Montag, 20. Oktober 2008

HTSV-Jugend goes Tamariu

HTSV-Jugendfahrt nach Tamariu
vom 10.10.2008 bis 19.10.2008

Die Planung läuft schon etwa seit der BOOT 2008 . Dort haben Ruth und ich uns auf dem Stand der Costa Brava bei Ade gemeldet und Informationen gesammelt, weil der Gedanke, die Jugend auch mal ans Mittelmeer zu bringen, schon viel älter ist.
Seit dieser Zeit sind viele emails hin und her geschwirrt und die Ausschreibung ins Internet gestellt worden.
Relativ zügig gingen dann auch die Anmeldungen ein und erst kurz vor der Abfahrt war nicht mehr ganz sicher, ob Ruth und Kristian würden mitfahren können.
Markus, der sich als Co-Veranstalter mit ins Boot geschwungen hatte, stand fast schon allein und auf verlorenem Posten, bis sich herausstellte, dass Ruth doch mit kann. Nur bei Kristian hat es, zu seinem eigenen nicht geringen, Ärger nicht geklappt.
Und am Tag vor der Abfahrt kam noch vom Busunternehmen die Meldung, dass sich unsere Abfahrt um zwei Stunden nach hinten verschiebt, was für uns nicht negativ war, sondern half, den Abfahrtsstress ein wenig zu entzerren.

Freitag und Samstag, 10. und 11.10. 2008

Und jetzt ist der große Tag da. Die Temperaturen haben sich in Richtung positiv entwickelt und die Tendenz ist weiterhin steigend. Die Taschen sind gepackt und wir kommen rechtzeitig los, nicht ohne noch 3 Sixpacks Wasser zu besorgen, damit unsere Kids und wir unterwegs nicht verdursten.
Dann stehen wir am Hallenbad in Langen. Jan hat schon mit Max das restliche Fleisch vom Jugendgrillen, das ich ihm am Mittwoch bereits übergeben habe, gegrillt und auf frische Brötchen verteilt. Die sind inzwischen gut durchgezogen, weil sie gleich frisch vom Grill in Folie gepackt wurden. Aber – der Hunger treibt´s rein.
Nach einem Anruf bei der Firma Rieth erfahren wir um 18.00 Uhr, dass der Bus bei Rohrbrunn im Stau gesteckt hat und entsprechend später kommen wird. Sie hatten nur von uns keine Kontakttelefonnummer, sonst hätten sie uns bereits informiert.
Schließlich aber kommt der Bus. Wir packen schnell ein und schon geht’s weiter. Kurz vor Karlsruhe und bei Baden Baden laden wir noch ein paar weitere Touris, die ebenfalls geduldig gewartet haben, ein und dann – stehen wir erst mal im Stau. Aber der Bus ist ein 70-Sitzer, mit drei Fahrern besetzt und wir machen insgesamt nur 3 kurze Pausen. Und die Übernachtung ist vergleichsweise komfortabel, weil jeder zwei Sitze für sich in Anspruch nehmen kann. So gut
habe ich im Bus schon lange nicht mehr geschlafen. Und bereits um 11.00 Uhr laufen wir in Tamariu ein , nachdem wir bereits die Abfahrt von L´Escala genommen haben und die gut ausgebaute Straße über Land gefahren sind. Die Busfahrer waren jedenfalls begeistert.
In Tamariu angekommen, werden wir schon auf der Gass´ von Familie Heinen begrüßt, die bereits vor Ort ist und ihr Töchterlein Pia bei uns abliefert.
Die eine Hälfte der Mannschaft schleppt die Klamotten in die Appartements, während die andere Hälfte das Tauch-Equipment zur Basis bringt, dort in Beutel verpackt, Blei besorgt und weitere Vorbereitungen trifft.
Vor den Appartements bekommen wir dann erst von Ruth eine Einweisung, speisen ein hervorragendes Tomaten-Mais-Süppchen und begeben uns dann um 3.00 Uhr zur Basis um den ersten Tauchgang hinter uns zu bringen.
Nach kleinen anfänglichen Problemen (das Blei reicht noch nicht bei jedem) kommen wir schließlich zu Potte und es gibt auch für jeden was zu sehen. Weil vor kurzem ein heftiger Sturm geweht hat, ist allerdings die Sicht eingeschränkt und es herrscht ziemlicher Schwell, was zwar nicht den Einstieg (Sprung von der Mole), aber den Ausstieg in der Bucht nicht unbedingt
erleichtert.
Nachdem jeder Anzug wieder sein Plätzchen gefunden hat, machen wir uns wieder zur Unterkunft auf um zu duschen und die Vorbereitungen für das erste Abendessen zu treffen. Wie man hört, hat sich unser Kleinster darüber gefreut, dass es endlich im Bad auch einmal ein Pissoir in seiner Höhe gegeben hätte – bis man ihn darüber aufgeklärt hat, dass es sich dabei um ein Bidet handele…
Heute gibt es Döner, der macht schöner, und im Anschluss sind alle rechtschaffen müde und wir begeben uns zeitig zu Bett.

Sonntag, 12.10.2008

Der Wecker weckt pünktlich um acht Uhr. Auf die Dusche kann ich verzichten – ich habe mich ja erst gestern Abend verschönt, aber die Zähne wollen natürlich geputzt und Hals und der Rest gewaschen werden. Ich habe mich bereit erklärt Brötchen zu holen und mache mich auf den Weg zur Bäckerei. Es sind noch genau 9 Baguettes und 1 Brötchen da, die noch ofenwarm sind und die ich komplett aufkaufe. In nahezu fließendem Spanisch erklärt mir die Dame hinter dem
Tresen, dass ich für morgen nicht mehr vorbestellen kann, weil heute der letzte Tag der Saison ist. Auf meine in fast ebenso fließendem Spanisch gestellte Frage, wo wir denn dann ab morgen wieder zu Brot oder Brötchen kommen, erklärt sie mir, der Supermercato hätte morgen auf und es sei zweckmäßig vorzubestellen. Tim, der inzwischen ebenfalls in der Bäckerei aufgetaucht ist,
will nur einen Espresso – und den gibt´s heute noch. Aber morgen ... ?!?!
Beim Frühstück wird viel gelacht, bis auf die, die noch nicht ganz wach sind.
Danach begeben wir uns zum Strand und sehen bereits auf dem Weg dorthin, dass sich eine kräftige See aufgebaut hat. Drei Unentwegte sind bereits vorher aufgebrochen und stehen bereits fix und fertig vor der Basis. Der Rest wird erst einmal gestoppt. Wir wollen warten, bis die Vorhut wieder aufgetaucht ist und berichtet. Ein paar „Retter“ machen sich im Neopren bereit, die Mutigen am Strand wieder aufzunehmen. Die Taucher kommen zurück und berichten, ein Tauchgang sei nicht empfehlenswert. Aber die Anderen haben sich schon in´s
Neopren geschwungen und so findet ein „Apnoe-Strandtauchgang“ der allerfeinsten Sorte statt, der sich viel länger hinzieht, als ein normaler Tauchgang – und drei Mal so anstrengend ist. Aber der Spaßfaktor ist hoch...
Inzwischen sind dann Andrew und Matthias vom Einkauf in Palafrugell zurück. Das Auto wird entladen, man duscht, es wird gegessen und dann erwägen wir eine Wanderung zu meinem Lieblings-Lighthouse „San Sebastian“, von wo aus wir uns einen wunderschönen Blick über große Teile der Costa Brava erhoffen.
Der Anfang gestaltet sich etwas schwierig, weil wir zwar wissen, dass der Weg markiert ist, aber nicht genau, wo er beginnt. Wir finden ihn aber unmittelbar rechts vom Strand, wobei wir allerdings jeweils den Zeitpunkt abpassen müssen, an dem gerade keine Welle kommt, sonst werden wir überspült.
Aber dann geht´s hinauf in höhere Gefilde – und ich bin ausnahmsweise mal nicht der Einzige, der heftig in Wallung gerät. Aber die Aussicht auf der Strecke entschädigt für vieles. Oben angekommen machen wir diverse Gruppenfotos mit Panorama im Hintergrund. Dann betrachten wir uns die Grotten unterhalb des Klosters und machen uns dann auf den Rückweg, wobei aus den Reihen der Gruppe der Wunsch laut wird, nicht mehr den Klettersteig zu benutzen, sondern auf der Straße zu gehen. Die Stimmung in der Truppe ist gut. Wir spielen „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ und vor jedem herannahenden Auto wird gewarnt, auch
wenn´s mal ein Quad, oder Fahrrad ist.
Schließlich sind wir wieder unten. Der alte Rolls Royce und der Packard, die bereits bei unserem Weggang am Strand standen, sind nach wie vor da und ich mache noch ein paar Bilder.
Die Mädels gehen noch mal schwimmen und Pia trifft sich mit einer Feuerqualle.
Aber nur ein bisschen – an der Achillesferse, wo sonst ?
Und dann werden schon wieder die Vorbereitungen für das Abendessen getroffen. Heute gibt´s nämlich Kartoffelbrei mit Bratwurst und Rotkraut. Ich ziehe inzwischen die Bilder auf den Rechner und schreibe diesen Bericht. Und dann wird bereits zum Essen geblasen. Nach dem Essen sitzen wir noch ein bisschen beisammen und ziehen uns dann, rechtschaffen müde, in die eigens dazu angebrachten Kemenaten zurück.
Die Nacht wird etwas unruhig, weil unsere Unterkunft ausgesprochen hellhörig ist, aber kaum hat man zwei Mal um Ruhe gebeten, schon ist die Nacht fast herum und alle sind trotzdem noch zum Schlafen gekommen.

Montag, 13.10.2008

Schon hat sich fast alles eingespielt. Der eingeteilte Küchendienst besorgt morgens die Brötchen. Der Rest deckt den Tisch und der Kaffee ist auch schon fertig und rechtzeitig tauchen wir auf der Basis auf und machen unsere Tauchgänge. Das Meerchen sieht um 100 % besser aus als gestern und es gibt kaum noch Wellen. Ruth, Olli und ich beobachten einen Kormoran dabei, wie er
unmittelbar vor der Basis seinem Brötchen- (sprich: Fisch-)Erwerb nachgeht.
Er ist ganz schön flott unter Wasser unterwegs. Da kommen wir so nicht mit.
Unsere Kleinen werden von uns gesondert bemuttert und unter Wasser gebracht. Und es besteht kaum die Gefahr, dass es uns in der Bucht langweilig werden könnte, denn es gibt unglaublich viel zu sehen: Languste, Knurrhähne, Seepferdchen, Schwärme von Mönchsfischen, Brassen, Goldstriemen und jede Menge Oktopusse.
Im Nu ist der Tag wieder herum. Gegen Abend wird der Bedarf an Angeboten festgestellt. Ein ausreichende Anzahl Mitstreiter möchte sich zum Gruppenführer machen lassen und so stellen wir spontan einen entsprechenden Kurs zur Verfügung. Die Theorie wird auf zwei Abende verteilt, weil das ganze ja auch nicht in Stress ausarten soll.
Und heute wird die Nacht auch ruhiger, bis darauf, dass um 1 Uhr einer unserer Mitstreiter von außen Einlass erfleht, weil die Tür zum Appartement abgeschlossen ist.

Dienstag, 14.10.2008

Für heute ist uns von der Basis das Boot avisiert worden. Ein Teil der Gruppe geht als Erste an Bord und das Boot fährt pünktlich um 10.30 Uhr ab in Richtung „Conger-Riff“ (Na, ja – um genau zu sein 10.40 Uhr). Aber das Schiff wurde ja heute erst aus Palamos geholt, wo es vor dem vorhergegangenen Sturm sicher gelegen hat.
In der Zwischenzeit ist Ruth mit Olli und dem kleinen Alex in der Bucht unterwegs. Ich nehme Ferdi mit auf die zweite Tour, die ebenfalls zum Conger- Riff geht. Wir sehen wieder einen Haufen Zeug, insbesondere Conger und Muränen, aber auch Drachenköpfe, Leoparden-Nacktschnecken und Garnelen.
Bevor wir uns auf den Weg zum Mittagessen machen, passiert noch das Unglaubliche. Ich stehe mit dem Gesicht zur Basis und höre, wie sich jemand mit Ade und Tom unterhält. Ich denke noch, die Stimme kenne ich doch. Ich drehe mich um – es ist wahr: Unser Freund James, der früher die Tauchbasis in Calella inne hatte, steht vor mir. Die Wiedersehensfreude ist beiderseitig und groß und es gibt viel zu erzählen. Wir bekommen seine neue email-Adresse und
versprechen uns gegenseitig Kontakt zu halten.

Und beim Nachmittagstauchgang sind wir wieder in der Bucht und klappern inzwischen förmlich die Highlights ab. (Es gibt immer noch welche, die die Seepferdchen und die Languste, oder Sandaale noch nicht gesehen haben).
Ruth bringt mein Handy mit zur Basis und lässt, weil sie selbst ja inzwischen auch tauchen gegangen ist, durch Laura ausrichten, ich solle bei meinem Arzt anrufen. Er hätte versucht mich zu erreichen und wolle mir das Ergebnis meiner Darmspiegelung von vor zwei Wochen mitteilen.
Das hatte ich auch noch nicht, dass ich vom schönen Strand der Costa Brava in Frankfurt beim Arzt angerufen hätte – aber irgendwann ist ja immer das erste Mal. Und das Ergebnis ist für mich positiv, weil die Untersuchungen alle negativ ausgefallen sind.
Das „Küchenpersonal“ ist schon wieder vorgegangen um das Abendessen vorzubereiten.
Heute Abend soll der zweite Teil des Gruppenführungsseminars stattfinden.
Dazu kommt es aber nicht, weil die Mannschaft ziemlich müde ist. Dafür beginnen wir aber mit einer kleinen Knotenkunde, weil man ja einen guten Knoten für alles Mögliche verwenden kann. Und so üben wir den Palstek, den Webleinstek, den Schotstek in einfacher und doppelter Form, den Achtknoten und was es an Knoten noch so alles gibt. Seile, oder wie der Fachmann sagt,
Enden, haben wir genug, so dass jeder, der will, auch zum Zuge kommt. Und im Nu ist es elf Uhr und wir wandern nochmals zum Strand um Jans Geburtstag mit Muffins, Gummibärchen, Cola und Wasser einzuläuten.
Um ½ 1 Uhr wird’s uns frisch und wir gehen wieder nach Hause, betreiben Körperpflege und legen uns ins Bett. Andrew, Pia und ich müssen etwas früher raus, weil wir heute mit dem allerersten Schiff raus fahren.

Mittwoch, 15.10.2008

Ob beim Frühstück noch mal für Jan gesungen wird, weiß ich nicht, weil er noch schläft – und wir müssen ja, wie vorher gesagt, früher weg. Wir ziehen uns auf der Basis um und wollen eigentlich mit dem Boot nach Furio, aber da liegen schon die Triton-Divers. Also fahren wir weiter zum Finger-Riff (Tamariu-Riff). Hier machen wir einen schönen Tauchgang, allerdings leuchtet meine Lampe nicht mehr, weil, wie sich hinterher herausstellt, die Birne hinüber ist. Aber Andrew leuchtet und wir sehen schöne Schwämme, Schwärme, eine Languste, einen
Gabeldorsch und viele Nacktschnecken.
Nach dem Mittagessen versuche ich ein wenig zu ruhen und wechsele anschließend die kaputte Glühbirne gegen eine andere, die Andrew glücklicherweise noch als Ersatz dabei hat. Hierfür nochmals herzlichen Dank !
Als wir zur Basis zurückkommen, erscheint gerade Ade von einem Tauchgang zurück und berichtet, sie hätte an den Rohren unmittelbar hinter Stollis Boot einen großen Rochen gesehen. Wir hoffen ihn bei unserem nun folgenden Tauchgang noch zu entdecken – siehe da: es klappt. Er liegt ruhig und völlig ungetarnt vor uns herum und ist sehr schön gemustert. Und nach dem Tauchgang trage ich in mein Logbuch ein: „ois“ , was „alles“ bedeuten soll, weil wir ausser
Seehund, Manta, Delphin und Walhai fast alles gesehen haben, was das Mittelmeer hier so zu bieten hat. Zufrieden begeben wir uns auf den Heimweg.
Mit dem Abendessen hat es nicht so gut geklappt. Ein Teil hat schon vor dem angesetzten Nachttauchgang gegessen und der Rest kriegt – wie immer – das, was übrig geblieben ist. Nur den Reis kann man nicht mehr aufwärmen, weil er schon so zusammengeklumpt ist, dass er sofort anbrennen würde. Aber es werden alle satt. Nach dem Nachtauchgang sind auch alle ziemlich geschlaucht.
Während die anderen noch ein bisschen klönen, setzen Ruth, Oli und ich uns noch zusammen und bereden ein paar wichtige Sachen. Bis wir zum Schlafen kommen, ist es schon wieder Mitternacht.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Wie immer weckt der Wecker um 8.30 Uhr. Ich hätte noch ein bisschen schlafen können. Um 10.00 Uhr geht aber unser Boot und es soll doch wenigstens noch ein „Petit Dejeuner“ möglich sein. Also gibt es ein paar Toasts und ein Tässchen Kaffee und dann machen wir uns schon wieder auf den Weg zur Basis, wo die Crew uns schon gut gelaunt erwartet. Wir fahren, nach kurzer Einweisung durch Ade, zur Grotte und machen einen gemütlichen Tauchgang. Die Stimmung in der Grotte ist zunächst nicht gut, weil meine Lampe, trotz neuer Birne und obwohl
ich sie vorher ausprobiert habe, nicht tut, was sie soll.
Ich fasse also Maxens Oberarm und er leuchtet zunächst, aber immer nur vor uns ! Dann überreicht er mir seine Lampe und wir schauen uns auch Wände und Decke noch an. Und plötzlich hat es sich auch meine Lampe überlegt: Sie beginnt zu leuchten und wir betrachten noch große Drachenköpfe, Krebse und Garnelen und zum Abschluss eine Pulpo, der unmittelbar vor dem Eingang der Grotte sein Haus aufgeschlagen hat. Nach nur rund 45 Minuten steigen wir bereits wieder an Bord. Allen erscheint es heute sehr viel kälter als gestern – und ich hatte heute
keine Kopfhaube auf !
Zum Mittagessen gibt es heute wieder Brot, Wurst, Butter und Marmelade und der Nachmittagstauchgang wird wieder sehr entspannend. Ich habe Anna und Thorsten dabei und wir besuchen die Languste, während wir auf Hin - und Rückweg wieder alles sehen, was das tauchen hier sehenswert macht, einschließlich Sandaal, Krabben, Rochen und 2 Knurrhähne.
Zum Abendessen gibt es typisch spanische Kost: Bratwürste mit Kartoffelpüree und Sauerkraut und vorher schreibe ich Kristian noch ein paar Zeilen, weil wir dazu bisher überhaupt noch nicht gekommen sind. Und während ich noch ein bisschen an diesem Bericht schreibe, hat Olli den zweiten Teil des Seminars „Gruppenführung“ übernommen.

Freitag, 17.10.2008

Ich habe zwar den Wecker schon auf ¼ nach 8 Uhr gestellt, aber bevor er klingelt, klopft es schon an der Tür und ein zartes Stimmchen ruft: „Frühstück“.
Ruth muss mit auf´s erste Boot und aus Sympathie stehe ich mit auf und frühstücke eine Kleinigkeit.
Um ½ 10 Uhr bin ich mit Max und Daniel zum Tauchgang verabredet und wir machen einen ganz gemütlichen solchen, wiederum mit allem, was so dazu gehört.
Bei den Seepferdchen finde ich das Messer, das Markus gestern verloren hat. Auf dem Rückweg treffen wir ihn auch und zeigen ihm unseren Fund. Er freut sich wie ein Schneekönig.
Kurz, nachdem wir uns wieder umgezogen haben, kommt Stolli schon wieder mit dem Schiff zurück und wir begeben uns auf die Ausfahrt zum „Cala Nova“, wo ich mit Alex P. (nicht Alex P.-S.) einen nicht so tiefen Tauchgang unternehme. Ich habe ihn über längere Strecken an meinem Zweitautomaten und frühzeitig steigen wir gemeinsam auf.
Der Wind hat ein wenig aufgefrischt und eine größere Welle steht uns aus Norden auf den Bug. Alex sitzt vorne und findet es cool. Ich auch.
Nach und nach kommt auch der Rest an Bord – und nicht jede Gruppe hat auch die Ankerboje gefunden. Dafür ist die Rückfahrt ganz easy, weil wir in etwa auf der uns begleitenden Welle surfen.
Nachdem wir ausgekleidet sind, machen wir vor der Basis noch ein Gruppenfoto, das Tim ausdruckt und das wir als Postkarte an die trauernden Hinterbliebenen (Kristian mit Frau und Kind) senden, nachdem ein Jeder unterschrieben hat. Und wir verteilen unsere kleinen Gastgeschenke, die Thorsten vorbereitet hat.
Das Mittagessen muss heute kürzer ausfallen, weil der größte Teil noch einen Nachmittagstauchgang unternehmen will. Weil auch dieser recht kurz ausfallen muss (die Basis will ja auch mal Feierabend machen), sehen wir heute leider nicht ganz so viel. Immerhin – neben den obligatorischen Pulpos sehen wir noch die Languste und drei Sandaale. Gelohnt hat es sich letztendlich doch. Nach der Rückkehr hören wir noch, es seien Versuche unternommen worden die Pulpos mit Keksen zu ködern. Diese hätten aber nicht reagiert, so dass Jan ihnen die Kekse wieder entzogen und selbst verzehrt hat. Sie hätten auch nur am Anfang etwas seltsam geschmeckt. Und ein weiterer Taucher hätte versucht, sich unter Wasser seines Neoprens zu entledigen um hinter das Riff zu pinkeln. Diese Übung sei aber noch verbesserungswürdig.
Dann geht’s nach Hause und wir duschen und bereiten den Schriftkram vor, die Einkleber werden eingeklebt, das Abendessen gekocht und nach dem Küchendienst treffen wir uns alle noch mal am Strand, während Matthias und Andrew das Auto beladen, weil sie morgen früh bereits um 6 Uhr auf die Piste wollen.

Das Strandtreffen findet aber bereits nach wenigen Minuten ein jähes Ende, weil es stark zu regnen anfängt. Ruth ist gerade noch in der Lage ein paar Dankesworte an Matthias, Andrew und ein paar andere Verdiente loszuwerden.
Also bringen wir die Stühle, die wir kurzfristig in der Bar, in der wir morgen speisen wollen, ausgeliehen haben, wieder zurück und wandeln wieder zur Unterkunft, wo sich ein Teil relativ zeitig zu Bett begibt, während der Rest noch mal "Werwolf" spielt.

Samstag und Sonntag, 18. und 19.10.2008

Ein bisschen konnten wir doch ausschlafen. Und von der Abreise von Andrew und Matthias haben wir absolut nichts mitbekommen. Ohne Kaffeemaschine, die Andrew ja inzwischen wieder mitgenommen hat, ist das Kaffeekochen recht beschwerlich. Es wird nochmals eine Bananenmilch hergestellt und dann schaffen wir es in gemeinschaftlicher Anstrengung, die Geschirre und Möbel wieder auf die Appartements zu verteilen, in die sie gehören.
Dann wandeln wir zur Basis, wo auch die Tauchklamotten wieder eingepackt werden wollen. An der Mole werden die letzten Abschiedsfotos geknipst und wir schütten das Füllhorn unserer Gastgeschenke aus Jans Rucksack über die Crew der Basis aus. Ruth hat zusätzlich zu dem Äppler, der sich im Rucksack befand, noch einen Sixpack Bier und eine Flasche Osborne (für die langen, kalten Winterabende) besorgt. Und Tim hat aus vier seiner Unter- und Überwasserbilder noch eine Postkarte kreiert, die wir alle unterschreiben und der Basis ebenfalls noch zukommen lassen.
Schließlich ist es schon fast 2 Uhr und wir wandern zum Mittagessen in das Restaurant, in dem wir bereits am Donnerstag mit Toms Hilfe das Menü bestellt haben. Vorab gibt es einen großen Salat und dann Paella mit Nudeln und Ruth gibt zum krönenden Abschluss noch ein Eis aus. Alle sind – glücklicherweise – satt geworden.
Es bleibt jetzt auch nicht mehr viel Zeit um die Klamotten zur Strasse zu schleifen und relativ pünktlich kommt dann auch der Bus.
Nichts mehr ist es nun mit viel Platz für jeden Einzelnen. Es ist ein siebziger Bus und für uns sind gerade noch 20 Plätze frei. Zwischendurch hat es nur einmal kurz aufgehört zu regnen und die Temperaturen sind auch im Keller.
Der Busfahrer berichtet, in der Nacht zuvor hätten während der Herfahrt die Temperaturen bei 5 ° C gelegen.
Wir fahren in den Abend hinein und sehen bereits im Bereich der Etangs in Südfrankreich nichts mehr – auch keine Flamingos. Die Nachttemperaturen liegen bei uns etwa bei 1 ° Celsius. Ganz schön frisch ! Selbst mir !
Da wieder 3 Fahrer an Bord sind, machen wir im Prinzip nur fliegenden Fahrerwechsel mit einer kurzen PP (Pinkelpause) dazwischen. Wir kommen hervorragend voran und laden ab Karlsruhe nach und nach die übrigen Touris ab.
Jeweils in Bruchsal, Wiesloch, Heilbronn und Würzburg halten wir kurz an. Auf den letzten Kilometern sind wir dann allein im Bus und können noch eine kurze Nachlese über gut, sowie schlecht Gelaufenes loswerden (Wie sagten schon die alten Römer ? : " Nobody´s perfect !" "Kein Körper ist perfekt !") Im nächsten Jahr, darüber sind alle sich einig, wollen wir wieder fahren. Dann wissen wir bereits jetzt, was verbesserungswürdig ist. Und um wenige Minuten nach 10.00 Uhr sind wir bereits in Langen, wo Eltern und andere Anverwandte bereits bereit stehen, die glücklich Heimgekehrten in Empfang zu nehmen.
Weil Ruth morgen früh schon wieder zu einem Seminar nach Stuttgart muss, fahren wir noch bei ihrer Bank vorbei, ein wenig Kleingeld zu holen und dann führt der restliche Heimweg naturgemäß in Langenselbold vorbei, wo wir – Traditionen fortführend – noch eines der Welt besten Eise zu uns nehmen, bevor wir zu Hause einlaufen und uns vor dem Auspacken noch 2 Stündchen aufs Ohr legen.

© by Peter Helbig

Keine Kommentare: