Montag, 8. Oktober 2012

Ein Wochenende in der Hölle (Bamberg vom 5.-7.10.2012)



Geplant und gebucht war das schon länger, aber was jetzt wirklich auf uns zukommt, wissen wir noch nicht.
Ruth und Wolfgang wollten so rechtzeitig die Arbeit verlassen, dass wir pünktlich um 3.00 Uhr loskommen. Ganz hat´s nicht geklappt, aber jetzt ist ja auch Wochenende und den Stress lassen wir lieber Zuhause.
Es geht zunächst einmal über Land, weil Wolfgang der Dame im Navi verboten hat, die Autobahn zu benutzen. So fahren wir durch meine ehemalige Wahlheimat, an Gelnhausen vorbei durch´s Biebertal und dann Richtung Fränkische Saale, bevor wir auf dem letzten Teil der Strecke dann doch wieder die Autobahn nutzen, was die Dame durch einen kräftigen Zeitabschlag honoriert.
Eine halbe Stunde vor Ankunft melden wir uns telefonisch bei unseren Gastgebern, der Familie Schünemann an, damit diese entsprechende Vorbereitungen treffen können. Dann treffen wir in Bamberg ein und werden von dem High-Tech-Gerät über die Eisgrube zum Alten Graben geführt, wo uns Frau Schünemann freundlich empfängt und uns, nach Abschluss der Formalitäten, bis in die Hölle begleitet (sie zu Fuß, wir im Auto im Schritttempo hinterher).
Die letzten paar Meter schleppen wir unser Gepäck und werden kurz in die Besonderheiten der Hölle 12 eingewiesen. Wir stellen fest, dass unsere Wahl eine gute gewesen ist – alles ist sehr schön eingerichtet und richtig knuddelig.
Nach ein paar Versuchen, Muths Auto auf legalem Parkplatz in der Stadt unterzubringen, kommen wir zu dem Ergebnis, dass es wohl in einem Parkhaus am schnellsten unterkommt – und so machen wir´s dann auch.
Inzwischen haben wir auch Hunger und müssen feststellen, dass Bamberg so ungefähr die Drosselgass´ von Bayern darstellt.
Immerhin finden wir ein Plätzchen in einem netten Lokal und lassen uns das erste Rauchbier des Wochenendes kredenzen. Dazu gibt´s a Hax´n mit Kloß und Kraut, was sehr wohlschmeckend und noch dazu sättigend ist. Und dann ziehen wir noch ein wenig um die Häuser, setzen uns ins weltberühmte „Aecht Schlenkerla“, weil anstehen in der Schlange, die bis auf die Straße steht, zu lange dauern würde und wandern, nachdem es zur Sperrstunde geläutet hat, zurück in unsere gemütliche Hölle.

Samstag, 6.10.2012

Zum Frühstück sind wir um 9.15 Uhr vorgesehen, weil vor uns noch ein weiteres Pärchen die doch sehr kleine Küche besetzt hat. Aber als wir herunterkommen, ist bereits liebevoll alles für uns hergerichtet und nur die Eier und – wie unsere Küchenfee meint – das Wichtigste, nämlich das Glas Sekt, fehlen noch, werden aber kurzfristigst nachgeliefert. Wir frühstücken gemütlich und machen uns dann auf den Weg, die Historie der Altstadt und die Schönheiten der Baulichkeiten zu erkunden.
Wir wandeln über den Markt und erfreuen uns an den Unmengen Touris, die hier ebenfalls mit uns flanieren.
Das Wetter spielt hervorragend mit, wie das auch vorgesehen war und telefonisch haben wir für den Mittag, 13.30 Uhr, den Gondoliere gebucht, der uns in einer echten Gondel über die Regnitz fährt, zwar ohne zu singen, aber doch mit vielen Informationen, die er gerne preisgibt.
Da Bamberg dieses Jahr sein 1000-jähriges Bestehen feiert, besuchen wir den weltberühmten Dom und die alte Hofreite und behalten uns die Staatsresidenz für morgen vor, weil gar nicht mehr alles auf einmal zu bewältigen ist.
Bald schon plagt uns wieder der Hunger und wir finden ein gemütliches Plätzchen im überdachten Biergarten eines netten Lokals, wo wir zunächst etwas Flüssiges zu uns nehmen.
Das Abendessen nehmen wir schließlich im ersten Stock vom „Ambräusius“ zu uns, einem Lokal, zu dem eine ehemalige Kollegin von Renate eine besondere Beziehung hat.
Den Abschluss machen wir wieder in einem weiteren gemütlichen Laden, den wir bereits gestern heimgesucht hatten und den ein netter Wirt sein Eigen nennt, der uns offensichtlich gestern bereits in sein Herz geschlossen hat. Auch heute haben wir wieder viel Spaß und die Stimmung ist gehoben, als wir uns wieder auf den Weg in die Hölle machen.

Sonntag, 7.10.2012

Gemütlich frühstücken wir auch heute wieder um 9.15 Uhr, bevor wir unser Gepäck packen und uns in Richtung Parkhaus begeben, wo wir die Lasten ins Auto befördern, bevor wir uns wieder der Kultur hingeben. Zunächst besuchen wir das Rosengärtchen der Staatsresidenz und dann die Residenz selbst, wo wir zunächst die Galerien besichtigen und dann durch die kaiserlich-königlichen Gemächer geführt werden, viel Interessantes über die ehemaligen Einwohner erfahren und sehen können, wie aufwendig seinerzeit gewohnt wurde, auch wenn uns die Vorstellung, diese Bauten heutzutage beheizen zu müssen, mit Grauen erfüllt.
Aber Prunk und Gloria waren offensichtlich vorhanden und die Wittelsbacher wussten offensichtlich zu leben.
Anschließend begeben wir uns nochmals in den Dom um die West-Krypta, für die gestern keine Zeit mehr war, zu besichtigen. Heute ist viel weniger los – immerhin hat es die ganze Nacht geregnet und heute ist es viel kälter als gestern, was offensichtlich viele Besucher zu Hause hält.
Zum Abschluss wollen wir eigentlich nur eine Kleinigkeit trinken und finden zu diesem Zweck das Bolero, ein spanisches Lokal, das aber Tapas anbietet, was uns dazu verleitet, ein paar von den Dingern zu bestellen und auch zu verspeisen. Das ist sehr wohlschmeckend und damit weiter zu empfehlen.
Dann machen wir uns auf den Weg in Richtung Heimat, wobei wir uns überwiegend auf die Autobahn begeben und erst, quasi im Landeanflug, noch einen Abstecher über Land bis Schlüchtern, beziehungsweise Steinau an der Straße, machen, bevor wir wieder die Autobahn bevölkern.
Zu Hause angekommen laden wir Renate und Wolfgang noch zu einem „Absacker“ ein, aus dem dann insgesamt drei werden, was aber überhaupt nichts ausmacht, stellt dies doch den netten Abschluss eines überaus gelungenen Wochenendes dar.
Man kann nur sagen: Zur Nachahmung empfohlen.



© by Peter Helbig

Und hier - wie immer - die obligatorischen Bilder:
 


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