Dienstag, 8. September 2015

HTSV-Jugendfahrt nach Tamariu 2015 (28.8. bis 6.9.2015)


Nach langen und intensiven Vorbereitungen, die, was die Termine betrifft, bereits vor einem Jahr begonnen haben, ist es nun endlich so weit. Unser Auto ist bepackt mit unseren Klamotten, Tauchtaschen, Technik, Beamer, Verteilersteckdosen, Paellapfanne, Brenner und Gasflasche hierzu und wir befinden uns in Hanau bei der Firma Hertz, bei der wir die Autos bereits im Januar bestellt haben. Hierdurch sollte sichergestellt werden, dass wir  Neunsitzer in der richtigen Größe und genügend Stauraum bekommen. Was wir bekommen, sind zwei schicke und ganz neue Mercedes  Vito. Stauraum – eher mau!! So langsam tröpfelt unsere Mannschaft herbei und vor den Autos stapeln sich die Koffer und Taschen. Uns stehen die Haare zu Berge, zumal einige auch noch Blei und Flaschen mitgebracht haben, weil man ja gern mit seinen eigenen Sachen taucht. Wir packen hin und her und kommen dann zu dem Schluss, dass es so nicht geht. Also bauen wir aus dem einen Vito die letzte Bank heraus und Ruth und ich beschließen, mit dem eigenen Auto zu fahren. Weil einige ein bisschen später  kommen und die Packerei sich hinzieht, kommen wir erst gegen 18:45 Uhr los. Allerdings haben wir Glück und kommen gut durch. Irgendwo auf der Höhe von Lyon machen wir wieder eine Pause. Ein Bus quetscht sich zwischen uns und das letzte Auto, das nichts von unserer Abfahrt bemerkt. Und plötzlich sind wir alle getrennt. Aber in einer konzertierten Telefonaktion finden wir wieder zu einander. Die einen fahren langsam voraus, die anderen, die an der nächsten Ausfahrt rausgefahren waren, kommen schneller nach und diejenigen, die die Abfahrt nicht mitbekommen haben, schießen dann an uns vorbei, ohne uns zu bemerken. Und nur ein neuerlicher Anruf unsererseits kann sie bremsen. Schlussendlich ist die Kolonne wieder komplett.
Nach Tagesanbruch frühstücken wir auf einem weiteren Rastplatz, tanken dann an der ersten Tankstelle in Spanien, weil hier der Sprit erheblich günstiger ist, als in Frankreich und schlagen dann gegen 11:00 Uhr auf der Basis auf, nicht ohne vorher auf dem Campingplatz Bescheid gegeben zu haben, dass wir da sind.
Die Jugend vergnügt sich am Strand und Ruth, Andrew und ich machen einen Großeinkauf mit vier Einkaufswagen, die rappelvoll gepackt  sind. Das sollte für´s  Nötigste reichen.
Am späten Nachmittag reicht es noch für´s Ausbleien und einen ersten zaghaften Tauchgang. Und dann speisen wir zu Abend und begeben uns relativ frühzeitig zu Bett, weil wir doch ziemlich platt sind.
Der nächste Morgen findet uns ausgeruht und wir können das verschärfte Tauchen beginnen. Die Sicht in der Bucht ist, ob der vorausgegangenen schlechten Wetterlagen, noch nicht berauschend, aber wir sind guter Hoffnung, dass sich dies im Laufe der Tage noch ändern wird. Einige Übereifrige übertreiben die Taucherei gleich wieder, indem sie das Wasser nur zum Flaschenwechsel verlassen. Kochen und Abwasch werden ja die Anderen schon erledigen. Und so müssen ab und an ein paar klärende Worte gewechselt werden. Diese fallen aber nicht bei allen auf fruchtbaren Boden.
Dazu muss täglich eingekauft werden, weil wir von Zuhause zwar ein paar Gewürze mitgebracht haben, wir aber die restlichen Lebensmittel frisch vor Ort kaufen wollen. Frischer als unmittelbar aus der Region kann es ja eigentlich nicht sein. Wobei sich schon zeigt, dass der einheimische Handel sich kräftig an das ausländische Publikum angepasst hat – zumindest, was das Sortiment betrifft. Und immerhin gibt es hier, neben den einheimischen Supermercats noch Lidl, Aldi und Spar.
Die Haus- und Küchenarbeiten sind häusermäßig gleichmäßig und gerecht verteilt, aber einige schaffen es trotzdem, in der Küche vergleichsweise transparent zu erscheinen.
Gut gelebt wird trotzdem. Und getaucht vor allen Dingen.
Ab Dienstag ist die Sicht sowohl in der Bucht, als auch an den Riffen einwandfrei. Locker so zwischen 12 und 15 Metern. Besonders schön ist es, wenn man vom Ankerseil aus bereits den Tauchplatz von oben überblicken kann.
Am Dienstagabend machen alle gemeinsam einen Abstecher nach Palafrugell. Eigentlich, um ein Eis zu essen und ein bisschen die Ortschaft zu durchwandern. Aber auf dem Platz vor dem „Social Club“ ist eine Bühne aufgebaut und es wird spanische und internationale Musik live geboten. Also fällt der Spaziergang etwas kleiner aus und das Eis auch, wegen des Preises (1 Bällchen 2,10 €). Und dann setzen wir uns noch ein bisschen auf den Platz, schauen den eifrigen spanischen Pärchen beim Tanzen zu  und machen uns dann gegen 23:00 Uhr auf den Rückweg.
Alex bereitet die Tauchliste wieder perfekt vor und so darf jeder auch mal am Tauchgang auf dem ersten Boot teilnehmen (9:00 Uhr), was bedeutet, dass das Frühstück entsprechend kleiner ausfällt und die Brote um diese Zeit noch nicht frisch sind. Frische gibt es nämlich erst gegen 8:15 Uhr und da müssen die Erstbootler schon fast auf der Basis sein, damit sie die Abfahrt nicht verpassen.
Mit all dem Getauche, Organisieren, Kochen und Einkaufen komme ich erst am Donnerstag so richtig zum Schreiben – und da ist natürlich ein Teil der Begebenheiten bereits in Vergessenheit geraten. Für heute Abend haben wir jetzt noch einen Nachttauchgang für alle angesetzt und vorher sollten wir natürlich noch gegessen haben.
Das zieht sich aber leider wieder, weil im Mädelshaus der Herd nicht richtig funktioniert und daher die Nudeln dort nicht gekocht werden können. Immerhin kann man die fertigen Saucen dort warm halten. Und die große Pfanne habe ich gerade erst fertig geputzt, als wir vom Tauchen zurückkommen. Dafür wird sie von den Mädels gleich wieder als Mülleimer genutzt. Aber schließlich schaffen wir es doch und der Nachttauchgang kann planmäßig starten.
Pünktlich um 8 sind wir wieder an der Basis und es wird bereits dämmrig. Tom gibt ein paar warme Worte zu den Gepflogenheiten bezüglich des Nachttauchgangs zum Besten und weist darauf hin, dass dieser höchstens 45 Minuten dauern soll, dass keine unnötigen Lichtzeichen über Wasser gegeben werde und an der Leiter zwei Blitzer angebracht werden, die den Ausstieg anzeigen.
Die Gruppen sind bereits zusammengestellt und dann kann´s  losgehen. Es wird ein toller Tauchgang mit frei laufenden Langusten, Pulpos, dem ansonsten Üblichen und sogar einem frei schwimmenden Conger. Alle sind begeistert.
Der Freitag bricht an und wir begeben uns zum vorletzten Tauchgang, der mich nochmals zum Conger-Riff führt. Auch hier gibt es nochmals reichlich Langusten zu sehen. Die Sicht ist erneut sehr gut und auch die Muränen zeigen sich von ihren besten Seiten. Der Nachmittags-Tauchgang bringt noch einmal die ganze Mannschaft unter Wasser. Kiki hat einen Entwurf gezeichnet, der dann in langwieriger Arbeit auf ein Betttuch übertragen worden ist und mit Faserstiften ausgemalt wurde. Toll ist das Banner geworden. Wir befürchten nur, dass die Farbe nicht ganz wasserfest ist und verläuft, aber unsere Sorgen sind weitgehend unbegründet. Alex PS hat eine Art Stellage aus Leinen und Bojen vorbereitet, die für unser Vorhaben einen würdigen Rahmen darstellt und als schließlich alle einen Platz vor, neben, unter und über dem Banner gefunden haben, macht Maria etliche Beweisfotos, die etwas blass werden, weil immer ein paar dabei sind, die die Füße nicht still halten können und mulmen.
Dann rollen wir das Banner zusammen und setzen den Tauchgang fort. Schließlich ist dies ja der letzte und es wird leider wieder sehr lange dauern, bis wir wieder ans Meerchen kommen. Es gibt auch wieder viel zu sehen. Dann müssen wir die Tauchklamotten ein wenig auslaufen lassen, das Blei zurückgeben und die Gerätschaften zusammenpacken.
Der Abend wird relativ ruhig. Die Jugend geht nicht mehr zum Strand, sondern vergnügt sich auf dem Spielplatz der Campinganlage. Trotzdem müssen sie um 12 in die Betten getrieben werden, damit´s  endlich Ruhe gibt.
Der nächste Morgen wird etwas hektisch, denn wir müssen die Häuser bis um 11 Uhr geräumt haben. Das bedeutet aber, dass der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden muss, weil zwischenzeitlich Geschirr, Bestecke, ein Bett und diverse Töpfe hin und her gewandert sind. Daher bedarf es zwischendurch wieder einmal eines Machtwortes, weil  aus den Reihen der Jugend der Ruf nach „Gruppen-Kuscheln“ laut wird. Dafür sollte dann gegebenenfalls auf der Rückfahrt Zeit sein.
Wir schaffen es aber rechtzeitig fertig zu werden und begeben uns zur Basis, wo die inzwischen fertig gepackten Tauchtaschen zum Abtransport bereit stehen. Tränenreich verabschieden wir uns von der Basis-Crew, kaufen im Mercadona nochmal ein (Ansage - nicht so viel Süßpapp) und fahren dann in Richtung Frankreich und Deutschland.
Von kleineren Staus an diversen Mautstationen abgesehen, kommen wir auch zügig voran.
Die Adresse unseres Hotels, das wir für die Nacht gebucht haben, erkennt nur Daves privates Navi und so wird der letzte Teil der Kolonnenfahrt nochmal ein wenig abenteuerlich, weil wir im Feierabendverkehr durch halb Lyon gurken müssen. Aber schließlich ist auch das geschafft. Dann ist das automatische Einchecken noch ein Erlebnis, weil die Rezeption bereits nicht mehr geöffnet hat. Wir belegen die Zimmer, die teilweise nicht aufgeräumt sind. In einem steht sogar ein nicht leer gegessener Teller und es findet sich Zigarrenasche auf dem Fußboden. Aber wir wollen ja nur unser müdes Haupt betten – und dafür sollte es reichen. Unsere Mädels erschrecken uns noch mit ihrer Aussage, den Schlüssel im Zimmer vergessen und die Tür geschlossen zu haben, aber es ist nur falscher Alarm, weil Elke den Schlüssel doch mit hinaus genommen hat.
Um 6:30 Uhr stehen wir wieder auf und kommen fast pünktlich um 7 Uhr auf die Piste. Bevor wir auf die Autobahn fahren, holen wir beim Bäcker noch Brot und dann fahren wir erst noch ein bisschen, weil es noch sehr frisch draußen ist (9 °C). Schließlich finden wir eine Raststätte, an der wir frühstücken. Tanken muss auch wieder sein, aber mit der letzten Füllung sollten wir jetzt bis nach Hause kommen.
Gegen Mittag machen wir auf der Höhe von Rust nochmals Rast und dann geht´s, nur noch von Pinkelpausen unterbrochen, bis nach Hanau durch, wo die Eltern bereits auf uns warten und ihre Brut in Empfang nehmen.
Große Teile der Restbestände kommen, wie üblich, wieder zu uns ins Auto, das deutlich tiefer gelegt ist. Aber am nächsten Wochenende ist ja Jugendgrillen und dort werden wir die Reste wieder unter´s  Volk bringen.
Und hier geht´s zu den Bildern: 
https://goo.gl/photos/BEPWcntawUG6ivs27