Donnerstag, 8. Februar 2007

Norwegen 2005

Gen Norden – und dann immer geradeaus
Südnorwegen mit dem Wohnmobil (27.Juni - 24.Juli 2005)
Donnerstag, 23.6.2005
Ich bin schon ein bisschen früher von der Arbeit nach Hause gegangen, weil noch gar nichts gepackt ist. Ich treffe ein paar Vorbereitungen und mache mich dann auf zur Skigymnastik, zu der auch Ruth noch eintrifft. Im Anschluss daran begeben wir uns unmittelbar nach Hause um die weiteren Vorarbeiten abzuschließen.
Freitag, 24.6.2005
Letzter Arbeitstag vor den Ferien. Ich fahre bereits um 12.00 Uhr nach Hause um diesmal wirklich allerletzte Maßnahmen zu treffen. Ruth hat noch ein Bootsführerscheintermin in Offenbach und als sie gegen 5.00 Uhr auftaucht, kommen wir relativ schnell los. Der Verkehrsfunk hat bereits mitgeteilt, dass auf der A5 in Richtung Alsfeld nahezu 30 Kilometer Stau herrschen und so fahren wir bereits ab Wölfersheim Landstraße. Auf diese Idee sind aber auch noch einige andere gekommen – und als wir nach Romrod hineinfahren wollen, staut es durch die gesamte Ortschaft. Die seit fast einem Jahr bestehende Baustelle ist nach wie vor noch nicht fertiggestellt. Und auch auf dem weiteren Weg in Richtung Bad Hersfeld zieht sich’s erbärmlich. Lastwagen hinter Lastwagen.. Erst auf dem letzten Stück vor Rotenburg an der Fulda, der ersten Etappe unserer Reise, wird es ruhiger – aber da sind wir ja auch schon am Ziel.
Hier sind wir übers Wochenende, weil wir Sabine, Axel und die Kinners verabschieden wollen und dies im Rahmen einer Kanutour auf der Fulda. Wir bekommen erzählt, es hätte heute schon ausgiebig geregnet, aber wir sind bislang verschont geblieben.
Wir setzen uns hin und essen noch ein Steak und ein Würstchen und trinken dazu zwei Pilze und zwei dunkle Hefeweizen, setzen uns zu unseren Pavillons und klönen noch ein bisschen.
Samstag, 25.6.2005
Um 8.00 Uhr stehen wir auf. Die Verpflegung ist gut organisiert und nach dem Frühstück pfeift Stephan auf der Trillerpfeife. Die gesamte Mannschaft begibt sich zum Bus, der uns nach Bad Hersfeld bringt, dem Ausgangspunkt unserer Tour. Unsere Kanus sind bereits angekommen. Sie sind schnell verteilt und obwohl normalerweise keine Partner in den Booten sitzen sollen, weil dies erfahrungsgemäß zu Problemen führt, fahren Ruth und ich in einem Kanu. Zu uns gesellt sich Beate, die als Reisebegleiter gut zu gebrauchen ist, wie sich bald herausstellt.
Es ist sehr heiß und die Sonne verbrennt uns ganz schön den Pelz, obwohl wir uns natürlich vorher eingecremt haben. Wir sind im vorderen Teil des Feldes und sehen viele schöne Sachen, Schwäne, Gänse und sogar einen Eisvogel. Hinter uns hören wir immer wieder Gekreische und Geplätscher Hier finden offensichtlich intensive Wasserschlachten statt. Aber auch wir schaffen es nicht immer uns aus dem Kampfgetümmel herauszuhalten. Insbesondere Carlos schafft es immer wieder uns mit seiner Wasserpistole und dem darin enthaltenen, nicht sehr einladend aussehenden Fuldawasser zu bespritzen.
Wir machen Rast auf einer Wiese an einem Wehr. Die kleinen und großen Kinder freuen sich, in der Fulda herumzustapfen, oder übers Wehr zu laufen. Außerdem gibt es einen Imbiss und gekühltes Flaschenbier (neben jeder Menge Wasser – wegen der Hitze.)
Wir umtragen die Boote und weiter geht’s. Kurz vor dem Abschluss dieses Teils der Tagestour beginnt es, zunächst leicht, dann stärker zu regnen. Aber als wir am Campingplatz ankommen, ist alles schon wieder vorbei. Wir machen uns frisch und bereiten das abendliche Grillen vor. Vorher machen Ruth und ich noch einen kleinen Spaziergang durch Rotenburg und ich zeige ihr, wo ich seinerzeit meine Ausbildung genossen habe. Sie ist vom alten Flair des Örtchens recht angetan – und auch mir gefällt es wieder.
Heute Abend wird es nicht ganz so spät wie gestern – haben wir doch alle das Gefühl, in sportlicher Hinsicht einiges getan zu haben.
Sonntag, 26.6.2005
Nach dem Frühstück besteigen wir wieder die Boote, nachdem wir beim Frühstück ein wenig auf Vorrat geschmiert und Wasser gebunkert haben. Heute ist Beate mit dem Steuern dran und auch sie macht das auf Anhieb sehr gut.
Die heutige Strecke ist nur 15 Kilometer lang und entsprechend schneller sind wir durch. Das Wetter ist eher bedeckt und die Wasserschlachten fallen heute nicht so intensiv aus. Den Abschluss bildet dieses Mal eine Fahrt durch die Schleuse, die von allen begeistert aufgenommen wird, insbesondere von den Kindern, die mithelfen, die Schleusentore zu schließen, zu öffnen und die Schleuse zu entleeren. Pünktlich um 15.00 Uhr sind wir am Ausstiegspunkt und werden, nachdem wir die Boote wieder auf dem Trailer verstaut haben, per Bus zum Campingplatz zurückgebracht.
Ein letztes Mal gibt es Kaffee und Kuchen, dann packen wir unsere sieben Sachen, nehmen tränenreichen Abschied von unseren Freunden und begeben uns auf den Weg zum nächsten Abenteuer. Gottfried macht uns noch darauf aufmerksam, dass unser linkes Hinterrad zu geringen Luftdruck aufweist. Dies bestätigt sich, als wir an der nächsten Tankstelle den Luftdruck überprüfen und auffüllen wollen. Ich stelle fest, dass das Ventil defekt ist und muss den Reifen wechseln, was schließlich mit einem an der Tankstelle ausgeliehenen Wagenheber gelingt. Die Aktion hat uns noch eine halbe Stunde gekostet und dann sind wir wieder auf der Piste und kommen auch gut bis Hamburg durch. Lediglich in Stillhorn verpassen wir die Abfahrt und machen demzufolge einen Abstecher durch den Elbtunnel und im Anschluss daran durch Altona und das Rotlichtviertel Sankt Paulis – aber da haben wir ja in der letzten Zeit schon Erfahrungen gesammelt. Gegen 11.00 Uhr laufen wir schließlich bei Doris und Thomas ein. Die Kinners sind schon im Bett, aber die werden wir ja dann morgen sehen.
Montag, 27.6.2005
Markus klopft uns aus dem Schlaf und fragt, was wir für Brötchen essen wollen. Wir frühstücken gemeinsam. Ruth und ich begeben uns dann in den Ort, den Reifen reparieren zu lassen. Der Inhaber der Werkstatt überzeugt uns, dass Gummiventile bei Wohnmobilen aus Sicherheitsgründen gar nicht erlaubt seien und wir lassen auf allen Reifen Metallventile aufziehen, was gleich ein Loch von 125,-- € in die Reisekasse reißt. Aber – wat mutt, dat mutt !
Dann wandeln wir noch ins Städtchen, weil wir auf dem Campingplatz unseren Wasserkessel vergessen haben – es musste ja noch Kaffee gekocht werden. Unser neuer Kessel sieht aber auch viel schöner aus als der alte und kleckern wird er hoffentlich auch nicht.
Um ½ 2 Uhr sollen wir wieder zum Mittagessen da sein, was wir auch pünktlich schaffen. Doris muss heute Abend ein Bild ihrer Tochter mit in die Schule bringen. Wir machen also ein paar Bilder von Sarah mit der Digitalkamera und fahren dann wieder nach Bergedorf, die Bilder entwickeln beziehungsweise ausdrucken zu lassen. Schön sind sie geworden. Weiterhin gibt es dann noch Kaffee und Kuchen im Garten. Ich muss mit Markus auf dem Trampolin springen und mit Sarah ein Spiel spielen und dann machen wir uns – es ist schon spät geworden – auf den Weg nach Flensburg. Es ist Stoßzeit in Hamburg und die Fahrt durch die Stadt dauert fast eine Stunde. Aber dann entspannt sich der Verkehr und wir fahren gemütlich nach Norden und dann immer geradeaus. Wir finden einen ruhigen Platz bei einigen Riesensteingräbern und machen nach dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang zu einem wunderschönen See. Nicht zu spät legen wir uns dann zu Bett.

Dienstag, 28. Juni 2005

Um ½ 8 Uhr wecken uns die Bauarbeiter, die den Parkplatz, der noch nicht ganz fertiggestellt ist, weiter bearbeiten wollen. Wir brechen unsere Zelte ab, kaufen im nahegelegenen Supermarkt Wurst und Brötchen und suchen uns dann in Flensburg einen Stellplatz, der unseren Vorstellungen
entspricht. Wir finden ihn an einem kleinen Yachthafen – wie gewollt mit Blick auf nette Schiffchen. Nach dem Frühstück machen wir eine Einkaufstour durch ein riesiges Einkaufszentrum, schließlich sollen sowohl Dänemark, als auch Norwegen im Hinblick auf Lebens- und Genussmittel sehr teuer sein. Und dann geht’s wieder auf die Piste und im Nu sind wir auf der Autobahn durch Dänemark, das zwar viel Wald zu bieten hat, das aber ansonsten (hier jedenfalls) eher langweilig wirkt.
Das ändert sich, als wir auf die Idee kommen an der Westküste entlang zu fahren. Hier müssen wir von Randers erst einmal quer durchs Land und es wird schlagartig auch richtig romantisch. Die Hügel sehen aus wie im Allgäu und der Verkehr verschwindet mehr und mehr. Rechts und links der Straße tauchen immer wieder kleine und große Gewässer auf und auch die Anzahl der Kühe nimmt zu. Hier hatte Ruth zunächst behauptet, die Sache mit den vielen dänischen Kühen, respektive des vielen dänischen Käses, könne überhaupt nicht stimmen – es gäbe davon viel zu wenig (Kühe) !
Auch hier können wir die geneigte Leserschaft also beruhigen. Es gibt genügend für den ganzen Käse.
Letztendlich machen wir einen Sprung über die Dünen und erfreuen uns am ersten Anblick der Nordsee und dem frischen Wind, der uns die Müdigkeit aus den Knochen bläst. Wir brauchen noch mehrere Anläufe, bis wir einen Platz für die Nacht gefunden haben, aber dann gibt es ein gutes Abendessen, einen kurzen Gang zum Strand, noch ein paar Zeilen Bericht und dann geht’s ab ins Bett, Kraft schöpfen für das, was noch vor uns liegt.

Mittwoch, 29.6.2005

Wir wollten zwar früh los, schlafen aber relativ lang und kommen so erst um 11.00 Uhr wieder auf die Piste. Der Anruf in Alsfeld hat gezeigt, dass wir wettermäßig die besseren Karten gezogen haben – in Alsfeld herrschen 16 ° C und es hat geregnet – hier: strahlender Sonnenschein bis zum Horizont und kuschelige 22 °. So lässt sich´s aushalten. Wir nehmen weiter die grüne Route und bereuen es auch nicht. Allenthalben liebliche Natur und immer wieder mal lässt sich unser Meerchen sehen. Wir machen einen kurzen Abstecher zu einer 95 Meter hohen Lehmklippe und sind dann schon fast in Hirtshals. Unser GPS-betriebenes „Tamagochi“, wie Thomas seinen „Pfadfinder“ zu nennen pflegt, führt uns unmittelbar und nicht über „Los“ gehend zum Hirtshals-Port, wo wir ein Ticket für die Überfahrt besorgen. Abfahrt ist aber erst um 18.30 Uhr (Treffpunkt 17.30 Uhr).
Also haben wir reichlich Zeit, einen Gang durchs Örtchen zu machen und die Eskimos zu suchen, von denen Axel und Peter Sander behaupteten, sie hätten sie hier in der Hafenkneipe gesehen. Eskimos finden wir zwar nicht, aber es könnte sich auch um Japaner gehandelt haben, die wir in größerer Anzahl sichten (Touris – im übrigen – wie wir..)
Wir setzen uns auf der Einkaufsmeile vor ein Lokal, bestellen von den paar Dänischen Kronen, die wir eingewechselt haben, je ein großes „Fadœl“ (Tuborg vom Fass – und gar nicht schlecht) und beobachten die Leute. Die Lady vom Lokal ist sehr freundlich, fragt, wo wir herkommen und kann auch ein paar Brocken deutsch. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang, betrachten uns das größte Aquarium Europas von außen (das muss wohl bis zur Heimfahrt warten) und checken dann im Hafen durch, bis wir aufgefordert werden, aufs Schiff zu fahren. Wir sind fast die Ersten, die da waren und kommen nahezu als Letzte aufs Schiff (außer vier Reisebussen, die genauso hoch, oder höher sind, als wir). Das wird dazu führen, dass wir auch als erste wieder von Bord kommen – irgendeinen Vorteil muss die Warterei ja auch gehabt haben.
Als wir auf Deck IV unsere Plätze belegen wollen, sitzt hier schon eine junge Frau, die so tut, als ginge sie das alles gar nichts an, zusammen mit ihren drei Kindern. Wir belegen demzufolge ein paar andere Plätze, die wir wieder freigeben müssen, als ein Ehepaar mit zwei Kindern auftaucht. Das macht aber nichts. Wir machen einen Spaziergang durchs Schiff, betrachten den Tax-free-Shop und das Casino mit den vielen einarmigen Banditen und das Achterdeck, von dem man zwar sehr schön sieht, wie schnell das Schiff ist, wo es aber auch stark nach Abgasen riecht. Dann verleiben wir uns ein Pœlser im Brötchen (eine Art Hotdog) ein und setzen uns dann auf zwei frei gebliebene Plätze, bis die Stimme aus den Lautsprechern sagt, es sei nun an der Zeit, die Parkdecks aufzusuchen, weil wir bald da seien. Vorab schauen wir aus den Fenstern und stellen fest, dass wir draußen schon durch den Schärengarten fahren.
Wir entern unser Mobilchen, werfen das Tamagochi wieder an, auf dem Ruth während der Herfahrt bereits die Route nach Korsvik, unserem heutigen Ziel, gespeichert hat und dann verlassen wir unmittelbar nach den Bussen als erste das Schiff.
Es ist nach neun Uhr und immer noch Tag hell. Ich frage mich (nicht nur mich) zum wiederholten Mal, ob das schon die Mitternachtssonne ist, aber so weit nördlich sind wir noch nicht. Das GPS verliert ein paar Mal den Kontakt zu den Satelliten und wir müssen kurz halten, um uns neu zu orientieren. Aber dann kommen wir am Hafen an und stellen fest, dass wir die Wegbeschreibung zur Basis wohl zu Hause vergessen haben. Ein Campingplatz ist aber ausgeschildert und hier mieten wir uns erst einmal ein. Morgen werden wir dann an dem im Hafen gefundenen Tauchshop nähere Einzelheiten erfragen. Wir machen noch eine Gang über den Platz. Die Sicht in der Dykkebucht (Tauchbucht) ist sehr gut und wir kommen zu der Überzeugung, dass wir wieder einmal alles richtig gemacht haben.
Während Ruth sich noch ein kleines Abendessen macht, versuche ich einen Blick ins Internetz zu werfen, aber das Programm will das Netz nicht wechseln. Na ja, macht nichts. Morgen ist auch noch ein Tag.

Donnerstag, 30. Juni 2005

Wir schlafen bis 9.00 Uhr und dann wird endlich wieder einmal geduscht. Das Wetter ist so schön, dass wir uns zum Frühstück ´raussetzen können. Wir beschließen, bis heute Mittag Camping zu machen, ein bisschen zu waschen, den Kühlschrank zu enteisen und Bericht zu schreiben und erst nachmittags zum Hafen zu gehen, taucherische Einzelheiten zu klären.
Spülen, waschen und reinigen des Mobils ziehen sich hin bis 13.30 Uhr. Inzwischen ist es so heiß geworden, dass wir unser Sonnendach aufbauen. Bei den Aufräumarbeiten haben wir festgestellt, dass wir über Spüllappen und Schwämme verfügen bis zum Ruhestand. Dies versetzt uns in die Lage, ohne schlechtes Gewissen auch noch die Scheiben rundum zu reinigen und zu polieren. Dann machen wir uns auf in Richtung Korsvik-Port, zur Diving-Base „One Ocean“.
Der Basisleiter ist vor Ort und freut sich, als er hört, dass wir bei ihm tauchen wollen. Ob wir schon lange tauchen : ja – und wann der letzte Tauchgang gewesen sei: letzte Woche: oh, ja, dann seien wir routiniert. Im Moment sei es sehr ruhig. Wir seien auch auf dem richtigen Campingplatz. Ja, es gäbe noch einen in Skottevik, aber da sei es nur so lange gut gewesen, bis er nicht mehr angestellt war. Jetzt ist er hier – und jetzt ist es hier besser ! Er zeigt uns auch die brandneuen Räumlichkeiten – die Arbeiten sind noch gar nicht abgeschlossen – und wir sind morgen mit ihm ganz allein. Die Preise sind zwar gesalzen, aber es gibt auch Mittagessen an Bord und zwei Tauchgänge am Tag. Nur – wir müssen um 9.00 Uhr, spätestens 9.15 Uhr da sein, weil – um 10.00 Uhr geht´s los.
Wir verlassen die Basis und machen uns auf nach Kristiansand, ein übersichtliches Örtchen. Wir sind auf der Suche nach einer Bank, weil der Basisleiter leider nicht über ein elektronisches Abrechnungssystem verfügt, also – alles in bar.
Wir werden nicht gleich fündig und beschließen, zum Abschluss alles auf einmal zu bezahlen. Wir haben, glaube ich, auch gute Karten, da wir beiläufig erwähnt haben, dass wir auf Empfehlung von Wolfgang Hühn kommen, ah, jaaa, der Arzt, der kommt dieses Jahr auch noch.
Das Örtchen ist bald durchkämmt, aber das schlaue Buch hat gesagt, man könne das Ganze auch noch von oben betrachten, da, wo die Raben wohnen, also fahren wir in nördlicher Richtung und treffen auf dem Parkplatz vor dem Park ein Münchener Ehepaar, das auch auf unserem Campingplatz wohnt und mit dem wir ein paar warme Worte tauschen. Soviel wir mitkriegen, wollen sie noch in eine Wand, wissen aber nicht, wo die los geht. Sie fahren und wir wandern los und finden natürlich die richtige Wand. Unser Spaziergang weitet sich zu einer sportlichen Einlage mit diversen Höhenmetern aus, aber heute wäre ja sowieso Training gewesen, also ist´s gerade richtig.
Gegen Abend kommen wir wieder hungrig zuhause an, bereiten uns einen gehaltvollen Salat mit Thunfisch und angebratenen Pfifferlingen, spülen und setzen uns dann noch an die Badebucht, den Rest unseres Rotweins genießend. Zurück im Mobil, ziehe ich die Bilder von der Kamera auf den Rechner und schreibe diese Zeilen – und heute dürfen wir ja nicht so spät schlafen, weil wir morgen früh ´raus müssen.

Freitag, 1. Juli 2005

Wir wachen auf, obwohl der Wecker nicht richtig funktioniert, aber das hat er auch beim letzten Mal schon nicht getan. Mit dem Frühstück sind wir schnell fertig und machen uns dann auf den Weg zum Hafen. Außer uns sind noch zwei Dänen da, die offensichtlich im VW-Bus übernachtet haben und High-Tech-Diving-Feeling um sich verbreiten (Jeder mit Doppel-10er und je zwei Stageflaschen und unglaublich viel Equipment rundum. Wir kommen uns richtig altertümlich vor mit unserer Ausrüstung, sind aber mit Carlo – so heißt unser Basisleiter – gemeinsam der Meinung, das braucht man nicht mit aller Gewalt. Er taucht auch „normal“.
Obwohl wir pünktlich sind, dauert es ziemlich, bis auch unsere „Techis“ alles an Bord haben und es endlich los geht. Der erste Tauchgang geht zur Seattle, einem deutschen Schiff, das am ersten Tag des zweiten Weltkrieges versenkt worden ist, weil die Mannschaft nicht wusste, dass Krieg ist – und die Norweger den Versuch, in den Hafen zu kommen, als Aggression betrachtet haben. Such is life – shit happens !!
Es handelt sich um ein sehr großes Schiff und Carlo erläutert uns, dass wir nur im wirklich obersten Bereich bleiben sollen (ab 21 Meter abwärts liegt das Schiff), während unsere dänischen Freunde lange auf Tiefe gehen wollen.
Wir machen unseren Tauchgang auf fast 35 Metern und betrachten den Bewuchs der Seattle, schöne Weichkorallen (Tote-Manns-Hände und Glas-Seescheiden, sowie Lippfische und (doch) zwei Dorsche. Richtig gut ist die Sicht nicht und frisch ist es dazu auch noch. Aber als wir hochkommen, gibt es schon Tee und Kaffee und – kurz darauf – die Buben kommen gerade von ihrem „langen“ Tauchgang zurück (als wir aus dem Wasser stiegen, waren sie gerade unter uns zur Deko angekommen und ab da dort geblieben) – bringt Carlo Pasta mit Pesto. Morgen, so kündigt er an, gibt es Pasta mit Tomatensauce und Parmesankäse.
Wir sitzen gemütlich an Deck herum und fachsimpeln ein wenig, bis ein weiteres Boot mit Tauchern kommt, die auch hier tauchen wollen. Also verlegen wir zum Nachmittagsplatz, einem Nature-Dive, wie Carlo sagt. Wir hängen uns in ein Drop-Off und hangeln uns gemütlich nach hinten und im oberen Bereich wieder zurück. Bis auf den letzten Teil geht alles seinen normalen Gang. Kurz vorm Schiff kriegt Ruth leider noch die Tentakeln einer ausgewachsenen Meduse ab und vernesselt sich das Gesicht. Man sieht, dass es sehr brennt, aber außer mit Süßwasser abwaschen (bzw. Mineralwasser) geht nichts und Carlo meint, nach zwei Stunden würde der Schmerz aufhören (was auch stimmt). Im Mobil gibt es noch die gute ägyptische Anti-Nessel-Salbe, rezeptfrei erworben, die tut ihr übriges.
Wir fahren zurück und duschen uns. Der Nachmittag vergeht damit, dass wir uns nach Lillesand begeben, einem niedlichen Ort mit viel Kultur und Holzhäuschen. Ruth hebt das Geld für die Tauchgänge ab, die Carlo in bar bezahlt haben will, weil er kein Terminal für Credit-Cards mehr hat. Dann fahren wir über Skottevik (auch sehr malerisch gelegen) zu unserem Stellplatz zurück, machen uns einen schönen Salat zum Abendessen und setzen uns ins Mobil, weil der Himmel zwar noch blau, die Temperatur aber bereits nacht ist. Wir betrachten die Bilder vom heutigen Tag, machen die Buchführung, schreiben den Bericht und legen uns frühzeitig ins Bett, weil wir ja morgen wieder früh raus sollen...

Samstag, 2. Juli 2005

Heute hat uns Ruths Handy mit Hahnenschrei geweckt – und diesmal war´s auch pünktlich. Wir frühstücken (im Mobil, weil nur 16 ° C), packen dann unsere Siebensachen und ver- und entsorgen noch mal komplett. Wir geben die Duschmarken zurück, die wir nicht verbraucht haben, weil wir auf der Basis duschen können und machen uns auf den Weg. Wie (fast) immer sind wir pünktlich. Die Buben haben geschlafen bis 9.30 Uhr und trödeln etwas hinterher. Da wir in den Ferien sind und nicht „in a hurry“, macht das nichts und wir beobachten gelassen, wie sie ihre immense Ausrüstung wieder im Boot verstauen. Carlo kommt zu uns und teilt mit, dass die Buben erneut zur Seattle wollen und ob wir ´was dagegen hätten. Aber noch mal wollen wir uns das nicht antun und so finden wir einen Kompromiss: Wir tauchen zuerst an einem netten Platz (mit viel Fisch und komfortabel als Drifttauchgang), dann kriegen wir zu essen und fahren zur Seattle, wo unsere Buben sich auf rund 60 Meter versenken und ziemlich lange brauchen, bis sie wieder hochkommen.
Dann fahren wir zur Lieblingsbucht unseres Skippers und seiner Söhne, die heute mit an Bord sind (Thomas und Sebastian). Dort erholen sich die Buben, die Söhne und der Skipper und wir machen unseren zweiten Tauchgang an einer Wand, in der wir viel Fisch, Krabben, sowie mehrere große Flundern finden. Außerdem finden wir hier die bisher beste Sicht vor, allerdings ist es unten auch recht frisch. Oben - na ja.
Zurück im Hafen entladen wir das Boot, reinigen unsere Ausrüstungen, hängen sie ein wenig zum Abtropfen auf, duschen uns selbst, kaufen in der Tankstelle ein Brot und tanken Diesel bis obenhin. Dann verabschieden wir uns tränenreich und fahren über Kristiansand nach Mandal, nicht ohne zwischendrin ein paar Minuten der Ruhe zu pflegen. Wir sind schon alt und zwei Tauchgänge am Tag stecken wir doch nicht mehr so ohne weiteres weg.
Ruth sieht in die Karte und beschließt, dass wir uns zum südlichsten Punkt Norwegens begeben müssten (Lindisnes Fyr), mit schönem Leuchtturm und Kultur drumrum. Es lohnt sich. Allein die Fahrt an der Küste entlang ist ein Traum und wir finden einen freien Stellplatz ziemlich nahe am Leuchtturm. Wir nagen eine Kleinigkeit und machen den Verdauungsspaziergang zum Leuchtturm mit angeschlossenem Museum. Ein weiterer Weg führt uns zum Wandervogel. Es stellt sich heraus, dass es sich um ein Denkmal handelt, das der Versenkung eines deutschen Transports russischer Kriegsgefangener gedenkt. Hier sind am 21.10.1942 752 russische Gefangene und 75 deutsche Aufseher ertrunken. Man muss nicht stolz drauf sein.....
Am Parkplatz zurück setzen wir uns gemütlich hin, lesen, trinken ein Fläschchen Roten, schreiben Bericht und legen uns dann in die Federn.

Sonntag, 3.7.2005

Heute brauchen wir keinen Hahnenschrei. Wir haben ja nichts vor. Gegen 9.00 Uhr werden wir wach und lassen uns mit dem Aufstehen etwas Zeit. Ich koche Kaffee und toaste unser Frühstücksbrot. Nachbars sind auch noch nicht wach, bis auf den Holländer, der gestern schon mehrfach umgezogen ist. Gemütlich räumen wir auf und machen uns auf den Weg. Ruth fährt die erste Tour. Wir nehmen die Abkürzung hinauf zur E 39 und erfreuen uns an der Landschaft, die an Rauheit und gleichzeitig Lieblichkeit ihresgleichen sucht. Unser erstes Ziel ist Lyngdal. Hier gibt es aber nicht viel zu sehen und wir fahren gleich weiter. Es ist ziemlich trüb und dann fängt es auch noch an zu regnen. War wohl nichts mit den versprochenen vier Wochen Sonnenschein. Na ja, an Reisetagen kann man es noch hinnehmen, sonst wärs ja auch viel zu schade im Sonnenschein herumzufahren. In Flekkefjord machen wir wieder einen kleinen Spaziergang, aber auch das ist nicht der Hammer. Also geht’s auch hier flott weiter. Wir queren Hauge und suchen in Egersund das Konservenmuseum, von dem Ruth in einer der Lektüren gelesen hat. Wir kommen schließlich darauf, dass dieses Museum sich in Stavanger befindet. Dann machen wir noch einen Abstecher nach Ystebrød, aber zum Leuchtturm, der dort schon lange leuchtet, kommt man nicht, weil alles privat ist. Also fahren wir zurück nach Egersund, das auf unserem weiteren Weg liegt und bereiten uns erst einmal etwas zu essen (Chinesisches Aldi-Reisgericht, auch mit deutschen Champignons verfeinert nicht unbedingt der Genuss.) In Vikesa, der nächsten Etappe, machen wir eine Brain-Storming-Pause und kommen zum Ergebnis, dass wir morgen zum Lysfjorden wollen. Also – rechts ab und dann in Richtung Monafossen, einem 90 Meter hohen Wasserfall, den wir zunächst besichtigen. Wir bleiben, weil’s so schön passt, auf dem Parkplatz stehen, essen zu Abend und bereiten uns auf die Nacht vor. Neben uns steht nur ein Auto, dessen Insassen auf einer nahe gelegenen Anhöhe ein Zelt aufbauen, dann aber wieder herunterkommen und den Motor anwerfen – um die Luftmatratze aufzupumpen ??. Mal sehen, was noch kommt....

Montag, 4. Juli 2005

Heute sind wir vergleichsweise früh auf. Wir stehen zwar noch im Schatten, aber unser Blick gleitet über die entfernten Berge – und darauf scheint die Sonne ! Also war der gestrige Regen nur dafür da, die inzwischen fast leer gelaufenen Seen wieder aufzufüllen. Das muss man wohl so gelten lassen. Neue Touris sind auch schon da und die Matratzenbläser von gestern haben gerade ihr Zelt abgebaut und frühstücken am Steintisch direkt am Flussufer. Unser Kaffee ist auch gleich gekocht. Im Anschluss räumen wir ein wenig auf, entsorgen die Toilette (das Behindertenklo hätten wir die ganze Zeit nehmen sollen – sauber und angenehm riechend, soweit man das von einem Klo überhaupt sagen kann) und füllen dann unsere Wasserflaschen direkt aus dem Fluss. Hier kann man das wohl tun und die Tatsache, dass ich vorher ein Bad im Fluss genommen habe, dürfte auf die (Trink)Wasserqualität keinen Einfluss haben – aber frisch war´s !
Die Matratzenbläser bitten uns zum Abschluss noch um ein bisschen heißes Wasser für Nescafe´, was wir ihnen natürlich nicht abschlagen (ohne Kocher würde ich mich nicht auf ein Weg nach Norwegen begeben !)
Die Tour heute ist nicht sehr lange. Bereits nach kurzer Zeit sind wir an der Fähre über den Lysfjord, die Fährfahrt ist schnell vorbei und schon bald sind wir am Parkplatz vor dem „Preikestolen“, dem Predigtstuhl. Hier trennen uns nur noch ca. 2 Stunden Fußweg vor dem tatsächlichen Naturereignis. Der Weg ist das Ziel und dieser ist sehr Schweiß treibend. Die unterwegs anzutreffenden Ausblicke und natürlich der Blick vom Stuhl hinab (670 Höhenmeter) entschädigen für die entstandenen Mühen. Unterwegs treffen wir das Münchener Ehepaar, das wir bereits in Kristiansand kennengelernt haben, wieder – und auch die Ossis, die am vorangegangenen Abend auf dem Parkplatz vor dem Monafossen standen, sind wieder mit von der Partie. Zurück am Parkplatz, essen wir im Wandererheim eine Kleinigkeit. Auch duschen können wir im „Vandrerhjem“ und sparen so den Campingplatz für heute.
Zunächst fahren wir nach Jorpeland, in der Hoffnung noch einen offenen Laden zu finden, damit wir etwas zu essen kriegen. Das klappt auch. Eine Bank und einen Briefkasten finden wir auch noch.
Auf dem Rückweg wollen wir über eine beeindruckende Brücke nach Forsand und dort mit der Fähre auf die andere Seite, aber hier fährt heute keine Fähre mehr. Also düsen wir erneut über diese beeindruckende Brücke und hier kriegen wir Fähre und weitere Strecke. Ruth hat uns einen sehr schönen Platz weitab jeglicher Zivilisation ausgesucht. Es handelt sich um den Parkplatz von dem aus der Wanderweg nach Vårl startet, aber wandern ist für heute nicht mehr angesagt
Ein starker Wind schaukelt das Mobil samt uns innendrin in den wohlverdienten Schlaf.

Dienstag, 5. Juli 2005

Der Wind ist eingeschlafen und rund um uns herum sind nur noch einige Schafe, die neugierig beobachten, was wir tun. Kurz, bevor wir losfahren, kommt noch ein VW-Bus, dem eine mehrköpfige Familie entsteigt, die offensichtlich den Tagesmarsch auf sich nehmen will.
Wir fahren in Richtung Sandnes und nutzen an der ersten Tankstelle die Möglichkeit uns mit Sprit und Wasser zu versorgen und Grauwasser und die Toilette zu entsorgen. Dann geht’s weiter und wir kommen nach Stavanger, von dem wir gehört haben, es sei sehenswert. Ist es auch ! Ein Parkplatz, an dem man länger stehen kann, finden wir unter Mühen und werfen gleich für zwei Stunden Kronen ein. Aber die Ortschaft ist sehenswert (siehe oben). Wir finden das alte Stavanger. Zunächst kaufen wir Fisch ein, weil wir uns wieder einmal etwas richtig Gutes kochen wollen. Wir finden das Konservenmuseum, das erneut sehenswert ist. Und das Seefahrtsmuseum, für das wir bereits im Konservenmuseum mitbezahlt haben. Dann haben wir Hunger und besorgen uns eine Kleinigkeit, einschließlich des frischen Brotes, das wir morgen benötigen. Zum Abschluss essen wir ein Eis – und als wir am Auto ankommen, haben wir ein Knöllchen, wenn auch in Norwegischen Kronen – 300 Stück (in Worten: dreihundert – und in richtigem Geld 80,-- Mark). Ganz schön ärgerlich.
Wir fahren weiter und düsen zwei Mal unter dem Meer durch, wo wir eigentlich angenommen hatten, wir führen über große Brücken, oder so. Die tiefste Stelle wird mit 280 Metern unter der Meeresoberfläche angegeben. Es geht steil bergab und das alles müssen wir nachher auch wieder hoch. Auch die Länge der Tunnel sind bemerkenswert : 7,5 und 4 Kilometer. In Haugesund, das ansonsten nicht viel bietet, schauen wir uns eine alte Kirche von außen an und dann die Stelle, an der Norwegen seinerzeit gegründet worden ist, einschließlich des Nationaldenkmals. Auf unserem weiteren Weg liegt noch mal ein Tunnel: 8 Kilometer lang und 280 Meter unter NN. Dann fahren wir weiter, werden von der Polizei angehalten und ich darf pusten, natürlich ohne Ergebnis. Wir erreichen noch die Fähre in Richtung Bergen. Die Überfahrt verbringen wir größtenteils an Bord unseres Autos, weil es noch ein wenig nieselt und die Seehunde und Schweinswale sich nicht zeigen wollen.
Nach der Ausschiffung suchen wir an den tollsten Flecken nach einem Plätzchen zum Übernachten, aber hier oben ist die Gegend sehr bewohnt und schließlich treiben uns Hunger und Müdigkeit an einen Platz, den wir so bisher noch nicht gebraucht haben. Hoffentlich wird’s nicht zu unruhig.

Mittwoch, 6. Juli 2005

Die Nacht war noch so einigermaßen, aber gegen morgen macht sich die gesamte Bevölkerung der kleinen Halbinsel auf den Weg zur Arbeit und sie düsen uns fast am Kopfende vorbei. Relativ schnell sind wir fertig mit Frühstück und Aufräumen und begeben uns in Richtung Bergen. Vorher machen wir noch einen kurzen Abstecher an einem „Sonnenstrand“ vorbei – nur ist von Sonne nicht viel zu bemerken. Dafür ist die Anlage wunderschön und wir haben eine Vorstellung davon, wie es hier wirklich bei Sonne aussehen könnte. Auch zeigt uns hier ein Wegweiser, wie weit es zu vielen Flecken auf dieser Welt ist und eine Dame in Messing schaut verträumt über´s Meer.
Wir fahren weiter - nach Bergen sind es nur noch 29 Kilometer. Auf der Strecke in Richtung Sentrum fängt uns ein großer Parkplatz auf, speziell für Busser, soll heißen: große Fahrzeuge. Wir werfen jede Menge Parkgroschen ein, weil uns so etwas wie in Stavanger nicht mehr passieren soll. Dann schnüren wir den Rucksack und die Schuhe und machen uns auf den Weg. Auf dem ersten Teil der Strecke verstehen wir noch nicht, warum Bergen so eine großartige Stadt sein soll. Aber nachdem wir in einem kleinen Geschäft gefragt haben, wie weit es noch zum Vagen (Hafen) sei und zur Auskunft erhalten – ungefähr 200 Meter, wird es immer schöner. Alte Kaufmannshäuser, wunderschöne Bauten, eine herrliche Fußgängerzone und dann der Fischmarkt mit Krammarkt – herrlich. Wir bezahlen in einer Bank unser Knöllchen. Mit Bankgebühr macht die Strafe fast 100 Märker aus. Wir beschließen: Heute passiert uns das nicht und planen unseren Weg so ein, dass wir rechtzeitig wieder am Parkplatz sind. Dort haben wir im Übrigen ein Schild gefunden, das auf einen Wohnmobilstellplatz hinweist, der nur 15 Gehminuten vom alten Hafen entfernt sein soll. Wir parken also das Mobil um und sind letztendlich froh, so früh dort gewesen zu sein, denn als wir Abends zurückkommen, ist der Platz rappelvoll.
In der Zwischenzeit haben wir uns Bergen redlich erwandert und große Teile der existierenden Sehenswürdigkeiten besichtigt. Nebenbei haben wir – wegen großen Hungers – bei BurgerKing einen Big Mac verspeist und in einem Kaufhaus, das 70 einzelne Läden beinhalted, 2 Schnapsgläschen (je 10 Kronen) und ein großes Messer zum Schnäppchenpreis von wiederum 10,-- Kronen erstanden.
Als wir wieder am Mobil ankommen, sind wir dennoch fast verhungert und bereiten uns den Fisch, den es eigentlich gestern schon hätte geben sollen, zu. Dazu gibt es Salat und Kartoffeln und einen Schnaps aus den neuen Gläschen – insgesamt ein formidables Mahl. Schnell haben wir gespült und Klar-Schiff gemacht. Ich „reinige“ die Festplatte unserer Digitalkamera, indem ich die Bilder auf die Festplatte des Rechners ziehe und aufbereite und kämpfe dann mit der Winword.exe, die mir einen Teil meines bereits geschriebenen Berichts vorenthält, indem sie sich an dem Geschriebenen verschluckt und sich jeglichem Versuch, mein Geschreibsel noch zu sichern, widersetzt.
Also alles noch mal von vorn.
Deshalb kommen wir heute etwas später zum Zocken und außerdem machen unsere französischen Nachbarn einen Haufen Krach. Ruth sagt, sie streiten, aber ich kann´s gar nicht so genau deuten.
Nicht allzu spät legen wir uns schlafen und hoffen, dass es heute ruhiger wird, als gestern.

Donnerstag, 7.7.2005

Wir wollen uns nicht beschweren. Es war ruhiger als erwartet und auch die Franzosen haben nur am Abend miteinander geschimpft. Um ½ 9 Uhr stehen wir auf und treffen Vorbereitungen für die Hygiene. Es geht schneller, als erwartet. Offensichtlich ist das Duschbedürfnis der Mitcamper nicht so ausgeprägt. Ich kann sofort unter die Dusche und Ruth ist auch relativ schnell fertig. Außerdem reichen jedem von uns 10 Kronen. Nach dem Frühstück räumen wir auf und ich beginne mit der Handwäsche, während Ruth spült. Dann übernimmt sie und ich hänge den ersten Teil der Wäsche auf, bevor ich mit der Entsorgung des Toiletteninhalts beginne. Mein Vordermann steht mit seinem Wohnmobil über dem Abfluss und wird und wird nicht fertig. Immerhin kann ich beobachten, wie neuere Mobile technisch ausgestattet sind. Bemerkenswert – und wie viel Stauraum. Na ja, unseres ist aber bezahlt ;))
Schließlich bin ich fertig und die Versorgung mit Frischwasser besorgen wir an einem anderen Wasserhahn, nachdem ich gesehen habe, was mein Vorgänger mit dem Frischwasserschlauch gemacht hat. Die Wasserflaschen habe ich schon vorher mit Trinkwasser gefüllt und dann kann´s endlich weitergehen.
Wir fahren wieder quer durch Bergen und von da ins Paradis, weil wir uns die Stabkirche ansehen wollen (30 Kronen pro Nase, aber sehr schön !). Auf dem Rückweg betrachten wir uns die Sommerresidenz des Kong – Geschmack haben sie ja, die gekrönten Häupter. Und dann geht’s wieder ab ins Gemüse. Wundervolle Ausblicke auf Fjorde, Seen und Flüsse wechseln sich ab mit sehr vielen Tunnels unterschiedlichster Länge. Und die Gewässer, an denen wir entlangfahren, sehen alle sehr durchsichtig aus. Wenn ich mir vorstelle, was da an Fischen zu sehen wäre- traumhaft.
Ruth hat uns wieder eine herrliche Strecke herausgesucht und in einem unserer Führer 5 Wasserfälle gefunden, die man unbedingt gesehen haben muss. Das steht nicht nur im Prospekt, das ist auch so. Einer schöner und beeindruckender, als der andere.
Wir fahren eine Strecke mit 18 % Gefälle hinab, die berühmte Stahlheimskleiva, und stellen uns gerade vor, wie es wäre, wenn jetzt ein Fahrzeug entgegenkommt. Da kommt schon ein Bus ! Der Fahrer schickt uns per Handzeichen auf die Innenseite der Kurve, während er den großen Bogen nimmt. Als der nächste Bus kommt (wo kommen die alle her ?), finden wir eine Ausweichstelle direkt nebenan, so dass es keine Probleme gibt. Und dann sind wir auch schon unten. Den nächsten Wasserfall erwandern wir uns und dann sind wir schon so gut wie in Gudvangen. Hier erfahren wir, dass es keine Autofähre nach Flåm gibt und überlegen, was wir aus der Situation machen. Die freundliche Verkäuferin im Souvenirladen gibt uns einen Fahrplan für die Fähren und dem Busfahrplan entnehmen wir, dass es auch eine Busverbindung gibt. Dann machen wir uns auf nach Flåm, mit dem Hintergrund, morgen die Fährfahrt zu machen und dann mit dem Bus zurückzufahren. Die Bahnfahrt, die – so haben wir gehört – ein touristisches Muss ist, haben wir auf Übermorgen verlegt.
Auf dem Weg nach Flåm, der fast ausschließlich aus Tunnels besteht, sehen wir einen Abzweig zu einer weiteren Stabkirche, die wir dann zu besuchen gedenken. In Flåm gibt es zwar einen Campingplatz, den wir aber heute eigentlich nicht brauchen. Also fahren wir 5 Kilometer durch den einen Tunnel zurück und dann abenteuerliche 6 Kilometer bergab zum Fjord und finden auf unserem zukünftigen Übernachtungsplatz unsere Platznachbarn vom letzten Platz in Bergen wieder. Wie gesagt – Norwegen ist ein Dorf. Wir besuchen die kleinste Stabkirche Norwegens, wandeln noch zum Hafen und gehen dann zum Mobil zurück. Auf dem Platz vor den inzwischen 5 Mobilen wird von den Besatzungen eifrig und mit viel Gelächter Boule gespielt.
Ruth schaut ein wenig zu und ich schreibe den Bericht von heute und bearbeite unsere heute erklecklich ausgefallene Bilderflut.
Dann mache ich uns das obligate Fläschchen Wein auf, stelle Ruths Handy auf 7.00 Uhr und der Tag klingt gemütlich aus.

Freitag, 8.7.2005

Bereits kurz, bevor das Handy kräht, bin ich wach, putze Zähne, wasche mich und bereite das Frühstück vor. Schnell ist nach dem Frühstück alles wieder aufgeklart, Frühstücksbrote haben wir gemacht und den Rest vom Kaffee in die Thermoskanne geschüttet. Wasser gehört zur weiteren Ausrüstung ebenso das Fernglas, die Minolta und die Digitalkamera. High -Tech vom Feinsten. Die anderen Mobilisten sind noch gar nicht wach, als wir die Lokalität verlassen und uns wieder in Richtung Flåm auf den Weg machen. Einen Tagesparkplatz, sogar mit Schatten, finden wir diesmal auf der anderen Seite der Bahnstation – kostenlos dazu. In der Billeterie erwerben wir die Tickets für die Fährfahrt, einfach, weil wir vorhaben, mit dem Bus zurück zu fahren. Und dann ist es auch schon nicht mehr lang, bis die Fahrt losgeht. In Alsfeld habe ich zwischenzeitlich angerufen. Was meine Mutter gestern so aufgeregt hatte und was sie mir gar nicht sagen wollte, erzählt sie mir heute: Mein Schwager ist arbeitslos geworden, weil die Firma seines Arbeitgebers Pleite gemacht hat. Das ist zwar tragisch, aber uns ist klar, dass dies keine wirkliche Beeinträchtigung für diese Familie ist. Dominik hätte sogar schon mit Papier und Stift vorgesprochen um festzuhalten, wo überall eingespart werden kann. Na, also...
Unsere Fahrt führt entlang des engen Aurlandfjordes und wir schauen die ganze Zeit angestrengt nach Delphinen und Seehunden aus. Da, wo ein paar Möwen ins Wasser springen, sehen wir auch etwas großes, schwarzes springen, aber man kann´s nicht so genau erkennen. Wir tippen auf Schweinswale, weil wir wissen, dass es die hier geben soll – und später könnte es auch ein Seehund gewesen sein. Dann fahren wir in den teilweise noch schmaleren Nærøyfjord ein. Überwältigt sind wir von der Gewaltigkeit der Natur und der Kraft der Wasserfälle, die wir zum großen Teil nur von Ferne beobachten können. Aber es ist kein Vergleich zu dem, was uns sonst so bekannt ist.
Kurz vor der Endstation sehen wir auch ein großes Schiff, das wir bereits aus Bergen kennen – die „Hebridean Spirit“ aus Glasgow. Wir checken aus und sehen erst einmal nach, wann der nächste Bus geht: 11.40 Uhr – also genug Zeit für Kaffee und Zwischenmahlzeit.
Die Busfahrer kennen sich aber nicht so gut aus und als wir einen finden, der weiß, dass der Bus an der Hauptstraße, auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses und hinter der Tankstelle losfährt, müssen wir auch schon rennen. Und in der Tankstelle schließlich wissen sie sogar, dass wir noch zur Abbiegung rund 300 Meter flitzen müssen. Also wieder los mit Rucksack, Kameras und Fernglas – und als wir ankommen, kommt unser Bus gerade um die Ecke. Glück gehabt. Überhaupt: Der Tag lässt sich sehr gut an – strahlender Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel.
Wir kommen wieder in Flåm an und unsere Strähne hält an. In der Billeterie erstehen wir die Tickets für die Bahnfahrt nach Myrdal – und der Zug fährt 10 Minuten später ab. Vorsichtshalber flitze ich noch mal zum Mobil und hole die zweite Batterie für die Kamera und schon geht’s los.
Die Bahnstrecke führt über circa 20 Kilometer von 0 Meter Meereshöhe auf 868 Meter hinauf. Ungefähr 6 Kilometer davon führen durch den Berg, teilweise in Spiralen. Der Rest führt durch grandiose Natur mit Blick auf Berge, reißende Flüsse, Wasserfälle und Gletscher. Die Fahrt dauert, von einigen Stopps unterbrochen, ziemlich genau eine Stunde. An einem Wasserfall, an dem der Zug hält und an dem man die Waggons verlassen kann (wobei man vom Fall geduscht wird), singt eine Dame, im Wasserfall stehend und per Elektronik verstärkt, ein Lied. Kitsch as Kitsch can. Dann geht’s weiter. In Myrdal steigen wir aus. Die dort wartenden Touris stürzen in die Waggons, als hätten sie bereits drei Wochen auf des Berges Höhen ausgeharrt. Wir machen einen weiteren Zwischenstopp, trinken unseren Rest Kaffee, essen einen Apfel und wandern dann quer durchs Moor zu den Schneeresten um uns zu erfrischen. Abschließend erwandern wir uns einen kleinen Teil der Strecke. In den Rückzug werden wir ein Station weiter unten einsteigen. Das ist zwar schön, hat aber den Nachteil, dass alle Fensterplätze, die die wunderschöne Aussicht nach draußen gewährleisten, bereits belegt sind. Große Teile der Bevölkerung sind bereits so müde, dass sie fast im Stehen einschlafen. Die Sängerin im Wasserfall singt auch bergab und schließlich kommen wir unten an – ziemlich geschafft, weil es ein anstrengender Tag war.
Wir bereiten uns einen Thunfischsalat und fahren dann zurück – zunächst nach Gudvangen zum Tanken und ver- und entsorgen des Mobils. Und dann weiter nach Voss um dort, oder unterwegs, einen Platz zur Übernachtung zu finden. Es gestaltet sich schwierig, aber schließlich stehen wir nicht weit von einem Campingplatz, einem Sportplatz und dem Friedhof, in der Hoffnung, hier Ruhe zu finden. Die Rituale ähneln sich: Ruth macht einen kleinen Spaziergang und ich bearbeite die Bilder und schreibe Bericht. Dann bereiten wir unser abendliches Tröpfchen vor und zocken noch ein wenig.

Samstag, 9.7.2005

Um ¼ nach 9 Uhr stehen wir auf und frühstücken. Die Nacht war ausgesprochen ruhig. Na ja, direkt neben dem Friedhof. Wir entscheiden uns zunächst ins Örtchen zu gehen und Brot zu besorgen. Das brauchen wir, weil es erstens alle ist und zweitens morgen die Läden zu. Im Supermarkt besorgen wir noch ein paar weitere Kleinigkeiten und dann entscheiden wir, Blödorns eine Karte zu besorgen, weil sie uns so schön die Blümchen gießen, während wir nicht zuhause sind. Dazu brauchen wir noch eine Briefmarke. Die gibt´s aber nur in der Post und da muss man Kärtchen ziehen, bis man dran ist. Also bringt Ruth unsere Einkäufe zum Mobil und wir treffen uns zwanglos unterwegs wieder und wandern noch etwas durch den Ort. Vom benachbarten Hausberg springen die Paraglider ab und über den See werden Fallschirmspringer mit dem Boot hochgezogen. Ein äußerst sportlicher Ort also.
Auch unser ganz persönliches Mitbringsel – 2 wunderschöne Schnapsgläser mit Elch auf der einen und Visier auf der anderen Seite finden wir hier. Sie mussten einfach mit !
Schließlich fahren wir fort, wir wollen ja heute noch weiter. Unterwegs machen wir an idyllischem Platz am See (Espelandvatnet) einen Zwischenstopp und springen mehr oder weniger beherzt in die glitzernden Fluten. Ich nutze die Gelegenheit und reinige meinen Körper von Grund auf (schon wieder Campingplatz gespart !) Dann beschließen wir, wenigstens einen kleinen Teil der Hardanger Vidda zu besichtigen und fahren von Ulvik aus in die Berge. Zunächst ist es noch vergleichsweise flach. Dann aber kommt ein Toll-Haus (Maut-Station), bei der wir die vor uns liegende Strecke 30 Kronen zahlen müssen – und jetzt wird es ernst. Im ersten Gang quälen wir unser Mobilchen von Meereshöhe auf 1.200 Meter – immer wieder unterbrochen von grandiosen Blicken auf Täler, Berge und Wasserfälle. Dann haben wir´s geschafft und wandeln in kurzen Hosen/Röckchen und barfuss/sandaliert über die großflächig noch bestehenden Schneefelder. Ein kleines Stückchen weiter dann ist die Welt zu Ende und der Rest der Straße eingeschneit. Wir wandern noch ein kleines Stück weiter und werfen einen Blick über die Vidda. Überall gluckert, sprudelt, rauscht und fließt es. Unglaublich – man wird auf sein natürliches Maß heruntergebeamt.
Das Autochen, dass die Fahrt hier herauf sehr gut hinter sich gebracht hat, ist ein bisschen abgekühlt. Wir füllen noch unsere Wasserflaschen auf und machen uns dann auf den Rückweg. Wir nehmen den bereits vorher besprochenen Weg und finden schließlich bei Alvik unmittelbar am Fjord einen Parkplatz mit Toilette und Zugang zum Meerchen. Das muss aber warten bis morgen vorm Frühstück.
Zunächst kochen wir schnell (Kohlrabi, Kartoffeln, ein Sösschen und die heute besorgte Fleischwurst). Und dann herrscht ziemlich schnell Nachtruhe.

Sonntag, 10.7.2005

In der Nacht hat es geregnet doch am morgen sind Bank und Tisch draußen wenigsten so weit wieder getrocknet, dass wir dort frühstücken können. Wir machen klar Schiff – gerade noch rechtzeitig, bevor es wieder anfängt zu regnen. Unsere Tour führt uns weiter bis zur Fährstation Tørvikbygd und von dort setzen wir über nach Jongdal. Wir überlegen zunächst, noch ein wenig in die Berge zu fahren und dort zu wandern, aber es regnet immer noch und die Gipfel befinden sich in den Wolken. Dazu handelt es sich wieder um eine Maut-pflichtige Straße und deshalb fahren wir weiter auf der Strecke nach Utne. Ein erneutes Hungergefühl lässt uns auf einem frisch hergestellten Parkplatz anhalten, etwas zu uns nehmen und dann auf den spiegelglatt geschliffenen Felsen herumturnen. Wunderschön...
Auf der Weiterfahrt blinkt uns ein entgegenkommendes Fahrzeug mit Wohnwagen an. Es ist das Münchener Ehepaar, das wir nun schon zum wiederholten Mal in Norwegen getroffen haben. Auf offener Straße halten wir einen kleinen Plausch und fahren dann weiter. In Utne gibt’s weiter nichts zu sehen und so fahren wir nach Odda, machen dort einen kurzen Fotostopp am Messingpferd und entschließen uns dann, einen Campingplatz zu suchen, weil wieder einmal eine Haarwäsche fällig wäre. Es kommt uns aber eine Bergstrecke in die Quere, die wir nehmen und an deren Ende zwar kein Campingplatz, aber die Wandertour für morgen ins Haus steht.
Dazu kommt, dass am Ende des Weges bereits zwei andere deutsche Wohnmobile stehen. Wir gehen also davon aus, dass es hier keine Problem geben wird. Dies wird uns auch von Nachbars bestätigt: Der Platz sei von Waltraud beschrieben ! Waltraud ? Muss irgend so ein in-Buch sein, wir kennen´s jedenfalls nicht. Aber wenn´s Waltraud doch schon beschrieben hat ...
Also bleiben wir, kochen ein chinesisches Mahl, machen einen Abendspaziergang und dann werden Bilder heruntergezogen und Bericht geschrieben. Dazu gibt es die Jordbären und Kirschen, die wir im Verlauf des Tages an einer der vielen Stationen im Obstgarten Norwegens erstanden haben.

Montag, 11. Juli 2005

Meine Uhr ist wieder einmal stehen geblieben. Ich höre schon geraume Zeit die Nachbarn rumoren, als auch Ruth wach wird. Ich stehe auf und treffe die üblichen Vorbereitungen. Die Betten hängen wir zum Lüften hinaus. Dann wird gefrühstückt und während ich die Vorbereitungen zur Abfahrt treffe, es hat sich auch das Buch wiedergefunden, das wir seit ein paar Tagen vermisst haben, höre ich ein Poltern und Ruth ruft: „Peter, Peter, schnell ! Ich kriege keine Luft.“ Beim Bettenmachen ist sie von der Kante abgerutscht, konnte sich nicht mehr halten und ist mit der Seite auf die Rücklehne des Sitzes gefallen. Ich strecke sie erst einmal lang auf den Sitz. Unsere Nachbarn schauen neugierig durchs Fenster ihres Mobils und ein holländisches Pärchen, das gerade angekommen ist, fragt, ob es helfen könne. Nachdem Ruth sich vom unmittelbaren Schreck erholt hat und auch wieder Luft bekommt, lagere ich sie auf dem Tisch der Sitzbank, die jetzt, nachdem die Nachbarn schier geflüchtet sind, frei geworden ist. Ich spüle schnell und dann machen wir uns auf die Socken in Richtung Odda, wo wir einen Arzt konsultieren wollen, der sicherstellen soll, dass keine Rippe gebrochen und auch sonst nichts lebensgefährlich verletzt ist.
In Odda suche ich uns einen Parkplatz. Ruth bleibt sitzen und ich frage in der Apotheke nach einem Arzt, oder Krankenhaus. Die Dame ist sehr freundlich und beschreibt mir ausführlich den Weg zum Odda Legehus. Dort bekommen wir einen Termin für ¼ vor 1 Uhr. Gerade einmal 20 Minuten. Es empfängt uns Dr. Tom Ringstrøm, ein ganz junger Kerl, der fachkundig untersucht und abhört und zu dem Ergebnis kommt: „Schmerzhaft und langwierig, aber nicht lebensbedrohlich!“
Erst, wenn sich am Zustand der Patientin etwas ändern sollte, müssten wir gegebenenfalls wieder einen Arzt konsultieren.
Wir sind erleichtert. Ich besorge in der Apotheke, die ich ja nun schon kenne, das verschriebene Schmerzmittel. Wir kaufen im Spar ein, was wir noch brauchen und machen uns auf den Weg Richtung Süden, nicht ohne noch ein Eis besorgt zu haben, das Leib und Seele von innen kühlen soll. Wir fahren das Oddatal hinab. Wieder eines dieser wunderschönen Täler mit Wasserfällen von allen Seite und gekrönt vom „King of Fosses“, einem aus zwei Teilen bestehenden Fall, an dessen Fuß sich Hundertschaften von Touris die Füße gegenseitig platt treten. Den Abschluss, nach heute nur rund 30 Kilometern Fahrt, finden wir in Røldal. Der Campingplatz ist sehr sauber, die Sanitären sehen aus, wie gerade gebaut und auf dem Eingangsschild steht – auch in Deutsch – „Suchen Sie sich einen Ihnen genehmen Platz und melden sich dann bitte um 17.00 Uhr an der Resepsjon an“.
Unser Platz ist schnell gefunden. Wir wohnen unmittelbar neben einem prähistorischen Friedhof. Ich stelle das Mobil ab. Es ist sehr heiß heute. Also kommt unser Sonnendach zum Einsatz und für Ruth lege ich eine Matratze auf das Gras. Die Tabletten entspannen alles, einschließlich der Augenmuskulatur. Im Nu ist sie eingeschlafen. Auch ich ruhe erst einen Moment, melde uns dann an und ziehe die Sache mit den Bildern und dem Bericht heute vor. Gegen 6.00 Uhr beginne ich mit der Zubereitung des Abendessens. Mit den sportlichen Aktivitäten wird es in der nächsten Zukunft etwas ruhiger werden...

Dienstag, 12. Juli 2005

Gestern Abend ist noch ein Ehepaar mit drei Kindern auf den Campingplatz gekommen. Ein bisschen von dem Geschrei haben wir noch mitbekommen und befürchtet, die Nacht und der Morgen könnten unruhig werden. Aber ich werde erstmals um 8.00 Uhr wach – es ist noch alles ruhig. Also drehe ich mich noch mal um und als ich kurz vor zehn wieder wach werde, hört man immer noch nichts. Während ich das Frühstück bereite, geht Ruth, die im Übrigen trotz angeknackster Rippe den Umständen entsprechend geschlafen hat, zum Duschen. Ich habe mich entschlossen, diese Wohltat auf nach dem Frühstück, nach dem Spülen und nach dem Waschen zu verschieben. Ich entsorge auch erst noch die Toilette und dann mache auch ich mich richtig frisch. Zwischenzeitlich sind Teile der frischen Wäsche bereits wieder getrocknet. Wir packen zusammen und bereden kurz den Verlauf der heutigen Strecke. Wir kommen überein, erst nochmals ein kurzes Stück zurück zu fahren und dann einen Abstecher zu einem in der Karte ausgewiesenen, sehenswerten Rundblick zu wagen.
Die Strecke ist der helle Wahnsinn und zeigt uns erneut, wie reich an Facetten Norwegen doch ist. Wir fahren durch gigantische Landschaften und liebliche Täler und alles auf einer Fahrtstrecke von gerade mal 30 Kilometern. Dabei fahren wir durch noch größere Schneefelder, als bisher und die Straße ist rechts und links mit Haus hohen Hölzern geziert, die im Winter den Verlauf der Straße zeigen sollen. Der in der Karte eingezeichnete Rund-um-Blick liegt irgendwo im Tal, aber die Strecke hat sich allemal gelohnt.
Auf dem Rückweg kommen wir wieder in Røldal, unserem Platz von letzter Nacht, vorbei, beschließen aber, noch ein wenig weiterzufahren. Bereits nach kurzer Zeit geht aber bereits wieder ein Weg nach links von der Straße ab, der ins Valldalen führt und der ebenfalls malerisch aussieht.
Also, links ab ! Der erste Teil des Tales ist wieder absolut lieblich mit von Butterblumen übersäten Wiesen und von Birken bestandenen Flussufern. Und wieder tröpfelt es aus jeder Felsspalte. Dann führt der Weg bergan und ab einem Staudamm hört der asphaltierte Weg auf und wir fahren auf einer Schotterpiste weiter hinauf. Ruth meint schon, heute sei der Tag des Rentiers, weil die Verlängerung des Weges wohl in die Hardanger Vidda führt und die Gegend wieder wilder wird. Aber am Ende der Straße befindet sich ein Wasserfall, in dessen Nähe wir einen waagerechten Platz zur Übernachtung finden, uns ein formidables Abendessen bereiten und noch einen Abendspaziergang machen.
Wir betrachten gemeinsam die Ausbeute der heutigen Fotos. Dann schreibe ich noch Bericht, während Ruth in unseren ornithologischen Wälzern nach unterwegs gesehen Vöglein sucht. Dabei nehmen wir einen unserer letzten Rotweine zu uns. Und dann spielen wir, wie jeden Abend, noch ein wenig Romme´.

Mittwoch, 13.7.2005

Gestern Abend, nach dem Zu-Bett-Gehen kam noch ein Fahrzeug mit drei Insassen vorbei, hielt dann kurz und fuhr im Rückwärtsgang wieder zu einem weiter hinten liegenden Parkplatz. Man bekommt erst einmal ein mulmiges Gefühl im Magen. Aber dann begannen die drei ein Stückchen weiter ein Zelt aufzubauen – und spätestens da war die Welt wieder in Ordnung. Das Ganze geschah wohlgemerkt nächtens um 23.30 Uhr – und es war noch nicht ganz dunkel (Mitternachtssonne !?!?)
Als wir morgens wach werden, steht das Zelt immer noch. Während wir frühstücken, bauen die drei ihr Zelt ab und als wir fertig sind mit Spülen und Allem, machen auch sie sich auf den Weg. Es sieht draußen nicht sehr einladend aus und ich beschließe, den Sprung in den Fluss, den ich gestern avisiert habe, auf mindestens morgen zu verschieben. Also machen wir einen Spaziergang und zwar auf der „lauen“ Route, damit nicht so viel Steigung und Geröll vorhanden sind (man bedenke die defekte Rippe !!).
Der Spaziergang zieht sich trotzdem ca. 2 ½ Stunden hin und ist sehr schön. Nur die Rentiere und Elche, auf die wir lauern, halten sich nach wie vor recht bedeckt. Es ist recht frisch und auf der Weiterfahrt machen wir erst einmal die Heizung an. Man kann sie gut ertragen. Ruth ist ziemlich fertig und so halten wir auf einem Parkplatz an und legen uns auf die hinteren Bänke. Ich decke Ruth gut mit ihrer Bettdecke zu, weil sie richtig durchgefroren ist (Laut Beipackzettel eine Nebenwirkung ihres Schmerzmittels).
Auch ich schlafe tief und fest ein, ganz ohne Schmerzmittel, und erst ein rückwärts fahrendes Wohnmobil, das dabei piepst, weckt mich auf. Ich koche uns eine Bouillon und dann fahren wir weiter. An einem Tourist-Info, das sehr aufwendig gestaltet ist, sehen wir, was es hier so gibt (ausgestopft, allerdings): Elch, Rentiere, Füchse, Auerhähne, Birk - und Schneehühner und – hähne, sowie Geweihe und Felle von allen möglichen Biestern.
Unsere Suche nach einem Übernachtungsplatz führt uns wieder über Land und wir finden einen Platz, der tatsächlich so aussieht, als müsse jeden Moment ein Elch um die Ecke kommen.
Wir bereiten uns einen Salat und zum Spülen trete ich nur kurz aus dem Mobil heraus. Eine Riesenschar winzig kleiner Mücken stürzt sich auf mich und im Nu bin ich wieder im Mobil. Unser Entschluss noch einen Gang zum See zu machen, ertrinkt in der Flut der Mücken und wir verbarrikadieren uns, so gut es geht, nehmen unser Säftchen zu uns und schauen die Bilder von heute.
Nach dem Schreiben des Berichts geschieht nicht mehr viel.
Und die ganze Zeit lauern wir auf Herrn Elch ....

Donnerstag, 14.7.2005

Er ist auch in der Nacht nicht aufgetaucht. Nach dem Frühstück versuche ich in Alsfeld anzurufen, aber das Netz verabschiedet sich nach dem ersten Wählversuch. Wir müssen also erst wieder ein Stückchen näher an die Zivilisation.
Wir fahren zunächst nach Dalen. Hier befindet sich die oberste Station des Telemark-Kanals. Wir fahren durch den Ort und finden vor dem Eingang zum Campingplatz Walderdbeeren, die so gut sind, dass wir reichlich davon ernten – direkt von der Hand in den Mund.
Wir kaufen im Spar ein, was wir für heute Abend zum Abendessen brauchen und sehen in einem Schaufenster ein wunderschönes Handtuch mit Elch drauf. Nachher vielleicht !?!
Ein Stückchen spazieren wir weiter und finden das Dalen Hotell, von dem Ruth bereits vorgelesen hat. Tatsächlich eines der schönsten Hotels, die ich jemals gesehen habe. Fast wie eine Pagode.
Durch den Park spazieren wir weiter bis zum Endpunkt des Telemark-Kanals. Hier stehen auf dem Parkplatz ein paar Wohnmobile (unter anderem aus dem LDK). Die Schiffe der Telemark-Linie sind nicht da. Wir wandeln daher zurück zum Mobil und fahren weiter. Einen großen Bogen durch viel Gelände. Die Landschaft hat sich wieder vollkommen gewandelt. Es ist nicht mehr so schroff, eher lieblich. Die Straße wird auch besser und wir machen richtig Kilometer. Da heute wieder Campingplatz angesagt ist, wollen wir etwas abseits der Hauptstraße, weil hier doch viel Durchgangsverkehr ist. Wir verlassen die Hauptstraße und begeben uns ins „Gemüse“. Gleich geht es wieder steil bergauf und wird wieder rauer. In Oystul fühlen wir uns schon am Ziel des heutigen Tages, aber auf dem ausgewiesenen Campingplatz gibt es nur feste Plätze. Also weiter...
Dann, kurz vor Tuddal, zweigt nach links ein Weg ab, der einen Campingplatz in 3 Kilometern Entfernung ausweist. Und dann hört die richtige Straße auf und es geht auf Schotterpiste bergauf. Und dann – ganz oben, öffnet sich plötzlich der Wald und wir finden einen Hytterplatz „Hogstul“, der auch Camping beinhaltet. Kristin, die Inhaberin, ist sehr freundlich. Sie weist uns ein und zeigt uns die sanitären Gegebenheiten, wir babbeln ein wenig und sie behauptet, hier gäbe es „lots of elks around“. Wir glauben´s erst, wenn wir´s gesehen haben.
Der uns zugewiesene Platz hat eine Wahnsinnsaussicht auf den Sønerlandsvatn. Wir kochen unser Abendessen, spülen und haben eine nette Unterhaltung mit einer Dame, die seit Jahren nach Norwegen fährt und diesmal erstmals mit einem mobilen Durchleuchtungsgerät vom Zoll mit zu viel Bier erwischt worden ist.
Draußen sausen die Mückenschwärme wieder dicht an dicht, aber wir packen uns ein und trauen uns trotzdem für einen Spaziergang hinaus.
Die Mückenplage hält sich in Grenzen. Wieder keine Elche, aber dafür tote Lemminge. Den ersten halten wir für eine Pfote – sie haben irgendwie kein Gesicht. Dann läuft uns auch noch ein lebendiges Exemplar über den Weg und wir sind jetzt ganz sicher, dass es Lemminge sind.

Freitag, 15. 7.2005

In der Nacht hat es geregnet. Es nieselt noch immer. Wir packen und verlassen den wunderschönen Platz. Ab Tuddal geht es ab in die Höhe. In den Wolken überqueren wir den Gaustapass. Der zugehörige Gaustastoppen ist 1.883 Meter hoch – das Mobilchen muss schwer arbeiten. In Rjukan angekommen entsorgen wir im Regen – nix mehr mit nieseln, jetzt gießt es in Strömen.
Wir fahren durch die Ortschaft, auf der Suche nach einer Apotek (wegen Ruths Medikament gegen die Schmerzen: Nebenwirkung: Verstopfung). Die Ortschaft ist sehr lang. Ziemlich am Ende finden wir einen Supermarkt und – siehe da – es gibt auch eine Apotheke. Die Apothekerin ist sehr freundlich und weist darauf hin, dass man das von ihr empfohlene Medikament nicht über einen längeren Zeitraum nehmen dürfe. Uns würde es ja schon reichen, wenn es bei einem Mal funktionierte. Nach dem weiteren Einkauf nimmt Ruth schon einmal zwei Tabletten, heftig fürchtend, dass die Wirkung bereits in der Nacht einsetzen könne.
Wir fahren weiter in Richtung Heddal, wo sich die fünfstöckige, höchste Stabkirche Norwegens befinden soll. Es gießt nach wie vor. Die Strecke ist zwar schön, aber es ist nicht viel zu sehen. Der Charakter der Landschaft hat sich erneut gewandelt.
Vor der Stabkirche ist ein großer Parkplatz, auf dem ein Hinweis steht, dass Camping nicht erlaubt ist. Der Platz ist nahezu voll mit Wohnmobilen – die natürlich alle nur die Kirche besichtigen wollen.
In der angrenzenden roten Scheune besorgen wir die Billets für die Kirche - mit 70 Kronen kein ganz günstiges Vergnügen, aber die Kirche sieht tatsächlich schon von außen beeindruckend aus.
Auch innen ist sie sehr schön und wir bereuen nicht, sie besucht zu haben. Man hat versucht, die Malereien auf den Wänden zu erhalten und das Interieur ist auch sehenswert. Im strömenden Regen mache ich draußen noch ein paar Aufnahmen, während Ruth sich bereits wieder in Richtung Scheune begibt, in deren Keller sich noch eine die Kirche betreffende Ausstellung befindet. Auch die erweist sich als sehenswert. U.a. werden auch ein paar Trachten gezeigt .
Danach beschließen wir, uns in Richtung Oslo auf den Weg zu machen und irgendwo unterwegs einen Stellplatz zu suchen. Wir haben ja gehört, dass die Osloer Campingplätze von Russen belegt seien – und einen Campingplatz hatten wir ja erst letzte Nacht. Am südlichsten Ende des Tyrifjorden, in Sylling – nahe Oslo, aber offensichtlich weitab jeglichen Tourismus, finden wir schließlich einen schönen Stellplatz. Wir teilen ihn nur mit drei jungen Leuten aus Forchheim, die zwei Zelte am Ufer aufgebaut haben.
Da es heute den ganzen Tag geregnet hat, wäre morgen wieder einmal Sonne angesagt. Ruth hat mit Nati gesprochen, die erzählt hat, in Deutschland hätten sie heute 30 ° Celsius gehabt.

Samstag, 16. Juli 2005

Frühzeitig stehen wir auf. Unsere Forchheimer Nachbarn waren noch früher auf und haben das Feld bereits geräumt. Wir frühstücken. Von dem schönen Wetter, das ich versucht hatte, herbeizureden, hat sich nichts eingefunden. Es schüttet immer noch. Wir packen zusammen und düsen los in Richtung Oslo. Die Strecke hätte zweifellos schöneres Wetter verdient. Der Blick zurück auf „unsere“ Bucht ist trotzdem toll. Wir kommen auf die „Einflugschneise“ in Richtung Oslo und der Verkehr nimmt vehement zu. Wir fahren nach Oslo hinein. Die Stadt ist schon riesig und mit der Ausschilderung hapert es teilweise. Trotzdem finden wir den Fähranleger der Stena-Line in Richtung Frederikshavn. Nur am Schalter befindet sich niemand. So können wir aber wenigstens einen Prospekt mit den Fährzeiten und –preisen mitnehmen.
Wir haben diesmal die Parkuhr (zunächst) ausreichend gefüttert und machen uns auf den Weg, Oslo im strömenden Regen zu erwandern. Die alte Domkirche und zugehörigen Handelshallen (Basarene) finden wir auch bald. Dann machen wir den Weg hinauf zum Schloss, besuchen ein Kaufhaus in dessen Eingangsbereich ein riesiger, ausgestopfter Eisbär steht und bemerken, dass es mit der Zeit doch wieder eng werden wird. Trotzdem nehmen wir am Wachwechsel teil und dann hasten wir, so schnell es mit Ruths kaputter Rippe geht, Richtung Parkplatz. Wir werfen Geld nach, weil wir die Festung und die Quadratur noch ansehen wollen. Auch hier gibt’s viel zu sehen – nebenbei bemerkt, laufen wir ausnahmsweise mal wieder den Damen vom horizontalen Gewerbe über den Weg. Langsam bekommen wir Hunger. Trotzdem müssen Vigelandspark und Holmenkollen noch sein. Die Skulpturen im Park sind ziemlich beeindruckend, wenn auch ein wenig zu monumental ausgefallen – jedenfalls für unseren Geschmack. Wenigstens der Regen hat etwas nachgelassen. Touristisch scheint der Skulpturenpark das absolute Muss. Wir treffen die Besucher immer gleich busweise an – Engländer, Franzosen, Deutsche und eine Nationalität mit vielen Kameras und Schlitzaugen – Japaner oder Koreaner, vermuten wir. Der Hunger wird stärker, aber Cafe und Kiosk sind geschlossen.
Jetzt noch rauf zum Holmenkollen. Der Blick vom Schanzenturm über Oslo und den Fjord soll wunderschön sein – bei schönem Wetter. Wir werden sehen. Unterwegs wird sich bestimmt auch ein Supermarkt finden. Wir haben festgestellt, dass Brot und Wasser fehlen. Es findet sich ein Supermarkt, der aber gerade die Pforten dicht gemacht hat. Komisch – Freitags sollte bis 20:00Uhr auf sein und es ist erst 5 nach 6 Uhr.
Wir fahren zur Schanze, schenken uns aber den Turm, weil es gerade wieder anfängt zu regnen. Wir ahnen, dass der Ausblick lohnend sein muss, wenn man denn etwas sehen kann.
Auf dem Weg zurück in die Stadt finden wir noch einen offenen Supermarkt. Hunger und Durst haben zwischenzeitlich die Stimmung heftig getrübt. Das führt dazu, dass wir uns nicht zu einer Fähre entschließen können, als wir vor dem Gebäude der Stena Line angekommen sind.
Wir machen uns auf den Weg in Richtung Larvik und halten an der erst besten Autobahnraststätte an um unser Abendessen, Nudeln mit Tomatensauce, verfeinert mit Lauch, Rübchen und Krabben, zu kochen und zu verspeisen. Dazu noch Wasser und die Stimmung ist gerettet. Dann wird gespült und auf unserem weiteren Weg suchen wir bereits nach einem Übernachtungsplatz, den wir auf einem öffentlichen Badeplatz bei Hygger finden. Ruth wäscht ihre Schuhe im Fjord, während ich die Bilder bearbeite und Bericht schreibe. Dabei stelle ich fest, dass heute Samstag ist, was den Geschäftsschluss der Supermärkte um 18:00 Uhr erklärt. Dann sind wir beide ziemlich fertig und gehen nach einem kurzen Spiel zu Bett.
Sonntag, 17. 7.2005
Um ½ 8 Uhr wecken mich zwei Norweger, die mit ihrem Auto und einem Trailer hintendran auf den Parkplatz gefahren sind und den Trailer in Ordnung bringen. Noch ist sonst kein Mensch wach und ich entsorge schnell unsere Toilette in das benachbarte WC, obwohl wir dabei eigentlich kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen. Dann haue ich mich noch mal aufs Ohr und wache erst um 10.00 Uhr wieder auf. Schnell ist gefrühstückt und Alsfeld kontaktiert und dann machen wir uns auf den Weg in Richtung Larvik, weil wir ja feststellen wollen, wie das mit den Fährverbindungen funktioniert. Wie immer nehmen wir nicht den direkten Weg, sondern Ruth sucht uns einen landschaftlich besonders reizvollen aus. Letztendlich wollen wir ja auch dem Herrn Elch die letzte Chance geben, sich zu zeigen und unsere Vermutung zu widerlegen, er sei nur eine Erfindung der Tourismusindustrie.
Wir fahren durch Landschaften, da müsste er eigentlich wieder hinter jeder Ecke stehen und gleich majestätisch in unser Blickfeld schreiten. Wahrscheinlich steht er ja auch, lacht sich aber hinter seiner Ecke über uns doofe Touris kaputt.
Wenn wir bedenken, dass wir ja auch in unserem fortgeschrittenen Alter und der entsprechenden Anzahl Tauchgänge noch nie einen Manta gesehen haben, kann dies ja auch nur so sein.
Wir kommen in Skien an, einer Industriestadt, die auf den ersten Anschein hässlich ist. Dann aber stellen wir fest, dass es sich um die unterste Station des Telemark-Kanals handelt und dass weiterhin hier Holz geflösst wird. Und auf einmal wird´s richtig interessant.
Wir schauen uns an, wie die Holzspäne umgeschichtet werden. Hier wird sogar sonntags gearbeitet. Dann besorgen wir uns ein Eis und besichtigen die Skulpturen, die am Anleger verteilt sind. Lustige und pflffige sind dabei. Wir betrachten „Tante Sophie“, das alte Zollhaus und auf dem Rückweg noch die Fischtreppe (mit eingebautem Aquarium, in dem sich aber leider nichts befindet).
Wir fahren weiter nach Larvik und finden auch gleich den richtigen Anleger für den Transfer nach Frederickshavn. Heute um 22.45 Uhr würde noch eine Fähre fahren. Nach kurzem Preisvergleich – die morgige Fähre würde dasselbe kosten – entschließen wir uns, heute noch auf den „Kontinent“ zurückzukehren. Wir stellen uns in die noch nicht vorhandene Reihe, so früh wie wir ist sonst kaum einer, und beginnen mit der Bereitung unseres Abendessens. Wir spülen und machen noch einen Spaziergang durchs Örtchen. Die Abendsonne beleuchtet das Panorama abenteuerlich. Kein Wunder, dass viele Künstler sich von diesem Licht haben inspirieren lassen.
Die Fähre kommt. Erst wird die alte Ladung ausgeladen – kaum zu glauben, was alles in den Bauch eines so großen Schiffes hineinpasst. Und dann wird beladen. Auch hier bewundern wir das Geschick der Schauerleute, die offensichtlich genau wissen, wer wohin gehört.
Wir suchen uns schnell einen Platz, in der Annahme, es sei wie auf der Herfahrt. Verblüfft stellen wir fest, dass wir auf Deck 10 fast die Einzigen sind. Und wir bemerken: Das Schiff ist klimatisiert. Auch das hätten wir nicht gebraucht. Das kann ja heiter werden.

Montag, 18. Juli 2005

Die Nacht war anstrengend. Zwischendurch meinte ich fast, mir wäre das Genick abgebrochen und Ruth ist fast erfroren, obwohl sie viel mehr angehabt hat als ich.
Wir besorgen uns in der Cafeteria je einen großen Kaffee und teilen uns ein Krabbenbrötchen – danach sieht die Welt schon viel freundlicher aus. Aber müde sind wir nach wie vor beide.
Nach dem Ausladen fahren wir deshalb erst einmal aus der Stadt heraus und suchen uns ein Plätzchen, wo wir noch eine Mütze voll Schlaf nehmen können.
Nach dem zweiten Frühstück – Frau Mutter ist erstaunt, dass wir schon wieder in Dänemark sind –machen wir uns auf ins Örtchen, weil es hier ja schön sein soll. In die Läden gehen wir schon größtenteils gar nicht hinein, weil wir sonst mit vielen schönen Sachen fündig würden. Ruth sucht eine schöne Strecke aus in Richtung Aalborg, einer weiteren als schön beschriebenen Stadt auf unserem Weg. Die Stadt ist wirklich schön. Wir sind aber überwiegend auf der Suche nach einem Zuleitungskabel für das Netzteil des PCs, das den Geist aufgegeben hat. Schließlich werden wir in einem Kaufhaus fündig.(Nachträglich stellt sich heraus, dass wir es gar nicht gebraucht hätten, weil – wir haben noch eins – egal !)
Wir sind beide ziemlich fertig. Wir brauchen ein wenig Zeit, bis wir einen Campingplatz gefunden haben. Schließlich landen wir in „Skellet“, einer Ortschaft, an der wir am Morgen bereits einmal vorbeigefahren sind und wo ich eigentlich nicht hin wollte. Es stellt sich aber heraus, dass die Inhaberin des Platzes sehr freundlich ist und das, was hier so an Infrastruktur geboten wird, gar nicht schlecht ist.
Wir haben Schwertfisch gekauft, den wir mit einem bisschen Sösschen aufpeppen und zu Salat und Baguette im Freien verspeisen - köstlich, so ein Stück Schwertfisch. Dann spülen wir gemeinsam, Ruth macht noch eine Spaziergang, während ich die Bilder nachbereite und dann zwei Tage nachschreibe, weil ich gestern nicht mehr dazu gekommen bin.
Die Abendsonne zaubert eine fantastische Beleuchtung über dem Limfjord und wir geniessen unseren letzten Prosecco, begleitet von dem Motorengeheul eines Bootes, das mitten in der Schifffahrtslinie einen Unfähigen auf Wasserskiern über den Fjord zerrt – blöder Kerl, so ein Ignorant.
Nachdem die Sonne untergegangen ist, gehen wir zum allabendlichen Kartenspiel nach drinnen. Ein Gewitter kündigt sich an, ab und an blitzt es, aber bis der Donner kommt, dauert es immer sehr lange. Keine Gefahr also. Aber mich hätte es heute sowieso nicht gestört. Ich bin so müde, dass ich sofort einschlafe.

Dienstag, 19. Juli 2005

Nachts um eins muss ich hinaus. Das Wasser will entsorgt werden und dann bemerke ich, dass ich mir das Genick verlegen haben muss. Mir tut der Hals weh und ich finde keine Stellung mehr, in der ich schmerzfrei liegen kann. Ich wälze mich herum und komme aber erst gegen 5 Uhr auf die Idee, mir eine von Ruth´s Schmerztabletten, die sie wegen ihrer kaputten Rippe bekommen hat, einzunehmen.
Dann ist Ruhe und ich schlafe richtig tief und fest ein bis um 10.00 Uhr. Da wir heute Strecke machen wollen, ist es an der Zeit aufzustehen. Ich bereite das Frühstück, während Ruth schon einmal duschen geht. Die Shower-Coins haben wir schon gestern besorgt. Ich habe beschlossen, erst nach dem Frühstück die Ver- und Entsorgungsarbeiten durchzuführen und dann erst zu duschen. Sonst bin ich ja gleich wieder geschwitzt. Als wir mit allem, einschließlich duschen, fertig sind, ist die Rezeption geschlossen. Wir müssen bis um 2.00 Uhr warten Wir machen noch einen kleinen Gang zum nächsten Hafen und werden auf dem Rückweg von einem heftigen Regenguss
überrascht, der uns in kurzer Zeit durchnässt.
Und dann müssen wir auch noch in den nächsten Ort fahren, weil die Inhaberin des Platzes nur Bares, keine Scheckkarte, akzeptiert.
Aber schließlich ist auch das erledigt und wir kommen weiter.
Im strömenden Regen geht es überwiegend in Richtung Süden und wir lassen die Sehenswürdigkeiten links liegen, weil wir sie bei dem Wetter ohnehin nicht sehen könnten. Außerdem muss ja auch für unsere nächste Fahrt hierher noch etwas zu tun übrig bleiben.
Beim Besorgen des Bargeldes habe ich etwas mehr besorgt, weil wir ja auch noch einmal tanken müssen. Dies erledigen wir in Århus. Dann versucht Ruth seit längerem wieder einmal zu fahren – aber beim ersten Schaltversuch gibt sie auf: die kaputte Rippe quält zu sehr. Also fahre ich weiter in Richtung Kolding, meistens auf der Autobahn, wir wollen ja „schnell“ von der Stelle kommen. Zur Übernachtung suchen wir anschließend einen Platz. Zunächst in und um Fredericia, was aber ein Reinfall wird. Dann in und um Kolding. Hier versuchen wir gemeinsam uns zu erinnern, wo denn Gammel Ålbo wäre, der Ort, an dem wir gewissermassen unser Mobilchen eingeweiht haben. Aber wir finden es nicht mehr. Statt dessen finden wir einen Parkplatz bei einem alten Bauernhof, der schon recht verfallen aussieht und ähnlich riecht.
Wir sind weit ab vom Schuss und auch der Parkplatz ist nicht sehr überlaufen. Schon bei unserer Ankunft haben wir Gänse schreien gehört. Nachdem wir zu Abend gespeist haben, machen wir einen Spaziergang zu einem Beobachtungsturm, von dem man einen schönen Blick auf die Gänseschar, sowie diverse Schwäne und Kiebitze hat.
Erst bei der Rückkehr zu unserem Parkplatz entdecken wir ein winziges Schild, dass das Parken und Campieren von Fahrzeugen und Zelten von 22.00 bis 6.00 Uhr verbietet. Aber da ist es schon zu spät und wir bleiben hier.
Die Bilder sind heute schnell bearbeitet und nur mit dem Bericht hapert es ein wenig, weil Windows, genauer gesagt die Winword.exe, plötzlich mitten im Satz aus unerfindlichen Gründen stehen bleibt und mir keine Speicherung mehr erlaubt. Nach diversen Purzelbäumen schaffe ich es aber doch, das Ganze nicht nochmals schreiben zu müssen.
Wir spielen noch ein kleines Ründchen und legen uns dann zu Bett. Es regnet die ganze Nacht in Strömen.

Mittwoch, 20. Juli 2005

Es ist schon ½ 11 Uhr, als wir aufwachen. Es gießt noch immer. Wir frühstücken, entsorgen die Toilette und machen uns auf den Weg. Im strömenden Regen fahren wir entlang der Küste. Ab Aabenraa hört der Regen auf und die Sonne kommt raus. So sieht die Welt schon besser aus.
Wir kommen über die Landstrasse und den Hafen nach Flensburg hinein und stellen fest, dass es hier doch ganz nett sein muss. Auf der Hinfahrt hatten wir einen ganz anderen Eindruck. Wir entschließen uns zu einem Rundgang durch die Altstadt. Dabei stoßen wir auf viele schöne Hinterhöfe und den Museumshafen. Natürlich kriegen wir den einen und auch anderen Regenguss ab – vorzugsweise dann, wenn wir was Essbares in der Hand haben, wie Krabbenbrötchen oder Eis. Als wir wieder im Auto sitzen, hört der Regen auf und die Sonne zeigt sich. Egal - wir sind mit unserer Entscheidung sehr zufrieden. Flensburg ist einen Besuch wert.
Weiter geht es über Glücksburg in Richtung Kappeln an der Schlei. Glücksburg hat ein Wasserschloß – zu besichtigen beim nächsten Mal – und Regen.
Unterwegs besorgen wir noch Kleinigkeiten zum Essen und eine Flasche Prosecco. Auch innerlich muss das Ende des Urlaubs begossen werden. Außerdem hat Heike heute Geburtstag und wir werden noch unsere telefonischen Glückwünsche los..
Wir lassen Kappeln, das im übrigen auch auf´s nächste Mal verschoben werden muss, hinter uns und fahren auf grüner Route weiter nach Eckernförde. Hier machen wir es uns leicht und betrachten den ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz. Den nehmen wir nicht, sondern einen Platz am Hafen. Unser Parkmärkchen gilt bis morgen früh neun Uhr. Wir werfen uns in Gala und wandeln in Richtung Innenstadt. Im Domkrug suchen wir uns etwas Nettes zu essen und trinken zwei bis drei Veltins und zum Verdauen einen Aquavit Linie, den wir bisher in Norwegen noch nicht probiert haben. Dann betrachten wir uns die Einkaufsmeile und gehen zurück zum Mobil, wo wir den Abend ausklingen lassen. Auch Eckernförde – insbesondere der Domkrug - wird Begehungsgebiet für einen weiteren Urlaub sein.
Wir stellen Ruth´s Hahn auf 8.00 Uhr morgen früh und begeben uns um 11.30 Uhr zu Bett.

Donnerstag, 21.7.05

Die Nacht war unruhig. Es hat die ganze Nacht geregnet und gestürmt und am Morgen setzt der gewöhnliche Stadtlärm ein. So sind wir schon vor dem Hahnenschrei auf den Beinen – wir haben ohnehin ein große Strecke vor uns. Ich besorge frische Brötchen. Gegen Ende des Frühstücks passiert es dann. Beim Betätigen der Toilettenspülung löst sich die Pumpe vom System. Das macht sich zunächst dadurch bemerkbar, dass sie einfach weiterpumpt, ohne dass wir aktiv Wasser zapfen. Da sie ja irgendwo hin pumpen muss, mache ich mich auf die Suche. Schnell ist die Ursache – die gelöste Pumpe – unter der Sitzbank ausgemacht. Zunächst fangen wir das auslaufende Wasser in Bechern auf. Insgesamt 3 große Schüsseln voll brauchen wir zum Nachdenken. Dann ist der Tisch abgebaut und wir können besser agieren. Ich lasse jetzt das Wasser aus dem Boiler direkt ablaufen. Danach legen wir das Mobil trocken – viel ist nicht hineingelaufen. Unterm Strich brauchen haben wir ab jetzt keine eigene Wasserversorgung mehr, brauchen eine neue Pumpe, oder zumindest einen neuen Schalter, und sind froh, dass uns das Ganze erst jetzt, am letzten Tag, passiert ist.
Bei immer noch strömendem Regen begeben wir uns auf die Piste. Viele Autobahnkilometer warten auf uns.
Bei Ruth setzt offensichtlich erst jetzt die Wirkung der Tabletten gegen die Wirkung der Schmerztabletten ein. Jetzt wäre es doch gut, wenn wir unsere Wasserversorgung noch hätten. So laufen wir diverse Autobahnparkplätze an. Alle sind nicht mehr so schön und sauber wie das, was wir von Norwegen und Dänemark gewohnt sind. Wir sind wieder in Deutschland...
Von Eckernförde bis Kassel gießt es in Strömen. Wir machen ein kurzes Nickerchen und dann noch einen Tank- und Einkaufsstopp in Kirchheim, sowie einen Kurzbesuch bei Muttern in Alsfeld.
Sie freut sich sehr – wir haben uns zwar regelmäßig am Telefon gesprochen, aber schon längere Zeit nicht mehr gesehen.
Den letzten Abstecher machen wir nach Burgholzhausen. Dieter Wolter hatte Ruth schon vor dem Urlaub eingeladen. Er gibt in der Kneipe „Zum Brunnen“ seinen Ausstand, weil er sich in den Ruhestand verabschiedet. Die Suche nach der richtigen Adresse und Ortschaft gestaltet sich, trotz technischer Unterstützung von Rechner, Outlook, KlickTel und Promobil etwas schwierig und nur durch Zufall finden wir das Lokal, kurz bevor wir die Flinte in´s Korn werfen wollen.
Dieter freut sich auch sehr. Wir trinken noch einen sauer Gespritzten, beziehungsweise ein Bier und nagen noch ein, zwei belegte Brötchen und zwei Weckadellen – und dann begeben wir uns auf die Zielgerade.
Gegen 22.00 Uhr laufen wir zuhause ein und verschieben das Auspacken auf morgen. Auch der Berg Post wird erst morgen geöffnet und wir setzen uns noch kurz zusammen, unsere Folkloremusik anzuhören, bevor wir totmüde ins Bett sinken.
Wie schnell doch vier Wochen herum sein können !?!
Peter im Juli 2005