käse, Schinken und Oliven. Und dann geht´s auf zum letzten Tauchgang vor Ort.
Der letzte Tauchgang ist angesetzt am Negra del Falaguer. Als wir an der Boje festmachen, erzählt Wolle, er sei vor sieben, oder acht Jahren hier schon mal getaucht – hier sei absolut tote Hose. Na, das klingt ja viel versprechend. Ruth ist mit Tanja und Ingo unterwegs, ich tauche
mit Hans und wir bilden einen lockeren Fünfer-Verbund. Wir haben einen neuen Guide, der uns auf Englisch den Tauchplatz erklärt hat. Wir folgen seinen Beschreibungen und finden insgesamt drei Muränen, eine davon frei schwimmend, und zwei Pulpos, von einer Fadennacktschnecke und dem ganzen anderen Kleinzeug gar nicht zu reden. Nur auf dem ganz unten vorhandenen Sandgrund gab es – erstaunlicherweise – nichts zu sehen.
Mit unserem Tauchgang zufrieden fahren wir wieder nach Hause. Bis zum Abendessen überspiele ich schon mal die Bilder von der Taufe gestern Abend und sortiere vor und aus, beziehungsweise richte die Bilder auf, die im Hochformat geschossen wurden.
Als wir herunterkommen, erfahren wir, dass Thomas, Hannes Sohn, mit einem geliehenen Motorrad einen Unfall gehabt hat. Er sei im Krankenhaus. Hannes sei dabei, aber man gehe davon aus, dass er mit der Gruppe wieder nach Hause könne.
Und nach dem Abendessen dauert es noch mal, bis Jörgos seine Bilder auf DVD gezogen hat und vorführen kann. Bei so einem Tauchurlaub kommt ganz schön viel Material zusammen.
Wir nehmen noch ein, zwei Säftchen und legen uns dann schlafen.

Samstag, 6.9.2008

Heute schlafen wir bis ¼ nach 8 Uhr und frühstücken später als sonst. Bei denjenigen, von denen wir annehmen müssen, dass wir sie heute nicht mehr sehen, verabschieden wir uns gleich. Dann hole ich unser Mobilchen, während Ruth schon beginnt einzupacken.
Als ich zurückkomme, ist nur noch ein kleiner Platz vor dem Hotel frei. Ich hole die Tauch-klamotten aus dem Magazin, während Ruth bereits die ersten Taschen herunterbringt. Relativ zügig ist das Mobil beladen. Ich dusche noch schnell, weil das Packen doch recht Schweiß treibend war und dann verabschieden wir uns Hals über Kopf, weil wir von einem dienstbeflissenen Polizisten bereits die gelb/rote Karte gezeigt bekommen haben – und ein Knöllchen wollen wir als Souvenir von hier eigentlich nicht mitnehmen. Nobbes ist noch da und wir beauftragen ihn den Anderen ganz herzliche Grüße auszurichten.
Dann fahren wir los und decken uns im Supermarkt von Toroella erstmal wieder mit dem Notwendigsten ein. Anschließend fahren wir nach Bagur, wo gerade ein Fest stattfindet, bei dem alle Leute „verkleidet“ sind – überwiegend mit weißen Klamotten und Hüten, was sehr malerisch aussieht. Zunächst besuchen wir Sa Riera, wo ich einen Teil meiner ersten taucherischen Schritte gemacht habe und dann wandern wir zur alten Ruine über Bagur, wo wir den schönen Rundumblick über die Costa Brava genießen.
Zum Schlafen fahren wir zu unserem Lieblingsleuchturm „San Sebastian“, in der Hoffnung, dass die Nacht nicht so unruhig werden möge, weil hier – neben der Dorfjugend mit ihren Mopeds – auch Touris lautstark von sich Reden machen.
Wir spazieren einen Moment an der Küste entlang und genießen den phantastischen Blick.
Das Hotel und das Restaurant an der Eremitage sind hochpreisig, die Gäste sehr nobel und der einsetzende Regen bremst die jugendlichen Mopedfahrer offensichtlich aus. Die Nachtruhe scheint gesichert.
Morgen früh sind wir bei Stolli zum Tauchen angemeldet.

Sonntag, 7.9.2008

Die Nacht war doch nicht ganz so ruhig, wie wir uns erhofft hatten. Eine Gruppe von „Ausländern“ (alles Spanier !) hatte offensichtlich die Nacht zum Tag gemacht und bis um halb fünf gefeiert. Da jedenfalls gingen die letzten unter lautem Rufen, Schreien und Singen in Richtung Tal. Danach wird es einigermaßen ruhig, aber unser Wecker weckt uns um 7 Uhr, weil wir ja um 8.00 Uhr bei Stolli sein wollen. Wir wissen nicht ganz genau, ob es um ½ 9, oder um 9.00 Uhr losgeht.
Immerhin, wir sind pünktlich – und haben zwischendurch sogar noch Kaffee getrunken und gefrühstückt. Wenn auch nicht so ausgiebig wie sonst. Und gespült haben wir obendrein.
Jetzt sitzen wir vor der Tauchbasis, nachdem wir in zwei Gängen unsere Klamotten bis dahin geschleift haben. Man kann nämlich nicht mit dem Auto bis zur Basis, sondern es bleiben noch etwa 150 Meter zum Schleppen. Tja, und dann sitzen wir.
Ich im Schatten, Ruth in der Sonne, weil ihr schon kalt ist und es ist ja noch früh. Und als Ade endlich kommt und uns herzlich begrüßt, als wären wir alte Stammgäste, erfahren wir, dass die anderen sich beschwert haben und sonntags lieber ein bisschen später gehen. Das, wenn wir gewusst hätten... ;o))
Aber nun packen wir unsere Jackets um die Leihflaschen, ziehen uns an und nehmen dann, mit zwölf Anderen zwei Anläufe zu unterschiedlichen Tauchplätzen, weil inzwischen der Wind aufgefrischt hat und an einem der Tauchplätze bereits ein anderes Tauchboot liegt. Und schließlich wird es das so genannte Conger-Riff, weil es hier so viele Conger geben soll.
Wir tauchen ab und sehen viel Riff. Als erstes finden wir eine kleine Languste. Na ja,
geht ja schon gut los. Nach einiger Zeit finden wir kurz nach einander zwei Pulpos,
die sehr geduldig mit uns umgehen und spielbereit sind.
Aber warum das Riff Conger-Riff heißt, will sich uns immer noch nicht erschließen.
Als uns schon einigermaßen frisch ist, sehe ich in einer Spalte einen großen Solchen liegen. Erfreut zeige ich ihn Ruth und zwei bayrischen Mitstreitern, die wir heute kennen gelernt haben. Und vier Meter weiter sieht Ruth in einer schmalen Spalte eine Muräne, die vorwitzig das Maul heraus streckt. Und als ich nochmal genauer hin schaue, sitzt unmittelbar auf Tuchfühlung mit der Muräne noch ein Conger. Ein ähnliches Kuschelbild haben wir irgendwann, vor langer Zeit, in der Toskana, vor Giglio, gesehen. Kurz darauf tauchen wir auf.
Wir sind zufrieden mit dem, was wir gesehen haben.
Schnell sind wir zurück im Hafen, packen unsere Klamotten wieder zusammen und machen ein paar Abschiedsphotos. Es ist ja nicht für lange. In vier Wochen wollen wir wieder hier sein. Wir füttern die Kaffeekasse der Basis, kaufen noch Brot und Wasser ein und dann fahren wir über die malerische Küstenstraße zunächst zurück nach Bagur und dann über die Hauptstraße in Richtung Rosas.
An einem malerischen Plätzchen mit Blick auf Fornells halten wir und kochen unser Mittag-essen. Dabei läuft uns ein Hund zu, den wir immer wieder an neu Ankommende weitergeben wollen, aber er bleibt uns treu. Neuzugänge fragen uns gar, ob sie ihn füttern dürften. Wir haben nichts dagegen – er ist ja nicht uns. Aber eigentlich ist er bereits zu fett. Von uns jedenfalls gibt’s nix. Schon gar nicht, nachdem er die Bäume rundum markiert und dann auch noch das rechte Vorderrad unseres Mobils angepisst hat. Wir lassen ihn einfach hier, obwohl der Junior unserer
freundlichen Nachbarn lautstark „Wauwau“ ruft.
Weiter geht es nach Cadaques, wo wir uns ein bisschen die Füße platt laufen.
Seit wir zum letzten Mal hier waren, hat sich unglaublich viel getan. Wir besuchen Port Lligat. Dalis Haus ist zur regelrechten Kultstätte geworden. Das Hotel Port Lligat sieht zwar im Eingangsbereich noch aus wie früher, aber sonst... Und der Poolbereich gehört nun zu einem anderen Hotel. Pauls Basis existiert in der alten Form überhaupt nicht mehr. In Cadaques an sich sieht es ähnlich aus. Immerhin erkennen wir noch ein bisschen. Als wir endlich wieder am Autochen ankommen, sind wir beide geschafft und beschließen, nicht mehr so arg weit zu fahren. Nur noch ein bisschen in Richtung Norden.
Vor Puerto de la Selva finden wir neben einem Weinberg in einem ausgetrockneten
Flusslauf ein ebenes Plätzchen und nur die Zufahrt war ein bisschen abenteuerlich, weil die Elektrik für die Anhängerkupplung, die ich gerade wieder haben richten lassen, weil sie bei hohen Absätzen regelmäßig Schaden nimmt, wieder aufgesetzt hat. Es ist aber glücklicherweise nichts passiert, nur gekratzt hat es erbärmlich.
Wir bereiten uns ein schnelles Abendessen, weil wir ja heute Mittag ausgiebig gespeist haben und es ist schon wieder spät, als wir ins Bett gehen. Lesen und Bilder gucken kostet halt alles Zeit.

Montag, 8.09. 2008

Als wir von selber wach werden, ist es ¼ vor 9 Uhr. Das ist doch viel schöner als gestern. Und so ohne Zeitdruck. Wir lassen uns beim Frühstück Zeit, machen anschließend Ordnung im Mobil und begeben uns dann gemächlich auf den Weg, nicht ohne in Puerto de la Selva den Fischereihafen besichtigt zu haben.
In Port Bou werfen wir die Postkarten, die wir gestern noch geschrieben haben, in den Briefkasten. Schließlich sollen sie wenigsten noch in Spanien abgestempelt werden. Dann erwerben wir in einem Schnaps- und Liqueurladen noch unseren Aperitif-, beziehungsweise Dessertwein (eher süß...) und ein paar weitere süsse Souvenirs, bevor wir weiterfahren.
Zunächst fahren wir kurvenreich die Ausläufer der Pyrenäen ab. Jede Biegung zeigt neue Aussichten auf diesen wunderschönen Küstenstrich. Und dann kommen die sandreichen südfranzösischen Küstenabschnitte. Und schließlich nähern wir uns dem Küstenstreifen in der Nähe der Camargue, wo sich rechts das Meer und links die diversen Etangs hinziehen, in denen Tausende von Flamingos die Köpfe ins Wasser strecken um den Untergrund nach Fressbarem zu durchseihen.
Auf einem der Campingplätze in Port Camargue finden wir schließlich, nach längerer Suche, ein Plätzchen für die Nacht. Heute gibt es nur noch einen Salat, begleitet von einem Fläschchen Rosé, dass wir ebenfalls erstanden haben – und heute kommen wir früher ins Bett.

Dienstag, 9.9.2008

Ohne Wecker wachen wir bereits um 9.15 Uhr auf und meinen auch, es sei genug. Zunächst hatten wir befürchtet, wir müssten nochmals umziehen, weil unsere Nachbarn – schon wieder Ausländer, diesmal Franzosen – vor ihrem Wohnwagen saßen und sich von innen mit Radioprogramm berieseln ließen. Aber schließlich war es doch ruhig geworden – und richtig müde waren wir ja sowieso gewesen.
Der Rest des Campingplatzes ist schon wach und Ruth geht duschen, während ich den Frühstückstisch decke und Kaffee koche. Dann dusche ich noch schnell – bei mir ist das in Minuten erledigt. Ich hab´ ja auch nicht so viele Haare auf dem Kopf.
Dann frühstücken wir gemütlich und nachdem wir mit Nachbars aus Chemnitz noch ein bisschen geklönt und deren Mobil betrachtet haben, wird gespült und entsorgt.
Wir wandern noch über den Strand, der hier einen Kilometer breit und 10 Kilometer lang sein soll, in Richtung Meer und entsetzen uns sehr beim Anblick von „Le Grand Motte“, das wir von Ferne über die Bucht sehen. Wir gut, dass wir dort nicht gehalten haben.
Im nächsten Super-U kaufen wir die noch benötigten Reste ein, nachdem wir bereits vorher Tomaten, Pfirsiche und eine Melone erworben haben – und dann geht’s wieder auf die Piste. Wir fahren quer durch den Camargue-Nationalpark, nicht ohne die Flamingos, die es auch hier gibt, wenn auch spärlicher – und die Pferde betrachtet zu haben.
Über Arles, das wir zur Rushhour queren und diverse andere Örtchen tasten wir uns vor in Richtung „Gorges du Verdon“, den wir morgen besichtigen wollen.
Es ist schon spät, als wir einen Wohnmobilstellplatz für bis zu 50 Mobile finden, der zwar in unserem Programm gespeichert, aber noch nicht fertig gestellt ist.
In dem Lokal, in dem wir speisen wollen, ist eine Fachkraft ausgefallen. Die zwei Verbleibenden mühen sich redlich, aber es zieht sich, bis wir zu speisen bekommen und beim Bezahlen verrechnet sich Madam auch noch erheblich zu unseren Ungunsten. Gut, dass ich im Kopf immer noch mal nachrechne... ;o))
Morgen wird´s vermutlich wieder Schweiß treibend...

Mittwoch, 10.9.2008

Nach dem Frühstück verlassen wir unseren ruhigen Nachtplatz und beschließen zunächst noch mal unten am See zu schauen, weil während des Frühstücks bereits dauernd große und kleine Wohnmobile an uns vorbei gefahren sind. Nahe des Ufers finden wir einen Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Der Platz ist gut gefüllt und unser Autochen gehört nicht zu den teuren...;o)) Unglaublich !

Wir fahren in Richtung Gorges du Verdon und fragen einige Wanderer, wo denn der Wanderpfad mit dem 600 Meter langen Tunnel, von dem wir schon mal gelesen haben, sei. Sie beschreiben uns einen Wanderpfad und wir fahren zum „Carpark“, wo wir das Mobil abstellen und anstrengende 45 Minuten (eher 1 Stunde) durch den „Gorges“ wandern. Ziemlich geschwitzt und von den Ausblicken, die wir während dieser Zeit genossen haben, beeindruckt, fahren wir weiter und stellen fest, dass unser Platz noch gar nicht der „Belvedere“, von dem ursprünglich die Rede war, gewesen ist. Macht nichts – uns hat´s gefallen.
Wir fahren weiter und kommen zum „Point Sublime“, von dem man wiederum grandiose Aussichten hat. Und endlich kommen wir auch unmittelbar am Fluß vorbei, wo wir uns erst einmal mehr oder weniger ausgiebig wässern. Eine tolle Abkühlung nach so viel Hitze.
Schließlich nehmen wir die Gass´ wieder unter die Räder und geniessen die immer noch grandiosen Ausblicke von Fahrer- und Beifahrersitz aus. Es geht, wenigstens zunächst, nicht besonders schnell voran, weil wir diverse Pässe queren und uns auf fast 1200 Meter hocharbeiten müssen. Aber als sich die Straße dann aufteilt in Richtung Valence, beziehungs- weise Grenoble – und wir den Valence-Teil nehmen, wird es flacher und wir kommen schneller vom Fleck. Das muss auch so sein.
Schließlich ist bereits Mittwoch ! Und morgen gibt es einen Fahrtag...

Donnerstag, 11.9.2008

Den Campingplatz, den wir gesucht haben, gibt es offensichtlich nicht. Wir sind einem Schild nachgefahren, aber da kam nichts. Also stellen wir uns auf den großen Parkplatz einer kommunalen Einrichtung, wohl wissend, dass morgen früh hier vermutlich die Post abgeht.
So ist es auch. Pünktlich um acht kommt ein Bus und bringt die Arbeiter, die sich auf ihre Tätigkeiten vorbereiten. Also stehen auch wir auf, frühstücken und machen uns wieder auf den Weg.
Von den französischen Alpen sind wir inzwischen begeistert. Wir haben zwar schon oft gehört, wie schön es hier sein soll, aber es ist schon ein Unterschied, ob man das dann auch selbst einmal sieht. Die Landschaften wechseln mit der stetig sich fortsetzenden Route.
Wir halten in einem Örtchen, in dem ein Aquädukt das Tal über dem Fluss überspannt und in dem ein Fluss aus dem Fels entspringt, der durch eine Höhle fliesst, in dem bereits der Cro-Magnon-Mensch gehaust hat. Hier kaufen wir uns nochmal ein Stückchen aus einer Boulangerie.
Wir queren Täler und Pässe, fahren an Flüssen und Seen vorbei und betrachten die Gegend mit Wohlgefallen. Zum Mittagessen halten wir in einem weiteren Ort mit Super-U, wo der Sprit noch
1,28 € kostet. Auf dem von hohen Bäumen beschatteten Festplatz verspeisen wir die mitgebrachte Melone, die sehr saftig ist. Und ich finde noch eine Gelegenheit unsere Sanitäre zu entsorgen.
Gegen 7.00 Uhr suchen und finden wir einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Besancon und sind uns bewusst, dass auch morgen nochmals Strecke sein muss.
Nachdem wir uns beide geduscht haben (das war ja gestern ausgefallen), kochen wir auf die Schnelle Nudeln mit Tomatensauce und frisch erworbenen Garnelen.
Während Ruth sich die Beine vertritt, sichere ich die Bilder, schaue nach der elektrischen Post und schreibe Bericht. Und dann kommt der gemütliche Teil: Füsse hoch und schmökern. Dazu gibt es noch einen guten Rosé.
In der Nähe schreit ein Käuzchen. So romantisch haben wir lange nicht mehr gewohnt , auch wenn der Komfort des Campingplatzes eher rustikal ist.

Freitag, 12.9.2008

Für heute morgen habe ich den Wecker gestellt, weil uns ein langer Tag bevorsteht.
Gefrühstückt und gespült haben wir schnell. Dann machen wir uns noch schnell ein paar Gedanken über die heutige Route und schließlich geht es los. In der Nacht hat es ergiebig geregnet. Wir haben es mehrfach kräftig auf unser Dach trommeln hören.
Trotzdem komme ich gut aus der Wiese heraus, auf die uns der „Maitre des Camps“ gestern eingewiesen hat.
Ruth lässt unseren Rechner diverse Routen durchrechnen und kommt zu dem Ergebnis, dass wir gut noch einen kleinen Abstecher durch die Vogesen, mit den zugehörigen Serpentinen, fahren können. Landschaft ist angesagt. Wir werden mit wunderschönen Ausblicken belohnt. Wieder kommt uns die geringe Größe unseres Mobilchens zustatten.
In Colmar machen wir einen kurzen Zwischenstopp nur um festzustellen, dass auch diese schöne Stadt einen längeren Aufenthalt verdient hätte um wenigstens ein bisschen mehr davon zu entdecken. Aber wenigstens bekommen wir hier die Briefmarken, die wir bereits die ganze Zeit gesucht haben. Wer würde uns glauben, dass wir unterwegs waren, wenn die Postkarten, die wir geschickt haben, deutsche Marken – und auch noch deutsche Poststempel getragen hätten ?
Wir wollen auf jeden Fall noch mal in Frankreich tanken, weil der Sprit hier doch
erheblich günstiger ist, als in Deutschland. Also fahren wir weiter auf der Nationalstraße in Richtung Strassburg und finden auch noch mal ein „Super-U“, wo wir uns mit Diesel für 1,26 € pro Liter und ein wenig Salat für das bevorstehende Jugendgrillen eindecken. Und dann ist eigentlich wieder nur noch Strecke angesagt.
Wir fahren über Speyer, Ludwigshafen und Darmstadt in Richtung Heimat und spätestens, als wir die A 3 am Hanauer Kreuz queren, befinden wir uns quasi auf der Zielgeraden.
Essen ist heute ein bisschen kurz gekommen. Wir beschließen daher in Langenbergheim noch in der „Frischen Quelle“ einzukehren, essen jeder ein Schnitzel und trinken eine Kleinigkeit dazu – und um 22.00 Uhr laufen wir zuhause ein, packen nicht mehr viel aus und sichten ungefähr einen Zentner Post, der sich inzwischen hier angesammelt hat.
Wie immer stellen wir auch heute wieder fest: Daheim ist es auch sehr schön...


© by Peter

Und hier sind noch ein paar Bilder:
http://picasaweb.google.com/ruthundpeter/FrankreichSpanien2008