Dienstag, 30. Oktober 2012

"...und jetzt??" Über den Umgang mit schwierigen (Gruppen-) Situationen

Ein länderübergreifendes Seminar vom 26. bis zum 28.10.2012 im Wassersportzentrum in Laubach


Ein heikles Thema, weswegen wir uns schon lange im Vorfeld intensiv darauf vorbereitet hatten. Und nun ist es soweit.
Anreisetag: Nach und nach kommen die Teilnehmer in Laubach an und es ist noch genügend Zeit die Zimmer zu beziehen, bevor es zum Abendessen geht.
Im Anschluss haben wir eine kurze Vorstellungsrunde mit Namensgebung, die kurzweilig gestaltet ist, weil zum eigenen Namen ein im Wasser lebendes Tier mit dem gleichen Anfangsbuchstaben zu benennen ist. Es zeigt sich, dass in mehreren Fällen der Tiername besser haften bleibt, als der Eigenname.
Aber das wird sich im Verlaufe des Wochenendes noch ändern.
Anschließend begeben wir uns ins Hallenbad, wo die erste Einheit durchgezogen wird.
Nach einem angemessenen Aufwärmen wird gerettet, transportiert und an Land verbracht – und zwar in drei unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Der zweite Teil dieser Einheit beinhaltet Spiele im Wasser und bei der Nachbesprechung, die wieder im Gästehaus Laubach stattfindet, wird bereits nachbearbeitet, welchen Hintergrund die durchgeführten Spiele haben.

Samstag:

Ein Blick aus dem Fenster verblüfft uns am nächsten Morgen. In der Nacht sind rund 5 Zentimeter Schnee gefallen und dies erklärt möglicherweise, warum sowohl gestern, als auch heute, größere Mengen an Kranichen über uns hinweg gezogen sind, beziehungsweise noch ziehen. Es wird Winter.
Bereits um 8.00 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch, weil unser Programm insgesamt dichtgedrängt ist. Nach dem Frühstück lassen wir im Seminarraum nochmals den Vorabend Revue passieren und beginnen dann mit den weiteren Programmpunkten. Unsere Psychologin Annika erarbeitet mit uns – immer auch ein wenig spielerisch – die Phasen der Gruppenbildung und gemeinsam ermitteln wir, wie viele und unterschiedliche Arten von Charakteren es gibt. Da es sich bei unserer Gruppe ganz überwiegend um routinierte Ausbilder/Jugendleiter handelt, kann jeder aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen sein Scherflein zum Gespräch beitragen.
Zur Mittagspause stärkt uns die Küche mit – wie sollte es in einer jugendherbergs-ähnlichen Institution anders sein – großen Portionen Spaghetti und entsprechenden Beilagen.
Den Nachmittag verbringen wir damit virtuelle Vereins-, beziehungsweise Verbandsfahrten zu planen und vorzubereiten, unter Berücksichtigung örtlicher und räumlicher Gegebenheiten, wobei zu beachten ist, dass den virtuellen Jugendlichen zwar ein wenig Leine gelassen werden soll, sie aber nicht die Möglichkeit haben sollen aus dem Ruder zu laufen. Auch hier ist wieder festzustellen, dass wir es bei unserer Gruppe mit einer hoch motivierten Mannschaft zu tun haben. So macht Seminararbeit Freude.
Nachdem wir uns in einer organisatorischen Kaffeepause etwas gestärkt haben, vermittelt uns „Doc Olli“ in unnachahmlicher Weise, was in eine Reiseapotheke gehört und was nicht und auf was sonst noch (aus gesundheitlicher Sicht) zu achten ist.
Das Abendessen sollte nicht so üppig ausfallen, da uns noch ein Hallenbesuch mit Sport und Spiel bevorsteht. Zunächst müssen wir erst den Hausmeister der Sporthalle „fangen“, der uns offensichtlich vergessen hat, aber mit ¼-stündiger Verspätung kommen wir doch noch zu unseren Sportstunden.
Nach dem "Schrei-Spiel" wärmen wir uns zunächst etwas auf und ziehen dann unser vorbereitetes, sportliches Programm durch, das wiederum sehr positiv aufgenommen und mit viel Spaß absolviert wird.
Inzwischen ist außerhalb das Thermometer auf unter 0 ° Celsius gefallen, so dass vor unserer Rückkehr in die Unterkunft erst noch die Autoscheiben freigekratzt werden müssen. Der Rest des Abends geht mit der Aufarbeitung des Gesehenen und einigen Spielen drauf und wer hierzu keine Lust hat, unterhält sich mit seinem Nachbar über früher Erlebtes, das den Inhalt des Seminares erläutert, oder Grundlage für noch kommende Diskussionen bietet.
Wir bereiten uns auf die für dieses Wochenende vorgesehene Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit vor und freuen uns, dass wir morgen ein Stündchen länger schlafen dürfen.

Sonntag:

Zunächst halten wir ein Feedback über das bisher Erlebte ab, welches überwiegend positiv ausfällt. Wieder ist es Annika, die uns vor Augen führt, welche unterschiedlichen Arten „Störenfriede“ es gibt und wie man sie „führen“ kann.
Anschließend stellen wir eine Liste mit Fallbeispielen vor, aus denen die Seminarteilnehmer sich einige Themen herauspicken und diese im Rahmen von „Betreuergesprächen“ ausarbeiten und vorstellen. Damit besteht die Möglichkeit, das im Verlauf des Wochenendes Erarbeitete nochmals eingehend zu diskutieren.
Schnell liegen auch die letzten Stunden des Seminars hinter uns. Das Feedback, das wir erhalten, lässt uns erkennen, dass wir mit unserer Art der Wochenendgestaltung nicht danebenlagen und die Teilnehmer bitten schon jetzt darum, bei der Ausschreibung des nächsten Seminars, egal welchen Inhalts, wiederum informiert zu werden.
Das Gruppenfoto macht der Chef des Gästehauses, damit alle mit auf´s Bild können und dann verabschieden wir uns nach dem gemeinsamen Mittagessen in dem Bewusstsein ein sinnvoll gestaltetes Wochenende verbracht zu haben.
Bedanken möchten wir uns hiermit nochmals bei unseren Referenten, sowie bei den hoch motivierten Teilnehmern, die ganz entscheidend zum Erfolg dieses Wochenendes beigetragen haben.


                                © by Peter Helbig


...und noch ein paar Bilder:


Montag, 22. Oktober 2012

Tauchfahrt nach Kroatien mit dem TSC Gelnhausen

Freitag, den 12.10.2012

Angemeldet sind wir ja schon lange, weil Wolf uns irgendwann einmal gefragt hatte, ob wir nicht Lust hätten einmal mit meinem Ex-Verein nach Kroatien zu fahren. Zum Tauchen - natürlich ..


Norbert hat sich freundlicherweise bereit erklärt unser Auto für die Dauer der Fahrt in seinem Hof unterzustellen. Zur Zeit ist Schelmenmarkt und man weiß nicht, ob nicht auf einmal ein Auto mehr auf dem Platz steht, als bei der Abfahrt. Um 15.30 Uhr soll der Bus fahren und wir können bereits in Gelnhausen/Roth einsteigen und zum Abfahrtsplatz am Gelnhäuser Hallenbad mitfahren. Es gibt erst mal ein größeres Hallo, als wir ankommen, weil wir einen größeren Teil der Teilnehmer schon seit längerem nicht mehr gesehen haben. Aber dann legt sich die Aufregung, der Bus ist schnell beladen, nachdem kleinere Probleme mit der Menge und Konsistenz der Koffer und Taschen gelöst sind und die Mannschaft durchgezählt ist und schließlich geht es los. Ursprünglich war es so geplant, dass wir über Bad Brückenau und dann die Strecke nach Bamberg und erst von dort weiter in Richtung Passau fahren – immerhin ist Freitagmittag und bekanntermaßen ist die andere Strecke, nämlich die über Aschaffenburg, zumindest freitags immer zu. Aber bereits im Vorfeld erfahren wir, dass bei Bad Brückenau-Volkers gerade ein Unfall stattgefunden hat und die Strecke komplett gesperrt ist. Also doch über Aschaffenburg! Erstaunlicherweise geht es besser als gedacht – es ist zwar viel Verkehr und es zieht sich erbärmlich bis hinter Nürnberg, aber dann wird es etwas ruhiger, wenn auch nicht viel weniger Autos unterwegs sind. In gewissem Turnus kann man auch mal in unserem Doppelstöcker unten sitzen und die Begleiterin unseres Fahrers, Christa, verwöhnt uns sowohl mit Getränken, als auch mit ihrem sonnigen Gemüt. In Passau wechselt die Crew und ab jetzt sind für uns zuständig Hubert, als Fahrer, und Heike als Küchenfee. Wir machen alle notwendigen Stopps durch und gegen Morgen - wir haben alle mehr oder weniger gut geruht - machen wir einen letzten Stopp an der Brücke über den Krka-Fluss, dessen Parkplatz als einer der schönsten auf der gesamten Strecke gilt. Und das nicht zu Unrecht. Wir sind sicher, dass wir den optionalen Ausflug zu den entsprechenden Wasserfällen nutzen werden, so schön ist bereits hier die Aussicht. 

Samstag, 13.10.2012 

Schlussendlich kommen wir in Trogir an und quälen uns über die Brücken. Einige stehen ganz schnell in den Startlöchern und wollen so schnell als möglich ins Wasser. Aber wir werden erst einmal in unsere Appartements eingewiesen. Wir wohnen quasi unmittelbar neben der Basis und haben deshalb kurze Wege. Schnell ist das Appartement belegt und wir erhalten, nachdem wir bereits kurz nach der Ankunft ein gutes Frühstück erhalten haben, bei dem nur der Kaffee ein wenig grenzwertig, weil bodenseemässig war, eine Einweisung in die Besonderheiten der Basis. Dankaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und Treffen uns dann zum Abendessen im „Leonardo“, wo die Einen mit ihrem Essen sehr und die Anderen weniger zufrieden sind. Frühzeitig und müde sind wir dann Zuhause und schlafen einen langen, aber noch nicht lang genugen Schlaf. Und morgen geht´s ans Tauchen. 

Sonntag, 14.10.2012 

Nach dem ordnungsgemäßen Frühstück sind wir schnell an der Basis und ziehen uns an. Noch müssen ein paar Kleinigkeiten bezüglich der Tarierung und sonstige Feinheiten geklärt werden und wir haben ja gehört, hier in der Bucht soll es Seepferdchen geben, die sich aber, so unser erster Eindruck, ziemlich rar machen. Ansonsten gibt es Süsswasser-Quelltöpfe und Petermännchen, sowie Seegurken reichlich zu betrachten. Der zweite Tauchgang führt uns dann per Boot – und auch das will erst mal geübt werden, um die nächste Ecke zum Plateau, das zwar viel Landschaft, aber noch nicht das Mittelmeer bietet, das wir gewohnt sind. Überall da, wo wir ansonsten in den Löchern Langusten, oder Krustentiere gewöhnt sind anzuschauen, herrscht hier gähnende Leere. Aber es kann ja noch besser werden. Abends sind wir mit Regine und Klaus, unseren Freunden, sowie deren Kindern, verabredet, aber wir finden nicht zueinander, weil wir ein wenig aneinander vorbei geredet haben – und sie mit dem Essen schneller waren, als wir angenommen hatten. Dafür haben wir in einer der Konobas am Ufer den spektakulären Sprung des Irren gesehen, der sich vom Rande des Weltalls mit dem Fallschirm aus fast 40 Kilometern Höhe in Richtung Erde hat fallen lassen. Dann nehmen wir im „Leonardo“ noch ein Bier und machen uns dann nach Hause, wo wir noch ein bisschen kroatische Fachliteratur wälzen, bevor wir uns wieder totmüde zu Bett begeben. 

Montag, 15.10.2012 

In der Nacht hat es wieder ergiebig geregnet. Während wir gestern noch draußen gefrühstückt haben, stellen wir heute nur unseren Küchentisch ins Wohnzimmer und frühstücken dort. Auf der Basis erfahren wir, dass lediglich eine Ganztagestour möglich ist und dann die Möglichkeit besteht, gemeinsam zu Abend zu speisen. Der erste Tauchgang führt uns unter Land, wo wir im Lee einer Insel liegen und weder Strömung noch Wind uns beeinträchtigen können. Dann machen wir in einer schönen Bucht einen Mittagspausen-Stopp. Hier werden uns die Sandwiches gebracht und den zweiten Tauchgang des Tages machen wir an der Steuerbordseite der Hafeneinfahrt, wo es, als wir hinkommen, noch relativ ruhig ist und bei der Abfahrt aber heftig wellt. Da unser Boot aber einen 370 PS-Motor hat, sind wir zügig wieder im Hafen. Weil das schöne Wetter erst für Mittwoch wieder angesagt ist, beschließen wir, die geplante Krka-Wasserfall-Tour auf morgen zu verlegen. Mal sehen, ob der Wettergott ein Einsehen hat. 

Dienstag, 16.10.2012 

Es hat wieder die ganze Nacht heftig geschüttet, aber auch am Morgen regnet es noch weiter. Na, das kann ja gut werden. Erst am Eingang zum Krka-Nationalpark hört die Regnerei auf und dann kommt peu a peu die Sonne durch und es entwickelt sich ein herrlicher Tag. Sehr gut – es wäre auch schrecklich gewesen, sich die herrlichen Fälle bei Regen betrachten zu müssen. Aber so kommen wir recht auf unsere Kosten und die Tapferen unter uns, nämlich Alex, Jens, Lina und ich, gehen sogar baden. Und der Gang durch die Wasser durchfluteten Wälder hat etwas Regenwäldlerisches. Vorher haben wir noch die Getreidemühle betrachtet, wo tatsächlich noch Mais zu Mehl verarbeitet wird und das Hammerwerk besichtigt. Zum Abschluß nehmen wir noch eine Kleinigkeit zu uns und fahren anschließend nach Sibenik, wo wir durch die Altstadt latschen, für Lina ein paar Schuhe kaufen und dann über die Friedhofsmauer klettern um zum Kastell zu kommen. Eine abenteuerliche Kletterei. Und zum Abschluss gibt es noch ein Abendessen, wobei wiederum Lina jede Menge O-Saft trinkt, weil Zuhause eine Bekannte die Fläschchen sammelt. Die Bedienung, die zunächst das Leergut mitgenommen hat, bringt dies wieder zurück, nachdem sie gemerkt hat, was sie angerichtet hat. Am Busparkplatz angekommen merken wir erfreut, dass wir nicht die letzten und überdies pünktlich sind, aber auf dem Heimweg die Küstenstraße entlang schlafen dann die meisten. Vorher hatte Klaus unserem Hubert noch einreden wollen, dass die Tagestour noch nicht zu Ende sei, sondern dass wir noch nach Split müssten. Unser Hubert wusste es nicht so genau auszudrücken (im Beisein unserer Jugend) und meinte es sei die „Rue de la Unterleibs-massage“. 

Mittwoch, 17.10.2012 

Heute ist wieder ein Tauchtag. Alex hat seinen 100sten Tauchgang und setzt zum Abschluss noch eine Boje. Dafür, dass er dies zum ersten Mal tut – Hut ab. Dann kaufen wir ein und ich muss ein zweites Mal gehen, weil wir das Wasser vergessen haben. Als ich zurückkomme, sind die Nudeln warm und es sind gerade noch 10 Minuten Zeit, sie zu essen. Die zweite Tour des Tages führt uns zum „Balkun“ (nicht Balkon!) Hierbei handelt es sich um die Backbord-Seite der Hafeneinfahrt. Gestern hatten wir die Steuerbordseite und auch hier ist unter Wasser nicht wirklich viel los. Wolf hatte schon gebeten, nicht alle Luft hier draußen zu verschwenden, sondern noch ein wenig für den Hafen aufzuheben. Hier würden noch einige Interessenten warten, die gerne einmal Schnuppertauchen würden. So komme ich noch zu zwei Anschluss-Tauchgängen, auf dessen einem ich noch ein Seepferdchen unmittelbar hinter der Hafenmole finde, was mich mit dem Rest des Tages einigermaßen aussöhnt. Nach unserer Rückkehr machen wir uns frisch und schön, denn wir sind bei Stangls zum Abendgrillen eingeladen. Auch Gina und Alex sollen mit dabei sein, aber wir wissen nicht, wo sie wohnen und versuchen mehrfach vergeblich, sie telefonisch zu kontaktieren. Als wir schließlich bei Stangls ankommen, haben´s unsere Anderen auch gerade gefunden (immer der Nase nach, wie Gina glaubhaft erklärt). Wir haben einen sehr netten Abend und gehen trotzdem früh zu Bett, weil ja morgen wieder getaucht werden soll.

Donnerstag, 18.10.2012


Gestern haben wir uns dazu durchgerungen eine Tagestour zu buchen und kommen daher auf ein anderes, als das Boot, das wir gewöhnt sind. Es tut sich ein wenig ungewöhnliche Hektik auf, obwohl wir zeitlich sehr gut im Rahmen liegen. Es geht zum so genannten Bunker, wohl deshalb, weil oberhalb des Tauchgrundes sich ein alter Bunker befindet. Es liegen die beiden Boote der Ganztages-Tour nebeneinander und der Skipper brieft beide Boote. Er weist speziell darauf hin, dass es sich um einen sehr schönen Tauchplatz handelt und die einzige Gefahr für den Taucher die Tiefe sei. Immerhin gehe es hier teilweise bis 80 Meter tief. Aber wir seien ja alle erwachsen und vernünftig … Da wir unsere Kids mit Mama Stangl dabei haben, bleiben wir ohnehin oberhalb gefährlicher Tiefen, aber auch hier gibt es reichlich zu sehen und dies ist der schönste Tauchplatz, den wir bisher besucht haben. Die Mittagspause verbringen wir in einer supermodernen Marina eines pittoresken, alten Örtchens, Klaus versucht im Hafenbecken die angefütterten Fische zu fangen und wir verspeisen unsere mitgebrachten Mahlzeiten. Dann geht es wieder zu einem vorgelagerten Inselchen und auch hier geniessen wir noch einmal die phantastische Sicht, die Überhänge und schönen Bewuchs, sowie größere Schwärme an Brassen, Füsilieren und Gelbstriemen. Alex und ich machen einen kurzen Abstecher in die Tiefe und finden dann noch beim Austauchen im oberen Bereich drei Pulpos. Zurück Zuhause duschen wir uns, essen die heute morgen von mir erworbenen Stückchen und machen uns dann fertig zum Abendessen, das heute in Trogir stattfinden soll und wohin wir mit einem Taxiboot gebracht werden. Trogir ist ja Weltkulturerbe und soll tatsächlich sehenswert sein. Was wir bisher im Vorbeifahren gesehen haben, bestätigt den ersten Eindruck. Wir queren erst mehrmals die Altstadt, die wirklich überaus pittoresk ist, obwohl wir bereits ziemlich Kohldampf haben, treffen dann aber die Familie Pelkowski, die mit ihrer kroatischen Verwandtschaft auf dem Weg zu einem einheimischen Lokal ist, dessen Essen sehr gut sein soll. Heute steht uns aber der Sinn nach Pizza und auch die gibt es hier. Wir stellen fest, dass auch die kroatische Pizza sehr gut ist. Dann durchwandern wir erneut die Altstadt auf der Suche nach einem herrenlosen Hund, in den sich Familie Stangl verliebt hat. Aber so sehr wir auch suchen, er ist nicht zu finden. Möglicherweise haben sie ihn beim letzten Treffen so sehr gefüttert, dass er übersatt unter einer der Brücken des Örtchens liegt und nicht mehr „papp“ sagen kann. Ursprünglich war die Rückfahrt mit dem Taxiboot für 24.00 Uhr angesagt, was aber für unsere Jüngeren viel zu spät gewesen wäre, weil dann ja noch der „Spaziergang“ über den Berg zu unserer Unterkunft hinzugekommen wäre. Also haben wir 23.00 Uhr angesetzt, was eigentlich immer noch zu lang war. Als aber um ¼ nach 11 das Boot immer noch nicht da ist und unseren Mädels inzwischen ziemlich kalt ist, machen wir uns zu Fuß auf den Weg und sind tatsächlich um 5 nach 12 schon zu Hause. Soweit wir das am nächsten Tag mitbekommen, ist er der größte Teil unserer Reste ebenfalls zu Fuß unterwegs gewesen, was zur Folge hat, dass die Fahrt für alle kostenlos ist. Der erstattete Betrag kommt auf Vorschlag von Ruth der Vereinskasse von Gelnhausen zu Gute und soll bei dem beabsichtigten Nachtreffen in Gelnhausen verfressen werden.

Freitag, den 19.10.2012

Der letzte Tauchtag ist angebrochen. Wir fahren nochmals nach Sarac, diesmal aber auf die Westseite. Unterwegs entdeckt meine Ruth scharfäugig eine Schule von 5 Delphinen, was uns begeistert und das Boot fast in Schwierigkeiten bringt, weil alle auf die Backbordseite des Schiffes stürzen. Auch an der Westseite von Sarac gibt es wieder eine Steilwand, die hinab geht bis auf 60 Meter, was wir natürlich nicht ausnutzen, sondern uns weit oberhalb halten. Allerdings sehe ich bei ca. 23 Metern Jens noch auf uns zuschweben, der eigentlich mit Ruth unterwegs ist, die aber infolge Schwierigkeiten beim Druckausgleich noch weit oben drüber pausiert. Ich fange ihn also ein und transportiere ihn dahin, wohin er gehört, bevor ich mit Alex unseren etwas tieferen Tauchgang weitermachen. In der Mittagspause finden wir uns wieder in der Marina von Marsinica ein, die vom Allerfeinsten ist, und die überwiegend einem Frankfurter gehört, der – wie wir erfahren haben – den Barcode erfunden hat und über jede Menge Geld verfügen soll. Wenn wir uns den Hafen und die dort liegenden, ihm gehörenden, Yachten betrachten, wollen wir das gerne glauben. Der Nachmittagstauchgang führt uns schließlich zu einem Fleckchen, an dem es gelbe Seepferdchen geben soll. Man braucht nur aufmerksam voraus zu schauen und schon sieht man sie – theoretisch und auf Aussage von Miki jedenfalls. Die Praxis sieht leider anders aus und obwohl wir uns als routinierte Seepferdchen-Finder betrachten, sind die Biester hier und heute leider aus. Miki meint, wir seien die Ersten, die keine gesehen haben. 

Na, ja ;o((
Zurück Zuhause machen wir uns frisch und ich ziehe die Bilder von der Kamera auf den Rechner und dann ist bereits wieder Zeit für das Abendessen, das wir gemeinsam auf der Basis einnehmen. Dann trifft Neptun ein und tauft die Neulinge und die, die weicheiermässig in diesem warmen Wasser trocken getaucht sind. Neptun ist nett verkleidet und er hat Assistenz in Form von zwei hübschen „Meerschlampen“, die ihm Gerätschaften und Getränke zureichen, beziehungsweise bei der Taufe selbst Hand anlegen. Nicht allzu spät begeben wir uns ins Bett und morgen ist schon der letzte Tag unseres Aufenthalts hier.

Samstag, 20.10.2012

Wir stehen ein bisschen später auf, frühstücken und hören telefonisch erfreut, dass auch in Deutschland gutes Wetter sei und die Aussicht bestünde, dass es noch ein Weilchen so bleibt. Dann machen wir uns auf den Weg zur Basis und holen unsere Klamotten, die wir auf unserer Terrasse trocknen wollen. Während Ruth packt, setze ich mich nochmal an diesen Bericht und hole auf, was ich in den letzten beiden Tagen versäumt habe. Und dann wollen wir nochmal ins Örtchen, die Post wegbringen und nach Souvenirs Ausschau halten, beziehungsweise das Weltkulturerbe nochmals bei Tag betrachten. Heute ist es nochmal ziemlich warm und ich schwitze nicht nur mich, sondern auch unseren Rucksack, durch. Unterwegs treffen wir noch Wolfgang, der ganz cool und ohne schwer zu atmen, durch die Gegend joggt. Wir wissen inzwischen, dass er für einen Marathon trainiert. Na ja, dann … :o).
Nach rund 7 ½ Kilometern kommen wir im alten Teil von Trogir an und besuchen zunächst den Markt, weil wir Märkte – insbesondere im Ausland – ob ihrer guten Gerüche und malerischen Farben sehr lieben. Wir erwerben, nach entsprechender Verkostung, getrocknete Feigen, sowie Käse und machen uns dann nochmals auf den Weg in die verwinkelten Gässchen des historischen Weltkulturerbes. Nach dem Schweiß treibenden Rückweg ruhen wir nur kurz aus – es muss doch noch fertig gepackt werden und dann wollen wir uns auch noch frisch machen. Unsere Vermieterin überrascht uns erneut, indem sie uns eine Wegzehrung in Form von Plätzchen und selbst zubereiteten Eierbrötchen zukommen lässt (Nicht so süß, das sei nicht gut für so eine lange Fahrt!). Bereits bei unserer Ankunft und auch noch einmal zwischendrin sind wir mit Kuchen und selbstgebackenen Hörnchen überrascht worden. Wir haben uns hierfür mit einer guten Flasche Wein bedankt. Nach dem Packen ziehen wir nochmal die Badeklamotten an und springen ein letztes Mal ins Meerchen. Was für eine angenehme Erfrischung. Die Dusche hinterher läßt uns dann auch noch gut riechen. Dann bringen wir peu a peu unser Gepäck zum Sammelplatz und bis der Bus beladen ist, ist die Frische bereits wieder verflogen und der Schweiß fließt in Strömen. Wir machen noch eine Reihe Abschlussbilder und verabschieden uns von den trauernden Hinterbliebenen, einschließlich Kathi und Andreas, die erst morgen zurückfliegen. Und dann geht´s endlich los. Es wird bereits langsam dunkel, so dass wir leider von der Küstenstraße, an der wir bis Sibenik entlang fahren, nicht viel sehen. Schade:o(


 Sonntag, 21.10.2012 

Die Nacht zieht sich. In der Nähe von Zagreb müssen wir noch einen Abstecher ins Gemüse machen, weil wir einen weiteren Fahrer aufnehmen müssen, der einen Teil unserer Rückfahrt übernehmen soll. Dies kostet uns einiges an Zeit. Wir haben nicht so arg viel getrunken und versuchen uns schlafen zu „legen“, aber so richtig bequem ist das alles nicht. Immerhin haben wir dann bereits die Grenze zu Slowenien passiert, was erstaunlicherweise ohne größere Aufenthalte vor sich geht. Ich mache mich auf dem Fußboden des Oberdecks lang und als ich das nächste Mal wach werde, sind wir bereits kurz vor der deutschen Grenze. Ich schaue auf die Uhr und dann nach unserem Busfahrer, der hervorragend durchhält. Er fragt mich, ob ich denn auch hinaus müsse, aber ich erkläre wahrheitsgemäß, dass ich nur mal nach ihm schauen wollte. Er macht eine ganz kurze private Pinkelpause und schon geht´s weiter. Den nächsten größeren Stopp machen wir an der Raststätte Donautal, ganz in der Nähe von Passau und dann geht es, ohne größere Aufenthalte, von einem Boxenstopp bei dem berühmten Restaurant mit dem goldenen „M“ in der Nähe von Wertheim-Village, abgesehen, durch bis nach Hause, wo wir gegen 14.00 Uhr ankommen. Während die Männer den Bus entladen, holt Ruth bereits unser Auto,das noch bei Norberts Zuhause im Hof steht. Wir laden ein und verabschieden uns dann tränenreich von unseren Mitfahrern, bevor wir auf dem Heimweg noch unseren Stamm-Italiener besuchen und ein lang ersehntes Eis zu uns nehmen. Müde, aber fröhlich laden wir Zuhause das Auto aus und schmeißen erst mal die Heizung an, weil es hier doch deutlich frischer ist, als wir es in Kroatien gewöhnt waren.

© Peter Helbig 


Und hier - wie immer - die obligatorischen Bildchen: 

Montag, 8. Oktober 2012

Ein Wochenende in der Hölle (Bamberg vom 5.-7.10.2012)



Geplant und gebucht war das schon länger, aber was jetzt wirklich auf uns zukommt, wissen wir noch nicht.
Ruth und Wolfgang wollten so rechtzeitig die Arbeit verlassen, dass wir pünktlich um 3.00 Uhr loskommen. Ganz hat´s nicht geklappt, aber jetzt ist ja auch Wochenende und den Stress lassen wir lieber Zuhause.
Es geht zunächst einmal über Land, weil Wolfgang der Dame im Navi verboten hat, die Autobahn zu benutzen. So fahren wir durch meine ehemalige Wahlheimat, an Gelnhausen vorbei durch´s Biebertal und dann Richtung Fränkische Saale, bevor wir auf dem letzten Teil der Strecke dann doch wieder die Autobahn nutzen, was die Dame durch einen kräftigen Zeitabschlag honoriert.
Eine halbe Stunde vor Ankunft melden wir uns telefonisch bei unseren Gastgebern, der Familie Schünemann an, damit diese entsprechende Vorbereitungen treffen können. Dann treffen wir in Bamberg ein und werden von dem High-Tech-Gerät über die Eisgrube zum Alten Graben geführt, wo uns Frau Schünemann freundlich empfängt und uns, nach Abschluss der Formalitäten, bis in die Hölle begleitet (sie zu Fuß, wir im Auto im Schritttempo hinterher).
Die letzten paar Meter schleppen wir unser Gepäck und werden kurz in die Besonderheiten der Hölle 12 eingewiesen. Wir stellen fest, dass unsere Wahl eine gute gewesen ist – alles ist sehr schön eingerichtet und richtig knuddelig.
Nach ein paar Versuchen, Muths Auto auf legalem Parkplatz in der Stadt unterzubringen, kommen wir zu dem Ergebnis, dass es wohl in einem Parkhaus am schnellsten unterkommt – und so machen wir´s dann auch.
Inzwischen haben wir auch Hunger und müssen feststellen, dass Bamberg so ungefähr die Drosselgass´ von Bayern darstellt.
Immerhin finden wir ein Plätzchen in einem netten Lokal und lassen uns das erste Rauchbier des Wochenendes kredenzen. Dazu gibt´s a Hax´n mit Kloß und Kraut, was sehr wohlschmeckend und noch dazu sättigend ist. Und dann ziehen wir noch ein wenig um die Häuser, setzen uns ins weltberühmte „Aecht Schlenkerla“, weil anstehen in der Schlange, die bis auf die Straße steht, zu lange dauern würde und wandern, nachdem es zur Sperrstunde geläutet hat, zurück in unsere gemütliche Hölle.

Samstag, 6.10.2012

Zum Frühstück sind wir um 9.15 Uhr vorgesehen, weil vor uns noch ein weiteres Pärchen die doch sehr kleine Küche besetzt hat. Aber als wir herunterkommen, ist bereits liebevoll alles für uns hergerichtet und nur die Eier und – wie unsere Küchenfee meint – das Wichtigste, nämlich das Glas Sekt, fehlen noch, werden aber kurzfristigst nachgeliefert. Wir frühstücken gemütlich und machen uns dann auf den Weg, die Historie der Altstadt und die Schönheiten der Baulichkeiten zu erkunden.
Wir wandeln über den Markt und erfreuen uns an den Unmengen Touris, die hier ebenfalls mit uns flanieren.
Das Wetter spielt hervorragend mit, wie das auch vorgesehen war und telefonisch haben wir für den Mittag, 13.30 Uhr, den Gondoliere gebucht, der uns in einer echten Gondel über die Regnitz fährt, zwar ohne zu singen, aber doch mit vielen Informationen, die er gerne preisgibt.
Da Bamberg dieses Jahr sein 1000-jähriges Bestehen feiert, besuchen wir den weltberühmten Dom und die alte Hofreite und behalten uns die Staatsresidenz für morgen vor, weil gar nicht mehr alles auf einmal zu bewältigen ist.
Bald schon plagt uns wieder der Hunger und wir finden ein gemütliches Plätzchen im überdachten Biergarten eines netten Lokals, wo wir zunächst etwas Flüssiges zu uns nehmen.
Das Abendessen nehmen wir schließlich im ersten Stock vom „Ambräusius“ zu uns, einem Lokal, zu dem eine ehemalige Kollegin von Renate eine besondere Beziehung hat.
Den Abschluss machen wir wieder in einem weiteren gemütlichen Laden, den wir bereits gestern heimgesucht hatten und den ein netter Wirt sein Eigen nennt, der uns offensichtlich gestern bereits in sein Herz geschlossen hat. Auch heute haben wir wieder viel Spaß und die Stimmung ist gehoben, als wir uns wieder auf den Weg in die Hölle machen.

Sonntag, 7.10.2012

Gemütlich frühstücken wir auch heute wieder um 9.15 Uhr, bevor wir unser Gepäck packen und uns in Richtung Parkhaus begeben, wo wir die Lasten ins Auto befördern, bevor wir uns wieder der Kultur hingeben. Zunächst besuchen wir das Rosengärtchen der Staatsresidenz und dann die Residenz selbst, wo wir zunächst die Galerien besichtigen und dann durch die kaiserlich-königlichen Gemächer geführt werden, viel Interessantes über die ehemaligen Einwohner erfahren und sehen können, wie aufwendig seinerzeit gewohnt wurde, auch wenn uns die Vorstellung, diese Bauten heutzutage beheizen zu müssen, mit Grauen erfüllt.
Aber Prunk und Gloria waren offensichtlich vorhanden und die Wittelsbacher wussten offensichtlich zu leben.
Anschließend begeben wir uns nochmals in den Dom um die West-Krypta, für die gestern keine Zeit mehr war, zu besichtigen. Heute ist viel weniger los – immerhin hat es die ganze Nacht geregnet und heute ist es viel kälter als gestern, was offensichtlich viele Besucher zu Hause hält.
Zum Abschluss wollen wir eigentlich nur eine Kleinigkeit trinken und finden zu diesem Zweck das Bolero, ein spanisches Lokal, das aber Tapas anbietet, was uns dazu verleitet, ein paar von den Dingern zu bestellen und auch zu verspeisen. Das ist sehr wohlschmeckend und damit weiter zu empfehlen.
Dann machen wir uns auf den Weg in Richtung Heimat, wobei wir uns überwiegend auf die Autobahn begeben und erst, quasi im Landeanflug, noch einen Abstecher über Land bis Schlüchtern, beziehungsweise Steinau an der Straße, machen, bevor wir wieder die Autobahn bevölkern.
Zu Hause angekommen laden wir Renate und Wolfgang noch zu einem „Absacker“ ein, aus dem dann insgesamt drei werden, was aber überhaupt nichts ausmacht, stellt dies doch den netten Abschluss eines überaus gelungenen Wochenendes dar.
Man kann nur sagen: Zur Nachahmung empfohlen.



© by Peter Helbig

Und hier - wie immer - die obligatorischen Bilder: