Dienstag, 27. Juli 2010

HTSV-Jugendbergseefahrt zum Grundlsee

Mittwoch, den 7.7.2010


Aufgestanden sind wir pünktlich. Gepackt hatten wir auch schon am Vorabend. Was also sollte noch schief gehen ? Und dann sind wir auch noch pünktlich losgefahren.

Und dann kam die Meldung übers Radio, dass auf dem Teilstück der A3 vom Hanauer Dreieck nach Offenbach sich ein Stau von fast 12 Kilometern gebildet hat, den wir glaubten gut umfahren zu können. Es war leider ein Trugschluss, weil sich auch auf dieser Strecke bereits ein Unfall ereignet hatte und alle Welt den großen Stau umfahren wollte.

Unser einziger „Trost“ war, dass auch unser Bus in diesem Stau steckte und wir jedenfalls nicht zu spät waren.

Im Vorfeld hatte die Firma NEES, unser Busunternehmen, noch angerufen und gefragt, wie viele Leute denn mitfahren und ob es möglich wäre, dass der Fahrer seinen 15jährigen Sohn mitbrächte. Da wir schon öfters Busfahrersöhne dabei hatten, war das für uns keine Frage.

Schließlich kam unser Fahrer mit 2 ½ stündiger Verspätung an – ohne Sohn, weil dieser am Vortag von einer Wespe gestochen worden war. Mehrere Elternteile waren inzwischen, unter Zurücklassung ihrer Brut, wieder abgereist, weil sie zur Arbeit mussten –

Aber schließlich konnten auch wir losbrausen.

Die Strecke verkürzten uns Ruth, Jan und Kathi mit einigen kurzweiligen Spielchen, die der gegenseitigen Vorstellung dienten und nach einer – wie gewöhnlich – langen Fahrt mit den für den Fahrer notwendigen Pausen kamen wir schließlich gegen 19.30 Uhr in Gössl an und wurden von der Herbergsmutter (hier heißt das allerdings „Managerin“) herzlich begrüßt.

Es gab auch noch Abendessen und dann sahen wir das Halbfinalspiel „Deutschland gegen Spanien“, das mit einem für uns nicht so ruhmvollen 0:1 endete.


Donnerstag, den 8.7.2010


Die Flaschen hatten wir bereits am Vorabend vor der Ankunft im Jugend- und Familiengästehaus unten an der Basis beim „Rostigen Anker“ zum Füllen abgeliefert und wir konnten sie gleich als erstes wieder einladen. Sepp, der Basisleiter hatte uns bereits vorab erzählt, dass ein großes Unwetter in der vergangenen Woche zu einem sehr unsichtigen See geführt hätte und er hatte uns empfohlen, als Alternative den Vorderen Langbathsee hinter Ebensee anzufahren.

Nach einer landschaftlich schönen Fahrt kamen wir dort an und mussten leider die Feststellung machen, dass die Sicht hier komplett ausgegangen war.

Also fiel uns als eher letzte Alternative der in der Nähe liegende Attersee ein und wir blieben letztendlich, weil wir nicht noch weiter touren wollten, unmittelbar neben der Pension Strobl auf dem öffentlichen Park- und Tauchplatz, wo wir uns breit machen konnten.

Die Taucheinteilung hatte Ruth bereits mit Alex P.S., der kurzfristig zum „Zeremonienmeister“ ernannt worden war, vorgenommen und so konnten dann die Tauchgänge mehr oder weniger problemlos abgewickelt werden.

Zum Abschluss wurde der Bus wieder beladen und mehrere Gruppenfotos von einer sehr netten und zuvorkommenden Touristin geschossen, die wir anschließend mit einer schwungvollen „La-Ola-Welle“ verabschiedeten.

Erneut mussten die Flaschen zum Nachfüllen zur Basis und dann gab es doch auch wieder noch ein Abendessen. Danach wurde der Bus ausgeladen und die Mannschaft verteilte sich über das Jugendherbergsgelände, während andere Teile Schriftkram erledigte, uns für morgen bei der Vroni ankündigten und ich mich hinsetzte um diesen ersten Teil des Berichts zu schreiben, wobei ich mich einiger hungriger Schnaken erwehren musste.

Und endlich konnte auch ich mich den Freuden einer Dusche hingeben und fiel irgendwann todmüde ins Bett.


Freitag, den 9.7.2010


Als uns der Wecker wieder zu früh um 7.00 Uhr weckt, scheint draußen schon wieder die Sonne und der Himmel ist so blau, wie er sein soll. Als Abfahrtszeit ist heute 8.45 Uhr angepeilt, aber einige haben zwar mehrfach nachgefragt, kommen dann aber trotzdem auf den letzten Drücker und haben natürlich dann auch noch die Hälfte vergessen. Wir hoffen, Neptun hat´s gesehen und sich Notizen gemacht .. ;o))

Aber dann geht es los – schnell sind an der Basis die Flaschen geladen und die Klamotten wieder gepackt. Eine noch frühere Abfahrt hätte uns aber auch nichts gebracht, weil die Basis noch gar nicht besetzt war und wir deswegen Zeit hatten, noch einen Blick in den Grundlsee zu werfen. Es ist positiv anzumerken, dass die Sicht von Tag zu Tag wieder besser wird. Das wird zum Einen dazu führen, dass wir morgen am „Rostigen Anker“ tauchen können – und zum Zweiten, dass wir wahrscheinlich am Sonntag doch unser heiß geliebtes Flussschwimmen werden durchziehen können.

Und dann fahren wir weiter über den Koppenpass, wo sich zeigt, dass unsere Annahme, der Fluss werde langsam besser, sich bestätigt.

Dann queren wir die Ortschaft Gosautal, wo wir uns – wie immer – noch mit Wasser und weiteren Lebensnotwendigkeiten wie Chips, Gummibärchen etc. eindecken.

Schließlich fahren wir vor der Endstation vor. Ich habe bereits die traditionelle Ansage gemacht, wie alles vor sich zu gehen hat und wir schleppen uns rechtschaffen ab. Endlich sind auch die letzten Flaschen, Bleie und Taschen am Tauchplatz abgeliefert, das Sonnensegel aufgebaut und das „Wort zum Sonntag“ gesprochen – und dann müssen wir uns erst einmal wassern um den Schweiß abzuwaschen.

Schließlich aber geht alles seinen Gang. Hänschen, dem es immer noch nicht besser geht, führt mit Engelsgeduld die Tauchliste und alle – wirklich alle – kommen zu ihrem Recht. Die, die tauchen wollen, können – und die, die nicht tauchen wollen, können dies genau so. Wer Prüfung machen, wer Prüfung abnehmen will und überhaupt – jeder...

Und wer dann Hunger verspürt, begibt sich zur Alm und bekommt den angesagten Krapfen und ein Kalt- oder Heißgetränk nach Wahl – nur keinen Alkohol....

Wie im Flug vergeht die Zeit und ab ½ 4 Uhr dürfen die letzten ins Wasser, weil wir ab ½ 5 Uhr packen und die Klamotten zum Parkplatz schleppen wollen, wohin unser Busfahrer Helmut bis dahin den Bus wieder transferiert haben wird.

Dann bezahlen wir bei der Vroni unsere Rechnung und als wir zum Bus kommen, ist dieser schon zur Hälfte beladen.

Auf der Heimfahrt wird der nunmehr bereits legendäre Wasserfall im Tunnel bei Hallstatt begrüßt. Dann laden wir wieder die Flaschen bei der Basis ab, die ja gefüllt werden müssen und diejenigen, die einen Nachttauchgang planen, separieren ihre Klamotten und Gerätschaften, weil sie bei Dämmerung zur Basis gehen und von dort Nachttauchen wollen.

Dann gibt es wieder ein reichhaltiges Abendessen und die einen bereiten ihren Nachttauchgang vor, während ich mit dem (weiteren) Bericht beginne, zwischendurch aber noch mit unseren jungen Mädels in den See muss. Dort soll ich den Hai mimen und alle fangen. Aber da ich - im Gegensatz zu den anderen, die immerhin einen Shorty haben, nur eine Badehose trage, wird mir relativ schnell frisch. Ich begebe mich deswegen zurück zur Herberge, dusche und schreibe meinen Zwischenbericht, während ich bei einem alkoholfreien Bier auf die Nachttaucher warte.


Samstag, 10.7.2010


Das mit den Nachttauchern hat mir zu lange gedauert und ich habe mich frühzeitig zu Bett begeben. Als Ruth schließlich auftaucht, erzählt sie, dass sie noch eine Weile unten gesessen und im Netz bereits den Bericht gelesen haben, den ich gestern hineingestellt habe.

Dann schlafe ich weiter und um 7.00 Uhr weckt mich wieder „Jetzt ist Sommer“ von den Wise Guys. Schnell bin ich gewaschen und nach unten gegangen. Heute hat Leonie Geburtstag und die Schindel-Girls haben bereits Vorbereitungen getroffen für ein Geburtstags-Frühstück und sie haben sogar, mit Hilfe der Erwachsenen, ein Zimmer gebucht, in dem heute Abend die Geburtstagsparty steigen soll.

Nach dem Frühstück soll es dann zeitig zur Basis gehen, weil wir ja heute nicht so weit zu fahren brauchen und den Tag am See in vollen Zügen genießen wollen. Doch aus der frühen Abfahrt wird zunächst nichts, weil ein Teilnehmer sein Zeitgefühl verloren hat und deswegen nicht wusste, wie spät es ist (Name und Anschrift sind – wie immer – der Redaktion bekannt). Aber irgendwann tauchen wir an der Basis auf, holen die frisch gefüllten Flaschen ab und beginnen unsere Tauchliste abzuarbeiten. Zwischenzeitlich ist unser frisch verheirateter Doc Olli mit seiner Frau Annika zu uns gestoßen. Sie werden mit einer kräftigen La-Ola begrüßt und heftig von allen Seiten gedrückt, weil wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben.

So vergeht der Morgen und der frühe Nachmittag und irgendwann komme ich auch mal dazu einen Teil meines Lunchpaketes zu verzehren und jede Menge Wasser in mich hineinzugießen. Dann verbringen wir die Zeit damit die restlichen Tauchgänge zu beaufsichtigen, einen Germknödel, oder ähnliches zu verspeisen und machen im Anschluss einen kurzen Gang in Richtung Toplitzsee um abzuklopfen, ob denn vielleicht morgen ein Fluss-schwimmen dort möglich wäre. Leider ist dies zu verneinen, weil die Umstände dies nicht zulassen, aber der Weg flussaufwärts ist überaus malerisch und auch abkühlend, weil in einer kleinen Klamm ein Wasserfall Nebel sprüht, der uns gut kühlt.

Um ½ 6 Uhr beladen wir wieder den Bus und fahren in Richtung Herberge, wo die zu taufenden Taucher Maske, Flossen und Schnorchel aus ihrem Gepäck holen. Um 7.00 Uhr ist Exerzieren auf dem Hof angesagt und dann kommt nach diversen sportlichen Übungen Neptun mit seinem Gefolge und verteilt Wohltaten in Form von geschmackvollen Getränken und kosmetischen Verfeinerungen. Dann können sie sich reinigen, während Neptun und seine Schlampen den Fluchtweg antreten.

Während der ersten Halbzeit der FIFA schreibe ich meinen Bericht und dann ist die Geburtstagsparty für Leonie angesagt und es gibt noch mal guten Kuchen.


Sonntag, den 11.7.2010


Große Dinge – wie zum Beispiel die Heimfahrt – werfen ihre Schatten voraus. Als Aufbruchszeitpunkt haben wir 10.00 Uhr angepeilt, aber wir hätten zweckmäßigerweise 9.30 Uhr nehmen sollen, weil sich – wie immer – alles ein wenig nach hinten verschiebt.

Zunächst ziehe ich mal die Betten ab, nachdem ich mich bereits gewaschen und die Zähne geputzt habe. Dann unterbrechen wir das Ganze um zunächst zu frühstücken und das Lunchpaket für die Heimfahrt vorzubereiten.

Und dann geht alles seinen normalen Gang: Es werden die Taschen, die für das Flussschwimmen gebraucht werden, in den Hänger gepackt und zwölf Mal kommt noch einer, dem eingefallen ist, dass er aus der Tasche, die jetzt ganz unten liegt, noch etwas braucht.

Aber schließlich ist auch dies erledigt, die Rechnung bezahlt, der Stubendurchgang erledigt, die letzten Fundstücke eingesammelt und diverse Abschiedsfotos (mit Herbergsmutter, nur TCD, nur atlantis, nur Nautilus, nur, nur, nur … ) geschossen.

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Daraufhin werden unsere „Haasen“ und die „Brandls“ mit La-Ola verabschiedet und schließlich geht es auch bei uns los. Olli und Annika sind vorausgefahren, weil sie an der Basis noch nach einem verloren gegangenen rosa Prinzessinnen-Portemonnaie fragen wollen.

Als wir unten ankommen, kommen sie uns schon Freude strahlend entgegen und halten das gute Stück, das ein ehrlicher Finder am Kiosk abgegeben hat, in der Hand. Ich gebe es im Bus an die Prinzessin weiter, die daraufhin ebenfalls strahlt.

Dann geht es weiter über den Koppenpass bis zum Einstieg. Ein weiterer kurzer Blick ins Gewässer zeigt uns, dass unser bisheriger Eindruck nicht getäuscht hat: es ist genügend Wasser da – und auch die Sicht ist wieder wesentlich besser geworden.

Schnell sind die Gruppen eingeteilt – wir sind die letzten: Ich klemme mir Alex K. aus O. unter den Arm und Christian, Alex P.S. und Fritz machen den Lumpensammler, was gar nicht nötig gewesen wäre, weil keiner abhanden kommt. Nur die Forellen sind offensichtlich noch nicht wieder auf ihre normalen Plätze zurückgekehrt. Da, wo normalerweise alle fünf Meter eine beiseite flitzt, wenn wir vorbeikommen, sehe ich auf der gesamten Strecke gerade mal zwei Stück. Dafür werden wir unterwegs mehrfach von Kanuten überholt, die naturgemäß ein bisschen schneller unterwegs sind, als wir, weil sie ja paddeln und wir uns „nur“ treiben lassen.

Am Ausstieg werden wir von helfenden Händen in Empfang genommen. Wir ziehen uns schnell um, verabschieden noch Annika und Olli, die in eine andere Richtung nach Hause müssen –

und dann ist auch bei uns Heimweg angesagt.

Es ist einer der heißesten Tage des Jahres und während wir zwei Mal Rast machen (im Übrigen beide Male bei einem dieser Delikatessenläden mit dem goldenen „M“), tauche ich mich in einen davor stehenden Brunnen um mich abzukühlen. Leider hält es nicht vor...

Schließlich setzt sich wieder das Animationsteam nach vorne und das lang erwartete Tauchergericht beginnt zu tagen. Die Strafen treiben diverse Schweißperlen in diverse Gesichter und bei manchen meint man, sie hätte vorne ein Platz-Abonnement, so viel haben sie verloren, vergessen, oder verbrochen … ;o)

In den notwendigen zeitlichen Abständen werden daraufhin die entsprechenden Eltern telefonisch unterrichtet, wann wir voraussichtlich in Langen ankommen werde und als wir schließlich dort einlaufen, stehen bereits diverse Abholer stark schwitzend vor Ort um die Brut wieder einzusammeln.

Schnell sind die Autos wieder gepackt und tränenreich Abschied genommen und als Letzte schwingen wir uns in unser Gefährt und lassen auf der Heimfahrt die Gesamttour nochmals Revue passieren.

Wir sind froh, das alles wieder so gut geklappt hat, die Stimmung in der Truppe so gut war und die meisten Teilnehmer bereits wieder Interesse für die Termine im neuen Jahr angemeldet haben.

Es war ja auch wirklich wieder Klasse …


© Peter Helbig


Um die Bilder anzusehen, klickt oben einfach auf den Titel ... ;o))


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