Montag, 6. August 2012

Kanutour am 5.8.2012 von Odenhausen nach Gießen


       

Nachdem unser  erster Termin im Juli infolge schlechten Wetters geplatzt war – es waren zwar alle rechtzeitig um ½ 9 Uhr vor Ort, aber es goss bereits in Strömen und Besserung war nicht in Sicht, hatten wir die Veranstaltung kurzfristig gecancelt und waren nach Hause gefahren um das zu kurz gekommene Frühstück nachzuholen. Auch standen noch einige Einkäufe an, die ansonsten zu kurz gekommen wären.
Als neuen Termin hatten wir zunächst Samstag, den 4.8. ins Auge gefasst, aber das war Angelikas Geburtstag und deshalb wurde es schlussendlich Sonntag, der 5.8.2012, wiederum 8.30 Uhr.

Sonntag, 5.8.2012

Am Vorabend hat unsere Freundin Heike ihren Geburtstag auf der neuen Terrasse gefeiert und wir hatten gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, bevor es wirklich zu spät geworden wäre. Trotzdem war die Nacht, eigentlich, wie immer, zu kurz und so sind wir noch ein wenig müde, als wir um ½ 9 Uhr vorm Clubhaus stehen. Die Anderen (mit uns insgesamt 9) sind ebenfalls schon da und so holen wir die Kanus aus dem Container und kämpfen erst noch ein wenig mit den Tücken der modernen Technik, weil der neue Vereinsbus eine Zentralverriegelung hat, die aber nur die Vordertüren öffnet, wenn man nicht richtig aufschließt. Aber schließlich haben wir´s geschafft, Paddel, Rettungsweste, Eimer und Lappen, sowie uns selbst an Bord gebracht und schon geht´s los.
Ruth und ich fahren mit dem eigenen Auto vorneweg, weil wir wissen, wo wir wieder auszusteigen gedenken, während Joschka im Vereinsbus bereits das NAVI auf den Startpunkt programmiert hat, was dazu führt, dass ab Giessen-Abfahrt Uniklinik- das Bus-NAVI ständig darauf beharrt, gewendet werden zu wollen. Erst, als wir unser Auto am Zielpunkt abgestellt haben und Richtung Odenhausen fahren, ist es wieder zufrieden und gibt klare Zielanweisungen.
In Odenhausen angekommen, kriegen wir erst mal vom Inhaber des dort angesiedelten Kiosks und Tretbootverleihs einen Rüffel, weil wir mit dem Gespann auf die Wiese gefahren sind, die er eigentlich versucht, für die Strandlaken-Fraktion in die Reihe zu bringen. Wir versprechen zukünftig Rücksicht zu nehmen und dürfen unsere Boote abladen und zu Wasser bringen. Sofort anschließend fahren wir Bus mit Trailer wieder von der Wiese.
Die Boote sind schnell zugewiesen und dann geht´s los. Erfreut nehmen wir zur Kenntnis, dass auf diesem Teilstück der Bootsverkehr wesentlich geringer ist, als auf den uns sonst bekannten Lahnstrecken. Es entsteht auch der Eindruck, dass sich viel Natur rundherum befindet. Nur der Eisvogel, der eigentlich für diese Strecke angekündigt ist, zeigt sich nicht. Vielleicht liegt´s  aber auch daran, dass wir uns nicht geräuschlos über´s  Wasser bewegen. Wir sind halt mit Freude am Werk.
Sonst gibt es schon eine Menge Geflügel, das sich an, im und über dem Wasser bewegt und teilweise in großen Schwärmen zu unserer Erbauung beiträgt. So sehen wir Stockenten, Nil- und andere -Gänse und Kormorane in großen Mengen, aber auch Milane und Graureiher säumen unseren Weg.
Kurz, bevor wir auf einer Kiesinsel unsere Pause einlegen, wird unser Boot durch die Strömung in einer Stromschnelle unter einen Baum gedrückt, wobei wir die Kenterung nur dadurch verhindern, dass wir uns an den flach über dem Wasser hängenden Ästen festhalten.
Elegant sah es jedenfalls nicht aus …
Aber dann machen wir Pause und stärken uns mit den mitgebrachten Köstlichkeiten. Zwischendurch hatte es einmal kurz ein paar Tropfen geregnet, aber auf dem zweiten Abschnitt reißt der Himmel immer mehr auf und die Sonne beginnt zu brennen.
Aus dem Augenwinkel heraus sehen wir ein Schild eines „Männer-Bade-Vereins“, das darauf hinweist, dass hier kühle Getränke verabreicht werden. Wir entschließen uns einen weiteren Zwischenstopp einzulegen und bringen die Boote über eine spezielle dafür vorgesehene Vorrichtung an Land. Dann lassen wir uns ein kühles Blondes schmecken, beziehungsweise einen „Russen“ und Apfelsaftschorle. Bevor es weitergeht, versuche ich noch ein Stück Distel aus der Fußsohle zu entfernen, das ich mir auf dem Weg zum Männer-Bad in den Fuß getreten habe. Das klappt aber nicht gleich und so humpele ich ein wenig, als es zurück zu den Booten geht.
Unser Weg nähert sich dem Ende. Wir kommen an mehreren Bootsclubs vorbei, der Gießener Rudergemeinschaft, der Marinekameradschaft, wo Ruth schon mehrere Bootsführerscheine abgenommen hat und dem Ski- und Kanu-Club Gießen, auf deren Gelände wir bei einem der vorhergehenden Kanutouren die Boote zu Wasser gelassen haben.
Zunächst fahren wir noch an einem weiteren Steg vorbei, von dem aus ein paar Jugendliche ins Wasser hopsen und tatsächlich in der Lahn schwimmen gehen. Bei der Gelegenheit stellen wir fest, dass zumindest an dieser Stelle die Lahn nur etwa brusttief ist und daher auch gefahrlos gebadet werden kann.
Schließlich kommen wir bei der Bootsrutsche an, die wir von besagter vorhergehender Tour bereits kennen. Renate meint, Mutige sollten jetzt vor, aber dieser Teil der Strecke ist problemlos zu meistern. Man muss lediglich an einer langen Kette mit – ehemals Klo-typischem - Griff ziehen und schon klappt ein kleines Wehr hinab und gibt Wasser auf der Rutsche frei, so dass man, immer schön in Mitte der Rutsche, gefahrlos nach unten kommt. Und von hier aus sind es nur noch ein paar Hundert Meter bis zu unserem Ausstieg.
Wir bringen die Boote aus dem Wasser und während  die Zurückbleibenden die Boote trocknen und säubern fährt Ruth mit Bardo wieder nach Odenhausen um den Vereinsbus mit Trailer zu holen.
Schnell sind dann die Boote wieder verstaut und wir beschließen beim Ski- und Kanu-Club, der uns seinerzeit so freundlich Einlass und Zugang zum Wasser gewährt hat, noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen, weil die selbst mitgebrachten Köstlichkeiten verspeist und schon wieder verdaut sind. Auch die Restauration war seinerzeit nicht schlecht.
Die Suche nach einem Parkplatz für unser Gespann zieht sich ein bisschen, aber dann kommen wir gerade Recht, einen kleinen Buben zu verarzten, der versucht hatte einen Fußball zu treten, tatsächlich mit seinem Schienbein aber die Unterkante eines böswillig herumstehenden Bootstrailers getroffen hat. Er hat dies aber sofort bemerkt.
Die freundliche Bedienung macht sofort eine Kompresse aus einem alten Lappen und Eiswürfeln zurecht und das hilft den Schmerz zu lindern. Die inzwischen hinzugekommene Mutter des Knaben meint, so etwas sei nicht zum ersten Mal vorgekommen und – wenn wir uns den Buben mal genauer betrachten – wir glauben es sofort. Nach den glaubhaften Äußerungen der Mutter war er gerade erst vor einer Woche wegen Ähnlichem in der Klinik – und auch jetzt war er allenthalben verpflastert.
Nachdem wir wieder gute Sachen zu uns genommen haben - der Flammkuchen von hier kommt nahe an den in der letzten Woche verspeisten Tarte Flambée aus der letzten Woche im Elsaß heran – bezahlen wir und machen uns schließlich auf den Weg in Richtung Wetzlar, wo wir noch Ruths Eltern besuchen wollen, die wir bereits längere Zeit nicht mehr gesehen haben, während sich unsere Ski-Crew langsam auf den Heimweg begibt.

© Peter Helbig

Und hier - natürlich - wie immer ein paar Bilder:

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