Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ein Wochenende in der Hohen Rhön




Es war Teil des Geschenks gewesen, das unsere Freunde Heike und Libor uns zur Hochzeit gemacht hatten – ein Wochenende mit ihnen gemeinsam in der Sennhütte an der Hochrhönstraße. Alleine die Terminfindung war bereits ein größerer Akt, aber schließlich war ein Wochenende gefunden und es war verabredet, dass Libor und Heike uns Zuhause abholen würden.

Freitag, 21.10.2011

Pünktlich um 16.00 Uhr sind Libor und Heike bei uns – aber mein Weib ist (ausnahmsweise) mal nicht ganz pünktlich und so sind wir erst gegen ½ 5 Uhr auf der Piste und Libor drückt auf´s Gas, weil er über´s Internet in Ehrenberg einen Getränkehandel gefunden hat, bei dem er sich noch einen Nachttrunk erwerben will. Im Hotel sind wir für 18.00 Uhr angesagt. Leider geht es nicht immer nach unseren Vorstellungen und bei Neuhof, da wo die Schnellstraße in die Landstraße übergeht, weil der Tunnel noch nicht fertiggestellt ist, staut´s : Stop and Go, wie das so schön Neudeutsch heißt. Wir sehen unsere Felle und Libor seinen Nachttrunk schwinden und um kurz nach 6.00 Uhr rufen wir im Hotel an, dass wir später ankommen werden. Alles kein Problem, kriegen wir zur Antwort.
In Wüstensachsen führt uns das Navi dann nicht direkt zum Supermarkt und als wir schließlich da sind, ist kein Getränkemarkt dabei.
Einen kurzen Abstecher machen wir über die Wasserkuppe um den Sonnenuntergang zu bewundern. Ich nutze die Gelegenheit die preisgünstige Sanitäreinheit (20 Cent) zu besichtigen und als ich wieder ´rauskomme, sind meine Mitstreiter verschwunden und ich stehe im kurzärmligen Hemd allein auf weiter Flur. Die Temperatur ist nahe dem Gefrierpunkt und ein paar eingemummelte Touris schauen mich ganz seltsam an. Schließlich kommen auch meine restlichen Mannen wieder – sie haben tatsächlich den Sonnenuntergang besichtigt und schließlich stossen wir in Fladungen auf einen REWE (jeden Tag ein bißchen besser) mit angeschlossenem Getränkemarkt und Libor ist gerettet, während wir unseren Nachttrunk in Form von 2 Fläschchen Freixenet Rose bereits gekühlt von Zuhause mitgebracht haben.
Im Hotel melden wir uns als „Reisegruppe Hofmann“ an, werden freundlich begrüßt und können auch gleich die Zimmer beziehen. Für heute Abend ist eine Brotzeit angesagt, die sehr reichhaltig ist und zu der wir nochmal Brot nachordern müssen um die Wurstmengen zu bewältigen. Dazu gibt es dunkles Bier, das sehr wohlschmeckend und dem wir zusprechen, bis die freundliche Kellnerin uns mitteilt, jetzt wär´s alle – und weil demnächst Betriebsferien seien, werde auch kein neues mehr angesteckt – schade. Es ist fast ½ 12 Uhr, als wir schließlich müde zu Bett sinken, nachdem wir uns für morgen früh um ½ 10 Uhr für´s Frühstück verabredet haben.



Samstag, 22.10.2011

Das Frühstück ist sehr reichhaltig und wir essen uns auch satt, weil wir uns heute ja viel bewegen wollen. Das Auto ist zugefroren, weil in der Nacht offensichtlich ziemlicher Frost geherrscht hat. Zunächst fahren wir wieder nach Fladungen um für Libor wieder Grundnahrungsmittel zu erwerben und auch ich hole ein paar Fläschchen. Dann fahren wir beim Metzger vorbei und kaufen ein paar Konserven, teils als Mitbringsel/Geburtstagsgeschenk und teils für den eigenen Bedarf. Anschließend besuchen wir das Fränkische Freilandmuseum mit dem Rhön-Zügle und bilden uns ein wenig in fränkischer Historie und Landwirtschaft. Das klappt gut, weil alles hier sehr liebevoll zurecht gemacht ist und dann isst Libor noch ein bisschen Kesselfleisch mit Kraut, weil heute Schlachtfest ist, aber er kriegt die letzte Portion und wir essen nur ein Stückchen Apfelstrudel und trinken eine Tasse Kaffee dazu.
Auf dem Rückweg fahren wir an unserer Unterkunft vorbei noch ein Stückchen die Hochrhönstraße hinauf bis zum Schwarzen Moor und wandern über die 2,4 Kilometer langen Stege, von denen wir gehört haben, sie seien in 20 Minuten abgehandelt. Eine der Tafeln weist darauf hin, dass die mittlere Temperatur im Jahr bei 4,7 ° Celsius liegt. Das ist genau die Temperatur, die momentan herrscht und ein Max-/Min-Thermometer zeigt uns, dass in der letzten Nacht – 4,9 ° Celsius geherrscht haben. Da wir uns an den aufgestellten Hinweistafeln immer noch ein wenig weiterbilden, zieht sich die Angelegenheit und als wir schließlich wieder in unseren Zimmern sind, mache ich schnell ein kleines Nickerchen, während Ruth sich warm duscht um wieder auf Temperatur zu kommen.
Zum Abendessen sind wir wieder aufgetaut und bekommen ein mehrgängiges Menü vorgesetzt, das unter anderem auch berücksichtigt, dass Ruth lactosefrei essen muss. Heike hatte fürsorglicherweise vorher darauf hingewiesen.
Wir werden gut satt und heute wird es nicht ganz so spät, weil wir ganz schön platt sind.
Auch die Zimmerparty, bei der wir unsere zweite Flasche Sekt niedermachen, fällt heute kurz aus. Für´s Frühstück morgen früh verabreden wir uns um 9.00 Uhr.


Sonntag, 23.10.2011

Bereits vor dem Frühstück haben wir unsere Sachen gepackt, damit wir nachher schneller fertig sind. Auch heute ist das Frühstück wieder reichhaltig und wir können uns mehr Zeit lassen als gestern. Schnell ist dann das Auto gepackt und wir machen uns auf den Weg zur Wasserkuppe. Hier herrscht schon einiger Betrieb bei herrlichem Wetter und kaltem Wind. Wir beobachten die Segelflieger und Gleitschirmflieger, wandern um das Radom und das Gelände des Deutschen Wetterdienstes und wärmen uns dann im Regionalladen ein bisschen auf und erstehen noch Wildschweinschinken, nachdem wir uns einige Exponate (ausgestopfte Tiere wie Birkhahn, Waschbär, Reiher, Fuchs, Hase, Dachs usw.) angesehen haben.
Und dann machen wir uns auf den Heimweg über Fulda, von dem mein Weib behauptet, ich hätte es ihr vorenthalten – wo es doch so schön wäre.
Wir besuchen den Dom und die Orangerie und nehmen zum Abschluß noch ein Kännchen Kaffee und ein Stückchen Kuchen im „Cafe´ am Dom“, das Heike schon kennt und von wo sie ihrer Mutter noch etwas mitbringen möchte.
Schließlich sind wir wieder auf der Piste – diesmal staufrei und erreichen müde, aber zufrieden unser Zuhause, während Libor und Heike noch ihren Weg nach Hause vor sich haben.
Auch hier war es offensichtlich ziemlich frisch und während Ruth die erfrorenen Teile unserer Kürbispflanze beseitigt, werfe ich die Heizung an und befeuere auch unseren Kachelherd:
Offensichtlich hat die Wintersaison begonnen …

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