Dienstag, 25. November 2008

Deko-Seminar der HTSV-Jugend in der Jugendherberge in Linsengericht-Geislitz
vom 14. bis 16.11.2008
(Was wir schon immer wissen wollten und uns nicht zu fragen wagten… ;o)) )

Ziel des Seminars war es, die Jugend an ein Thema heranzuführen, das zwangsläufig in einem langen Taucherleben auf jugendliche und reifere Taucher zukommt. Andererseits ist das, was in entsprechenden Fachliteraturen zu lesen ist, oftmals mit technischen Ausdrücken und fachlichen Inhalten so überfrachtet, dass man es in früher Jugend noch nicht versteht.
Wir haben daher unsere Referenten gebeten, den Stoff, den sie uns herüberbringen wollten so aufzubereiten, dass auch die jüngeren Mitstreiter in der Lage waren alles zu verstehen.
Wie immer war es so, dass bereits am Freitagabend eine gehörige Portion "Input" auf uns zukam.
Unser kompetenter Referent, Dr. Werner Haag, hat auch verstanden, den sachlichen Inhalt so zu verpacken, dass Spannung garantiert war. Teilweise erschien es den jugendlichen Teilnehmern sogar zu blutrünstig. Aber Manu, der bereits über einige Erfahrung auf Tauchbasen verfügt, warf ein, das sei "wie im wirklichen Leben".
Und nach diesem Theorieteil folgte noch eine Praxiseinheit im Hallenbad in Gelnhausen.
Hier war das Ziel – neben der Aufrechterhaltung und Erweiterung guter körperlicher Konstitution – die Sensibilisierung für gute Tarierung, sowie die Erweiterung persönlicher Sicherheitsempfindungen beim Apnoetauchen.
Danach hatte die ganze Mannschaft schon wieder Hunger, aber glücklicherweise hatte Ruth weiter gedacht und für einen Imbiss gesorgt.
Der Samstag begann nach einem opulenten Frühstück mit einem Theorieteil über Tauchcomputer, den Thorsten Meier in jugendgerechter Form herüberzubringen in der Lage war. So wurde jedem klar, was denn in unserem Körper passiert, wenn wir ihn unter Druck setzen – und insbesondere, wenn der Druck dann wieder nachlässt.
Untermalt wurde das Ganze durch die Simulation eines Tauchganges im Drucktopf, den diesmal die Tauchrechner/Dekocomputer ganz allein durchführen mussten. Ergebnis des Versuchs war, dass die modernen Rechner alle in relativ geringen Toleranzen sicher rechnen, wenn sie denn funktionieren. Das führte zu dem weiteren Ergebnis, dass man beim Tauchen das Hirn nicht abschalten solle, sondern die vorgegebenen Ergebnisse durchaus mit wachen Sinnen auf Plausibilität prüfen müsse. Der Samstagnachmittag ging anschließend im Hallenbad wieder mit einer Praxiseinheit einher.
Und am Abend kam schließlich Volker Maier mit einem Vortrag, den er uns zum Thema "technisches Tauchen" hielt. Auch er war in der Lage, den Wissensdurst zu stillen und belebte seine Erläuterungen mit der Technik, die er mitgebracht hatte, sowie zwei sehr interessanten Filmen, die von seinem Tauchgang an einem riesigen, vor einigen Jahren vor Genua havarierten, Öltanker handelten.
Am Sonntagmorgen wurden dann im Schwimmbad erneut die Gruppen gewechselt und letztendlich hatte jeder alle angebotenen Stationen gemeistert.
Die anschließende Feedbackrunde im Kinderplanschbecken ergab zwar, dass von Einigen die Schwimmbadeinheiten als zu lange empfunden wurden, weil es auf Dauer schon frisch wird, wenn man sich nicht viel bewegt, aber insgesamt wurde das Seminar überwiegend zwischen "gut" und "sehr gut" bewertet, was uns in unseren Zielsetzungen und den entsprechenden Durchführungen doch bestätigt.
Nach dem Mittagessen wurde dann das obligatorische Abschiedsfoto gemacht und anschließend die Mannschaft mit mehr oder weniger neuem Wissen nach Hause entlassen, in der Hoffnung, dass das hier Erlernte Früchte trägt und sich über die Jugend als Multiplikatoren weiter verbreitet.

Peter Helbig

Hammersbach, den 18.11.2008

Montag, 20. Oktober 2008

HTSV-Jugend goes Tamariu

HTSV-Jugendfahrt nach Tamariu
vom 10.10.2008 bis 19.10.2008

Die Planung läuft schon etwa seit der BOOT 2008 . Dort haben Ruth und ich uns auf dem Stand der Costa Brava bei Ade gemeldet und Informationen gesammelt, weil der Gedanke, die Jugend auch mal ans Mittelmeer zu bringen, schon viel älter ist.
Seit dieser Zeit sind viele emails hin und her geschwirrt und die Ausschreibung ins Internet gestellt worden.
Relativ zügig gingen dann auch die Anmeldungen ein und erst kurz vor der Abfahrt war nicht mehr ganz sicher, ob Ruth und Kristian würden mitfahren können.
Markus, der sich als Co-Veranstalter mit ins Boot geschwungen hatte, stand fast schon allein und auf verlorenem Posten, bis sich herausstellte, dass Ruth doch mit kann. Nur bei Kristian hat es, zu seinem eigenen nicht geringen, Ärger nicht geklappt.
Und am Tag vor der Abfahrt kam noch vom Busunternehmen die Meldung, dass sich unsere Abfahrt um zwei Stunden nach hinten verschiebt, was für uns nicht negativ war, sondern half, den Abfahrtsstress ein wenig zu entzerren.

Freitag und Samstag, 10. und 11.10. 2008

Und jetzt ist der große Tag da. Die Temperaturen haben sich in Richtung positiv entwickelt und die Tendenz ist weiterhin steigend. Die Taschen sind gepackt und wir kommen rechtzeitig los, nicht ohne noch 3 Sixpacks Wasser zu besorgen, damit unsere Kids und wir unterwegs nicht verdursten.
Dann stehen wir am Hallenbad in Langen. Jan hat schon mit Max das restliche Fleisch vom Jugendgrillen, das ich ihm am Mittwoch bereits übergeben habe, gegrillt und auf frische Brötchen verteilt. Die sind inzwischen gut durchgezogen, weil sie gleich frisch vom Grill in Folie gepackt wurden. Aber – der Hunger treibt´s rein.
Nach einem Anruf bei der Firma Rieth erfahren wir um 18.00 Uhr, dass der Bus bei Rohrbrunn im Stau gesteckt hat und entsprechend später kommen wird. Sie hatten nur von uns keine Kontakttelefonnummer, sonst hätten sie uns bereits informiert.
Schließlich aber kommt der Bus. Wir packen schnell ein und schon geht’s weiter. Kurz vor Karlsruhe und bei Baden Baden laden wir noch ein paar weitere Touris, die ebenfalls geduldig gewartet haben, ein und dann – stehen wir erst mal im Stau. Aber der Bus ist ein 70-Sitzer, mit drei Fahrern besetzt und wir machen insgesamt nur 3 kurze Pausen. Und die Übernachtung ist vergleichsweise komfortabel, weil jeder zwei Sitze für sich in Anspruch nehmen kann. So gut
habe ich im Bus schon lange nicht mehr geschlafen. Und bereits um 11.00 Uhr laufen wir in Tamariu ein , nachdem wir bereits die Abfahrt von L´Escala genommen haben und die gut ausgebaute Straße über Land gefahren sind. Die Busfahrer waren jedenfalls begeistert.
In Tamariu angekommen, werden wir schon auf der Gass´ von Familie Heinen begrüßt, die bereits vor Ort ist und ihr Töchterlein Pia bei uns abliefert.
Die eine Hälfte der Mannschaft schleppt die Klamotten in die Appartements, während die andere Hälfte das Tauch-Equipment zur Basis bringt, dort in Beutel verpackt, Blei besorgt und weitere Vorbereitungen trifft.
Vor den Appartements bekommen wir dann erst von Ruth eine Einweisung, speisen ein hervorragendes Tomaten-Mais-Süppchen und begeben uns dann um 3.00 Uhr zur Basis um den ersten Tauchgang hinter uns zu bringen.
Nach kleinen anfänglichen Problemen (das Blei reicht noch nicht bei jedem) kommen wir schließlich zu Potte und es gibt auch für jeden was zu sehen. Weil vor kurzem ein heftiger Sturm geweht hat, ist allerdings die Sicht eingeschränkt und es herrscht ziemlicher Schwell, was zwar nicht den Einstieg (Sprung von der Mole), aber den Ausstieg in der Bucht nicht unbedingt
erleichtert.
Nachdem jeder Anzug wieder sein Plätzchen gefunden hat, machen wir uns wieder zur Unterkunft auf um zu duschen und die Vorbereitungen für das erste Abendessen zu treffen. Wie man hört, hat sich unser Kleinster darüber gefreut, dass es endlich im Bad auch einmal ein Pissoir in seiner Höhe gegeben hätte – bis man ihn darüber aufgeklärt hat, dass es sich dabei um ein Bidet handele…
Heute gibt es Döner, der macht schöner, und im Anschluss sind alle rechtschaffen müde und wir begeben uns zeitig zu Bett.

Sonntag, 12.10.2008

Der Wecker weckt pünktlich um acht Uhr. Auf die Dusche kann ich verzichten – ich habe mich ja erst gestern Abend verschönt, aber die Zähne wollen natürlich geputzt und Hals und der Rest gewaschen werden. Ich habe mich bereit erklärt Brötchen zu holen und mache mich auf den Weg zur Bäckerei. Es sind noch genau 9 Baguettes und 1 Brötchen da, die noch ofenwarm sind und die ich komplett aufkaufe. In nahezu fließendem Spanisch erklärt mir die Dame hinter dem
Tresen, dass ich für morgen nicht mehr vorbestellen kann, weil heute der letzte Tag der Saison ist. Auf meine in fast ebenso fließendem Spanisch gestellte Frage, wo wir denn dann ab morgen wieder zu Brot oder Brötchen kommen, erklärt sie mir, der Supermercato hätte morgen auf und es sei zweckmäßig vorzubestellen. Tim, der inzwischen ebenfalls in der Bäckerei aufgetaucht ist,
will nur einen Espresso – und den gibt´s heute noch. Aber morgen ... ?!?!
Beim Frühstück wird viel gelacht, bis auf die, die noch nicht ganz wach sind.
Danach begeben wir uns zum Strand und sehen bereits auf dem Weg dorthin, dass sich eine kräftige See aufgebaut hat. Drei Unentwegte sind bereits vorher aufgebrochen und stehen bereits fix und fertig vor der Basis. Der Rest wird erst einmal gestoppt. Wir wollen warten, bis die Vorhut wieder aufgetaucht ist und berichtet. Ein paar „Retter“ machen sich im Neopren bereit, die Mutigen am Strand wieder aufzunehmen. Die Taucher kommen zurück und berichten, ein Tauchgang sei nicht empfehlenswert. Aber die Anderen haben sich schon in´s
Neopren geschwungen und so findet ein „Apnoe-Strandtauchgang“ der allerfeinsten Sorte statt, der sich viel länger hinzieht, als ein normaler Tauchgang – und drei Mal so anstrengend ist. Aber der Spaßfaktor ist hoch...
Inzwischen sind dann Andrew und Matthias vom Einkauf in Palafrugell zurück. Das Auto wird entladen, man duscht, es wird gegessen und dann erwägen wir eine Wanderung zu meinem Lieblings-Lighthouse „San Sebastian“, von wo aus wir uns einen wunderschönen Blick über große Teile der Costa Brava erhoffen.
Der Anfang gestaltet sich etwas schwierig, weil wir zwar wissen, dass der Weg markiert ist, aber nicht genau, wo er beginnt. Wir finden ihn aber unmittelbar rechts vom Strand, wobei wir allerdings jeweils den Zeitpunkt abpassen müssen, an dem gerade keine Welle kommt, sonst werden wir überspült.
Aber dann geht´s hinauf in höhere Gefilde – und ich bin ausnahmsweise mal nicht der Einzige, der heftig in Wallung gerät. Aber die Aussicht auf der Strecke entschädigt für vieles. Oben angekommen machen wir diverse Gruppenfotos mit Panorama im Hintergrund. Dann betrachten wir uns die Grotten unterhalb des Klosters und machen uns dann auf den Rückweg, wobei aus den Reihen der Gruppe der Wunsch laut wird, nicht mehr den Klettersteig zu benutzen, sondern auf der Straße zu gehen. Die Stimmung in der Truppe ist gut. Wir spielen „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ und vor jedem herannahenden Auto wird gewarnt, auch
wenn´s mal ein Quad, oder Fahrrad ist.
Schließlich sind wir wieder unten. Der alte Rolls Royce und der Packard, die bereits bei unserem Weggang am Strand standen, sind nach wie vor da und ich mache noch ein paar Bilder.
Die Mädels gehen noch mal schwimmen und Pia trifft sich mit einer Feuerqualle.
Aber nur ein bisschen – an der Achillesferse, wo sonst ?
Und dann werden schon wieder die Vorbereitungen für das Abendessen getroffen. Heute gibt´s nämlich Kartoffelbrei mit Bratwurst und Rotkraut. Ich ziehe inzwischen die Bilder auf den Rechner und schreibe diesen Bericht. Und dann wird bereits zum Essen geblasen. Nach dem Essen sitzen wir noch ein bisschen beisammen und ziehen uns dann, rechtschaffen müde, in die eigens dazu angebrachten Kemenaten zurück.
Die Nacht wird etwas unruhig, weil unsere Unterkunft ausgesprochen hellhörig ist, aber kaum hat man zwei Mal um Ruhe gebeten, schon ist die Nacht fast herum und alle sind trotzdem noch zum Schlafen gekommen.

Montag, 13.10.2008

Schon hat sich fast alles eingespielt. Der eingeteilte Küchendienst besorgt morgens die Brötchen. Der Rest deckt den Tisch und der Kaffee ist auch schon fertig und rechtzeitig tauchen wir auf der Basis auf und machen unsere Tauchgänge. Das Meerchen sieht um 100 % besser aus als gestern und es gibt kaum noch Wellen. Ruth, Olli und ich beobachten einen Kormoran dabei, wie er
unmittelbar vor der Basis seinem Brötchen- (sprich: Fisch-)Erwerb nachgeht.
Er ist ganz schön flott unter Wasser unterwegs. Da kommen wir so nicht mit.
Unsere Kleinen werden von uns gesondert bemuttert und unter Wasser gebracht. Und es besteht kaum die Gefahr, dass es uns in der Bucht langweilig werden könnte, denn es gibt unglaublich viel zu sehen: Languste, Knurrhähne, Seepferdchen, Schwärme von Mönchsfischen, Brassen, Goldstriemen und jede Menge Oktopusse.
Im Nu ist der Tag wieder herum. Gegen Abend wird der Bedarf an Angeboten festgestellt. Ein ausreichende Anzahl Mitstreiter möchte sich zum Gruppenführer machen lassen und so stellen wir spontan einen entsprechenden Kurs zur Verfügung. Die Theorie wird auf zwei Abende verteilt, weil das ganze ja auch nicht in Stress ausarten soll.
Und heute wird die Nacht auch ruhiger, bis darauf, dass um 1 Uhr einer unserer Mitstreiter von außen Einlass erfleht, weil die Tür zum Appartement abgeschlossen ist.

Dienstag, 14.10.2008

Für heute ist uns von der Basis das Boot avisiert worden. Ein Teil der Gruppe geht als Erste an Bord und das Boot fährt pünktlich um 10.30 Uhr ab in Richtung „Conger-Riff“ (Na, ja – um genau zu sein 10.40 Uhr). Aber das Schiff wurde ja heute erst aus Palamos geholt, wo es vor dem vorhergegangenen Sturm sicher gelegen hat.
In der Zwischenzeit ist Ruth mit Olli und dem kleinen Alex in der Bucht unterwegs. Ich nehme Ferdi mit auf die zweite Tour, die ebenfalls zum Conger- Riff geht. Wir sehen wieder einen Haufen Zeug, insbesondere Conger und Muränen, aber auch Drachenköpfe, Leoparden-Nacktschnecken und Garnelen.
Bevor wir uns auf den Weg zum Mittagessen machen, passiert noch das Unglaubliche. Ich stehe mit dem Gesicht zur Basis und höre, wie sich jemand mit Ade und Tom unterhält. Ich denke noch, die Stimme kenne ich doch. Ich drehe mich um – es ist wahr: Unser Freund James, der früher die Tauchbasis in Calella inne hatte, steht vor mir. Die Wiedersehensfreude ist beiderseitig und groß und es gibt viel zu erzählen. Wir bekommen seine neue email-Adresse und
versprechen uns gegenseitig Kontakt zu halten.

Und beim Nachmittagstauchgang sind wir wieder in der Bucht und klappern inzwischen förmlich die Highlights ab. (Es gibt immer noch welche, die die Seepferdchen und die Languste, oder Sandaale noch nicht gesehen haben).
Ruth bringt mein Handy mit zur Basis und lässt, weil sie selbst ja inzwischen auch tauchen gegangen ist, durch Laura ausrichten, ich solle bei meinem Arzt anrufen. Er hätte versucht mich zu erreichen und wolle mir das Ergebnis meiner Darmspiegelung von vor zwei Wochen mitteilen.
Das hatte ich auch noch nicht, dass ich vom schönen Strand der Costa Brava in Frankfurt beim Arzt angerufen hätte – aber irgendwann ist ja immer das erste Mal. Und das Ergebnis ist für mich positiv, weil die Untersuchungen alle negativ ausgefallen sind.
Das „Küchenpersonal“ ist schon wieder vorgegangen um das Abendessen vorzubereiten.
Heute Abend soll der zweite Teil des Gruppenführungsseminars stattfinden.
Dazu kommt es aber nicht, weil die Mannschaft ziemlich müde ist. Dafür beginnen wir aber mit einer kleinen Knotenkunde, weil man ja einen guten Knoten für alles Mögliche verwenden kann. Und so üben wir den Palstek, den Webleinstek, den Schotstek in einfacher und doppelter Form, den Achtknoten und was es an Knoten noch so alles gibt. Seile, oder wie der Fachmann sagt,
Enden, haben wir genug, so dass jeder, der will, auch zum Zuge kommt. Und im Nu ist es elf Uhr und wir wandern nochmals zum Strand um Jans Geburtstag mit Muffins, Gummibärchen, Cola und Wasser einzuläuten.
Um ½ 1 Uhr wird’s uns frisch und wir gehen wieder nach Hause, betreiben Körperpflege und legen uns ins Bett. Andrew, Pia und ich müssen etwas früher raus, weil wir heute mit dem allerersten Schiff raus fahren.

Mittwoch, 15.10.2008

Ob beim Frühstück noch mal für Jan gesungen wird, weiß ich nicht, weil er noch schläft – und wir müssen ja, wie vorher gesagt, früher weg. Wir ziehen uns auf der Basis um und wollen eigentlich mit dem Boot nach Furio, aber da liegen schon die Triton-Divers. Also fahren wir weiter zum Finger-Riff (Tamariu-Riff). Hier machen wir einen schönen Tauchgang, allerdings leuchtet meine Lampe nicht mehr, weil, wie sich hinterher herausstellt, die Birne hinüber ist. Aber Andrew leuchtet und wir sehen schöne Schwämme, Schwärme, eine Languste, einen
Gabeldorsch und viele Nacktschnecken.
Nach dem Mittagessen versuche ich ein wenig zu ruhen und wechsele anschließend die kaputte Glühbirne gegen eine andere, die Andrew glücklicherweise noch als Ersatz dabei hat. Hierfür nochmals herzlichen Dank !
Als wir zur Basis zurückkommen, erscheint gerade Ade von einem Tauchgang zurück und berichtet, sie hätte an den Rohren unmittelbar hinter Stollis Boot einen großen Rochen gesehen. Wir hoffen ihn bei unserem nun folgenden Tauchgang noch zu entdecken – siehe da: es klappt. Er liegt ruhig und völlig ungetarnt vor uns herum und ist sehr schön gemustert. Und nach dem Tauchgang trage ich in mein Logbuch ein: „ois“ , was „alles“ bedeuten soll, weil wir ausser
Seehund, Manta, Delphin und Walhai fast alles gesehen haben, was das Mittelmeer hier so zu bieten hat. Zufrieden begeben wir uns auf den Heimweg.
Mit dem Abendessen hat es nicht so gut geklappt. Ein Teil hat schon vor dem angesetzten Nachttauchgang gegessen und der Rest kriegt – wie immer – das, was übrig geblieben ist. Nur den Reis kann man nicht mehr aufwärmen, weil er schon so zusammengeklumpt ist, dass er sofort anbrennen würde. Aber es werden alle satt. Nach dem Nachtauchgang sind auch alle ziemlich geschlaucht.
Während die anderen noch ein bisschen klönen, setzen Ruth, Oli und ich uns noch zusammen und bereden ein paar wichtige Sachen. Bis wir zum Schlafen kommen, ist es schon wieder Mitternacht.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Wie immer weckt der Wecker um 8.30 Uhr. Ich hätte noch ein bisschen schlafen können. Um 10.00 Uhr geht aber unser Boot und es soll doch wenigstens noch ein „Petit Dejeuner“ möglich sein. Also gibt es ein paar Toasts und ein Tässchen Kaffee und dann machen wir uns schon wieder auf den Weg zur Basis, wo die Crew uns schon gut gelaunt erwartet. Wir fahren, nach kurzer Einweisung durch Ade, zur Grotte und machen einen gemütlichen Tauchgang. Die Stimmung in der Grotte ist zunächst nicht gut, weil meine Lampe, trotz neuer Birne und obwohl
ich sie vorher ausprobiert habe, nicht tut, was sie soll.
Ich fasse also Maxens Oberarm und er leuchtet zunächst, aber immer nur vor uns ! Dann überreicht er mir seine Lampe und wir schauen uns auch Wände und Decke noch an. Und plötzlich hat es sich auch meine Lampe überlegt: Sie beginnt zu leuchten und wir betrachten noch große Drachenköpfe, Krebse und Garnelen und zum Abschluss eine Pulpo, der unmittelbar vor dem Eingang der Grotte sein Haus aufgeschlagen hat. Nach nur rund 45 Minuten steigen wir bereits wieder an Bord. Allen erscheint es heute sehr viel kälter als gestern – und ich hatte heute
keine Kopfhaube auf !
Zum Mittagessen gibt es heute wieder Brot, Wurst, Butter und Marmelade und der Nachmittagstauchgang wird wieder sehr entspannend. Ich habe Anna und Thorsten dabei und wir besuchen die Languste, während wir auf Hin - und Rückweg wieder alles sehen, was das tauchen hier sehenswert macht, einschließlich Sandaal, Krabben, Rochen und 2 Knurrhähne.
Zum Abendessen gibt es typisch spanische Kost: Bratwürste mit Kartoffelpüree und Sauerkraut und vorher schreibe ich Kristian noch ein paar Zeilen, weil wir dazu bisher überhaupt noch nicht gekommen sind. Und während ich noch ein bisschen an diesem Bericht schreibe, hat Olli den zweiten Teil des Seminars „Gruppenführung“ übernommen.

Freitag, 17.10.2008

Ich habe zwar den Wecker schon auf ¼ nach 8 Uhr gestellt, aber bevor er klingelt, klopft es schon an der Tür und ein zartes Stimmchen ruft: „Frühstück“.
Ruth muss mit auf´s erste Boot und aus Sympathie stehe ich mit auf und frühstücke eine Kleinigkeit.
Um ½ 10 Uhr bin ich mit Max und Daniel zum Tauchgang verabredet und wir machen einen ganz gemütlichen solchen, wiederum mit allem, was so dazu gehört.
Bei den Seepferdchen finde ich das Messer, das Markus gestern verloren hat. Auf dem Rückweg treffen wir ihn auch und zeigen ihm unseren Fund. Er freut sich wie ein Schneekönig.
Kurz, nachdem wir uns wieder umgezogen haben, kommt Stolli schon wieder mit dem Schiff zurück und wir begeben uns auf die Ausfahrt zum „Cala Nova“, wo ich mit Alex P. (nicht Alex P.-S.) einen nicht so tiefen Tauchgang unternehme. Ich habe ihn über längere Strecken an meinem Zweitautomaten und frühzeitig steigen wir gemeinsam auf.
Der Wind hat ein wenig aufgefrischt und eine größere Welle steht uns aus Norden auf den Bug. Alex sitzt vorne und findet es cool. Ich auch.
Nach und nach kommt auch der Rest an Bord – und nicht jede Gruppe hat auch die Ankerboje gefunden. Dafür ist die Rückfahrt ganz easy, weil wir in etwa auf der uns begleitenden Welle surfen.
Nachdem wir ausgekleidet sind, machen wir vor der Basis noch ein Gruppenfoto, das Tim ausdruckt und das wir als Postkarte an die trauernden Hinterbliebenen (Kristian mit Frau und Kind) senden, nachdem ein Jeder unterschrieben hat. Und wir verteilen unsere kleinen Gastgeschenke, die Thorsten vorbereitet hat.
Das Mittagessen muss heute kürzer ausfallen, weil der größte Teil noch einen Nachmittagstauchgang unternehmen will. Weil auch dieser recht kurz ausfallen muss (die Basis will ja auch mal Feierabend machen), sehen wir heute leider nicht ganz so viel. Immerhin – neben den obligatorischen Pulpos sehen wir noch die Languste und drei Sandaale. Gelohnt hat es sich letztendlich doch. Nach der Rückkehr hören wir noch, es seien Versuche unternommen worden die Pulpos mit Keksen zu ködern. Diese hätten aber nicht reagiert, so dass Jan ihnen die Kekse wieder entzogen und selbst verzehrt hat. Sie hätten auch nur am Anfang etwas seltsam geschmeckt. Und ein weiterer Taucher hätte versucht, sich unter Wasser seines Neoprens zu entledigen um hinter das Riff zu pinkeln. Diese Übung sei aber noch verbesserungswürdig.
Dann geht’s nach Hause und wir duschen und bereiten den Schriftkram vor, die Einkleber werden eingeklebt, das Abendessen gekocht und nach dem Küchendienst treffen wir uns alle noch mal am Strand, während Matthias und Andrew das Auto beladen, weil sie morgen früh bereits um 6 Uhr auf die Piste wollen.

Das Strandtreffen findet aber bereits nach wenigen Minuten ein jähes Ende, weil es stark zu regnen anfängt. Ruth ist gerade noch in der Lage ein paar Dankesworte an Matthias, Andrew und ein paar andere Verdiente loszuwerden.
Also bringen wir die Stühle, die wir kurzfristig in der Bar, in der wir morgen speisen wollen, ausgeliehen haben, wieder zurück und wandeln wieder zur Unterkunft, wo sich ein Teil relativ zeitig zu Bett begibt, während der Rest noch mal "Werwolf" spielt.

Samstag und Sonntag, 18. und 19.10.2008

Ein bisschen konnten wir doch ausschlafen. Und von der Abreise von Andrew und Matthias haben wir absolut nichts mitbekommen. Ohne Kaffeemaschine, die Andrew ja inzwischen wieder mitgenommen hat, ist das Kaffeekochen recht beschwerlich. Es wird nochmals eine Bananenmilch hergestellt und dann schaffen wir es in gemeinschaftlicher Anstrengung, die Geschirre und Möbel wieder auf die Appartements zu verteilen, in die sie gehören.
Dann wandeln wir zur Basis, wo auch die Tauchklamotten wieder eingepackt werden wollen. An der Mole werden die letzten Abschiedsfotos geknipst und wir schütten das Füllhorn unserer Gastgeschenke aus Jans Rucksack über die Crew der Basis aus. Ruth hat zusätzlich zu dem Äppler, der sich im Rucksack befand, noch einen Sixpack Bier und eine Flasche Osborne (für die langen, kalten Winterabende) besorgt. Und Tim hat aus vier seiner Unter- und Überwasserbilder noch eine Postkarte kreiert, die wir alle unterschreiben und der Basis ebenfalls noch zukommen lassen.
Schließlich ist es schon fast 2 Uhr und wir wandern zum Mittagessen in das Restaurant, in dem wir bereits am Donnerstag mit Toms Hilfe das Menü bestellt haben. Vorab gibt es einen großen Salat und dann Paella mit Nudeln und Ruth gibt zum krönenden Abschluss noch ein Eis aus. Alle sind – glücklicherweise – satt geworden.
Es bleibt jetzt auch nicht mehr viel Zeit um die Klamotten zur Strasse zu schleifen und relativ pünktlich kommt dann auch der Bus.
Nichts mehr ist es nun mit viel Platz für jeden Einzelnen. Es ist ein siebziger Bus und für uns sind gerade noch 20 Plätze frei. Zwischendurch hat es nur einmal kurz aufgehört zu regnen und die Temperaturen sind auch im Keller.
Der Busfahrer berichtet, in der Nacht zuvor hätten während der Herfahrt die Temperaturen bei 5 ° C gelegen.
Wir fahren in den Abend hinein und sehen bereits im Bereich der Etangs in Südfrankreich nichts mehr – auch keine Flamingos. Die Nachttemperaturen liegen bei uns etwa bei 1 ° Celsius. Ganz schön frisch ! Selbst mir !
Da wieder 3 Fahrer an Bord sind, machen wir im Prinzip nur fliegenden Fahrerwechsel mit einer kurzen PP (Pinkelpause) dazwischen. Wir kommen hervorragend voran und laden ab Karlsruhe nach und nach die übrigen Touris ab.
Jeweils in Bruchsal, Wiesloch, Heilbronn und Würzburg halten wir kurz an. Auf den letzten Kilometern sind wir dann allein im Bus und können noch eine kurze Nachlese über gut, sowie schlecht Gelaufenes loswerden (Wie sagten schon die alten Römer ? : " Nobody´s perfect !" "Kein Körper ist perfekt !") Im nächsten Jahr, darüber sind alle sich einig, wollen wir wieder fahren. Dann wissen wir bereits jetzt, was verbesserungswürdig ist. Und um wenige Minuten nach 10.00 Uhr sind wir bereits in Langen, wo Eltern und andere Anverwandte bereits bereit stehen, die glücklich Heimgekehrten in Empfang zu nehmen.
Weil Ruth morgen früh schon wieder zu einem Seminar nach Stuttgart muss, fahren wir noch bei ihrer Bank vorbei, ein wenig Kleingeld zu holen und dann führt der restliche Heimweg naturgemäß in Langenselbold vorbei, wo wir – Traditionen fortführend – noch eines der Welt besten Eise zu uns nehmen, bevor wir zu Hause einlaufen und uns vor dem Auspacken noch 2 Stündchen aufs Ohr legen.

© by Peter Helbig

Samstag, 20. September 2008

Frankreich-, Spanientour 2008

L´Estartit 2008

Nobbes hat eine Fahrt nach Estartit organisiert – eine, wie Hannes sie früher durchgeführt hat.
Und weil das so schön war, wollte Nobbes das auch mal machen.
Und weil´s uns so schön gefallen hat, haben wir uns mit angemeldet. Nur mit dem Unterschied , dass der Rest mit dem Bus fährt, während wir das Ganze in unseren Jahresurlaub verpacken und insgesamt drei Wochen mit dem Wohnmobil durch Frankreich und Spanien karren wollten. Bei der Gelegenheit wollten wir dann auch unsere Freunde Birgit und Heino, die südlich von Toulouse wohnen, besuchen.
Aber vorher war HTSV-Jugendfahrt zum Grundlsee, wo ich mir eine heftige Erkältung eingefangen hatte, die ich dann –im Zuge meiner Genesung – an Ruth weitergegeben habe, und die hat sie dummerweise auch noch genommen. Und bei mir war´s schon eklig, aber sie hat das Ganze noch intensiviert und lag 14 Tage lang richtig auf der Nase. Wir haben deshalb den Urlaub verschoben, bis sie einigermaßen wieder auf den Beinen war. So ganz hatte es noch nicht geklappt, aber wir verbanden es mit der Hoffnung, dass das Reizklima, die Kombination aus
mediterranem Flair und Seeluft zur endgültigen Gesundung beitragen würden.
Am Samstag vorher hatten wir noch das Mobil innen und außen geputzt und jetzt, eine Woche später, sollte es endlich losgehen, sonst würde uns die Zeit für die Anreise zu knapp – und nichts wollten wir jetzt weniger, als Streß.

Samstag, 22.8.08

Wir lassen also den Tag nochmals gemütlich angehen, frühstücken gemächlich und packen dann das restliche Gefährt noch voll mit dem, was man in drei Wochen Urlaub dringlich braucht. Unseren Mercedes lassen wir noch in Wetzlar stehen, weil wir ihn nach dem „Chill, Grill and Dive“ , das am letzten Wochenende unserer drei Wochen stattfindet und an dem wir teilnehmen wollen, noch abholen können.
Dann bringen wir noch einen Brief auf den Weg, holen uns bei unserem Lieblings-Eismann noch jeder ein Eis, füllen unsere Geldbörsen an den zugehörigen Automaten auf und jetzt geht´s dann wirklich los.
Am Rest des ersten Tages passiert nicht mehr viel. Wir betrachten uns bei Lahr das „Taubergießen“ und suchen uns ein Plätzchen für die Nacht in einer – leider doch sehr belebten – Seitenstraße in der Nähe des Europaparks Rust. Diverse Jugendliche meinen offensichtlich, sie müssten nächtens noch mit Moped oder kaputtem Auspuff des Opel Manta Zigaretten kaufen fahren. Aber am nächsten Morgen ist dafür Totenstille.

Sonntag, 23.8.08

Wir frühstücken gemütlich und machen uns dann auf den Weg – vorbei am Freizeit und Erlebnispark Rust und im Konvoi mit einem örtlichen Traktoren-Oldtimer-Club, der mit einer Riesenanzahl von Fahrzeugen unterwegs ist – und wir ganz hinten dran.
Aber dann finden wir den Weg zur Autobahn und scheren aus, fahren über Freiburg und Mühlhausen nach Frankreich hinein, während Ruth schon auf der Papier- und der elektronischen Karte die Route ohne Maut gesucht hat. Wir fahren durch das schöne Tal des Doubs, das uns bereits schon einmal so gut gefallen hat, dass wir gesagt haben, hier müsse man nochmals herkommen. Und dann geht’s hinein in das Massif Central, wo wir gegen Abend einen schönen Platz – wiederum an einem Freizeitpark (diesmal mit angeschlossenem Tierpark) “Le Pal“ in Clechy sur Bresbre finden. Außer uns steht nur noch ein Wohnmobil auf dem ausgewiesenen Stellplatz.

Montag, 24.8.08

Morgens werden wir von einem übereifrigen Hahn geweckt. Wir bereiten uns zeitig ein Frühstück, denn heute haben wir eine große Tour vor uns: Wir haben gestern bei Birgit und Heino angerufen und uns für den Abend angemeldet. Über eine Straße, sowie eine Autobahn-strecke, die teilweise auf unseren Karten und dem Routenplaner noch gar nicht eingezeichnet sind, die aber landschaftlich unheimlich was hermachen, kommen wir zügig in Richtung Süden über Clermond-Ferrand, Rodez, Albi bis Toulouse voran. Toulouse betrachten wir uns dann ein bisschen intensiver, weil unser GPS so träge funktioniert, dass teilweise die Mitteilung: Jetzt rechts ab ! etwas zu spät kommt.
Aber schließlich sind wir durch und fahren die letzten Kilometer nach Simorre, nicht ohne Birgit und Heino noch mal angerufen zu haben um mitzuteilen, dass es ein wenig später werden könnte.
Aber so gegen 20.00 Uhr kommen wir an, werden gleich mit einem Aperitif begrüsst und anschliessend fürstlich bewirtet. Bis wir ins Bett kommen, dauert es, weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben und es viel zu erzählen und zu lachen gibt.

Dienstag, 25.8.08

Ausschlafen ist angesagt. Dann folgt ein großes Frühstück und dann fährt uns Birgit nach Simorre, von wo aus wir „ in etwa einer ¾ Stunde“ zum Hof zurück spazieren wollen. Wir verpassen aber den Weg durch den Wald, weil es so viel zu babbeln gibt und es wird insgesamt ein gut dreistündiger Marsch. Gott sei Dank haben wir Wasser mitgenommen, das Heino aber tapfer verweigert, weil „wir ja gleich da sind“ und er dann zuhause was trinken kann. Wir queren Feld- und Waldflächen, sowie die Weiden von wilden Stieren, sehen Rehe und hören den Warnruf des Spechtes und als wir wieder zuhause sind, hat sich Birgit schon so etwas gedacht. Sorgen hätte sie sich aber noch nicht gemacht – sagt sie jedenfalls.
Heino und ich tunken uns im Pool. Heino mit die Fiesse, ich komplett. Wirklich eine Wohltat. Und nach dem Kaffeetrinken (mit Zwetschgenkuchen) fahren wir nochmals nach Simorre um den Ort mal aus der Nähe zu betrachten.
Für den weiteren Abend hat Birgit im nahe gelegenen Kloster gregorianische Gesänge ausgemacht, die circa eine ¾ Stunde dauern (diesmal wirklich). Und im Anschluss gibt es zuhause wieder ein schnelles, aber intensives Abendessen – und wegen des vielen Gesprächsstoffs kommen wir auch heute erst wieder spät ins Bett.

Mittwoch, 26.8.08

Eigentlich wollen wir ja schon wieder weiter, aber Birgit und Heino sind der Meinung, man könne ja auch auf die Schnelle an den Atlantik fahren, Richtung Biarritz. Das hätten sie ja eigentlich schon jedes Jahr machen wollen, aber jetzt sei die Gelegenheit. Wir fahren, weil – das geht ja schneller – mit Birgits Auto. Es ist voll bepackt mit Picknickkorb, Badematten, Sonnenschirm und Allem, was man für die Dünen braucht. Die einfache Strecke sind drei Stunden (ungefähr 250 Kilometer). Bei der Ankunft wird erst einmal gepicknickt und dann wandeln wird über die Düne zum Strand – wunderschön ! Das Wetter spielt mit, wir spazieren am Strand auf und ab
und begeben uns dann auch einmal in die heranrollenden Wellen, teils wieder nur mit dem Füssen, teils aber auch komplett. Und um halb sechs machen wir noch eine Tour durch den Hafen und anschliessend düsen wir die drei Stunden wieder zurück, wo es wieder ein schnelles Abendessen gibt. Heute kommen wir auch schneller ins Bett, weil alle geschafft sind.

Donnerstag, 27.8.08

Heute dürfen wir ein bisschen länger schlafen, weil ja heute Reisetag ist. Aber nur ein bisschen. Heinos Vorschlag, doch noch einen „Pooltag“ einzulegen, können wir nicht annehmen, weil wir ja auch keinen Stress aufkommen lassen wollen.
Also frühstücken wir, packen unser Mobil wieder und füllen Wasser auf, verabschieden uns von Birgit, Heino, den Katzen Bonney und Clyde, sowie den Hühnern und machen uns auf den Weg. Unsere Fahrt führt uns durch viel grüne Gegend, Gorges und Vorgebirge und immer haben wir die Pyrenäen im Blick. Für die Nacht hat Ruth für uns einen kleinen See ausgemacht, den wir aber gar nicht erreichen, weil wir vorher schon einen sehr schönen Stellplatz unmittelbar neben
einem altrömischen Aquädukt finden. Da ist es sehr ruhig. Man hört nur das Zirpen der Grillen und das Rauschen eines kleinen Baches, der unter den Bögen des Aquädukts durchfließt. Wir speisen vor dem Mobil zu Abend und anschließend schreibe ich wieder ein wenig.
Und dann schlafen wir den Schlaf der Gerechten (und Müden).

Freitag, 28.8.2008

Frühzeitig am Morgen stehen wir auf, weil heute eine zwar schöne, aber auch lange und – vor Allem – nicht schnell befahrbare Strecke vor uns liegt. Wir folgen winzigen Sträßchen und die Durchschnittsgeschwindigkeit beläuft sich auf ungefähr 30 bis 35 Kilometer pro Stunde. Wieder einmal sind wir froh darüber, dass unser Mobilchen keine größeren Abmessungen hat. Mit einem größeren Wagen kämen wir teilweise gar nicht durch.
Eine Warnweste haben wir ja schon erworben gehabt, weil man in Spanien pro Besatzungs-mitglied so ein Gerät braucht. Aber ein zweites Warndreieck, das man ebenfalls benötigt, bekommen wir erst in La Jonquera, der spanischen Grenzstation.
Hier werden auch die Straßen wieder breiter und die Durchschnittsgeschwindigkeit steigt. Wir durchqueren Figueras, das wir nur als kleines Nest in Erinnerung haben.
Jetzt zeigt sich, es hat sich zur Großstadt ausgewachsen – und der Verkehr ist gigantisch. In La Escala, ebenfalls einem ehemals winzigen Dörfchen, nehmen wir einen Kaffee an der Strand-promenade, betrachten Touris, wie auch wir betrachtet werden und leiden mit einem Mädel am Nachbartisch, das offensichtlich gerade eine Trennung hinter sich bringt. Die Tränen fliessen jedenfalls in Strömen (nicht bei uns…).
Einen weiteren Abstecher machen wir nach Tamariu, weil wir ja dorthin demnächst mit unserer Jugend hin wollen und dann fahren wir nach Calella, mieten uns auf unserem Stammcamping- platz „Moby Dick“ ein, machen uns frisch, kochen uns einen Gemüseeintopf mit Thunfisch zum Abendessen und begeben uns dann zu Margerita, unserer Stammkneipe neben „unserer“ Basis, wo wir aber keine bekannten Gesichter sehen, außer Margerita selbst, die uns aber erkennt und sehr herzlich begrüßt. Das „San Miguel“ und Ruths Rosé schmecken sehr gut und dann wandern wir an Peter´s Bar vorbei in Richtung Campingplatz in der Hoffnung, dass es heute Nacht eher ruhig zugehen möge.

Samstag, 29.08.2008

Wir frühstücken, nachdem wir auch heute nicht so spät aufgestanden sind und uns frisch gemacht haben, leeren nochmals unsere Sanitäre aus, bezahlen und machen uns dann auf den Weg nach Estartit, wo wir ankommen, nachdem die Anderen gerade gelandet sind.
Unmittelbar vor dem Hotel „Les Illes“ finde ich einen Parkplatz, zumindest zum Ausladen. Und dann schleppen wir all das, was wir die nächsten Tage brauchen, auf unser Zimmer im 3. Stock, Nr. 309 – und ich mache mich auf den Weg, einen Parkplatz für die nächsten Tage zu finden, der kostenlos und sicher sein soll.
Nobbes wird erst gegen 5.00 Uhr etwas erzählen und eine Führung zum Hafen machen, so lange haben wir also Zeit. Wir machen uns erst mal lang – und als ich wieder ein bisschen schreiben will, bemerke ich, dass wir fast alles hier haben, nur nicht das Ladegerät für den Rechner. Kein Problem, wir wandern noch mal die rund 3 Kilometer zum Mobil, holen die Elektrik und nehmen auf dem Heimweg ein Eis. Vor der Kirche setzen wir uns zu Marianne und den zwei Brigittes, holen dann noch ein kleines Baguette und machen uns schließlich auf den Weg zum Hotel, weil Nobbes ja die Rede reden will.
Weil wir noch Wasser brauchen, mache ich mich jetzt ein drittes Mal auf den Weg, während Ruth inzwischen einen Mini-Supermarkt ganz in der Nähe des Hotels findet, wo es auch Wasser gibt. Sie erreicht mich aber nicht auf dem Handy, so dass ich in den Genuss des ganzen Weges komme. Aber wenigstens haben wir Wasser.
Am Hafen erzählen Nobbes, Jörgos und Ruth ein bisschen über die bevorstehenden Tage und Tauchgänge und endlich gibt es gegen 19.30 Uhr Abendessen. Wir sitzen noch ein bisschen beisammen und machen uns dann – einigermassen zeitig – ins Bett, weil: ab morgen ist ja sportliche Aktivität angesagt.

Sonntag, 30.08.2008

Der Wecker weckt mit „Jetzt ist Sommer...“. Wir kommen pünktlich zum Frühstück, holen unsere Klamotten vom Zimmer und wandern zum Hafen, wo wir nur noch die Flaschen aufs Boot tragen müssen – und schon kann´s los gehen.
Die Taucheinteilung haben Ruth und Jörgos gestern Abend schon gemacht.
Einer meiner zwei Tauchpartner ist ausgestiegen und so tauchen heute Peter und Peter zusammen an einem Tauchplatz unter Land, der aber trotzdem schön ist und wo es für uns einiges zu sehen gibt.
Wir machen uns anschließend schön, äh: frisch, und fragen dann in der Apotheke nach, wo wir gegebenenfalls Ruths spezielles Brot bekommen können. Verwiesen werden wir nach Toroella de Montgri, aber erst morgen, weil ja heute Sonntag ist. Es hat sich uns Philippa angeschlossen. Wir setzen uns in ein Lokal mit einer wunderschönen Speisekarte und wollen nur eine Kleinigkeit nagen, was uns preismässig nur einigermassen gelingt. Aber wir werden satt.
Und dann ruhen wir ein bisschen, bevor wir uns auf den zweiten Tauchgang begeben, der diesmal zu den Medas führt. Wir tauchen durch die Delphinhöhle, dann linker Hand durch die lange Höhle und ganz gemächlich zum Schiff zurück, während uns Meerraben, Zackis, Brassen, Barben und zwei Adlerrochen neugierig beobachten. Wenn´s so bleibt, kann´s so bleiben... ;o)))
Anschließend dann wollen wir noch mal zum Mobilchen um zu sehen, ob alles beim Rechten ist. Und dann sehen wir weiter...
Beim Mobil ist alles ok. Ich nehme noch meinen Rasierapparat zum Hotel mit, weil ich mich ja nicht nur mit dem Schaum rasieren kann. Dann gibt es auch schon Abendessen – ein grosses Buffet mit Vor-, Haupt- und Nachspeise, und alles ist geschmacklich sehr gut angerichtet.
Und nach dem einen, oder anderen Absacker geht es zu Bett.

Montag, 1.9.2008

„Jetzt ist Sommer...“ weckt uns auch heute morgen. Schnell sind wieder die Vorbereitungen getroffen und wir frühstücken zügig, aber ausgiebig. Die erste Ausfahrt zum Tauchen führt uns wieder auf die Medas, diesmal zu „La Vacka“, der „Kuh“. Der Tauchplatz ist einfach. Nur ins Wasser fallen lassen und die paar Meter zum Felsen schwimmen, wo schon der Durchgang zur Höhle auftaucht, der von 12 auf 20 Meter durch den Felsen führt und der am hinteren Ende mit sehr schönen Gorgonien bewachsen ist (vorne auch, aber nicht so dicht). Am Ausgang im unteren Bereich ist es schon wieder trüb und kalt, aber in der Sprungschicht treiben sich
wieder „Schwärme von Zackenbarschen“ herum, begleitet von Tausenden von Sardinen, Brassen und vielen Adlerrochen, die elegant durchs Wasser schweben. Da hier die großen Flaschen „gereicht“ werden, hat man auch immer genügend Luft und ausreichend Zeit, die belebte Unterwasserwelt genüsslich zu erkunden. Auf dem Rückweg finden wir weitere Höhlen, einen Gabeldorsch und jede Menge Kleinzeug.
Nach dem Tauchgang machen wir uns nur kurz frisch und fahren dann noch Toroella, wo wir das Brot für Ruth erwerben wollen. Philippa begleitet uns wieder. Es dauert ein Weilchen, bis wir einen Parkplatz gefunden haben, weil heute in Toroella Markttag ist und die Hauptstraße und Nebengässchen mit Ständen zugestellt sind.
Aber schließlich werden wir fündig und finden auf dem Marktplatz auch die dortige Apotheke, die das Brot zwar nicht hat, aber für uns bestellen will. Eine Mitstreiterin der Apotheke ist selbst Deutsche, aber sie selbst ist offensichtlich sehr krank, weil man sie vor lauter Husten kaum verstehen kann. Wir bekommen ein Märkchen und die Auskunft, dass wir das Brot morgen, spätestens übermorgen, abholen könnten.
Die alte Kirche auf dem Marktplatz wird nicht mehr als solche genutzt. Zur Zeit findet hier eine Ausstellung zeitgenössischer Künstler statt, die teilweise in der Art von Salvatore Dali malen, oder sogar Bilder von ihm kopiert haben. Und die ortstypischen „Schwellköpfe“, die auf Prozessionen gezeigt zu werden pflegen, sind auch zu sehen.
Wir hatten einen Schattenplatz als Parkplatz gefunden und die Heimfahrt ist nicht mehr ganz so heiß.
Wir fahren hinaus zum zweiten Tauchgang, der wieder unter Land stattfindet und mittags ist erfahrungsgemäß nicht so viel zu sehen. Aber wir machen wieder einen gemütlichen Unterwasser-Spaziergang und als wir wieder an Land und zum Hotel zurückkommen, sind Birgit und Heino schon eingetroffen. Für beide hatten wir bereits vorab ein Zimmer reserviert und sie werden bis Donnerstag bei uns sein. Wir setzen uns zunächst zu „Felix“ und trinken eine Kleinigkeit. Und nach dem Abendessen, zu dessen Eröffnung Jörgos Sekt reicht, weil Purelisa heute Geburtstag hat, wandeln wir noch mal durch den Ort, insbesondere den Hafen und die „Zeil“, damit unsere Beiden wissen, wo sie sich auf Zeit niederlassen.
Alle sind platt und wir kommen einigermassen zeitig ins Bett.

Dienstag, 02.09.2008

Der „Sommerhit“ reisst uns wieder aus dem Schlaf. Frühstück geht jetzt schon routiniert und zügig und wir fahren mit dem Boot zum Tauchplatz Les Feranelles, der etwas tiefer zu sein scheint. Wieder gibt es hier etliches zu sehen und ich bin heute morgen mit Alexander unterwegs, von dem ich erst später erfahre, dass er Weltmeister im „Klickern“ ist. Und so Jemanden kenne ich – und geh´ sogar mit ihm tauchen... ;o))
Wir sind zufrieden mit dem, was wir gesehen haben und wieder war es ein schöner
Spaziergang unter Wasser. Ruth hat heute den Tauchgang mit Birgit bestritten, die auch zufrieden war und ihre anfänglichen Bedenken, sie könne das Tauchen verlernt haben, über Bord geworfen hat.
Für die Zeit zwischen den Tauchgängen hat Heino bereits eingekauft und wir vespern erst einmal. Anschließend holt Heino das Auto. Birgit hat versucht in Estartit eine Strumpfhose zu kaufen, aber so etwas gibt es hier nicht. Laut Auskunft könne es so etwas im Supermarkt in Toroella geben. Wir nutzen die Gelegenheit mitzufahren und zu schauen, ob Ruths Brot heute schon da ist.
Im Supermarkt gibt es keine Strumpfhosen, aber nachdem wir das Brot, das tatsächlich schon da ist, erworben haben, finden wir in einem kleinen Spezialgeschäft ein paar halbwegs preiswerte Strumpfhosen für unter den Taucheranzug.
Gemütlich wandern wir zum Auto zurück, das nur teilweise im Schatten stand und entsprechend aufgeheizt ist. An Tagen wie heute schafft es selbst eine Klimaanlage auf so kurzer Strecke nicht, die Temperatur herunterzukühlen.
Und der zweite Tauchgang findet wieder unter Land statt. Ziel ist Punta Sirena und zu sehen gibt es einen alten Dieselmotor, der als solcher fast nicht zu erkennen ist und dann soll es zwei Seepferdchen geben, die aber trotz eingehender Suche nicht gefunden werden, obwohl kein Sonntag ist und sie eigentlich arbeiten müssten ;o)
Wir fahren zurück, machen uns ein wenig frisch und dann lang und als wir im Supermarkt Oliven und Weißbrot einkaufen wollen um mit Birgit und Heino einen Aperitif zu nehmen, finden wir die beiden schon mit Tanja und Ingo bei „Felix“ sitzen.
Also fällt der Aperitif aus und wir trinken einfach so einen. (Ruth Pastis, ich ein Bier).
Und dann gibt es schon wieder Abendessen.
Obwohl wir, wie immer, ziemlich geschafft sind, machen wir uns noch mal auf den Weg in den Ort, weil wir schließlich nicht zur Erholung hier sind.
Letztendlich nehmen wir ein letztes Bier in der Hausbar – genauer gesagt, vor dem Hotel auf den Blumenkübeln, weil alle Bänke belegt sind und Stühle, mangels Konzession, draußen nicht aufgestellt werden dürfen. Auch der „Maitre des Bieres“ bringt die Getränke immer nur bis zur Eingangstür. Wir sind aber flexibel und holen sie da ab.

Mittwoch, 3.9.2008

Heute gehen wir vor dem Frühstück bei Birgit und Heino vorbei, aber sie sind schon wach. Heino will ein „3/4-Stündchen“ spazieren gehen, während wir uns nach dem Frühstück wieder aufs Schiff begeben. Die Ausfahrt führt wieder zu „La Vacka“, der Kuh, die wir in sehr guter Erinnerung haben.
Der Gabeldorsch hängt noch an derselben Stelle wie beim letzten Mal. Die Sicht im Tunnel ist ein bisschen besser. Als wir zur anderen Seite hinübertauchen, kommen uns Nobbes und Ingo bereits entgegen. Ingo grüßt uns freundlich mit dem ok-Zeichen und seine Frau mit einem anderen Zeichen, das ich als Liebkosung betrachten muss und deutet, mit den Armen schlagend an, sie hätten schon drei Adlerrochen gesehen. Wir sahen heute noch keinen und sind fast ein bisschen neidisch. Aber wir kommen ja auch erst an. Und siehe da, neben all dem, was es ja
sowieso zu sehen gibt, tauchen nach und nach immer mehr Adlerrochen auf und selbst, als wir uns bereits auf dem Rückweg befinden, sausen nochmals zwei an uns vorbei.
Tanja erzählt hinterher, sie hätte bei „elf“ aufgehört zu zählen.
Wir sind zufrieden, ziehen uns wieder um und machen uns auf den Rückweg.
Wie inzwischen schon fast üblich, legen wir uns einen Moment zur Ruhe und sind dann wieder bei Birgit und Heino um unser aller letzte Reserven an Weißbrot, Tomaten, Käse und Wurst zu vertilgen – nicht zu vergessen einen winzigen Rest Rotwein.
Der zweite Tauchgang zieht sich dann ein wenig. Wir sind wieder in der Piratenbucht, aber das Festmachen gestaltet sich wegen der ungünstigen Windverhältnisse schwierig. Zunächst greift der Heckanker nicht richtig und wir verdriften. Deshalb wird dieser wieder eingezogen und wir machen an der Nordseite des Felsens fest, wo nur ein kleines Auge der Leine über eine Felsnase geschoben wird. Aber jetzt liegt das Schiff sicher zwischen Bugleine und Heckanker und wir können tauchen gehen. Wir queren die Höhle nahe der Decke in der Hoffnung, nicht so sehr durch die Kälte zu müssen und machen uns nach der Querung gleich wieder in moderatere Höhen.
Aber außer viel Kleinzeug und einigen schönen Schwärmen gibt es nichts Spektakuläres.
Inzwischen haben wir mitbekommen, dass heute der Nachttauchgang stattfinden soll – und dass Jörgos noch ein, oder zwei erfahrene Taucher bräuchte, weil er allein mit drei Unerfahrenen nicht sicher sei.
Das heißt, dass wir bereits um 19.00 Uhr zu Abend speisen, nachdem wir unsere Tauch-klamotten nach dem Gang mit ins Depot genommen haben.
Um 8.00 Uhr soll es losgehen mit dem Umziehen und um ½ 9 Uhr sei dann Abfahrt. Kurz vorher kommt aber der Chef des Hauses und erklärt, wegen des aufgekommenen Windes könne die Ausfahrt nicht stattfinden. Ich nehme das gelassen, weil wir ja ursprünglich ohnehin keinen Nachttauchgang geplant hatten, aber auch die anderen sind einsichtig und weinen kein bisschen.
Ich gehe zum Abendessen zurück und setze mich wieder zu den Anderen. Anschließend hole ich mit Heino das Mobil noch ein bisschen näher ans Hotel.
Danach machen wir einen halbherzigen Spaziergang durch den Ort und treffen dann die Anderen wieder vor dem Hotel, wo diese sich offensichtlich für heute noch etwas vorgenommen haben. Sangria und Bier fließen jedenfalls in Strömen. Auch wir nehmen noch zwei Bier, Ruth eine „Clara“, wie hier das Radler heißt und dann finden wir, Gott sei Dank, rechtzeitig dem Absprung, während das Palaver draußen sich noch hinzieht, wie wir unschwer feststellen können, weil wir ja zur Front hinaus wohnen.

Donnerstag, 4.9.2008

Wir sind frühzeitig beim Frühstück. Heino und Birgit sind auch zeitig da. Für sie ist heute schon wieder Reisetag. Das Wetter scheint mitzuspielen. Der Himmel ist bedeckt und es ist ein wenig windig. Sie frühstücken noch mit uns und als wir uns in Richtung Schiff begeben, verabschieden wir uns herzlich und versprechen, einen ähnlichen Urlaub im nächsten Jahr geplanter in Angriff zu nehmen.
Unser erster Tauchgang heute führt uns zu „Pedra del Deo“, einem Zuckerhut unter Wasser – sehr schön mit Gorgonien bewachsen und umkurvt von vielen Schwärmen.
Im Freiwasser sausen Sardinen herum, die von Barrakudas gejagt werden, die Sicht ist sehr gut und erst in größeren Tiefen wird es kühl und trüb, aber – was will man dann da auch.
Frühzeitig sind wir wieder zuhause, machen uns frisch und kaufen – nach angemessener Ruhepause – die Reste für den heutigen Besuch von Neptun ein.
Der zweite Tauchgang findet an „Punta Sirena“ statt. Wir waren bereits dort, aber wir nehmen eine etwas andere Tour und zu guter Letzt erfreut uns auch noch ein Pulpo mit seiner Anwesenheit, der erste übrigens, den ich in diesem Urlaub entdeckt habe.
Nach der Rückkehr duschen wir wieder, basteln ein wenig an „Neptuns Gelübde“ und ich lasse es anschließend ausdrucken.
Dann schreibt Ruth ein paar Postkarten, während ich meine Rückstände, was diesen
Bericht betrifft, aufarbeite.
Und nach dem Abendessen kommt die – allseits gefürchtete – Tauchertaufe.
Eigentlich sollte sie um 20.30 Uhr bereits losgehen, aber die Schmink- und Verschönerungs-prozeduren ziehen sich hin, so dass der Einzug der Gladiatoren erst gegen 21.00 Uhr erfolgt. Aber das Outfit kommt gut an und der Wischmob auf meinem Kopf verhindert erfolgreich, dass ich meinen kühlen Kopf behalte – obwohl ich sonst nicht viel an habe.
Die Namensgebungen und die Ahndung von Verfehlungen ziehen sich, aber die Qualen der Delinquenten halten sich in engen Grenzen, da eigentlich nur wirklich gute Sachen gereicht werden. Und die sportlichen Übungen, die für Verfehlungen zu leisten sind, sind ebenfalls nicht mit denen unserer Jugendfahrten zu vergleichen.
Ein paar Liegestütze, ein paar Kniebeugen - und diese auch nur moderat gezählt – das war´s schon.
Und diejenigen, die fast das Gruppenbild verschlafen haben, sollen im Gleichschritt um die Tische. Aber irgendwie wird dann doch eine Polonaise daraus : die Karawane zieht weiter, der Neptun hat Dorscht.
Und bei Allem wird viel gelacht. So muss das sein !!
Es wird noch kräftig gezecht und erzählt und wieder wird es ziemlich spät, bis wir unseren müden Häupter auf die Kissen betten dürfen.

Freitag, 5.9.2008

Nach dem Frühstück führt unsere vorletzte Ausfahrt nochmals zur Delphinhöhle.
Ruth, Tanja, Ingo und ich tauchen zusammen im lockeren Viererverbund. Tanja möchte heute einmal einen etwas tieferen Tauchgang machen und die vom Verband empfohlene Tiefengrenze ankratzen. „Nur ganz kurz und damit´s im Logbuch steht“, wie sie nochmals betont.
Beim Ingo steht´s schon – im Logbuch.
Marianne fragt, ob sie sich uns anschliessen kann, damit sie die Höhle findet und ich erkläre ihr Tanjas Plan.
Da ich selbst nicht genau weiß, ob es hier überhaupt 40 Meter gibt, besuchen wir erst den Delphin und tauchen dann durch die lange Höhle wieder zur anderen Seite zurück. Hier ist es schon mächtig frisch, aber als ich sehe, dass der Abhang zügig abwärts geht, wagen wir es. Und auf 30 Metern kommt noch mal ein Steilabfall und genau auf 40,6 Metern fallen wir auf eine Meerzitrone, die wir eingehend beäugen – dann geht´s schon wieder aufwärts.
Schnell kommen wir wieder in wärmere Gefilde, wo sich trotzdem noch Gorgonien befinden, die wir betrachten können. Auch Zackis sind zu sehen, aber kleinere Exemplare. Und die Adler-rochen haben heute frei. Auf dem Rückweg besuchen wir erneut den Delphin.
Bei der Ausfahrt war es noch richtig neblig gewesen, aber inzwischen ist die Sonne durchge-brochen und der Delphin wird von Sonnenstrahlen umschmeichelt – ein sehr schönes Bild. Auf dem Rückweg durch die Höhle sehen wir draußen Marianne und Brigitte einträchtig nebeneinander unter dem Schiff durchtauchen und in Richtung Norden entschwinden. Wo wollen die denn jetzt noch hin ?
Auf dem Weg zum Schiff und auf unserem Sicherheitsstopp beobachten wir noch mal den Sardinenschwarm, der schon beim Einstieg rund um uns war. Teilweise ist der Schwarm so dicht, dass sich der Himmel verdunkelt, wenn man darunter her taucht. Und wenn sie auch noch alle gleichzeitig drehen und in eine andere Richtung schwimmen – ein phantastisches Bild !!
Wir sind gerade am Ausziehen, da kommen unsere anderen an Deck – mit Brigitte und Marianne im Schlepptau. Und dann erfahren wir, dass beide Gruppen sich mit der Richtung nicht so sicher waren – und dass Ruth während nahezu des ganzen Tauchgangs eine gefundene Bleitasche (schwer !) transportiert hat, die sie dann just an ungünstiger Stelle (wo´s noch mal tief wurde) wieder versenkt hat. Schade, es sei so eine schöne Bleitasche gewesen, sagt sie.
Wieder zu Hause legen wir uns ein bisschen auf´s Ohr und schlafen auch sofort ein. Um eins wache ich auf und beginne wieder ein bisschen zu schreiben und um zwei wacht auch Ruth auf und wir machen noch eine kleine Vesper mit Baguette, Käse, Schinken und Oliven. Und dann geht´s auf zum letzten Tauchgang vor Ort.
Der letzte Tauchgang ist angesetzt am Negra del Falaguer. Als wir an der Boje festmachen, erzählt Wolle, er sei vor sieben, oder acht Jahren hier schon mal getaucht – hier sei absolut tote Hose. Na, das klingt ja viel versprechend. Ruth ist mit Tanja und Ingo unterwegs, ich tauche
mit Hans und wir bilden einen lockeren Fünfer-Verbund. Wir haben einen neuen Guide, der uns auf Englisch den Tauchplatz erklärt hat. Wir folgen seinen Beschreibungen und finden insgesamt drei Muränen, eine davon frei schwimmend, und zwei Pulpos, von einer Fadennacktschnecke und dem ganzen anderen Kleinzeug gar nicht zu reden. Nur auf dem ganz unten vorhandenen Sandgrund gab es – erstaunlicherweise – nichts zu sehen.
Mit unserem Tauchgang zufrieden fahren wir wieder nach Hause. Bis zum Abendessen überspiele ich schon mal die Bilder von der Taufe gestern Abend und sortiere vor und aus, beziehungsweise richte die Bilder auf, die im Hochformat geschossen wurden.
Als wir herunterkommen, erfahren wir, dass Thomas, Hannes Sohn, mit einem geliehenen Motorrad einen Unfall gehabt hat. Er sei im Krankenhaus. Hannes sei dabei, aber man gehe davon aus, dass er mit der Gruppe wieder nach Hause könne.
Und nach dem Abendessen dauert es noch mal, bis Jörgos seine Bilder auf DVD gezogen hat und vorführen kann. Bei so einem Tauchurlaub kommt ganz schön viel Material zusammen.
Wir nehmen noch ein, zwei Säftchen und legen uns dann schlafen.

Samstag, 6.9.2008

Heute schlafen wir bis ¼ nach 8 Uhr und frühstücken später als sonst. Bei denjenigen, von denen wir annehmen müssen, dass wir sie heute nicht mehr sehen, verabschieden wir uns gleich. Dann hole ich unser Mobilchen, während Ruth schon beginnt einzupacken.
Als ich zurückkomme, ist nur noch ein kleiner Platz vor dem Hotel frei. Ich hole die Tauch-klamotten aus dem Magazin, während Ruth bereits die ersten Taschen herunterbringt. Relativ zügig ist das Mobil beladen. Ich dusche noch schnell, weil das Packen doch recht Schweiß treibend war und dann verabschieden wir uns Hals über Kopf, weil wir von einem dienstbeflissenen Polizisten bereits die gelb/rote Karte gezeigt bekommen haben – und ein Knöllchen wollen wir als Souvenir von hier eigentlich nicht mitnehmen. Nobbes ist noch da und wir beauftragen ihn den Anderen ganz herzliche Grüße auszurichten.
Dann fahren wir los und decken uns im Supermarkt von Toroella erstmal wieder mit dem Notwendigsten ein. Anschließend fahren wir nach Bagur, wo gerade ein Fest stattfindet, bei dem alle Leute „verkleidet“ sind – überwiegend mit weißen Klamotten und Hüten, was sehr malerisch aussieht. Zunächst besuchen wir Sa Riera, wo ich einen Teil meiner ersten taucherischen Schritte gemacht habe und dann wandern wir zur alten Ruine über Bagur, wo wir den schönen Rundumblick über die Costa Brava genießen.
Zum Schlafen fahren wir zu unserem Lieblingsleuchturm „San Sebastian“, in der Hoffnung, dass die Nacht nicht so unruhig werden möge, weil hier – neben der Dorfjugend mit ihren Mopeds – auch Touris lautstark von sich Reden machen.
Wir spazieren einen Moment an der Küste entlang und genießen den phantastischen Blick.
Das Hotel und das Restaurant an der Eremitage sind hochpreisig, die Gäste sehr nobel und der einsetzende Regen bremst die jugendlichen Mopedfahrer offensichtlich aus. Die Nachtruhe scheint gesichert.
Morgen früh sind wir bei Stolli zum Tauchen angemeldet.

Sonntag, 7.9.2008

Die Nacht war doch nicht ganz so ruhig, wie wir uns erhofft hatten. Eine Gruppe von „Ausländern“ (alles Spanier !) hatte offensichtlich die Nacht zum Tag gemacht und bis um halb fünf gefeiert. Da jedenfalls gingen die letzten unter lautem Rufen, Schreien und Singen in Richtung Tal. Danach wird es einigermaßen ruhig, aber unser Wecker weckt uns um 7 Uhr, weil wir ja um 8.00 Uhr bei Stolli sein wollen. Wir wissen nicht ganz genau, ob es um ½ 9, oder um 9.00 Uhr losgeht.
Immerhin, wir sind pünktlich – und haben zwischendurch sogar noch Kaffee getrunken und gefrühstückt. Wenn auch nicht so ausgiebig wie sonst. Und gespült haben wir obendrein.
Jetzt sitzen wir vor der Tauchbasis, nachdem wir in zwei Gängen unsere Klamotten bis dahin geschleift haben. Man kann nämlich nicht mit dem Auto bis zur Basis, sondern es bleiben noch etwa 150 Meter zum Schleppen. Tja, und dann sitzen wir.
Ich im Schatten, Ruth in der Sonne, weil ihr schon kalt ist und es ist ja noch früh. Und als Ade endlich kommt und uns herzlich begrüßt, als wären wir alte Stammgäste, erfahren wir, dass die anderen sich beschwert haben und sonntags lieber ein bisschen später gehen. Das, wenn wir gewusst hätten... ;o))
Aber nun packen wir unsere Jackets um die Leihflaschen, ziehen uns an und nehmen dann, mit zwölf Anderen zwei Anläufe zu unterschiedlichen Tauchplätzen, weil inzwischen der Wind aufgefrischt hat und an einem der Tauchplätze bereits ein anderes Tauchboot liegt. Und schließlich wird es das so genannte Conger-Riff, weil es hier so viele Conger geben soll.
Wir tauchen ab und sehen viel Riff. Als erstes finden wir eine kleine Languste. Na ja,
geht ja schon gut los. Nach einiger Zeit finden wir kurz nach einander zwei Pulpos,
die sehr geduldig mit uns umgehen und spielbereit sind.
Aber warum das Riff Conger-Riff heißt, will sich uns immer noch nicht erschließen.
Als uns schon einigermaßen frisch ist, sehe ich in einer Spalte einen großen Solchen liegen. Erfreut zeige ich ihn Ruth und zwei bayrischen Mitstreitern, die wir heute kennen gelernt haben. Und vier Meter weiter sieht Ruth in einer schmalen Spalte eine Muräne, die vorwitzig das Maul heraus streckt. Und als ich nochmal genauer hin schaue, sitzt unmittelbar auf Tuchfühlung mit der Muräne noch ein Conger. Ein ähnliches Kuschelbild haben wir irgendwann, vor langer Zeit, in der Toskana, vor Giglio, gesehen. Kurz darauf tauchen wir auf.
Wir sind zufrieden mit dem, was wir gesehen haben.
Schnell sind wir zurück im Hafen, packen unsere Klamotten wieder zusammen und machen ein paar Abschiedsphotos. Es ist ja nicht für lange. In vier Wochen wollen wir wieder hier sein. Wir füttern die Kaffeekasse der Basis, kaufen noch Brot und Wasser ein und dann fahren wir über die malerische Küstenstraße zunächst zurück nach Bagur und dann über die Hauptstraße in Richtung Rosas.
An einem malerischen Plätzchen mit Blick auf Fornells halten wir und kochen unser Mittag-essen. Dabei läuft uns ein Hund zu, den wir immer wieder an neu Ankommende weitergeben wollen, aber er bleibt uns treu. Neuzugänge fragen uns gar, ob sie ihn füttern dürften. Wir haben nichts dagegen – er ist ja nicht uns. Aber eigentlich ist er bereits zu fett. Von uns jedenfalls gibt’s nix. Schon gar nicht, nachdem er die Bäume rundum markiert und dann auch noch das rechte Vorderrad unseres Mobils angepisst hat. Wir lassen ihn einfach hier, obwohl der Junior unserer
freundlichen Nachbarn lautstark „Wauwau“ ruft.
Weiter geht es nach Cadaques, wo wir uns ein bisschen die Füße platt laufen.
Seit wir zum letzten Mal hier waren, hat sich unglaublich viel getan. Wir besuchen Port Lligat. Dalis Haus ist zur regelrechten Kultstätte geworden. Das Hotel Port Lligat sieht zwar im Eingangsbereich noch aus wie früher, aber sonst... Und der Poolbereich gehört nun zu einem anderen Hotel. Pauls Basis existiert in der alten Form überhaupt nicht mehr. In Cadaques an sich sieht es ähnlich aus. Immerhin erkennen wir noch ein bisschen. Als wir endlich wieder am Autochen ankommen, sind wir beide geschafft und beschließen, nicht mehr so arg weit zu fahren. Nur noch ein bisschen in Richtung Norden.
Vor Puerto de la Selva finden wir neben einem Weinberg in einem ausgetrockneten
Flusslauf ein ebenes Plätzchen und nur die Zufahrt war ein bisschen abenteuerlich, weil die Elektrik für die Anhängerkupplung, die ich gerade wieder haben richten lassen, weil sie bei hohen Absätzen regelmäßig Schaden nimmt, wieder aufgesetzt hat. Es ist aber glücklicherweise nichts passiert, nur gekratzt hat es erbärmlich.
Wir bereiten uns ein schnelles Abendessen, weil wir ja heute Mittag ausgiebig gespeist haben und es ist schon wieder spät, als wir ins Bett gehen. Lesen und Bilder gucken kostet halt alles Zeit.

Montag, 8.09. 2008

Als wir von selber wach werden, ist es ¼ vor 9 Uhr. Das ist doch viel schöner als gestern. Und so ohne Zeitdruck. Wir lassen uns beim Frühstück Zeit, machen anschließend Ordnung im Mobil und begeben uns dann gemächlich auf den Weg, nicht ohne in Puerto de la Selva den Fischereihafen besichtigt zu haben.
In Port Bou werfen wir die Postkarten, die wir gestern noch geschrieben haben, in den Briefkasten. Schließlich sollen sie wenigsten noch in Spanien abgestempelt werden. Dann erwerben wir in einem Schnaps- und Liqueurladen noch unseren Aperitif-, beziehungsweise Dessertwein (eher süß...) und ein paar weitere süsse Souvenirs, bevor wir weiterfahren.
Zunächst fahren wir kurvenreich die Ausläufer der Pyrenäen ab. Jede Biegung zeigt neue Aussichten auf diesen wunderschönen Küstenstrich. Und dann kommen die sandreichen südfranzösischen Küstenabschnitte. Und schließlich nähern wir uns dem Küstenstreifen in der Nähe der Camargue, wo sich rechts das Meer und links die diversen Etangs hinziehen, in denen Tausende von Flamingos die Köpfe ins Wasser strecken um den Untergrund nach Fressbarem zu durchseihen.
Auf einem der Campingplätze in Port Camargue finden wir schließlich, nach längerer Suche, ein Plätzchen für die Nacht. Heute gibt es nur noch einen Salat, begleitet von einem Fläschchen Rosé, dass wir ebenfalls erstanden haben – und heute kommen wir früher ins Bett.

Dienstag, 9.9.2008

Ohne Wecker wachen wir bereits um 9.15 Uhr auf und meinen auch, es sei genug. Zunächst hatten wir befürchtet, wir müssten nochmals umziehen, weil unsere Nachbarn – schon wieder Ausländer, diesmal Franzosen – vor ihrem Wohnwagen saßen und sich von innen mit Radioprogramm berieseln ließen. Aber schließlich war es doch ruhig geworden – und richtig müde waren wir ja sowieso gewesen.
Der Rest des Campingplatzes ist schon wach und Ruth geht duschen, während ich den Frühstückstisch decke und Kaffee koche. Dann dusche ich noch schnell – bei mir ist das in Minuten erledigt. Ich hab´ ja auch nicht so viele Haare auf dem Kopf.
Dann frühstücken wir gemütlich und nachdem wir mit Nachbars aus Chemnitz noch ein bisschen geklönt und deren Mobil betrachtet haben, wird gespült und entsorgt.
Wir wandern noch über den Strand, der hier einen Kilometer breit und 10 Kilometer lang sein soll, in Richtung Meer und entsetzen uns sehr beim Anblick von „Le Grand Motte“, das wir von Ferne über die Bucht sehen. Wir gut, dass wir dort nicht gehalten haben.
Im nächsten Super-U kaufen wir die noch benötigten Reste ein, nachdem wir bereits vorher Tomaten, Pfirsiche und eine Melone erworben haben – und dann geht’s wieder auf die Piste. Wir fahren quer durch den Camargue-Nationalpark, nicht ohne die Flamingos, die es auch hier gibt, wenn auch spärlicher – und die Pferde betrachtet zu haben.
Über Arles, das wir zur Rushhour queren und diverse andere Örtchen tasten wir uns vor in Richtung „Gorges du Verdon“, den wir morgen besichtigen wollen.
Es ist schon spät, als wir einen Wohnmobilstellplatz für bis zu 50 Mobile finden, der zwar in unserem Programm gespeichert, aber noch nicht fertig gestellt ist.
In dem Lokal, in dem wir speisen wollen, ist eine Fachkraft ausgefallen. Die zwei Verbleibenden mühen sich redlich, aber es zieht sich, bis wir zu speisen bekommen und beim Bezahlen verrechnet sich Madam auch noch erheblich zu unseren Ungunsten. Gut, dass ich im Kopf immer noch mal nachrechne... ;o))
Morgen wird´s vermutlich wieder Schweiß treibend...

Mittwoch, 10.9.2008

Nach dem Frühstück verlassen wir unseren ruhigen Nachtplatz und beschließen zunächst noch mal unten am See zu schauen, weil während des Frühstücks bereits dauernd große und kleine Wohnmobile an uns vorbei gefahren sind. Nahe des Ufers finden wir einen Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Der Platz ist gut gefüllt und unser Autochen gehört nicht zu den teuren...;o)) Unglaublich !

Wir fahren in Richtung Gorges du Verdon und fragen einige Wanderer, wo denn der Wanderpfad mit dem 600 Meter langen Tunnel, von dem wir schon mal gelesen haben, sei. Sie beschreiben uns einen Wanderpfad und wir fahren zum „Carpark“, wo wir das Mobil abstellen und anstrengende 45 Minuten (eher 1 Stunde) durch den „Gorges“ wandern. Ziemlich geschwitzt und von den Ausblicken, die wir während dieser Zeit genossen haben, beeindruckt, fahren wir weiter und stellen fest, dass unser Platz noch gar nicht der „Belvedere“, von dem ursprünglich die Rede war, gewesen ist. Macht nichts – uns hat´s gefallen.
Wir fahren weiter und kommen zum „Point Sublime“, von dem man wiederum grandiose Aussichten hat. Und endlich kommen wir auch unmittelbar am Fluß vorbei, wo wir uns erst einmal mehr oder weniger ausgiebig wässern. Eine tolle Abkühlung nach so viel Hitze.
Schließlich nehmen wir die Gass´ wieder unter die Räder und geniessen die immer noch grandiosen Ausblicke von Fahrer- und Beifahrersitz aus. Es geht, wenigstens zunächst, nicht besonders schnell voran, weil wir diverse Pässe queren und uns auf fast 1200 Meter hocharbeiten müssen. Aber als sich die Straße dann aufteilt in Richtung Valence, beziehungs- weise Grenoble – und wir den Valence-Teil nehmen, wird es flacher und wir kommen schneller vom Fleck. Das muss auch so sein.
Schließlich ist bereits Mittwoch ! Und morgen gibt es einen Fahrtag...

Donnerstag, 11.9.2008

Den Campingplatz, den wir gesucht haben, gibt es offensichtlich nicht. Wir sind einem Schild nachgefahren, aber da kam nichts. Also stellen wir uns auf den großen Parkplatz einer kommunalen Einrichtung, wohl wissend, dass morgen früh hier vermutlich die Post abgeht.
So ist es auch. Pünktlich um acht kommt ein Bus und bringt die Arbeiter, die sich auf ihre Tätigkeiten vorbereiten. Also stehen auch wir auf, frühstücken und machen uns wieder auf den Weg.
Von den französischen Alpen sind wir inzwischen begeistert. Wir haben zwar schon oft gehört, wie schön es hier sein soll, aber es ist schon ein Unterschied, ob man das dann auch selbst einmal sieht. Die Landschaften wechseln mit der stetig sich fortsetzenden Route.
Wir halten in einem Örtchen, in dem ein Aquädukt das Tal über dem Fluss überspannt und in dem ein Fluss aus dem Fels entspringt, der durch eine Höhle fliesst, in dem bereits der Cro-Magnon-Mensch gehaust hat. Hier kaufen wir uns nochmal ein Stückchen aus einer Boulangerie.
Wir queren Täler und Pässe, fahren an Flüssen und Seen vorbei und betrachten die Gegend mit Wohlgefallen. Zum Mittagessen halten wir in einem weiteren Ort mit Super-U, wo der Sprit noch
1,28 € kostet. Auf dem von hohen Bäumen beschatteten Festplatz verspeisen wir die mitgebrachte Melone, die sehr saftig ist. Und ich finde noch eine Gelegenheit unsere Sanitäre zu entsorgen.
Gegen 7.00 Uhr suchen und finden wir einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Besancon und sind uns bewusst, dass auch morgen nochmals Strecke sein muss.
Nachdem wir uns beide geduscht haben (das war ja gestern ausgefallen), kochen wir auf die Schnelle Nudeln mit Tomatensauce und frisch erworbenen Garnelen.
Während Ruth sich die Beine vertritt, sichere ich die Bilder, schaue nach der elektrischen Post und schreibe Bericht. Und dann kommt der gemütliche Teil: Füsse hoch und schmökern. Dazu gibt es noch einen guten Rosé.
In der Nähe schreit ein Käuzchen. So romantisch haben wir lange nicht mehr gewohnt , auch wenn der Komfort des Campingplatzes eher rustikal ist.

Freitag, 12.9.2008

Für heute morgen habe ich den Wecker gestellt, weil uns ein langer Tag bevorsteht.
Gefrühstückt und gespült haben wir schnell. Dann machen wir uns noch schnell ein paar Gedanken über die heutige Route und schließlich geht es los. In der Nacht hat es ergiebig geregnet. Wir haben es mehrfach kräftig auf unser Dach trommeln hören.
Trotzdem komme ich gut aus der Wiese heraus, auf die uns der „Maitre des Camps“ gestern eingewiesen hat.
Ruth lässt unseren Rechner diverse Routen durchrechnen und kommt zu dem Ergebnis, dass wir gut noch einen kleinen Abstecher durch die Vogesen, mit den zugehörigen Serpentinen, fahren können. Landschaft ist angesagt. Wir werden mit wunderschönen Ausblicken belohnt. Wieder kommt uns die geringe Größe unseres Mobilchens zustatten.
In Colmar machen wir einen kurzen Zwischenstopp nur um festzustellen, dass auch diese schöne Stadt einen längeren Aufenthalt verdient hätte um wenigstens ein bisschen mehr davon zu entdecken. Aber wenigstens bekommen wir hier die Briefmarken, die wir bereits die ganze Zeit gesucht haben. Wer würde uns glauben, dass wir unterwegs waren, wenn die Postkarten, die wir geschickt haben, deutsche Marken – und auch noch deutsche Poststempel getragen hätten ?
Wir wollen auf jeden Fall noch mal in Frankreich tanken, weil der Sprit hier doch
erheblich günstiger ist, als in Deutschland. Also fahren wir weiter auf der Nationalstraße in Richtung Strassburg und finden auch noch mal ein „Super-U“, wo wir uns mit Diesel für 1,26 € pro Liter und ein wenig Salat für das bevorstehende Jugendgrillen eindecken. Und dann ist eigentlich wieder nur noch Strecke angesagt.
Wir fahren über Speyer, Ludwigshafen und Darmstadt in Richtung Heimat und spätestens, als wir die A 3 am Hanauer Kreuz queren, befinden wir uns quasi auf der Zielgeraden.
Essen ist heute ein bisschen kurz gekommen. Wir beschließen daher in Langenbergheim noch in der „Frischen Quelle“ einzukehren, essen jeder ein Schnitzel und trinken eine Kleinigkeit dazu – und um 22.00 Uhr laufen wir zuhause ein, packen nicht mehr viel aus und sichten ungefähr einen Zentner Post, der sich inzwischen hier angesammelt hat.
Wie immer stellen wir auch heute wieder fest: Daheim ist es auch sehr schön...


© by Peter

Und hier sind noch ein paar Bilder:
http://picasaweb.google.com/ruthundpeter/FrankreichSpanien2008

Mittwoch, 11. Juni 2008

Umwelt- und Naturseminar der HTSV-Jugend

Ein Wochenende für Natur und Umwelt

(Jugendherberge Geislitz vom 6.6. bis 8.6.2008)

Geplant war das ja schon lange! Seit Jahren hat mein Weib gesagt: Das müsste man doch mal auf die Beine stellen!

Die letzten Einkäufe für das Seminar mit dem Alle bewegenden Namen sind getätigt – und am Abend vorher ruft mein Weib von der Arbeit aus an und erklärt, sie könne das Bein nicht mehr heben! Nein, nicht was Ihr denkt, es geht aus schmerztechnischen Gründen nicht.

Also fahre ich sie ins Krankenhaus, wo ein massiver Bandscheibenvorfall diagnostiziert wird. Heute geht sie noch aus freien Stücken und auf eigene Verantwortung wieder mit nach Hause, aber morgen muss sie wieder einrücken zum Infiltrieren – und bis zum Sonntag bleiben – und damit ist für sie das Seminar geplatzt.

Weil aber sonst schon alles organisiert ist, werden wir es wohl ohne sie durchziehen müssen.

Freitag, den 6.6.2008

Mir tut nur leid, dass ich sie nicht zu Hause ein wenig bemuttern kann, aber sie ist ja nicht da. Also fahre ich am Freitag nach der Arbeit noch mal kurz bei ihr im Krankenhaus vorbei um mir letzte Instruktionen abzuholen und ein wenig Trost zu spenden. Und dann geht’s nach Hause zum Einpacken.

Gegen ½ 6 Uhr komme ich bei der Jugendherberge an, wo ich zunächst nur Sarah antreffe, die quasi die Vorhut darstellt, und die ich herzlich begrüße, weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen habe.

Dann kommen so nach und nach auch alle anderen an und wir speisen erstmal zu Abend, bevor die Formalitäten erledigt werden, wie – Verteilung der Zimmer, Verteilung der Schlüssel und Vorbereitung des Seminarraums.

Einer Vorstellungsrunde bedarf es heute nicht, weil wir uns ganz überwiegend bereits seit Jahren kennen.

Und dann verteilen wir uns auf die Autos und es geht ab in Richtung Hallenbad, wo der heutige erste Teil unseres Seminars stattfinden wird.

Schnell sind die Vorbereitungen getroffen und alles Mögliche im tiefen Becken versenkt, während die Jugend sich warm schwimmt.

Und dann werden Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen sollen – und das Alles ordnungsgemäß austariert und schwebend – hydro-statisches Gleichgewicht eben. Das klappt noch nicht sofort und bedarf teilweise auch mal der helfenden Hand, aber dann wird gezählt, gemessen, geschwebt, durch Ringe getaucht und gemalt. Die Übungen sind vielfältig und die Jugend spricht gut darauf an. Leider ist Andrews Kamera abgesoffen, so dass von dieser Maßnahme keinerlei Bilder existieren. Am Rest hätte Ruth ihre Freude gehabt. Im Nu sind die zwei Stunden herum und während Kristian, gewissermaßen als Betthupferl noch ein paar Pizzen holt, fährt der Rest unmittelbar zur Jugendherberge zurück. Auf dem Rückweg, kurz hinter Hof Eich, sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Wildschwein in „freier Wildbahn“ - direkt nebe de Gass.

Und dann gibt es noch ein kurze Nachbesprechung, wobei jeder darlegen soll, wie ihm die Übungen im Hallenbad gefallen hat und was und wie viel es alles zu sehen gab.

Bis zur endgültigen Nachtruhe zieht es sich, wie immer, wenn man sich so lange nicht gesehen hat, noch ein bisschen, aber schlussendlich liegen alle im Bett, bis der junge Tag heraufzieht.

Samstag, 7.6.2008

Nach dem Frühstück ist erst ein wenig Theorie angesagt. Wir stellen offiziell Peter und Wiebke, unsere „Gastdozenten“ vor, die uns in einem weit ausholenden Rundumschlag das Thema unseres Seminars „Natur und Umwelt“ eindrucksvoll und nachdrücklich nahe bringen. Den Kleinsten ist der Stoff vielleicht etwas trocken, aber unser Björn, der sonst oftmals ein bisschen Unruhe in die Darbietung einbringt, trägt einige Sätze vor, die sowohl das Plenum, als auch die Dozenten ob ihrer Treffsicherheit verblüffen.

Den ganzen Morgen sehen wir draußen eitel Sonnenschein, aber als es auf unseren Praxisteil, das Schwimmen in der Kinzig, zugeht, zieht ein Gewitter auf, das zwar angesagt war, auf das wir aber gerne verzichtet hätten.

So wird die Theorie noch etwas ausgeweitet und vertieft und schon eine knappe Stunde später hat der Regen nachgelassen und unserem Flussschwimmen steht nichts mehr im Wege – ausser der Skepsis einiger unserer Mädels. Sie werden aber überzeugt und motiviert und sind schließlich mit Spaß bei de Sach`.

Auf der Fahrt zur Kinzig verliere ich in einer Kurve das Kanu vom Dach des Mobils. Zunächst denke ich, ich hätte es nicht richtig befestigt, aber der Zurrgurt hat eine Strebe der Dachreling gebrochen und – weil das hintere Seil der Befestigung nicht gerissen ist – fast die Heckleiter abgerissen.

Wir befestigen das Boot wieder auf dem Dach – und auch ich darf jetzt im Fluss mitschwimmen. Einen Troß zum Transport der Verpflegung haben wir jetzt allerdings nicht dabei.

Wir stellen die Autos am Ausstieg ab und fahren mit einem Fahrzeug zum Einstieg zurück, wo der Rest schon sehnsüchtig wartet, dass es endlich losgeht.

Diverse Aufgaben sind bereits vorher verteilt worden und jeder hat eine Beutel und eine Becher dabei um eine Wasserpflanze, eine Uferpflanze, einen Wasserfloh, eine Wasserprobe und eine Diatomee einzusammeln. Nachdem geklärt ist, was eine Diatomee ist (Kieselalge), stellt sich dann noch die Frage, wo diese vorkommen. Aber wir schwimmen quasi dauernd drin herum.

Der Weg zieht sich ein wenig, wird aber von einem Teil durch nebenher-wandern gemeistert, während Andere das eine, oder andere Liedchen trällern. Ich finde einen Fußball, der noch nicht lange liegen kann. Und als wir schließlich am Ausstieg ankommen, müssen wir uns schon wieder sputen, weil der Abendessenstermin bereits überzogen ist.

Die nette Crew der Jugendherberge verköstigt uns aber doch noch. Das ursprünglich angesagte Grillen fällt aus, weil die ganze Zeit nicht absehbar gewesen sei, ob es denn nicht nochmals zu giessen beginnt, so die Erläuterung der Herbergsmutter.

Nach dem Abendessen wird dann das Ergebnis unserer Sammlungen unter den Mikroskopen betrachtet und manch Einem läuft nachträglich noch ein Schauder den Rücken hinab, als er sieht, welche „Ungeheuer“ da mit ihm im Wasser herumgeschwommen sind. Wir sehen noch das von Peter erstellte Modell der Welt mit Bergen, Gletschern und Flüssen uns Seen und Peter erläutert uns die Skalierung der Gewässergüten, während wir nachdrücklich lernen, von welchen Faktoren diese abhängen können.

Alsdann erlahmt die Lust am Schauen und das Dorf der Werwölfe wird aufgebaut, in altbewährter Manier von Conferencier Jan moderiert.

Peter Sander verabschiedet sich zu später Stunde, weil er noch nach Hause möchte, aber auch er hat „Werwolf“ sehr interessiert und amüsiert beobachtet.

Ich telefoniere zwischenzeitlich mit meinem Ruthchen und erzähle ihr von den Erlebnissen des Tages. Sie ist mit uns zufrieden. Und früher als gestern gehe ich zu Bett.

Sonntag, 8.6.2008

Wir sitzen bereits beim Frühstück, als unser Dozent für den heutigen Tag, Jan-Ole Schmidt, bei uns eintrifft.

Pünktlich um 9.00 Uhr beginnt er mit seinem Vortrag über das Washingtoner Artenschutz-Abkommen, der als WA-Abkommen abgekürzt wird, aber eigentlich Convention on international Trade in Endangered Species of Wild Fauna (kurz: CITES) heißt.

Auf unterhaltsame Art und Weise erläutert er, was Anlass zu dem Abkommen am 3.3.1973 war und was damit bezweckt wird, nämlich letztendlich die Reduzierung der Jagd und des Handels mit gefährdeten Arten tierischen und pflanzlichen Lebens.

Wir lernen, dass etwa 8.000 Tier- und ca. 40.000 Pflanzenarten unter Schutz gestellt worden sind und dass immer noch neue Staaten sich diesem Vielvölker-bündnis anschliessen (derzeit 178, wenn ich mich recht erinnere).

Aus seiner täglichen Arbeit als Zöllner am Frankfurter Flughafen weiß er zu berichten, was alles geschmuggelt wird, wie dies gehandhabt wird und welche Folgen dies unter Umständen haben kann.

Und richtig interessant wird es dann noch einmal, als er einige Exponate aus der Zoll-Asservatenkammer vorstellt, die er mitgebracht hat. Es ist schon erstaunlich, was menschliche Phantasien zu erdenken vermögen und Teile dieser Exponate sind an Scheußlichkeit kaum zu überbieten. Die entsprechenden Bilder hierzu kann, wer mag, sich noch in unserer Bildergalerie betrachten.

Abschließend stellen wir fest, dass auch dieser Teil des Seminars wieder überaus lehrreich war.

Das gemeinsame Mittagessen schließt, wie immer, unser Seminarwochenende ab und nach dem gemeinsam geschossenen Abschlussfoto sind wir sicher, dass wieder Jeder neues Wissen mit nach Hause nehmen kann, oder zumindest Bekanntes erweitert und vertieft hat.

© by Peter Helbig

Und hier geht´s zu den Bildern:

Umwelt und Natur

Montag, 5. Mai 2008

atlantis goes Scharendijke

Holland über den 1. Mai 2008

Mittwoch 30.4.2008

Der Verein hatte sich wieder einmal entschlossen eine Auslandsfahrt zu unternehmen. Ursprünglich sollte es im Herbst nach Fuerteventura gehen, aber diese Tour musste – in Ermangelung größerer Teilnehmerströme – gecancelt werden.

Also hat Micha beschlossen: Wir machen was Kleines und fahren nach Holland, weil Ruth und Peter auch schon mal da waren und begeistert von jeder Menge Hummer im Grevelingen Meer und außerdem Sepias in der Oosterschelde berichtet hatten.

Dann waren wir schon mal so weit, dass ich allein hätte mitfahren müssen, weil Ruth, respektive ihre Firma, gerade wieder einmal migrieren sollte. Aber nun schaffen wir es gemeinsam:

Wir sind sogar bereits am Mittwoch, dem 30.4.08, morgens um ½ 11 Uhr losgefahren, weil wir mit dem Mobil unterwegs und daher sehr langsam sind.

Am Morgen habe ich - wie immer - noch bei meiner Mutter angerufen und erfahren, dass mein Onkel Helmut bereits am Montag verstorben ist und am Freitag beerdigt wird.

Ganz sicher wäre ich zur Beerdigung gegangen, aber wir sind leider nicht da.

Unterwegs, kurz vor dem Ziel bekommen wir noch einen kleinen Adrenalinstoß: Eine Entenmutter mit jeder Menge Nachwuchs rennt, ohne nach rechts und links zu schauen, über die Gass´. Ich nehme die ganze Familie zwischen die Räder – und es passiert Gott sei Dank nichts. Ansonsten kommen wir recht gut durch und sind bereits um ca. ½ 6 Uhr auf unserem vorgebuchten Campingplatz „De Vliedberg“. Gerade als wir unser Gerätezelt fertig aufgebaut haben, fängt ein Regenguss an und die ganze Zeit bläst schon ein kräftiger Wind. Gut, dass das Zelt jetzt „beladen“ ist. So schnell fliegt es jetzt jedenfalls nicht fort.

Im Anschluss daran nagen wir eine Kleinigkeit, entkalken unsere Kaffeemaschine, die wir aus Vereinfachungsgründen mitgenommen haben, machen einen Spaziergang zum „De Kabbelaar“ und durchs Örtchen und warten dann auf Silja, Micha und Alex, die – laut SMS, die sie zwischenzeitlich geschrieben haben – gegen 21.00 Uhr ankommen wollen.

Meine Versuche, der Chefin des Platzes bereits vorab ein Parkkärtchen aus den Rippen zu leiern, ist nicht von Erfolg gekrönt. Er müsse schon zu Bürozeiten anreisen – bis 21.15 Uhr ginge auch noch. Aber dann...

Mal sehen, wann sie kommen.

Als sie ankommen, ist es fast ½ 10 Uhr und sie erzählen, dass sie für die ersten 150 Kilometer fast 2 Stunden gebraucht haben. Aber jetzt sind sie da ! Ich helfe Micha und Silja beim Aufbau des großen Zeltes, nachdem ich bereits mit Alex das Gerätezelt aufgebaut habe. Dann sind wir fertig und sie wollen gar nichts mehr essen. Also setzen wir uns noch ein bisschen bei uns ins Mobil, machen eine Dose Erdnüsse und ein Fläschchen Wein auf und klönen noch ein wenig.

Alex hat sich´s überlegt und will nun doch im Zelt schlafen. Wecken soll sein um ½ 9 Uhr.

Donnerstag, 1.5.2008

Wir haben den neuen Hahn gestellt, der auch ordnungsgemäß kräht. Silja kommt kurz danach und fragt, ob wir nicht bei ihnen im Zelt frühstücken wollten. Das Wetter wäre ja doch zu schön. Ich mache also Kaffee und wir tigern zum Zelt, wo wir zu dem Ergebnis kommen: doch ganz schön frisch... Deshalb rutschen wir unter´s Vorzelt – und hier geht´s. Alex hat schon Brötchen geholt und dann frühstücken wir ausgiebig. Im Anschluss wird gespült und dann fahren wir zum „De Kabbelaar“, wo wir einen gelinden Schock kriegen: Hier ist die Hölle los. Also entschließen wir uns nur nach einem Tidenkalender zu fragen und die Örtlichkeit zu betrachten. Aber als wir zurückkommen, haben wir jeder schon ein Knöllchen gefangen, weil man hier einen Parkschein ziehen muss. Es ist auch kein günstiges Vergnügen: 50,-- € - was für ein einnehmendes Völkchen. Man muss sie mögen...

Wir könnten eventuell Glück haben, weil unser Kennzeichen falsch angegeben ist. Mal sehen...

Dann suchen wir ein anderes Fleckchen und entschließen uns zu Dive-Point 29.

Unsere „Stammkneipe“, die direkt nebenan liegt und die wir vom letzten Mal her kennen, ist leider zu. Aber der Tauchgang ist ganz schön. Obwohl relativ flach, gibt es doch reichlich zu sehen:

Garnelen, Krabben ohne Ende, Schleimfische, Steinpicker, Seesterne usw.

Und Alex hat noch ein bisschen zu wenig Blei und deshalb ein Problem.

Aber schließlich haben wir es geschafft und als wir ´rauskommen und uns umziehen wollen, fängt es auch noch an zu regnen und dann zu graupeln. Ich stelle deshalb, nachdem wir eingeräumt haben und vollkommen durchnässt sind, Teewasser auf und wir trinken erst einmal etwas Warmes.

Dann machen wir uns auf den Weg nach Zieriksee, das wir schon kennen und das wir unseren Anderen vorstellen wollen. Der Spaziergang durch das Örtchen ist anstrengend, wenn auch schön und wir bekommen Hunger und Durst. Also besetzen wir ein Eetkaffee und bestellen uns was Landestypisches: „Pannkoeken“ (mit Kaas und Spek). Schmeckt gar nicht so schlecht, führt aber bei mir zu heftigem Sodbrennen. Dazu trinken wir Wasser mit Apfelsaft gemischt und kommen erneut zu dem Ergebnis, Holland ist kein günstiges Pflaster.

Zurück auf dem Campingplatz machen wir uns erst schön frisch und dann beginnen wir „Schwedenschach“ zu spielen, was die Zeltnachbarn mit Interesse verfolgen. Einer der Buben spielt auch mit, aber Silja, Ruth und ich gewinnen trotzdem gegen Micha, Alex und den anderen. Es ist recht kühl. Daher setzen wir uns anschließend wieder in unser beheiztes Mobil. Und diesmal bleibt Alex bei uns, weil er letzte Nacht doch nicht so schön geschlafen hat.

Schnell ist das Bett gebaut – und diesmal schlafen sowohl wir, als auch er tief und fest, ohne zu frieren.

Freitag, 2. Mai 2008

Heute scheint die Sonne und wir frühstücken wieder draußen. Zwischendurch meldet sich wieder Jan, der gestern schon mal angerufen hat. Gestern hat es aber mit der Zusammenkunft noch nicht geklappt.

Als wir mit dem Frühstück und dem anschließenden Spülen fertig sind, steht der tauchende Teil der Familie Kretzschmar mit Papa auf dem Platz. Wir verabreden uns erst einzukaufen und dann Weiteres zu unternehmen.

Im Supermarkt ist die Hölle los. Schließlich aber haben wir alles zusammen, einschließlich Grillgut für heute Abend. Und dann fahren wir zum „Kabbelaar“, füttern ordnungsgemäß den Parkautomaten und ziehen uns zum ersten Tauchgang am heutigen Tag um. Alex wird verwöhnt und bekommt sein Blei zum Tauchplatz getragen. Und dann gehen wir tauchen, aber obwohl es einiges zu sehen gibt, finden wir das Kunstriff nicht und sehen auch keine Hummer.

Nach 25 Minuten kommen wir wieder am Einstieg an und zwar überwiegend aus unterschiedlichen Richtungen, obwohl wir – wiederum überwiegend – in einer Richtung losgetaucht sind.

Wir ziehen uns wieder um und füllen dann unsere Flaschen auf, was beim „Kabbelaar“ mit 50 Cent pro 400 Liter vergleichsweise preisgünstig ist, wenn wir auch Zweifel haben, ob Alles mit rechten Dingen zu geht, weil wir im Anschluss weniger auf der Flasche haben, als aufgefüllt (und dabei wird offensichtlich nur übergeströmt!).

Barbara erzählt, dass sie jetzt in Den Osse wohnen und es da nur ganz kurz zum nächsten Tauchplatz wäre. Weil wir erst noch eine kleine Pause machen wollen, fahren wir in den Hafen von Den Osse und sagen von dort aus Jan Bescheid, dass wir unseren zweiten Tauchgang von dort aus unternehmen wollen.

Der Fußweg ist zwar ganz schön weit, aber dann tauchen wir von der Mole weg in Richtung Freiwasser – und als wir nach längerer Strecke in tieferes Wasser gelangen und dort Steine zu finden sind, kommt der „Hummer“ und zwar in Form vieler einzelner Exemplare. Und zwar gar nicht kleine. Über den ersten saust Alex, der mit Jan hinter uns hertaucht, noch hinweg und zieht eine Staubfahne hinter sich her. Aber dann schaffen wir es ihm diverse dieser Exemplare zu zeigen. Der Tauchgang begeistert und hinterher tragen wir unsere Klamotten nur bis zur Höhe des Damms, wo wir alles ablegen und Jan und die Mädels als Wachhunde hinterlassen, während Micha, Alex und ich die Autos holen.

Schnell ist eingepackt. Wir fahren Jan zu seiner Unterkunft. Er will duschen und dann mit dem Fahrrad zu unserem Campingplatz fahren um mit uns zu grillen.

Wieder zurück hänge ich unsere Tauchsachen außen ans Gefährt, während Ruth sich bereits um den Salat kümmert. Dann geht sie duschen und ich schreibe Bericht, was ich gestern schon sträflich vernachlässigt habe. Wenn man das nicht regelmäßig tut, gehen die schönsten Erlebnisse schon vergessen – und das wäre schade.

Und dann mache ich mich auch auf den Weg unters warme Wasser. Zwischendurch ist Jan schon aufgetaucht und er und Silja haben schon große Teile des Grillguts zum Zelt getragen, wo wir – hoffentlich bald, weil ich Hunger habe – grillen wollen.

Und der heutige Abend soll nicht so lang werden, weil wir heute Mittag schon da saßen und fast im Sitzen eingeschlafen sind.

Es zeigt sich, dass wir gut eingekauft haben, weil alles, was wir erworben haben, sehr gut schmeckt – und alle werden satt. Dazu fliegen, wie immer bei solchen Gelegenheiten, Nettigkeiten und Scherze hin und her und keiner langweilt sich.

Trotzdem wird es schon wieder ½ 12 , bis wir ins Bett kommen, aber auch heute wieder schlafen wir tief und erholsam. Und Alex behauptet, keiner von uns hätte geschnarcht. Wir wollen es gerne glauben – auch wir haben nichts gehört.

Samstag, 3. Mai 2008

Frisch und ausgeschlafen frühstücken wir und überlegen, was wir heute unternehmen wollen. Jan kommt vorbei und erbittet Asyl, „weil ihn seine Eltern schon wieder ausstoßen wollen“. Wir verabreden uns für gleich am Eingang des nächsten Campingplatzes, weil da die Füllanlage installiert ist und wir unsere Flaschen auffüllen wollen. Als wir hinkommen, ist Jan schon da und eine Riesenschlange steht vor der Anlage und alle wollen Flaschen füllen. Dank offensichtlich größerer Kompressoren, oder zumindest voluminöser Speichertanks geht das Ganze aber sehr flott vonstatten. Zwischendurch haben Ruth und Silja die Karte studiert und den Weg geplant, den wir vor dem Tauchgang zurücklegen wollen. Zunächst fahren wir über Renesse und Burg, wo überall die Hölle los ist. Heute ist nämlich Fietsen-Tag, der holländische Tag des Fahrrads – und da sind, laut unserem Reiseführer, Zehntausende unterwegs. Dann führt uns unser Weg direkt über´s Meer und wir bewundern die riesigen Sperranlagen, die die Holländer errichtet haben um sich gegen den „blanken Hans“ zu wehren. Unterwegs erhalten wir einen Anruf von Barbara, die sich auf den Weg zur Zeelandbrücke gemacht hat, den Tauchplatz aber nicht findet. Also verabreden wir uns im Industriegebiet von Zieriksee und just, als wir den Parkplatz angesteuert haben, kommt ihre Mitteilung per Telefon: Sie ist jetzt doch da. Also machen auch wir uns auf den Weg dorthin und Thorsten hat gerade noch zwei Plätze frei gehalten. Auch hier geht die Post ab: Halb Holland, Belgien und Deutschland will, so hat es den Anschein, an der Zeelandbrücke tauchen gehen. Und auch noch alle gleichzeitig. Und bis zum Hochwasser ist es auch nicht mehr lange hin. Also spazieren wir nur kurz zur Brücke um Alex mit den Gegebenheiten vertraut zu machen und dann ziehen wir uns flugs um und kommen auch noch rechtzeitig ins Wasser. Die Sicht ist bescheiden und wir sind ziemlich nahe beieinander. Trotzdem verlieren wir für kurze Zeit Ruth und starten einen zweiten Anlauf, zu dem wir Jan mitnehmen, da er seinen Tauchgang mit Barbara bereits beendet hat. Die fischige Ausbeute hält sich in engsten Grenzen – nur Schwebeteilchen gibt es en masse, manche bis zu 1,80 Meter groß. Und dann erzählt Ruth, als sie mit Jan zurückkommt, von einem Tauchboot, das zwischen den auftauchenden Tauchern herumgefahren sei, begleitet von einem Schlauchboot, das das große Schiff noch umkreist habe. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass die nicht ganz dicht sind und ein solches Verhalten bestraft gehört.

Als alles wieder verpackt ist, halten wir eine Vesper – es ist ja auch schon wieder etliche Zeit her seit dem Frühstück. Und dann fahren wir noch mal nach Burg um für´s Abendessen einzukaufen. Gerade noch rechtzeitig finden wir einen noch offenen Supermarkt. Das Hackfleisch, das wir eigentlich holen wollten, ist schon aus und wir besorgen dafür Schinkenspeckwürfel, die denselben Zwecke erfüllen. Außerdem brauchen wir noch ein bisschen was für die Heimfahrt, was wir gleich mit erledigen.

Dann machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch Renesse. Der Markt, den wir am Morgen gesehen haben, befindet sich in den letzten Zügen. Schönes und Scheußliches liegt hier sehr nahe zusammen.

Und dann sind wir wieder auf unserem Campingplatz, wo wir uns gleich an die Zubereitung der Abendmahlzeit begeben (Spaghetti mit Sößchen und geriebenem Emmentaler). Und als wir gegessen und gespült haben, kommen Barbara und Thorsten vorbei. Wir ziehen die Bilder von Michas Kameras auf meine Festplatte und machen eine Diashow. Und dann sitzen wir wieder zusammen und plauschen. Diesmal über Skiurlaub und Russenmafia.

Etwas früher als gestern kommen wir ins Bett, nachdem wir weitgehend abgebaut und Alex mit Tasche und Schlafsack wieder zu Prehls Zelt gebracht haben, weil wir ja frühzeitig weg wollen morgen früh.

Sonntag, 4. Mai 2008

Der Wecker schreit uns um ½ 7 Uhr aus den Federn. Ich stelle Kaffee auf und gehe anschließend duschen. Während Ruth sich wäscht, packe ich schon ein bisschen ein und decke den Tisch. Da kommt Alex vorbei, der wieder nicht schön geschlafen hat und frühstückt mit uns. Dann spülen wir und packen die Reste und dann verabschieden wir uns zum wiederholten Mal von den Zurückbleibenden, die auch gerade beim Frühstück sitzen (Alex zum zweiten Mal !) und noch nicht gepackt haben.

Und schon sind wir wieder auf der Piste, hoffend, dass der Heimweg ruhig verlaufen möge und wir rechtzeitig heute Abend zu Hause sind.

Sowohl in Holland, als auch in Belgien schauen wir noch mal nach den Spritpreisen, aber es sieht nicht so aus, als könnten wir noch mal sparen. Erst kurz vor der deutschen Grenze fahren wir von der Autobahn ab, weil wir auch noch ein Wasser besorgen wollen – und in Holland sollen ja sogar sonntags die Geschäfte auf sein. Aber da, wo wir lang fahren, scheint man dies nicht zu wissen. Aber wir finden eine Tankstelle mit Automat, wo der Sprit 1,259 € kostet - und wir hauen uns den Tank noch mal voll bis zum Anschlag.

Und dann, kurz nach Köln-Süd : Stau ! Aber nur kurz. Es ist der Kölner Ring, der dicht ist. Und die Sauerlandlinie ist dann schon wieder frei.

Rechtzeitig kommen wir zu Hause an und können sogar noch ausräumen, bevor wir uns wieder auf den Weg in die Festhalle nach Frankfurt machen. Ruth hat uns nämlich zu Weihnachten Karten für ein Konzert von Mark Knopfler geschenkt, dessen Musik wir beide sehr schätzen.

Also – Mark – wir kommen…

© by Peter


Und hier sind die Bilder:

Holland 2008