Dienstag, 30. Oktober 2012

"...und jetzt??" Über den Umgang mit schwierigen (Gruppen-) Situationen

Ein länderübergreifendes Seminar vom 26. bis zum 28.10.2012 im Wassersportzentrum in Laubach


Ein heikles Thema, weswegen wir uns schon lange im Vorfeld intensiv darauf vorbereitet hatten. Und nun ist es soweit.
Anreisetag: Nach und nach kommen die Teilnehmer in Laubach an und es ist noch genügend Zeit die Zimmer zu beziehen, bevor es zum Abendessen geht.
Im Anschluss haben wir eine kurze Vorstellungsrunde mit Namensgebung, die kurzweilig gestaltet ist, weil zum eigenen Namen ein im Wasser lebendes Tier mit dem gleichen Anfangsbuchstaben zu benennen ist. Es zeigt sich, dass in mehreren Fällen der Tiername besser haften bleibt, als der Eigenname.
Aber das wird sich im Verlaufe des Wochenendes noch ändern.
Anschließend begeben wir uns ins Hallenbad, wo die erste Einheit durchgezogen wird.
Nach einem angemessenen Aufwärmen wird gerettet, transportiert und an Land verbracht – und zwar in drei unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Der zweite Teil dieser Einheit beinhaltet Spiele im Wasser und bei der Nachbesprechung, die wieder im Gästehaus Laubach stattfindet, wird bereits nachbearbeitet, welchen Hintergrund die durchgeführten Spiele haben.

Samstag:

Ein Blick aus dem Fenster verblüfft uns am nächsten Morgen. In der Nacht sind rund 5 Zentimeter Schnee gefallen und dies erklärt möglicherweise, warum sowohl gestern, als auch heute, größere Mengen an Kranichen über uns hinweg gezogen sind, beziehungsweise noch ziehen. Es wird Winter.
Bereits um 8.00 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch, weil unser Programm insgesamt dichtgedrängt ist. Nach dem Frühstück lassen wir im Seminarraum nochmals den Vorabend Revue passieren und beginnen dann mit den weiteren Programmpunkten. Unsere Psychologin Annika erarbeitet mit uns – immer auch ein wenig spielerisch – die Phasen der Gruppenbildung und gemeinsam ermitteln wir, wie viele und unterschiedliche Arten von Charakteren es gibt. Da es sich bei unserer Gruppe ganz überwiegend um routinierte Ausbilder/Jugendleiter handelt, kann jeder aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen sein Scherflein zum Gespräch beitragen.
Zur Mittagspause stärkt uns die Küche mit – wie sollte es in einer jugendherbergs-ähnlichen Institution anders sein – großen Portionen Spaghetti und entsprechenden Beilagen.
Den Nachmittag verbringen wir damit virtuelle Vereins-, beziehungsweise Verbandsfahrten zu planen und vorzubereiten, unter Berücksichtigung örtlicher und räumlicher Gegebenheiten, wobei zu beachten ist, dass den virtuellen Jugendlichen zwar ein wenig Leine gelassen werden soll, sie aber nicht die Möglichkeit haben sollen aus dem Ruder zu laufen. Auch hier ist wieder festzustellen, dass wir es bei unserer Gruppe mit einer hoch motivierten Mannschaft zu tun haben. So macht Seminararbeit Freude.
Nachdem wir uns in einer organisatorischen Kaffeepause etwas gestärkt haben, vermittelt uns „Doc Olli“ in unnachahmlicher Weise, was in eine Reiseapotheke gehört und was nicht und auf was sonst noch (aus gesundheitlicher Sicht) zu achten ist.
Das Abendessen sollte nicht so üppig ausfallen, da uns noch ein Hallenbesuch mit Sport und Spiel bevorsteht. Zunächst müssen wir erst den Hausmeister der Sporthalle „fangen“, der uns offensichtlich vergessen hat, aber mit ¼-stündiger Verspätung kommen wir doch noch zu unseren Sportstunden.
Nach dem "Schrei-Spiel" wärmen wir uns zunächst etwas auf und ziehen dann unser vorbereitetes, sportliches Programm durch, das wiederum sehr positiv aufgenommen und mit viel Spaß absolviert wird.
Inzwischen ist außerhalb das Thermometer auf unter 0 ° Celsius gefallen, so dass vor unserer Rückkehr in die Unterkunft erst noch die Autoscheiben freigekratzt werden müssen. Der Rest des Abends geht mit der Aufarbeitung des Gesehenen und einigen Spielen drauf und wer hierzu keine Lust hat, unterhält sich mit seinem Nachbar über früher Erlebtes, das den Inhalt des Seminares erläutert, oder Grundlage für noch kommende Diskussionen bietet.
Wir bereiten uns auf die für dieses Wochenende vorgesehene Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit vor und freuen uns, dass wir morgen ein Stündchen länger schlafen dürfen.

Sonntag:

Zunächst halten wir ein Feedback über das bisher Erlebte ab, welches überwiegend positiv ausfällt. Wieder ist es Annika, die uns vor Augen führt, welche unterschiedlichen Arten „Störenfriede“ es gibt und wie man sie „führen“ kann.
Anschließend stellen wir eine Liste mit Fallbeispielen vor, aus denen die Seminarteilnehmer sich einige Themen herauspicken und diese im Rahmen von „Betreuergesprächen“ ausarbeiten und vorstellen. Damit besteht die Möglichkeit, das im Verlauf des Wochenendes Erarbeitete nochmals eingehend zu diskutieren.
Schnell liegen auch die letzten Stunden des Seminars hinter uns. Das Feedback, das wir erhalten, lässt uns erkennen, dass wir mit unserer Art der Wochenendgestaltung nicht danebenlagen und die Teilnehmer bitten schon jetzt darum, bei der Ausschreibung des nächsten Seminars, egal welchen Inhalts, wiederum informiert zu werden.
Das Gruppenfoto macht der Chef des Gästehauses, damit alle mit auf´s Bild können und dann verabschieden wir uns nach dem gemeinsamen Mittagessen in dem Bewusstsein ein sinnvoll gestaltetes Wochenende verbracht zu haben.
Bedanken möchten wir uns hiermit nochmals bei unseren Referenten, sowie bei den hoch motivierten Teilnehmern, die ganz entscheidend zum Erfolg dieses Wochenendes beigetragen haben.


                                © by Peter Helbig


...und noch ein paar Bilder:


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