Dienstag, 25. Juni 2013

Kanutour zum Edersee vom 21. bis 23.6.2013







Es soll so etwas früher ja schon einmal gegeben haben – für uns aber war es ein Novum: eine Mehrtagestour zum Kanufahren. Alle möglichen Leute hatten im Vorfeld schon mal Interesse gezeigt, aber übrig geblieben waren zuletzt insgesamt 11 Personen, von denen allerdings 2 aus gesundheitlichen Gründen nicht paddeln konnten.

Die Woche vorher war die heißeste Woche des Jahres gewesen und wir hatten schon Befürchtungen, es könne auch jetzt so weitergehen. Gegen Sonnenschein an sich hätte keiner etwas einzuwenden gehabt. Und dann war es doch ganz anders:

Freitag, 21.6.2013

Ich bin schon extra früh von der Arbeit nach Hause gefahren, weil ich unsere Mobil noch ein wenig auf Vordermann bringen will und außerdem noch ein paar Sachen einkaufe, die wir für´s  Wochenende benötigen. Dann packe ich die Sachen ins Auto und schaue mir im Netz nochmals die Strecke an und, was es am See sonst noch zu entdecken gibt.
Mein Weib wollte heute auch früher nach Hause kommen, aber infolge eines Arztbesuchs verschiebt sich alles wieder ein wenig nach hinten. Ich hole zwar um ½ 5 Uhr die Kanus am Clubhaus ab, aber wir kommen erst gegen 19.00 Uhr auf die Piste.
Dafür führt uns das NAVI, das ich eigentlich gar nicht gebraucht hätte, dann auf eine Strecke, die ich bislang noch nicht kannte und allein dafür hat es sich schon gelohnt. Allerdings ist die Dame, die drinnen die Karte hin und her schiebt und Kommentare verteilt, teilweise etwas irritiert, weil sie offensichtlich nicht immer Blickkontakt mit ein paar Satelliten hat. Jedenfalls schwanken ihre Kilometerangaben, die wir streckenweise einhalten sollen, ziemlich. Aber um kurz nach 21.00 Uhr kommen wir an, melden uns beim Platzwart, dem wir bereits angekündigt sind und treffen in der Nähe des Eingangs auf Laila, Walter und Jürgen, die schon morgens losgefahren sind. Wir hängen uns noch an den Strom an und setzen uns dann zusammen, wo wir ein Tässchen Wein und Sekt zu uns nehmen, bevor wir müde zu Bett gehen.

Samstag, 22.6.2013

Wir sitzen gerade beim Frühstück, als der Rest der angekündigten Mannschaft per Vereinsbus ankommt. Sie beziehen ihre Zimmer und dann besprechen wir noch kurz die geplante Tour des Tages, bevor wir uns auf die wässrige Piste begeben. Marianne stürzt schon vorm Einstieg, weil sie auf ihren Badelatschen ausgerutscht ist und holt sich eine Beule am rechten Schienbein, die sie auf der Strecke mehrfach kühlt.
Wir paddeln um die Halbinsel Scheid und sind viel zu früh am verabredeten Strandbad, wo wir unsere Fußgänger Ruth und Helmut treffen wollten. Also fahren wir ein Stück weiter Richtung Nieder-Werbe. Schon während dieser Fahrt frischt der Wind erheblich auf und verdriftet uns kräftig.
Die Rückfahrt wird sehr anstrengend, weil ein heftiger Wind mit bis zu 8,5 Beauford ins Gesicht bläst und Teile unserer Mannschaft fast aussteigen lässt. Aber Walter nimmt sie ins Schlepp und zieht sie in ruhigere Zonen, wo wir ihn als Retter des Tages  feiern.
Als wir schließlich wieder auf dem Campingplatz sind, ist meine Schwester, die von unserer Tour weiß, zu Besuch gekommen. Wir gehen ein Ründchen schwimmen und sie verabschiedet sich relativ früh wieder. Anschließend speisen wir im platzeigenen Gasthaus gut und bürgerlich und legen uns, nachdem wir noch ein paar Tropfen guter Sachen zu uns genommen haben, zu Bett.

Sonntag, 23.6.2013

Der Morgen begrüßt uns mit einem kräftigen Schutt, der aber schnell wieder nachlässt. Wir sind kaum mit dem Frühstück fertig, als es sich wieder zuzieht und der Himmel bedrohlich schwarz wird. Die Erinnerung an den Sturm des letzten Tages und die Aussicht auf ein neuerliches Gegenan-Paddeln lässt uns zu dem Ergebnis kommen, dass wir heute auf diesen sportlichen Teil verzichten wollen. So packen wir die Boote wieder auf den Trailer und fahren mit den Autos zur Halbinsel Scheid, wo wir parken und zu Fuß den Anlegesteg der großen Dampfer auf dem Edersee erreichen, wo wir den „Edersee Star“ besteigen und die „One-Way-Tour“ zur Staumauer unternehmen. Dort steigen wir wieder aus, besichtigen die Staumauer und können Helmut gerade noch davon abhalten, in die nächste Ortschaft zu gehen um an einem Geldautomaten das Taschengeld aufzubessern. Dieser Abstecher hätte uns gut eine halbe Stunde gekostet. So helfen wir ihm mit Geld aus der eigenen Tasche aus und wandern über das Hirschgehege zum „Baumkronenweg“ (neudeutsch: „Tree-Top-Walk“), den wir dann auch intensiv in Augenschein nehmen. Dazwischen müssen wir noch einer zukünftigen Braut, die auf ihrem Junggesellinnen-abschied irgendwelche Sachen verkaufen muss, ein Päckchen Tempos abnehmen, weil uns der sonst noch vorhandene Schnaps und Gummibärchen, sowie Kaugummis nicht zusagen.
Der Baumwipfelpfad aber ist sein Geld wert: es gibt viel zu sehen, auf Täfelchen wird auf Besonderheiten in der Tier- und Pflanzenwelt der Region hingewiesen und die ganze Tour macht einfach Spaß.
Der Rückweg führt uns über Rehbach, wo wir an einer Fischräucherei noch ein Forellenbrötchen verspeisen und von wo aus wir dann per Personenfähre wieder nach Scheid übersetzen, wo wir uns zum letzten „Pipibox-Gang“ entschließen und anschließend wieder die Autos in Richtung Heimat besteigen.
Die allgemeine Tendenz, was die Begeisterung in der Truppe betrifft, ist positiv. Alle gehen davon aus, dass es sich um eine gelungen Veranstaltung gehandelt hat und dass man das getrost wiederholen könne …


© Peter Helbig                                                                                                   




                                                                                                                    

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