Montag, 28. April 2014

St.Malo/Bretagne vom 25.4. bis 4.5.2014



Gebucht hatten wir die Fahrt zusammen mit Libor und Heike. Und das war zu einer Zeit, da wir noch nicht genau wussten, was wir dort machen wollten. Nur, dass es diesmal ohne tauchen sein sollte, das war schon klar. Und dann hat sich das Ganze noch ein wenig anders entwickelt…
Einiges ist inzwischen passiert. Meine Mutter, die seit Jahren bettlägerig war und schon lange keinen Lebenswillen mehr hatte, ist am 1.4.2014 verstorben. Die mit einem solchen Schicksalsschlag einhergehenden Situationen und Maßnahmen haben natürlich einiges an Zeit in Anspruch genommen und die Beerdigung war bereits am hierauf folgenden Samstag.
Weiterhin waren wir uns darüber im Klaren gewesen, dass wir mit dem Audi in die Bretagne fahren wollten, weil man damit schneller unterwegs ist und nicht so viel Sprit braucht. Und unser „altes“ Mobil wollten wir die ganze Zeit schon verkaufen. Es hatte aber bisher noch keiner angebissen, obwohl wir es im Internet inseriert hatten.
Und zwischenzeitlich waren wir auf der Kindergartenveranstaltung von Kristians Tochter gewesen, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen das Dschungelbuch aufgeführt hatten und bei dem unser Kanu eine rühmliche Rolle gespielt hatte. Danach war noch ein wenig Zeit bis zum Training, aber auch nicht so viel, dass es sich gelohnt hätte, nochmal nach Hause zu fahren.
Also waren wir zwischendurch nach Bad Vilbel gefahren, wo mein Weib auf der Fahrt zur Arbeit gesehen hatte, dass gerade Wohnmobil- und Wohnwagentage waren. Also waren wir dort aufgeschlagen und – hatten ein Wohnmobil erworben (Dies ging natürlich nur, weil gerade eine Lebensversicherung fällig geworden war).
So – und nun geht´s eigentlich erst richtig los. Am Tag vor unserer Tour in die Bretagne habe ich morgens das neue Mobil zugelassen. Das war nur mit dem Fahrzeugbrief und der Versicherungsnummer möglich, weil es sich um ein Neufahrzeug  handelte. Am Nachmittag holte ich es dann in Langenselbold ab und musste anschließend  beim Ski- und Wanderclub eine Trainingsstunde abhalten, weil unsere Jutta wieder einmal im Urlaub war. So, und am nächsten Morgen haben wir nochmal gearbeitet und beim Nachhause kommen habe ich dann auf die Schnelle gepackt und gegen 18.00 Uhr ging´s dann endlich los.

Das  neue Mobil hatte jetzt eine Fahrleistung von 88 Kilometern. Das Volltanken kostete den nicht ganz günstigen Betrag von 140,00 €, weil das Mobilchen einen großen Tank von 120 Litern Inhalt hat.
Freitag, 25.April 2014
Also war dann unsere Tour die Jungfernfahrt für uns und unser Mobil für uns ganz neu und ein Erlebnis der besonderen Art – man kann sich ganz normal unterhalten und überhaupt ist alles mit viel mehr Komfort (Servolenkung, Kompressorkühlschrank, Tempomat etc.). Sonst wären wir wahrscheinlich auch schon viel früher müde gewesen, aber so schafften wir es bis fast Reims, bevor wir ein Plätzchen suchten, noch ein Tässchen Sekt schlürften und uns dann zur Ruhe legen konnten.

Samstag, 26.April2014

Am nächsten Morgen weckt uns zunächst ein Irrer mit der üblichen Headbanger-Musik bereits um 5.30 Uhr. Er muss aber offensichtlich nur mal Pipi und fährt gottseidank gleich weiter. Also schlafen wir bis ½ 8 Uhr weiter und frühstücken dann erstmals im neuen Auto. Dann kommen wir zeitig los und legen die „letzten paar Kilometer“ bis zu unserer Behausung mit Bravour zurück, obwohl es quer durch Paris ein wenig klemmt.
Libor und Heike sind fast zeitgleich angekommen und wir kommen gerade noch zur Hausführung mit der sehr gut englisch sprechenden Französin zu Recht.
Dann machen wir noch diverse Einkäufe und bereiten uns ein gemütliches Abendmahl, bevor wir  uns – rechtschaffen müde – recht frühzeitig zu Bett begeben.

Sonntag, 27. April 2014

Gemeinsam bereiten wir das Frühstück vor und dann fahren Libor und ich zum Bäcker und besorgen Croissants, Paine aux chocolate und Baguettes, wobei Libor sich heftig wehrt – von den dunklen möchte er nichts. Also gibt es ein dunkles und ein helles Baguette – und dann schmeckt das dunkle ihm doch und er möchte kein anderes mehr.
Nach dem Frühstück setzen wir uns alle in Heikes Auto und fahren in Richtung Dinard, weil wir dabei zwangsläufig am Gezeitenkraftwerk des Rance vorbeikommen. Wir wandern das Sperrwerk hinauf und hinab und wollen dann noch das Museum des Kraftwerks betrachten. Hier kommen wir allerdings nicht allzu weit, weil in 5 Minuten Mittagspause ist. Also müssen wir diesen Besuch auf den Nachmittag verschieben und besuchen solange Dinard, was ein sehr nettes Örtchen mit historischen Gebäuden und touristischem Flair ist. Hier gehen wir ein wenig spazieren und machen uns dann erneut auf den Weg zum Gezeitenkraftwerk. Diesmal kommen wir auch an und betrachten mit großem Interesse die zur Schau gestellten Exponate, einschließlich des Blicks in den Maschinenraum mit den Miniaturen, die das Ganze nochmal im Detail darstellen.
Im Anschluss daran fahren wir nach Cancale, der Hochburg der Austernbauern, die auch vor Ort ihre Produkte verkaufen. Ruth und ich kennen die glibbrigen Delikatessen bereits und verzichten großzügig, während  Libor und Heike nicht widerstehen können und für den vergleichsweise günstigen Preis von 7,-- € 12 Stück der Meerestiere verspeisen und zu dem Ergebnis kommen: Es schmeckt ein wenig wie Meerwasser mit Zitrone – wenn man Zitrone dranmacht.
Zum Abendessen bereiten wir uns das Fleisch zu, das wir im Carrefour erworben haben und es gut uns hervorragend.
Müde und satt legen wir uns zeitig zu Bett um für die morgendlichen Anstrengungen gerüstet zu sein.

Montag, 28. April 2014

Nach dem wiederum opulenten Frühstück, zu dem Libor und ich erneut die gebackenen Zutaten geholt haben – heute sogar ohne Schlange vorm Laden - fahren wir zunächst nach St.Malo, wo wir zunächst ein bisschen herumfahren müssen, weil Parkplätze für höhere Fahrzeuge als PKWs rar sind.
Aber dann ist gerade wieder Ebbe und wir besuchen zunächst das historische Fort, von dem wir enttäuscht sind, weil dort Kasematten angepriesen werden und dann gibt es einen kleinen Raum, in dem ein paar Fackeln brennen und dann sind dabei ein paar kleine Kinder, die zum Einen dauernd zwischenbabbeln und zum Anderen vor lauter Angst in der Dunkelheit weinen. Dafür war der Preis von 5,-- € pro Nase zu hoch.


Danach machen wir einen Zug durch den Ort, der uns allerdings sehr viel besser gefällt. Hier wird für jeden etwas geboten und wir finden sowohl Postkarten, als auch Bücher und dann ein Kaffee, wo wir uns, weil heute das Wetter viel besser ist  als gestern, draußen  in die Sonne setzen. Und bevor wir uns dann auf den Weg zu den „Roches Sculptures“, die ein Mönch in Jahrzehnte langer Arbeit in Stein gehauen hat, begeben, kaufen wir nochmal ein und liefern das Ergebnis, weil es auf dem Weg liegt, erst Zuhause ab. Dan fahren wir zu den „Steinköpfen“, die unmittelbar oberhalb des Meeres liegen und werden Zeuge der steigenden Flut, die fast Libor von uns abgeschnitten hätte, weil er in aller Ruhe und ohne auf unsere Mahnungen zu hören, wie ein Fels in der Brandung der steigenden Brandung zuschaute.
Bevor wir nun nach Hause zurückkehrten , kam Libor nochmal auf die Idee, erneut zum Gezeitenkraft zu fahren, was wir auch taten – hatten wir doch beim letzten Besuch nur einen Teil der gigantischen Maschinerie in Arbeit gesehen. Und siehe – es war wohl getan. Das Werk war noch in vollem Gange und es sah aus, als hätte mitten in der Bucht jemand den Stöpsel ´rausgezogen, oder die Wasserspülung betätigt. Strömung ohne Ende. Fasziniert betrachteten wir die Situation eine Weile und fuhren dann nach Hause, wo es ein leckeres Abendessen mit Salat gab.
Im Anschluss verkosteten wir noch ein bis zwei Fläschchen Cidre, schrieben Postkarten und Bericht und bereiteten uns mental auf das vor, was uns morgen ereilen würde…


Dienstag, 29. April 2014

Libor und ich holen Baguettes, Croissants und Paine aux Chocolat und dann gibt´s wieder ein formidables Frühstück. Die Temperatur hat heute wieder nachgelassen. Nur noch  
11 ° Celsius zeigt das Thermometer an. Wir entscheiden uns,  mit dem Mercedes zum Mont St.Michel zu fahren, weil – laut Auskunft des Internets – die Parkplatzgebühr für ein Wohnmobil 8,-- € teurer ist, als für einen PKW. Das muss ja nicht sein.
Die Fahrtzeit für die rund 40 Kilometer lange Strecke beträgt fast eine Stunde. Den Parkplatz erkennen wir nicht wieder. Als Ruth und ich zum letzten Mal hier waren, gab es große Teile der Anlagen gar nicht. Und nun gibt es dazu einen kostenlosen Busshuttle, den wir auch in Anspruch nehmen. Libor und Heike staunen nur, was jetzt schon an Personenwagen auf dem Parkplatz steht. Und wenn wir uns überlegen, dass die jetzt alle schon auf dem „Mont“ sind, wird uns ganz anders.
Aber wir machen uns trotzdem auf den Weg und es wird eine recht entspannte Tour – immer rund um den „Mont“ und immer höher und es gibt überall etwas zu sehen und die „Drosselgass´“ in Rüdesheim ist ein Dreck dagegen.
Während wir an einer weiteren Kasse bei der „Abbey“ bereits Karten für uns gelöst haben, hat Heike für uns an der weiteren Kasse auch nochmal Karten gelöst. Wir klären das Missverständnis auf und Heike will nur noch für sich und Libor bezahlen, aber der Kassierer besteht darauf, dass bereits alles erledigt sei – und gibt Libor noch eine halbe Küchenrolle, damit dieser sich den Schweiß abwischen kann. So kann man´s  lassen.
Und dann begehen wir eingehend das Kloster und die Außenräumlichkeiten und nehmen an Teilen der Messe teil, bewundern die Wandelgänge der Mönche und Nonnen und machen zwischendurch immer wieder einmal ein Päuschen, weil´s immerzu auf und ab geht.
Nach gut zwei Stunden sind wir durch und werden am Ausgang noch touristisch befragt. Wir füllen den Feedbackbogen gemeinsam aus, weil Heike ihre Brille vergessen hat. Dann geht´s  mit dem Shuttlebus wieder zurück, wobei es etwas zögerlich wird, weil wir eine Blondine als Fahrerin haben, die zwischendurch nicht vom Fleck kommt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt…
Wir kaufen zunächst im nächstgelegenen Carrefour einen Nachschlag zum Abendessen ein und finden dann auf dem Rückweg einen Bäckerladen, der sehr leckere Stückchen verkauft, die wir sehr hungrig bereits direkt vor dem Laden verzehren.
Auf dem Rückweg kommen wir dann bei „unserem“ Hofladen vorbei, wo wir erneut ein paar Leckereien zukaufen. Dann laden wir Zuhause aus, machen ein Momentchen Pause und dann begeben sich Ruth, Heike und Libor nochmal zum Strand, während ich zunächst das Wohnmobil auskehre und dann diesen Bericht schreibe, damit ich heute Abend auch mal eine Pause habe. Und jetzt lege ich mich noch einen Moment schlafen…


Mittwoch, 30. April 2014
Heute ist nur Heike schon auf, um den Tisch zu decken. Da Libor noch nicht da ist, fragt Heike nach, wie viele Croissants er heute speisen will und erzählt mir dann, dass sie kein Croissant, sondern zwei Paine aux Chocolate möchte. Also mache ich mich heute allein auf den Weg, wohl ausgerüstet mit Taschengeld von Heike. Heute ist vorm Bäcker wieder eine Schlange, weil ja morgen Feiertag ist. Ich komme aber gut durch und als ich mit den Brötchen zurückkomme, ist der Tisch bereits fertig gedeckt und die Mannschaft wartet schon. Wir frühstücken wieder gemütlich und machen uns dann auf den Weg – die alternative Route, weil grün…
Direkt an der Rance bleiben wir zum ersten Mal stehen und schauen uns den Fluß und das malerische Gelände rundum an. Eine tolle Gegend. Dann tasten wir uns weiter in Richtung Süden vor, immer wieder touristisch interessante Bauten betrachtend. Und plötzlich sind wir in Dinan, unserem heutigen Ziel. Die Suche nach einem adäquaten Parkplatz gestaltet sich schwierig, weil über allen öffentlichen Plätzen ein Querbalken in 1,90 Höhe hängt, der verhindern soll, dass Mobile wie unseres sich einschleichen. Aber schließlich finden wir einen passenden Platz am Ufer der Rance und beginnen einen Schweiß treibenden Spaziergang den Berg hinan. Es handelt sich, wie wir bereits vorher wussten, um ein überaus historisches Gemäuer in diesem Örtchen. Aber wie ausladens historisch das alles ist, daran erinnern sich Ruth und ich nicht mehr. Wahrscheinlich haben wir damals nur einen kleinen Teil gesehen. Wir finden einen Sitzplatz an einer „Creperie Medieval“, direkt neben dem Markt, der leider gerade vor unserer Nase schließt. Aber in der Creperie essen wir ein Galette  und trinken dazu gemeinsam standesgemäß eine Flasche Cidre.
Und dann machen wir uns wieder an den Abstieg und suchen auf dem Heimweg nach den versteckten Hinkelsteinen und wollen noch eine historische Gezeitenmühle besuchen, die aber leider bereits geschlossen ist.
Weil morgen ja Feiertag ist, kaufen wir im Supermarkt noch ein paar Reserven ein und holen dann im benachbarten Decathlone noch eine warme Hose, weil mein Weib ja immer so friert. So habe ich auch gleich ein passendes Geburtstagsgeschenk ;o)
Der Heimweg zieht sich ein bisschen, weil die Frau im Navi uns weit über Land führt.
Zurück im eigenen Heim machen wir uns gleich ans Abendessen, während ich mich an den Rechner setze, die Bilder übertrage und dann wieder diesen Bericht schreibe.
Libor zieht derweil die Bilder von Heikes Kamera auf seinen Laptop, weil Heike Speicherkarte nicht in unser Lesegerät passt. Und dann ziehe ich schließlich diese Bilder von Libors Rechner auf unsere externe Festplatte, damit wir schlussendlich alle Bilder der Tour beisammen haben.
Und dann ist das Abendessen fertig und es kann losgehen. Heute gibt es Hamburger...


Nach dem Abendessen werden noch die Bilder des heutigen Tages gesichtet und Libor zieht Heikes Aufnahmen über seinen Laptop auf unsere externe Festplatte, weil Heikes SD-Karte nicht in unseren Kartenleser passt. Dann betrachten wir auch diese Bilder und dann sind wir – wie immer – müde und legen uns zu Bett.
Donnerstag, 1. Mai 2014
Müssig, den Vorgang des Frühstücks erneut zu beschreiben, nachdem ich wieder Brot, Schokobrötchen und Croissants besorgt habe. Gemütlich, opulent und ausgiebig…
Wir entscheiden uns, heute Cap Frehel zu besichtigen und vorher ein paar Points of Interest anzufahren. Wir fahren mit Heikes Auto und Libor entscheidet spontan, das Pferd von hinten aufzuzäumen und erst nach Frehel zu fahren. Eine gute Entscheidung, denn zwischendurch beginnt es wieder einmal zu regnen und wir müssen die ersten Minuten im Auto abwettern. Aber dann geht´s  hinaus und wir trotzen der Witterung und wandern zum Cap, wo wir trotz Regen eine schöne Aussicht genießen und einigen Anglern bei ihrer sportlichen Betätigung zuschauen.
Vorm nächsten größeren Guss eilen wir zurück zum Auto und fahren das kleine Stück zum Fort La Latte, wo Libor im Auto sitzen bleibt und wir uns zum Fort begeben und unsere Besichtigung zwischen zwei trockenen Unterstellmöglichkeiten ansonsten im Laufschritt zurücklegen. Aber wir besichtigen eingehend und kosten den Eintrittspreis in vollen Zügen aus. Das Ding ist aber auch wirklich sehenswert und man kann sich die strategische Bedeutung früherer Jahrhunderte deutlich vorstellen.
Das Wetter wird nicht besser und so beschließen wir, das „Grande Aquarium“ zu besuchen, um eine U-Boot-Tour im Yellow Submarine zu unternehmen. Aber – vor dem Aquarium angekommen, schrecken wir zurück, weil Hundertschaften in langer Schlange davor stehen und auf Einlass warten. Also suchen wir verzweifelt einen Parkplatz, um Intra Muros noch die Micro-Brauerei zu besuchen und deren Köstlichkeiten zu verkosten. Die Brauerei ist auch schnell in der Rue Chateaubriand gefunden und das Ambiente überzeugt uns sofort. Wir probieren auch gleich die zwei verschiedenen, vor Ort gebrauten Biere und hätten locker noch weitermachen können, weil wir zwischenzeitlich auch noch Schinken und Weißbrot mit leckerem Aufstrich geordert haben. Aber Zuhause warten unsere Vorbereitungen (Tarte Flambée) auf uns und wollen ebenfalls verspeist werden. Und Heike fährt nach Hause, weil Libor mehr als ein Bier zu sich genommen hat.
Zuhause schreibe ich schnell wieder diesen Bericht und die Bilder habe ich zwar bereits herübergezogen, aber betrachtet werden sie erst nach dem Abendessen.


Freitag, 2. Mai 2014
Heute ist Libor beim Brötchenkauf wieder dabei. Es scheinen etliche Bretonen noch nicht vom Tag der Arbeit zur Arbeit zurückgekehrt zu sein, denn die Parkplätze sind voll. Und geparkt wird hier gern nach Gutsherrenart.
Wir frühstücken wieder gemütlich und machen uns dann auf nach St.Malo, weil es dort einen Markt Intra Muros gibt. Wo der liegt, haben wir uns gestern auf der Karte angesehen. Die Suche nach einem Parkplatz gestaltet sich auch hier nicht ganz einfach und am Ende stehen wir wieder auf dem Platz, an dem wir bereits einmal standen und nehmen einen nicht ganz so kurzen Fußweg in Kauf. Weil dieser uns aber wieder an der Küste entlang führt, sind wir mit unserem Schicksal im Reinen. Das Meer geht heute auch wieder mal bis zum Ufer – soll heißen, es plantscht an die Kaimauer. Wieder sind nette Bilder drin.
Am Eingang zur Ringmauer nutzen wir zunächst wieder die sehr sauberen öffentlichen Toiletten, weil der Kaffee wieder ´raus muss und dann wandern wir gemächlich weiter zum Markt, immer das weitere touristische Interesse im Auge.
In den Markthallen ist der Markt weitgehend gehalten, aber wir bekommen trotzdem noch Käse und Obst und müssen auch heute wieder beobachten, wie Hummer , Seespinnen und Taschenkrebse im Todeskampf „Seifenblasen“ ausstoßen. Auf dem Rückweg zum Haupttor kommen uns hier Hundertschaften an Motorradfahrern entgegen, die einen Höllenlärm veranstalten und nicht nur die Touris erschrecken. Eigentlich wollen wir noch weiter zum „Tour Solidor“, erinnern uns aber, dass wir zwischendurch noch für die Rückfahrt einkaufen wollen und ziehen diesen Punkt vor. Keine 100 Meter von unserem Parkplatz finden wir auch einen Supermarkt, wo wir unsere Bedürfnisse befriedigen können und beschließen dann, zunächst nochmal das „Grande Aquarium“ anzugehen. Heute ist dort auch viel weniger los, als gestern und wir lassen uns mit den übrigen Massen von einem Fischbecken zum nächsten drängen. Der Lärm, den die Kinder dabei machen, ist Ohren betäubend, aber man kann ihre Begeisterung auch verstehen, denn das Aquarium ist wirklich interessant aufgebaut. Nur die Fahrt mit dem „Nautibus“ verkneifen wir uns am Ende, weil sich hier wieder Riesenschlangen angesammelt haben und nicht abzusehen ist, wie lange es dauern würde, bis wir dran sind.
Also suchen wir noch den Weg zum „Tour Solidor“, wo wir Glück haben, weil an jedem ersten Freitag im Monat der Eintritt frei ist – und heute ist so ein Tag. Außerdem wäre es sonst ein wenig kurz geworden, denn es ist bereits 17.00 Uhr und der Laden hat nur bis 18.00 Uhr auf. So betrachten wir aber das alte Gemäuer, dass wieder sehr interessant ist, weil es das Museum der Kap-Hoorn-Fahrer beinhaltet. Die Ausstattung mit Schiffsmodellen, nautischen Instrumenten und Buddelschiffen ist sehr sehenswert.
Zum Abschluss fahren wir nach Cancale und suchen nach einem Restaurant, in dem wir nochmal Muscheln essen wollen, weil Ruth das so gerne möchte.
Wir finden auch ein Geschäft, in dem wir für 13,50 € pro Nase ein formidables Menü erhalten. Dazu verzehren wir wieder ein Fläschchen Cidre und nehmen zum Abschluss einen Espresso, bevor wir erst den steilen Weg bis zum Auto zurück wandern, nicht ohne vorher am Kai nochmal nachzuschauen, weil hier gerade wieder Fischerboote angekommen sind, deren Fang heute aber offenbar eher schmal ausgefallen ist. Und dann fahren wir auf den einzelnen Wunsch der Damen die Küstenstraße entlang zurück nach St. Malo. Diese Tour lohnt sich aber, weil wir im letzten Licht des Tages nochmal sehr schöne Aussichten auf unser geliebtes Meerchen haben.
Zuhause setze ich mich schnell an diesen Bericht, während die Mädels packen und Libor die Teppiche saugt. Bis morgen früh sollte alles soweit erledigt sein, dass wir nach dem Frühstück nur noch spülen, die Reste packen und das Haus bis 10.00 Uhr verlassen haben können. Dann schauen wir noch die Bilder an, die ich bis dahin heruntergezogen habe und nehmen noch ein Tässchen Wein zu uns. Morgen ist schon wieder Zeit für die Heimfahrt. Erschreckend, wie schnell so eine Woche herum ist…

Samstag, 3. Mai 2014
Heute weckt der Wecker bereits um 7.30 Uhr. Da die Vorbereitungen getroffen sind, brauchen wir nur die Baguettes,  Croissants und Paine aux Chocolat zu holen und gemütlich zu frühstücken. Als dann die Verwalterin des Anwesens kommt, ist sie begeistert, dass hier alles schon so schön gepackt und gereinigt ist. Sie meint, so Gäste hätte sie gern öfter. Normalerweise würde sie um diese Zeit in ein Chaos einbrechen und Berge von Koffern stünden, teilweise noch ungepackt, vor der Tür. Weiterhin nimmt sie erfreut zur Kenntnis, dass wir ihr eine Tafel Schokolade haben zukommen lassen.
Wir packen noch unser Leergut hinten ins Auto, verabschieden uns von Libor und Heike und machen uns auf den Weg. Zunächst bringen wir das Leergut noch zum Container und fahren dann bis Cancale noch die Küstenstraße entlang, um unserem Meerchen auf Wiedersehen zu sagen. Bis wir das nächste Mal hinkommen, wird es noch eine Weile dauern. Und dann geht´s auf die Piste. Wir fahren Richtung Tournus und tanken nochmal an einem Carrefour für 1,297 € pro Liter. Damit sollten wir eigentlich schon bis nach Hause kommen. In Caen  bringt uns eine seltsame Umleitung ein wenig aus der Spur. Erschwerend kommt hinzu, dass hier offensichtlich ein Fußballspiel ansteht und Tausende von Fans unterwegs sind, die laut hupend die Wege versperren. Aber schließlich sind wir durch und es geht zügig weiter. Schneller als gedacht sind wir in Belgien und sind uns nur darüber im Klaren, dass wir auf keinen Fall in der Nähe von Brüssel übernachten werden.
Aber dann sehen wir am Autobahnrand eine Stadtwerbung von Namur (mit Fluss und Zitadelle) und glauben, hier das Richtige gefunden zu haben. Es dauert noch eine Weile, bis wir einen Parkplatz gefunden haben, direkt neben der Burg, aber hier gibt es einen riesigen Parkplatz und hier steht schon ein großer Hymer, den wir zum entfernteren Nachbarn nehmen.
Wir speisen zu Abend und werfen dann noch einen Blick über die Mauern bis zum Fluß. Die Beleuchtung im Ort ist schon an und es sieht alles malerisch aus. Wir schreiben und spielen noch ein bisschen  und hoffen, dass die Dorfjugend nicht hier herauf kommt, um Party zu machen und legen uns dann zeitig  schlafen.


Sonntag, 4.Mai 2014
Natürlich ist doch noch ein Teil der Jugend zum großen Parkplatz an der Zitadelle gekommen und meinte, die Idiotenrunde rund um diesen Parkplatz abfahren zu müssen.
Wir lichten den Anker und tasten uns zu einem ruhigeren Platz in einem Wohngebiet vor, von dem wir uns etwas mehr Ruhe erhoffen. Das trifft auch zu, bis auf zwei Fahrzeuge, die kurz nach einander in halsbrecherischem Tempo den Berg hinab fahren, so dass der Luftzug fast unser Mobilchen umreisst. Gegen 8.00 Uhr stehen wir auf und fahren erst ein paar Kilometer auf der Autobahn, damit es im Auto warm wird, sind doch unsere Gasvorräte ziemlich erschöpft, weil ich nur eine fast leere Gasflasche mitgenommen hatte. Vorab habe ich aber in Namur beim Bäcker Baguette und Croissants besorgt. Also können wir dann an einer Raststätte, die gerade aufgemacht hat, einen Kaffee besorgen und standesgemäß frühstücken, bevor es wieder auf die Piste geht.
Die Autobahnverhältnisse in Belgien sind ruinös und es holpert kräftig. Aber dann kommen wir wieder nach Deutschland, wo es insgesamt besser ist, was die Straßenbeläge anbelangt. Rund um Köln und auf der Sauerlandlinie ist nochmal ´was los, aber dann machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Wetzlar,  um Ruths Eltern zu besuchen, die aber nicht da sind und fahren dann weiter zu Rolf und Nati, die wir uff de Gass´ erwischen, weil sie sich gerade zu einem Spaziergang aufgerafft haben. Sie nehmen uns aber mit zu sich und wir bekommen Kaffee und Kuchen, zeigen unsere Urlaubsfotos und machen uns dann auf den restlichen Heimweg, wobei wir erst mal bis nach Mühlheim weiterfahren,  um den bestellten Laptop bei Heikes Eltern abzuholen.
Dort werden wir erneut mit Kaffee und Kuchen bewirtet und betrachten schon mal den Neuerwerb. Schließlich fahren wir nach Hause. Die Bude steht noch – wir parken die diversen Autos um, laden unser Mobilchen aus und reinigen es, räumen Zuhause auf und setzen uns dann müde, aber zufrieden, vor die Glotze, wo gerade „Das große Hessenquiz“ und dann „Das Dings vom Dach“ läuft, was wir aber – angesichts der Tatsache, dass morgen der Wecker um 5.20 Uhr klingelt - nicht mehr bis zum Ende schauen ……


                                                                                           
© Peter Helbig

 

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