Dienstag, 11. Juni 2013

Tamariu im Mai 2013



Wie immer war die Vorbereitungszeit etwas stressig und wir hatten erst spät Zeit überhaupt zu packen. Schlimme  Nachrichten hatten uns vorab erreicht. Libor, der zusammen mit Heike eigentlich zur selben Zeit wie wir vor Ort sein wollte, hatte einen Herzinfarkt und dann im Krankenhaus auch noch einen Schlaganfall und war dadurch natürlich für den Urlaub ausgefallen. Und Ruths Vater war wegen einer Zyste ins Krankenhaus gekommen, die nur entfernt werden sollte. Aber die Untersuchung hatte ergeben, dass es sich tatsächlich um Krebs handelt.
Nochmal erschwerend kam hinzu, dass wir ursprünglich unsere Treppe unters Dach hatten abschleifen lassen wollen, was daran scheiterte, dass der Holzwurm hier schon heftig zugeschlagen hatte. Also wurde gleich die Treppe noch neu belegt, unterm Dach Regale eingebaut und in diesem Zug noch das Wohnzimmer mit einem neuen Boden versehen, was wiederum eine Renovierung des Wohnzimmers notwendig machte. Und zum guten Schluss hatte meine Schwester gebeten, ob ich nicht für ein Wochenende "Mama sitten" könnte, weil sie unvermutet ein Wochenende frei hatte, was sie zu einer Wanderung mit ihrem Gatten in der Eifel nutzen wollte. Da sie das dringend nötig hatte, war für mich der Besuch in Schönstadt selbstverständlich.
So  rückte der Tag unserer Fahrt in den Urlaub immer näher und es war noch nichts gepackt. So macht man das auch nicht, weswegen ich zwar die Tauchklamotten komplett dabei hatte - bis auf Ruths Unterzieher für den Trocki !!  Und das bei Mittelmeer-Temperaturen von 15 ° Celsius (unter Wasser).
Aber damit stecken wir ja schon mittendrin - und der Anfang fehlt...

Samstag, 19.5.2013

Ich hatte dem Wecker auf 8.00 Uhr gestellt, obwohl - wie  sich dann herausstellte - Ruth um 8.00 Uhr schon aus dem Hause wollte. Aber ich fand,  ausschlafen gehört vor so einer Fahrt einfach dazu. Die Brötchen hatte ich bereits am Freitag bestellt und ich brauchte sie nur abzuholen. Gefrühstückt war schnell und die restlichen Fressalien in der Kühlbox verstaut. Unser Nachbar Heini hatte 74sten Geburtstag und ich brachte ihm ein Fläschchen Sekt und unsere Schlüssel, als ich zum Gratulieren rüberging. Und um 10.00 Uhr schließlich kamen  wir  los. Wir fuhren über das Frankfurter Kreuz, weil mir gerade noch rechtzeitig eingefallen war, dass in Darmstadt Burggrabenfest war.
Bis auf einen kleinen Stau, den unser Navi elegant umkurvte, war die Strecke frei und wir kamen gut vom Fleck.
Einen Übernachtungsplatz fanden wir in einem Formel-1-Hotel, günstig, aber mit Toilette und  Dusche über den Gang. Auch gab es einen elektrischen Türöffner mit Code, der leider nur zwei Mal funktionierte. Auch die Dame von der Rezeption war zunächst machtlos, aber irgendwie brachten wir die Tür wieder auf und Ruth stellte einen Schuh dazwischen,  als sie nachts mal zum Klo musste.

Sonntag, 20.5.2013

Am nächsten Morgen nahmen wir noch ein einfaches Frühstück zu uns und waren früh wieder auf der Piste.
Unterwegs tankten wir nur halb voll,  weil die Spritpreise in Frankreich enorm waren. Und als wir kurz hinter Grenze in La Jonquera ankamen, waren wir über die hiesigen Preise angenehm überrascht und tankten voll bis zum Stehkragen.
Nachdem wir auch noch ein wenig Lebensmittel in La Bisbal eingekauft hatten, kamen wir schließlich ziemlich genau um 14.30 Uhr in Tamariu an, wo wir gleich von Tom und Mary liebevoll empfangen wurden. Ein bißchen kam es uns vor, als kämen wir nach Hause  ...
Kurz  darauf trafen auch Annika und Olli ein und noch ein Weilchen später Birgit und Heino. Von Mary hatten wir bereits den Schlüssel für`s Appartement bekommen und schnell war alles ausgeladen und die Zimmer bezogen. 

Montag, 21.5.2013

Wir  haben uns vorgenommen, das Ganze ruhig angehen zu lassen. Da die Bajuvaren schon da  sind, lassen wir diesen morgens den Vortritt. Schnell haben  wir aber dann unsere Gerätschaften zusammengebaut und machen einen schönen und gemütlichen Tauchgang.  Als  wir wieder zurück sind, steht Ralf, der bayrische Landesjugendwart, bereits am Ufer und erklärt, dass das nächste Schiff bereits um 1.00 Uhr geht.  Ruth und Olli steigen aus und ich mache  mit Valentin und Jan einen schönen Tauchgang bei "El Furio". Sie brauchen 25 Meter-Tauchgänge und just am tiefsten Punkt stossen wir auf eine große Muräne. Dann soll Valentin zurück führen, was - bis auf einen kleinen Lapsus gegen Ende - auch gut funktioniert. Alle haben rechtzeitig "Halbzeit" und "Reserve" angezeigt und genau da sind wir bereits an der Ankerleine angekommen. Dann  geht´s wieder nach Hause. Wir nehmen noch eine "Clara" am Strandcafé und dann wird das Abendessen opulent und Birgit hat vorgesorgt, als  gäbe es zum letzten Mal etwas zu essen.
Wir babbeln noch ein bißchen dummes  Zeug, was uns ja erfahrungsgemäß nicht schwer fällt und gehen dann aber frühzeitig zu Bett.

Dienstag, 21.5.2013
Da so viele Personen auf der Basis sind, hat die Stammmannschaft vorgeschlagen, dass wir morgens bereits um 8.30 Uhr einen Tauchgang machen und dann viel Zeit haben, zu frühstücken und den Rest des Tages zu verbringen. Die Ausfahrt führt zu El Furio und ich habe zwei der Bayern bei mir, denen ich ein paar Fische zeigen kann.
Ruth hat ihren 1.900sten Tauchgang, aber sie kommt völlig frustriert vom Tauchen zurück und würde am Liebsten das Ganze komplett sausen lassen, weil ihr Trocki sie immer weiter mit Luft vollgepumpt hat und das Tauchen eine einzige Katastrophe gewesen sei. Wir nehmen das Ventil komplett auseinander und fetten alles intensiv und dann sieht´s aus, als würde es funktionieren wollen.Am Nachmittag geht´s nach El Furio und es zeigt sich, dass die Prognose gestimmt hat: Alles im grünen Bereich.

Mittwoch, 22.5.2013
Wir machen morgens einen gemütlichen Tamariu Bucht-Tauchgang, Birgit, Ruth und Peter und finden  eingegrabene  Sepien und das ganze Kleingetier. Olli  ist noch krank und liegt darnieder. Wir hoffen, dass er demnächst wieder auf dem Damm ist. Er hat schon zentnerweise Tempos verbraten.
Am Nachmittag bin ich wieder in der Tamariu Bucht, Nachttauchgang mit Amelie und Nicole, viel Fisch, Pulpos und Sepien.

Donnerstag, 23.5.2013

Ruths Geburtstag.  Es gibt einen ganz speziellen Tauchgang, der von langer Hand und ganz geheim vorbereitet war, so geheim, dass selbst Tom zum Schluß nicht mehr wußte, wem er noch was erzählen durfte. So gibt es unterwegs eine Havarie des Bootes (ein vorgeblicher Kühlwasserschaden) auf dem Weg zum Brötchenriff und alle sollen über Bord springen und zur Basis zurücktauchen.
Auf dem Rückweg werden wir am "Altar" empfangen mit Übergabe einer Urkunde und einem Getränk, und anschließend findet die Unterwasser-Hochzeit von Kristin und Steffen,  die zwischenzeitlich auch eingetroffen sind, in aller Feierlichkeit statt.
Nachmittags erhalte ich einen Überraschungsanruf von Barbara, die gerade in Tamariu eingetroffen  ist.
Sie hat schon von uns und Jan so viel über Tamariu gehört, dass sie es sich endlich mal in echt ansehen will und weil ich bei der letzten mail, die ich an den Verein losgelassen habe, geschrieben hatte: ¨ Nach Diktat abgetaucht zum Stolli nach Tamariu¨, hat sie die Gelegenheit genutzt. Untergekommen  ist sie im Tamariu-Hotel, von dem sie auch sehr angetan ist.

Freitag, 24.5.2013
Der Vormittagstauchgang führt uns zum Brötchenriff,  wo ich mit Ruth einen sehr entspannten "Spaziergang" mit viel Fisch, Congern und Langusten unternehme. In dem Loch, in dem normalerweise der dickste Conger sitzt, befindet sich heute ein Riesen-Pulpo, der sich durch unsere Neugier stark gestört fühlt und sich weit nach hinten zurückzieht..
Nach unserer Rückkehr essen wir eine Kleinigkeit und besuchen dann in Gerona die Stadt und - als es zu regnen anfängt, die Kathetrale.  Vorher sehen wir  im Fluß ein interessantes Schauspiel. Die Karpfen haben offensichtlich Laichzeit und der Fluß scheint zu kochen, so düsen die Biester hin und her. Anschließend machen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt bei strömendem Regen und nehmen zum Abschluß im Gasthaus "König" noch einen kleinen Imbiß.
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Samstag, 25.5.2013

Am Morgen machen wir einen Tauchgang in der  Bucht und  mittags, weil es so schön war, gleich  nochmal:  Peter, Olli und Ruth - Tauchgang ohne Prüfung. Die Bayern fahren nach Hause. Eine der Taucherinnen ist  beim Packen ihrer Klamotten schrecklich müde. Sie erzählt uns, sie konnte abends dauernd nicht nach Hause, weil´s geregnet hat - und ganz  plötzlich war´s hell ...
Abends nehmen wir ein gemeinsames Abendessen im Can Cesar, nur James und Tracy fehlen, weil offensichtlich die Absprachen nicht ganz eindeutig waren. Das  bedauern wir sehr, hatten wir uns doch gefreut ihn endlich mal wieder zu sehen. Von der Wirtin werden wir inzwischen offensichtlich als Stammgäste angesehen und mit Küßchen begrüßt. Die Stimmung ist gehoben und es gibt viel zu lachen und viel zu erzählen. Wein und Tapas sind - wie immer - sehr gut und als wir endlich gehen, ist es schon ziemlich spät.

Sonntag, 26.5.2013

Verzweifelter Versuch Daves email-Adresse zu finden,  weil dieser heute Geburtstag hat. Aber das Internet spielt gerade mal nicht mit.. Dann mache ich einen Tauchgang mit Annika am Cala Nova.  Es  wird ein sehr entspannter Tauchgang mit viel Fisch und Krustengetier.
Anschließend fahren wir nach St.Marti d Empuries, das uns von Tom und Mary empfohlen worden ist. Es zieht wie Hechtsuppe, den vom Norden her blast der berühmt-berüchtigte Tramuntana, so dass im Golf von Rosas viele Weißmänner auf den Wellen herumtanzen.
Aber das Örtchen ist klein, überschaubar und sehenswert und wir bereuen nicht dort gewesen zu sein. Auf dem Rückweg besuchen wir Toroella de Montgri und wandeln auch hier noch ein wenig durch die Gässchen.
Abends sitzen wir Zuhause beisammen und nehmen noch einen Champagner, gucken Bilder und legen uns dann früh in´s  Bett.

Montag, 27.5.2013

Unser Tauchgang  beginnt  heute erst um 11.00 Uhr mit dem Boot. Ziel ist Cala Nova und Annika möchte Übungen machen. Gefunden wird eine Muräne und Conger, sowie eine Languste und die Übung mit Automat aus dem Mund nehmen und auf mich zutauchen und dann das zugehörige Weitertauchen mit Atmung aus meinem Gerät klappen hervorragend.
Den Nachmittag verbringen wir mit einem Besuch in dem Museum, das seinerzeit Dali seiner Frau Gala als Wohnhaus geschenkt hat und das mit hunderten seiner Werke gespickt ist. Im Garten stehen die von seinen Gemälden bekannten Elefanten mit den überlangen surrealistischen Beinen. An all seinen Werken erkennt man überdeutlich, dass ein Mangel an Selbstbewusstsein nicht das Seine gewesen sein kann.
Auf dm Rückweg fahren wir über Estartit, weil hier am frühen Abend "Los Habaneros" singen und spielen werden.
Zunächst  speisen wir in einem Tapas-Laden ein paar Kleinigkeiten, wohl bemerkend, dass dieses Essen ob der Preise an der Wandtafel kein ganz Günstiges werden wird. Die Preise bewegen sich nämlich ab  5,-- €  aufwärts (pro 100 Gramm, versteht sich). Aber das Mahl ist lecker und vielseitig und wir werden satt.
Anschließend begeben wir uns auf den Kirchplatz, wo auf der Bestuhlung schon eine Menge Leute Platz genommen hat und lauschen den Gesängen. Recht müde machen wir noch einen kleinen Gang die "Zeil"
und gehen dann zu den Autos zurück, bevor wir uns auf den Weg nach Hause machen.

Dienstag, 28.5.2013
Heute ist tauchfreier Tag. Wir stehen früh auf und fahren mit 2 Autos nach Barcelona. Treffen soll sein das Aquarium im alten Hafen (Port Vell). Wir wollen zwar im Konvoi fahren, aber an einer Peage müssen wir noch einmal zurücksetzen, weil wir in den verkehrten Parcour eingefahren sind, aber das andere Auto steht in einer längeren Schlange, was wir nicht wissen. Wir fahren daher zunächst langsam weiter und versuchen die Anderen zu kontaktieren, die wir aber nicht kriegen, weil alle Handys im Kofferraum waren. Schlussendlich klappt´s dann aber doch noch und wir verteilen uns wieder, weil Annika und Olli zunächst einkaufen wollen und der Rest erst eine Hafenrundfahrt machen möchte.
Es ist allerdings ziemlich windig und wir sind froh, als wir schließlich vom Hafen wegkommen, aber auch in den Ramblas werden wir sandgestrahlt. Hier laufen aber so viele schöne Leute herum, dass wir die äußeren, negativen Umstände gar nicht mitbekommen.
Wir kommen zur Kleinmarkthalle und haben an der Bar Pinoxtio einen Imbiß, bevor wir gestärkt die Hallen durchstreifen und uns an den kulinarischen Köstlichkeiten zumindest optisch ergötzen.
Der Weg führt uns dann weiter durch die Altstadt und als es bei der Kathedrale und dem Museum Frederic Marés gerade wieder beginnt zu regnen, wollen Olli und Annika in Richtung Hafen, während wir das Museum besuchen und auf zwei Etagen Jesus-Skulpturen und Marienbildnisse betrachten, bevor wir im Keller und auf zwei Etagen im oberen Bereich dann von einer wahren Vielfalt an unterschiedlichen Exponaten angenehm überrascht werden. Die Museumsleitung scheint zu wissen, dass das Angebot so vielfältig ist: Unsere Karten würden auch morgen noch gelten, wenn wir denn morgen noch da wären.
Wir entschließen uns auf dem Heimweg in Palamós noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen und landen hier schließlich in einer Tapas-Bar, die nicht von allen geliebt wird, wo wir aber auf die Schnelle abgefertigt werden und ein kühles Bier/Clara zu uns nehmen können.
Und endlich sind wir wieder zu Hause und der Abend klingt recht flott aus, weil wir doch alle redlich müde sind.

Mittwoch 29.5.2013
Als ich wach werde, giesst es gerade wieder einmal in Strömen. Annika weiß noch nicht, ob sie mit will und entscheidet sich später dagegen. Der Rest aber begibt sich zur Basis und hier fällt die Entscheidung für das "Never-come-back-Riff", das erst sehr tief beginnt.
Der Tauchgang ist insgesamt nur 31 Minuten lang, aber er führt auf insgesamt 38 Meter und es gibt, neben Pulpo und Muräne noch drei Langusten und jede Menge Schwarmfischen zu sehen (Mönchsfische und Fahnenbarsche). Die Sicht ist eher mau, aber auf dem Rückweg nach oben sehen wir jede Menge Salpen, so viele, wie ich noch nie im Leben gesehen habe.
Zuhause dusche ich mich wieder warm, lege mich einen Moment ab, werde dann aber geweckt und gefragt, ob ich denn nicht vielleicht einen Spaziergang von Calella über Llafranc und zurück machen wolle, während unsere Mädels einen Einkaufsbummel machen wollen.
So geschieht´s schließlich auch und Heino und ich sind um 1/2 4 Uhr wieder an der Behausung, weil dann der zweite Tauchgang stattfinden soll. Es sieht aber schon kohlpechrabenschwarz aus und Olli und ich beschließen den Tauchgang zugunsten des für heute Abend geplanten Nachttauchgangs auszusparen, da es schon wieder schüttet und zu allem Übel auch noch ein Gewitter auf uns herniedergeht.
Obwohl es draussen noch ziemlich feucht ist, wird der Nachttauchgang ein voller Erfolg: Alles, was sich tagsüber zwischen den Felsen, oder im Sand versteckt, rennt jetzt draussen rum und sucht nach Freßbarem - und so gibt es viel zu sehen.
Nachdem wir wieder Zuhause sind und sauber, sitzen wir noch einen Moment beisammen und babbeln und nehmen noch einen guten Tropfen zu uns.

Donnerstag, 30.5.2013

Der Morgen findet uns, nach dem Frühstück, wieder unternehmungslustig auf der Basis. Mary fragt, ob Calella-Riff für uns die Alternative wäre und wir sagen freudig zu, weil hier gute Chanchen auf Mondfisch besteht, den ich schon mal ankündige.
Annika möchte noch ein bißchen üben und wir besprechen das Notwendige auf der rund 25 Minuten währenden Fahrt. Am Riff strömt es kaum merklich aus südlicher Richtung und wir hangeln uns am Bojenseil nach unten und suchen uns dann im Strömungsschatten ein ruhiges Plätzchen, bevor wir uns die Wand entlang nach unten schleichen, wo wir viele schöne Gorgonien, Fischschwärme, eine Meerzitrone und viel Kleinzeug bewundern können.
Weil alles so schön geklappt hat, sitzen wir schließlich noch auf dem Felsen und probieren das Maskeausblasen. Ich mach´s vor und Annika macht nur einen Kleinfinger breit in die Maske und beim zweiten Mal ein bißchen mehr, verschluckt sich dann aber und zeigt heftig, dass sie nach oben will. So steigen wir (etwas zu schnell) auf und sind nach 18 Minuten als erste an Bord.
Die Anderen kommen nach insgesamt rund einer halben Stunde strahlend an Deck und berichten von einem Mondfisch (war ja angekündigt), der sich in der Nähe des Bojenseils über längere Zeiträume putzen ließ und sich durch die gaffenden Touri-Taucher gar nicht stören ließ.
Tja, so ist das: Mal verliert man - und mal gewinnen die Anderen. Na ja, Hauptsache, es ist nichts passiert.
Annika erzählt zwischendurch zwar, sie würde gerne noch an Übungen erledigen, was zu erledigen wäre, aber am Nachmittag will sie auch nicht mehr ins Wasser.

Freitag, 31.5.2013

Letzter Tauchtag! Wir sind erneut bei Cala Nova und machen noch einen letzten Tauchgang mit viel Fisch und Languste, aber Ruth meint, es wäre ihr insgesamt zu schnell gegangen. Mir kam´s  ganz gemütlich vor. Nach dem Tauchgang essen wir eine Kleinigkeit und machen mittags noch einen ganz langsamen Abschieds-Tauchgang, auf dem wir uns von Pulpos, Sepien, Knurrhähnen und dem ganzen Kleinkram verabschieden und der insgesamt 66 Minuten dauert. Danach ist´s aber auch ganz schön frisch.
Der Abend vergeht bereits mit Packen und  am

Samstag, dem 1.6.2013

müssen wir früh raus, weil das Appartement um 10.00 Uhr geräumt sein muss. Das schaffen wir auch locker und jeweils im Wechsel werden die Autos in die Gasse gefahren und bepackt. Dann machen wir uns auf den Weg zur Basis, packen hier die restlichen Tauchklamotten und transferieren sie mit dem Sackkarren zum Auto und bezahlen unsere Schulden. Bei dieser Gelegenheit stellen wir fest, dass die bayrische Tauchjugend bereits einen Teil unserer Tauchgänge mitbezahlt hat. Das finden wir zwar ausgesprochen großzügig, das wäre aber gar nicht nötig gewesen.
Na ja, wir werden uns angemessen bedanken.
Und dann kommt - wie immer -der Moment des  Abschieds, der uns immer mit Wehmut erfüllt, weil wir uns ja hier doch recht heimisch fühlen. Aber wir haben ja die Aussicht, dass wir uns spätestens  auf der BOOT wiedersehen - und vielleicht ja auch im Herbst nochmal...
Stolli erzählt uns, dass für unterwegs Fallwind mit Geschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde angesagt sei und die Prognose trifft ein. Uns betrifft es nicht so, aber wir sind froh, dass wir mit dem kleinen Auto unterwegs sind und nicht mit dem Mobil. Wir sehen einige heftig schaukelnde Wohnwagengespanne und Motorradfahrer, die es ziemlich beutelt.
Das geht so weiter bis ins Rhonetal - und dann wird´s besser. Wir fahren bis Dole und finden dort dank des Navis  das Eric-Hotel, das von einem Bilderbuch-Franzosen betrieben wird und der uns sehr freundlich bestätigt, dass für uns noch Platz frei sei.
Wir machen noch einen Spaziergang nach dem langen Sitzen und trinken dann im Foyer noch zwei schöne Bier, während wir auf einem großen Bildschirm einem Rugbyspiel zuschauen. Donnerwetter, das ist ein Spiel, das sicher nicht zu meinem Sport wird! Da ist ja Unterwasser-.Rugby ein leichtes dagegen.
Und dann begeben wir uns in unsere allseits verspiegelte "Hochzeits-Suite" und schlafen den Schlaf der Gerechten.

Sonntag, 2.6.2013,

Als wir zum Frühstück kommen, ist der Raum schon ziemlich voll. Wir finden aber noch ein Tschchen für zwei - und der Rest, der jetzt noch kommt, muß warten, bis wieder was frei wird.
Dann machen wir uns auf den Weg. Heute soll´s  wieder schön werden, aber das nutzt uns nicht viel, weil wir ja im Auto sitzen müssen. Immerhin können wir die schöne Landschaft geniessen. Wir stellen fest, dass auch hier die Flüsse infolge der letzten Regenfälle alle ziemlich hoch sind. In Deutschland soll´s  ja genauso sein, hat mir Frau Mutter am Telefon bereits erzählt.
Wir queren die Grenze und wollen an unserer Stammtanke beim Mecces noch einen Kaffee trinken, aber die Mannschaft ist sehr schlecht organisiert, so dass wir nach einer Viertelstunde die Segel streichen und uns wieder auf den Weg begeben.
Bei Karlsruhe staut´s  nochmal ein Viertelstündchen, weil hier zwei aufeinandergefahren sind, aber dann läuft´s wieder und schließlich sind wir gegen 15.30 Uhr Zuhause, wo wir erst mal beginnen, Ruths Hautürschlüssel zu suchen, von dem wir genau wissen, das irgendwas Besonderes damit los war und er deswegen nicht da liegt, wo er sonst seinen Platz hat (Ich finde ihn schließlich in der Remise... ).
Ich  werfe schon mal die erste Maschine Wäsche an und dann lassen wir den Rest des Tages einigermassen gemütlich ausklingen, wohl wissend, dass ab morgen wieder der Ernst des Lebens beginnt.


© Peter Helbig

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