Montag, 5. Oktober 2015

Vulkaneifel vom 2. bis 4.10.2015










Libor und Heike sind 100 geworden. Nicht jeder für sich, sondern beide zusammen.
Das ist schon was Besonderes und deshalb hatten wir uns als Geschenk auch etwas Besonderes ausgedacht, nämlich ein Wochenende im Hotel „Eifelstube“ in Weibern samt zugehöriger Dampflokfahrt auf dem Vulkan-Bahnweg. Fündig geworden waren wir in einer Broschüre aus dem Westerwald, obwohl das Brohltal ja in der Eifel liegt. Und die Vulkaneifel zählt momentan zu den noch nicht von uns bereisten Destinationen.
Ich hatte die Zimmer mal ins Blaue hinein reserviert, weil wir gar nicht wussten, ob die Beiden am obigen Termin überhaupt Zeit hatten. Eröffnet haben wir den Plan dann anlässlich des Brunchs am letzten Wochenende und – siehe da – sie waren begeistert.
Und los gehen sollte es am Freitag, dem 2.10.2015, um 16:00 Uhr. Mal sehen, ob Ruth das pünktlich schafft. Erfahrungsgemäß zieht sich´s immer ein bisschen länger hin. Und auf der Strecke (A 45 bis Wetzlar und dann Richtung Limburg, Montabaur und Koblenz) würde ja wahrscheinlich auch wieder ganz schön was los sein. Wir lassen uns überraschen…
Wie bereits befürchtet kommt Ruth, die in Karben noch im Stau gesteckt hat, später. Aber schließlich kommen wir gegen 16:30 Uhr los und kommen auch ganz gut voran –
bis Koblenz. Und von da ab geht´s  nur noch „Stop and go“, weil hier eine Baustelle nach der anderen kommt. Von unterwegs informieren wir noch unsere Pension, dass wir wegen des Staus später kommen werden. Schließlich in Weibern angekommen, beschließen wir, erst mal zu speisen und dann die Zimmer zu beziehen, weil die Küche um 20:30 Uhr zu macht. Die Portionen sind gigantisch und sehr wohlschmeckend. Und vor dem Zubettgehen machen wir noch eine kurze Zimmer-Party und teilen uns ein Fläschchen Sekt.

Samstag, 3.10.2015 – Tag der deutschen Einheit

Zum Frühstück haben wir uns um 8:30 Uhr verabredet. Es wird gut und reichlich gegessen und unsere Wirtin meint, wir könnten uns ruhig ein Brot für unterwegs schmieren, wenn wir wollten. Wir verzichten großzügig.













Die erste Bahn verpassen wir, weil wir wegen eines Navigationsfehlers erst genau in dem Moment in Brohl ankommen, in dem die Bahn schnaufend und dampfend den Bahnhof verlässt. Das macht aber nichts. Wir beschließen, in der Zwischenzeit Maria Laach zu besuchen, wo wir kurz vorher bereits vorbeigefahren sind. Der Parkplatz ist schon ziemlich voll und ständig kommen neue Touris hinzu. Wir besichtigen die Kirche und machen anschließend noch einen kurzen Gang zum See, wo wir feststellen, dass man zwar Bootchen fahren, aber nicht baden darf. Ein Einkauf im Hofladen versorgt uns mit dem Nötigsten für unterwegs und dann sind wir rechtzeitig wieder in Brohl und besteigen die Brohltalbahn. Dies gestaltet sich nicht so einfach, weil viele Waggons bereits reserviert sind. Das hatten wir ja auch gewollt, aber das geht erst ab 10 Personen – und wir sind ja nur vier. Aber wir finden ein Plätzchen und genießen die Fahrt bis Oberzissen. Hier wird ein Waggon abgekuppelt und der Gegenzug steht bereits bereit – wieder größtenteils reserviert. Wir springen kurz entschlossen in den abgekuppelten Wagen, werden zum Zuganfang rangiert und haben nun das Glück unmittelbar hinter der Lok zu hängen. Hierdurch haben wir einen hervorragenden Blick auf das Geschehen.
Zurück in Brohl überlegen wir, was noch zu tun sei und kommen auf die Idee, man könne ja den Vulkan-Dom in Mendig besichtigen, ein Museum zum Thema Vulkanismus. Als wir ankommen, hat das Museum gerade noch ½ Stunde geöffnet. Wir verlegen daher unsere Aktivität in die nahegelegene Vulkan-Brauerei, wo wir gerade noch zu einer Führung im tiefsten Braukeller der Welt zu Recht kommen. Und in der Bierschwemme sind ohnehin alle Plätze belegt.












Der junge Mann, der die Führung durchzieht, ist ein humorvolles Original und mit der Feuerwehrtruppe, der wir uns zwanglos angeschlossen haben, gibt es viel zu lachen. Nach etwas über einer Stunde steigen wir die 30 Meter über steile Stufen wieder hinauf und kommen oben schnaufend an. Gleich ist uns wieder vergleichsweise warm, nachdem es da unten lediglich 8 ° Celsius hatte. Die Bierschwemme ist immer noch belegt und so setzen wir uns draußen hin und bestellen ein Abendessen, nachdem ein freundlicher kanadischer Ober uns versichert hat, dass die Zubereitung des Essens nicht, wie befürchtet, eine Stunde, sondern höchstens ½ Stunde dauert. Und das Bier dazu schmeckt sehr gut. Auch hier ist die Qualität des Essens hervorragend.
Zurück Zuhause fällt die Zimmer-Party heute noch kürzer aus als gestern und wir liegen zeitig im Bett.

Sonntag, 4.10.2015

Gefrühstückt wird wieder um ½ 9 Uhr. Auch heute ist das Angebot wieder überaus reichlich und wir sind pappsatt, bevor es ans Packen und Verstauen geht. Schnell habe ich unsere Rechnung bezahlt. In der Nacht hat es geregnet, aber jetzt ist es wieder trocken. Wir fahren wieder nach Mendig und betrachten in aller Ruhe den Vulkan-Dom mit allem, was darin geboten wird.
Viel Spaß haben wir mit einem kleinen, asiatischen Jungen, der uns vor negativen Folgen des virtuellen Vulkanausbruchs bewahren will. Er merkt aber schließlich, dass nichts wirklich Schlimmes passiert.
Auf dem Rückweg Richtung Heimat fahren wir über Koblenz zur Feste Ehrenbreitstein, wo wir zunächst die Seilbahn Richtung „Deutsches Eck“ besteigen, dort eine intensive Besichtigung hinlegen und dann wieder hinauf fahren.
Die Besichtigung der Feste ist sehr anstrengend, weil man hier gigantische Strecken zurücklegen muss. Die Anlage ist wirklich sehr weitläufig und es gibt an jeder Ecke etwas zu sehen.
Als wir mit unserer Tour durch sind, geht es auf 5:00 Uhr und es wird Zeit, an den Heimweg zu denken.
Wir beschließen, auf dem Heimweg noch etwas zu essen. Mein Vorschlag geht Richtung Hackbraten in Oberau, wird aber überstimmt mit einem Hinweis auf den „Carolus“ in Windecken. Auch mein Einwand, vermutlich würden wir gar keinen Platz bekommen, weil wir nicht reserviert haben, bringt nichts. Und – siehe da – tatsächlich schaffen wir es, vier Plätze zu ergattern. Wir speisen fürstlich tschechische Spezialitäten, gemischt mit deutschem Handkäs und fahren letztendlich müde, aber satt, nach Marköbel, wo wir aus- und umladen und unsere Freunde Heike und Libor verabschieden.
Und gegenseitig versichern wir uns, dass es ein überaus interessantes, wenn auch nicht erholsames, Wochenende gewesen ist.

                                                                                  © Peter



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