Ob der Bericht nach dem Urlaub immer noch
Bathala 2017 heißen wird, wird sich noch zeigen, weil… aber fangen wir doch
einfach vorne an:
Ich hatte es ja gleich gesagt, aber auf
mich hört ja immer keiner. Ruth war,
nachdem sie einen Tag Zuhause geblieben war, weil es ihr erkältungstechnisch
schlecht ging, am nächsten Tag gleich wieder zur Arbeit gegangen. Also –
donnerstags krank, Freitag wegen schlechten Gewissens an der Arbeit, Wochenende
krank im Bett!! Montags drauf zum Arzt, der sie für mindestens eine Woche krank schrieb,
mit dem Hinweis, sie möge am dann darauf folgenden Montag nochmals heftig
überlegen, ob es klug sei, gleich wieder arbeiten zu gehen. Zwischendurch gab
es diverse Veranstaltungen, für die wir angemeldet waren und die, zumindest für
mein Weib, wegen Krankheit ausfallen mussten.
Auch war dies kein ganz günstiges
Vergnügen, weil wir die Karten hierfür bereits lange vorher besorgt hatten.
(CMT-Stuttgart, BOOT Düsseldorf, „Rosa-Wölkchen-Sitzung“,
Chamäleon-Reiseveranstaltung in Neu-Isenburg). Und schließlich wollten wir ja
am 6.2. nach Bathala.
Schlussendlich war Ruth dann – immer noch
nicht ganz gesund – am Donnerstag wieder zur Arbeit gegangen, am Wochenende
waren wir noch einmal bei meinen Schwiegereltern zu Besuch und Montagmorgen
standen wir dann frühzeitig auf, frühstückten noch die letzten Essensreste
Zuhause und brachten unser Auto zum
Rainer nach Mühlheim, der jetzt 14 Tage Zeit hatte, die fällige Inspektion
vorzunehmen. Er fuhr uns noch schnell zum Mühlheimer Bahnhof, von wo aus wir
mit der S-Bahn zum Flughafen fuhren. Unterwegs hatten wir noch ein angeregtes
Gespräch mit einem 90jährigen, der aus dem Altersheim zur Rentenaufbesserungsanstalt,
sprich: Kasino Bad Homburg, fuhr, wo er, wie er sagte, mit einem totsicheren
System seine Rente aufpeppen wollte.
Wir jedenfalls fuhren zum Flughafen weiter,
checkten ein und verbrachten die restliche Zeit bis zum Abflug erst mit einem
Kaffee bei McDonalds und dann vor dem Gate, von wo aus unser Flug aufgerufen
werden würde.
Der Flug war ok und ich schaute mir mehrere
Filmchen an, die sehr zu meiner Erheiterung beitrugen.
In Dubai schließlich
trafen wir Tom und Mary und vertrieben uns die Zeit bis zum Weiterflug nach
Male, ohne ein Begrüßungsbier zu trinken, weil sie am Heineken-Stand 15 $ für
ein kleines Bier wollten. Dann hatten wir nochmals rund 5 Stunden bis nach Male
und dann ging das Elend eigentlich erst los:
Wir wurden sehr freundlich empfangen und
man bedeutete uns, wir sollten in die Lounge gehen, von wo wir weiterbefördert
würden. Dort eröffnete man uns, Bathala habe ein massives Problem mit der
Stromversorgung, aber man habe uns kostenfrei upgegrated nach Medhufushi, das
wesentlich teurer und zudem komfortabler sei. Zudem würden wir nicht per
Speedboat, sondern per Wasserflugzeug transferiert.
Auf unsere Frage, ob denn ein
Bathala entsprechendes Hausriff vorhanden sei, bekamen wir mitgeteilt, dieses
sei „weiter entfernt“. Daraufhin wollten wir kein Upgrate, bekamen aber zur Kenntnis, es gäbe
derzeit keine andere Möglichkeit. Also flogen wir nach Medhufushi, allerdings
ohne einen Aufpreis für Übergepäck zu bezahlen, weil bei maledivischen Flügen
nur jeweils 25 Kilo pro Person frei sind. Wir aber hatten ja Speedboat gebucht
und da sind 30 Kilo pro Nase frei.
Beim Feierabendbier an der Strandbar
erfuhren wir dann, dass wir nicht die einzigen Gestrandeten waren, sondern dass
es noch Andere gab, die ebenfalls nicht ihre ursprüngliche Destination erreicht
hatten. Und nun hatten wir schon bei der hiesigen Tauchbasis interveniert und
angefragt, was denn wohl der tatsächliche Grund für die unterschiedlichen
Angaben bezüglich der Verlagerung
unseres Reiseziels sei. Giorgio, der hiesige Chef, hatte inzwischen auch schon
versucht, nachzuforschen, blieb aber bei Problemen mit der Stromversorgung und
Überbuchung in Bathala. Mary hatte inzwischen schon mit dem Reisebüro
elektronisch Kontakt aufgenommen und die Situation geschildert. Und als wir
jetzt nach dem ersten Mittagessen am (Süßwasser!!- )Pool vorbei kamen, hörten
wir durch Zufall, dass es vier weitere Personen gab, denen man am Morgen
angeboten hatte, sie nach Bathala zu transferieren, die das aber gar nicht
wollten.
Eine erneute Rücksprache mit Giorgio und der für das Resort zuständigen
Frau Ema ergab schließlich, dass wir
voraussichtlich morgen früh nach Bathala überführt werden könnten, was uns
schließlich möglicherweise doch noch zu einem Happy End würde bringen können.
Es bleibt abzuwarten…
Am Abend saßen wir schließlich an der sehr
netten Hotelbar, tranken das ein- oder andere Bier und waren der Überzeugung,
die Insel sei ja ganz nett, wenn sie nur ein Hausriff hätte.
Mittwoch, 8.2.2017
Der Morgen brachte uns Ernüchterung. So
schnell würde es wohl mit unserem Transfer wohl doch noch nicht funktionieren.
Immerhin waren sowohl Giorgio, als auch Frau Ema sehr bemüht, die Angelegenheit
in unserem Interesse zu klären. Und als letzte der Auskünfte hörten wir
schließlich, dass es wohl der 11.2. werden würde, der uns letztendlich nach
Bathala bringen würde. Immerhin konnten wir nun unsere Koffer auspacken und
entschlossen uns, wenn wir schon mal hier waren, auch tauchen zu gehen.
Wir
checkten also mittags um 4 ein und bekamen je ein Körbchen für die Klamotten
und eine Einweisung in die Besonderheiten der Basis, die sich aber nur
unwesentlich von dem uns Bekannten unterschied. Der Rest des Tages verging mit
viel Schlaf, Erholung und weiterer Genesung, die insbesondere mein Weib dringend nötig hatte. Und abends saßen wir wieder gemütlich beim Bier zusammen.
Donnerstag, 9.2.2017
Nach einem nicht zu opulenten Frühstück
trafen wir uns mit den übrigen Tauchern um 8:30 Uhr an der Basis und brauchten
nur noch unsere Körbchen an die Crew des Schiffes zu übergeben und selbst die
Flaschen wurden ohne unsere Hilfe zum Boot gebracht. Hier wurde der
Sauerstoffgehalt des Inhalts gecheckt (hier wird mit Nitrox getaucht!) und es
gab noch eine Einweisung. Die Fahrt zum Tauchplatz „Triple Rocks“ dauerte etwa
25 Minuten, dann sprang Steffen ins Wasser um die Lage zu prüfen und dann
durften auch wir hinein. Er hatte zwar etwas von „Sicht rund 20 Meter“ erzählt,
aber 20 Meter hatte ich in ganz anderer Erinnerung.
Immerhin stimmte die zweite
Aussage: wenig Strömung! So machten wir einen gemütlichen Tauchgang und
meldeten uns gleich für den Nachmittagstauchgang wieder an. Der ging nach
„Simply the Best“, was wir im Nachhinein so nicht bestätigen wollten. Die Sicht
war sogar ausgesprochen mau, aber es gab wenigstens sonst was zu sehen. Da uns
für morgen Mittag die Mitteilung zugesagt war, wann wir denn endlich nach
Bathala gebracht würden, meldeten wir für den nächsten Tag nur den
Morgen-Tauchgang an.
Freitag, 10.2.2017
Gestern waren wir ein wenig zu spät zum
Frühstück gekommen. Also standen wir heute noch ein Viertelstündchen früher
auf, damit wir wenigsten in Ruhe unseren Kaffee fertig trinken konnten und
trafen dann wieder pünktlich an der Basis ein. Heute ging es zur „Shark
Tongue“, einem Platz am Außenriff, mit
der Aussicht auf klareres Wasser. Und so war es schließlich auch. Bei mäßiger
Strömung machten wir einen sehr schönen Tauchgang und die vorher angesagten 20
Meter Sicht entsprachen wesentlich eher meiner Vorstellung. Und da wir heute
Mittag nicht mehr tauchen gehen wollten, gönnten wir uns bereits vor dem
Mittagessen ein Dekobier.
Nach dem Essen trockneten wir in Ruhe unsere
Klamotten und verbrachten den Nachmittag auf der Liege am Strand und mit viel
Ruhe, sowie einem Mittagsschläfchen. Gegen Abend erhielten wir dann die
Mitteilung („Rohrpost“ vor der Haustür), dass wir am 11.2. nach Bathala
überführt würden. Da hätten wir ja locker noch einen Nachmittags-Tauchgang
anhängen können. Den Abend verbrachten wir wieder an der Bar
mit einigen Bierchen und dem Lösen von „Schwarzen Geschichten“.
Samstag, 11.2.2017
Ein wenig länger schlafen können wir heute
schon und es gibt auch ein ordentliches
Frühstück.
Schnell sind auch die Tauchtaschen fertig
gepackt und wir begleichen unsere Rechnung an der Rezeption. Da wir Zuhause
bereits (fast) alles bezahlt haben, beschränkt sich unsere Schuld auf 2,40 €
pro Nase. Das sind die Kosten für die „Tank-Fee“ (80 Cent pro Flasche für 3
Tauchgänge). Da Ruth noch nicht den Rest der Insel gesehen hat, wandern wir
noch beim „SPA“ vorbei. Sie hat sich in der Nacht den Rücken verlegen und lässt
sich jetzt noch eine halbe Stunde lang den Rücken massieren.
Dann marschieren wir ein letztes Mal zum
Mittagessen und die Guys kommen viel früher, als vorhergesagt, zum Abholen der
Gepäckstücke vorbei. Ein weiteres letztes Mal sitzen wir in der Bar und warten
auf den Aufruf das Flugzeug zu besteigen, das jetzt schon da ist. Dann sitzen
wir mit einigen anderen Aspiranten im Flieger, erhalten eine kurze
Sicherheitseinweisung und es geht los.
Die mit uns fliegende chinesische Gruppe
schläft überwiegend während des Fluges und nach einem weiteren Stopp, bei dem
wir noch einige Passagiere aufnehmen, fliegen wir weiter nach Male.
Dort werden wir umgehend zum International
Airport transferiert und landen dann mit unserem Gepäck in der tiefgekühlten
Lounge, die wir schon kennen. Und dann zieht sich´s wieder.
Zwischenzeitlich trifft aber noch ein
weiterer Fluggast ein, der sich als der Manager
von Bathala entpuppt und der sich mit Interesse die Geschichte unserer
Odyssee anhört. Auch er kann aber nicht genau beschreiben, was bei uns sooo
schief gegangen ist. Immerhin erklärt er, wir seien jetzt auf einem guten Weg
und alles werde glatt gehen.
Gegen 17:00 Uhr schließlich werden wir zum
Speedboat gebracht und etwa eine Stunde später machen wir vor Bathala fest,
erhalten den Begrüßungstrunk und können unseren Bungalow beziehen. Das
Abendessen ist wieder hervorragend und beim ersten Bier treffe ich meine
ehemalige Kollegin Annett Schlimbach mit ihrem Freund Patrick, die ebenfalls
hier Urlaub machen. Was für ein netter Zufall. Die Taucherwelt ist doch sehr
klein.
Sonntag, 12.2.2017
Den heutigen Tag können wir relativ kurz
halten. Wir sind endlich da! Den ersten Tauchgang machen wir von Einstieg E5, wo Ruth gleich
einen neuen Freund findet: einen Schiffshalter, der sich beim Einstieg an ihren
Oberschenkel heftet und sie für den Rest des Tauchgangs begleitet. Sonst sehen
wir noch Haie, Muräne mit Putzer, Schildkröte mit Muräne, Stachelmakrelen und
beim Ausstieg, nachdem der Schiffshalter endlich losgelassen hat, noch einen
Schwarm Kalmare auf dem Riffdach. Den zweiten Tauchgang machen wir von E2, dem
Jetty, wo man über eine Leiter ins Wasser kommt, wenn man nicht springen will.
Hier fallen wir gleich in einen riesigen Schwarm Sardinen, der wunderbare
Formationen vorführt – und das bei strahlendem Sonnenschein und entsprechender
Beleuchtung. Dazu kommt, dass die Sicht sehr schön ist und wir Makrelenschwärme
und Rotfeuerfische sehen.
Wir entscheiden daher, hier auch noch einen
Nachttauchgang drauf zu setzen. Hier brauchen wir uns nicht viel zu bewegen,
sondern haken uns in die Führungsleine ein und verbringen eine gute Stunde mit
Haien, Schnappern und großen Makrelen. Insgesamt ein sehr schöner Tag. Für morgen
ist dann Manta Point angesagt. Wir freuen uns drauf.
Montag, 13.2.2017
Heute ist wieder früh aufstehen angesagt.
Aber ein ordentliches Frühstück muss schon sein, weil unsere Tour den ganzen
Tag dauert. Pünktlich geht es los und die Fahrt allein dauert schon 2 Stunden
und 15 Minuten.
Wir erhalten eine Einweisung und diverse Ermahnungen: nicht auf
den Manta Point aufsteigen, die Tiere nicht anfassen usw. Dann tauchen wir ab
und siehe da, die Mantas sind bereits vor Ort und lassen sich durch die rundum
liegenden Taucher gar nicht irritieren. Die Zeit verfliegt im Nu und nach einer
Stunde Oberflächenpause machen wir an derselben Stelle einen zweiten Tauchgang,
bei dem wir unsere Manta-Freunde wieder sehen und dazu Oktopusse und wieder
Taucher ohne Ende. Auf dem Rückweg geht es heftig gegen die Welle an und der
Motor wird ganz schön heiß. Wir haben schon Bedenken, ob das Boot morgen fahren
wird.
Beim Dekobier erfahren wir, dass meine
Ex-Kollegin Annett heute Geburtstag hat und dass sie sehr froh war, dass wir
mitgefahren sind, sonst wäre Manta Point heute nicht angefahren worden.
Dienstag, 14.2.2017
Heute sind nur zwei Tauchgänge angesagt. Wir stehen wieder
um halb acht Uhr auf und frühstücken gemütlich. Es ist immer noch viel Zeit,
die Tauchklamotten vor die Basis zu stellen, damit alles rechtzeitig zum Boot
gebracht wird. Die Tour geht nach Mathala Maanga Kann Tila und ist nur 5
Fahr-Minuten entfernt. Wie immer gibt es ein Briefing und dann springt Charl
ins Wasser, um die Lage zu peilen. Es ist mittlere Strömung angesagt und es
gibt wie immer viel zu sehen.
Nach dem Mittagessen legen wir uns einen
Moment ab und machen dann unseren zweiten Tauchgang am Hausriff (E6 nach E1).
Als wir hochkommen, ist die Sicht weg. Quasi ein Sandsturm unter Wasser. Es
hatte sich schon vorher durch ständig schlechter werdende Sicht angedeutet. Wir
tasten uns über den schmalen Pfad übers Riffdach und gelangen sicher zum Ufer.
Dann gibt’s Abendessen und danach das übliche Deko-Bierchen.
Mittwoch, 15.2.2017
Den ersten Tauchgang machen wir nach dem,
wie immer opulenten, Frühstück am Bathala Tila. Dieses liegt direkt im Kanal und hat damit einiges
an Strömung aufzuweisen. Andererseits ist auch die Sicht genial und alle großen
Jäger sind unterwegs: Haie, Makrelen, große Schnapper, Thunfische, Adlerrochen
und viele Schwärme bunter Fische.
Nach der Rückkehr ziehen wir uns gar nicht
erst großartig um, sondern lassen uns neue Flaschen geben, um gleich wieder ans
Hausriff zu gehen. Diesmal springen wir bei E3 hinein und begeben uns Richtung
E2. Auf dem Riffdach zieht es heftig und Ruth beutelt es kräftig. Und selbst,
als ich ihr zu Hilfe eile, haben wir gemeinsam schwer zu ackern, bis wir
schließlich den Einstieg erreicht haben. Dafür werden wir mit einem sehr
schönen Tauchgang belohnt.
Am Nachmittag machen wir einen weiteren
Gang von E5 nach E6, der sich wesentlich einfacher gestaltet. Und auch hier
erleben wir wieder einiges: ein großer Schwarm Fledermausfische begleitet uns über weite Strecken und wir
finden eine riesige Languste und den Fetzenfisch direkt am Ausstieg, dessen
Standort uns Kathi verraten hat. Für morgen ist dann ein weiteres Highlight
angesagt. Die Morgentour des nächsten Tages wird zum Fishhead gehen.
Donnerstag, 16.2.2017
„Fishhead“ ist erfahrungsgemäß strömig und
– siehe da – auch heute. Beim Briefing wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
man möge sich diszipliniert verhalten und in einer Reihe bleiben, sonst sehen
nur zwei Leute was – und sonst keiner. Natürlich klappt das nicht gleich so,
aber als schließlich alle in einer Reihe in der Strömung hängen, kommen die
Haie auch näher und lassen sich bestaunen. Teilweise sind sie mit 2, oder 3
Schiffshaltern „beladen“ und ihnen macht die Strömung überhaupt nichts aus.
Nach ca. 45 Minuten brauche ich nur noch loszulassen und es weht mich von
dannen. Gemeinsam steigen wir im Blauwasser auf und werden ordnungsgemäß von
unserem Boot aufgefischt. Nahezu unmittelbar nach unserer Rückkehr machen wir
noch einen Hausriff-Tauchgang von E5 nach E6, wo wir den Fetzenfisch wieder
finden und außerdem, wie immer, Haie, Makrelen, Muränen und zum Abschluss einen
Steinfisch, den Annett uns netterweise zeigt.
Sie hat ihn auch nur entdeckt,
weil er sich bewegt hat, just als sie hinschaute. Maria gelingen einige
hervorragende Aufnahmen.
Der dritte Tauchgang des Tages beginnt
gegen ½ 5 Uhr und führt in die Dämmerung hinein. Wir steigen in E4 ein und
erreichen irgendwann E6. Dabei werden wir über weite Strecken von einem großen
Schwarm Fledermausfischen begleitet, die sich von ihrer besten Seite zeigen und
sich auch gerne ablichten lassen. Neben den üblichen Verdächtigen finden sich
noch 1ein großer Drücker, der zum Foto posiert und viele Putzergarnelen. Der
Abend klingt harmonisch beim Deko-Bier am Strand mit einigen „Black-Stories“
aus.
Freitag, 17.2.2017
Nach dem Frühstück fahren wir mit Boot 2
zum Medu Tila, das nur ca. 10 Minuten entfernt ist. Hier gibt es wieder
rudelweise Haie, sowie Schwärme von Schnappern und Makrelen zu bestaunen und
die Sicht ist schlichtweg genial. Wieder machen wir nach der Heimfahrt gleich
im Anschluss noch einen Hausriff-Tauchgang von E6 nach E5, nachdem wir uns vom
fachkundigen Personal diverse Meinungen bezüglich der vorherrschenden
Strömungen eingeholt haben. Aber schließlich passt alles und wir finden
schlafende Haie und einen fotogenen Oktopus. Dann müssen wir feststellen, dass
ein Schwarm verfressener Makrelen den Glasfischschwarm, den wir seit Tagen
unter einem Überhang beobachteten, heftig reduziert haben. Sie sind auch nach
wie vor zugange und lassen sich durch unsere Anwesenheit überhaupt nicht
stören.
Den letzten Tauchgang des Tages legen wir
wieder auf ca. 16:30 Uhr. Wir begeben uns von E4 nach E5 und finden wieder
Haie, Drücker und Muränen. Mit leicht tränenden Augen besuchen wir den
kläglichen Rest an Glasfischen und hoffen nur, dass diese uns noch ein wenig
erhalten bleiben.
Nach dem Ausstieg versorgen wir die
Ausrüstung, machen uns selbst frisch und begeben uns dann erst zum Strand
(Deko-Bier) und dann zum Abendessen, das wie immer üppig ausfällt.
Samstag, 18.2.2017
Die erste Tour des heutigen Tages führt uns
zum Kandu Tila, das nur wenige Minuten von Bathala entfernt ist. Wir haben
einen tollen Blick auf die Insel mit ihrer riesigen Rauchwolke, die dem nach
wie vor defekten Generator entströmt. Deswegen haben wir auch den größten Teil
des Tages keinen Strom, was uns im Allgemeinen nicht viel ausmacht, es sei
denn, wir müssten unsere Gerätschaften, wie Lampen, Kamerabatterien, Handys,
Laptops etc. nachladen. Und wenn Du gerade beim Schreiben bist, ist es auch
schon mal blöd, wenn es rundherum plötzlich dunkel wird.
Aber beim Tauchgang am Kandu Tila werden
wir dafür mit einer hervorragenden Sicht belohnt, die den Blick freigibt auf
große Schwärme an Fischen aller Art, sowie schwadronierende Haie und viel Kleinzeug.
Wirklich alles sehr schön.
Zurück Zuhause hängen wir gleich wieder
einen Hausriff-Tauchgang an – wir sind schließlich nicht zum Spaß hier. Dabei
springen wir bei E1 hinein und finden den Schaukelfisch. Dann will eine
Schildkröte fast auf meinem Kopf landen und ansonsten Haie auf Patrouille,
Thunfische und Adlerrochen. Alles, was das Herz begehrt eben. Dann tut es auch
keinen Abbruch, dass zwischendrin die Gegenströmung so stark wird, dass wir
umkehren und wieder bei E1 aussteigen. Ein toller Tauchgang!!
Und weil das so schön war, machen wir
unseren Nachmittags-Tauchgang nochmal von E1 aus, diesmal aber in Richtung E6,
und auch hier finden wir wieder wunderschöne Sachen. Auf den letzten 100 Metern
begleitet uns ein riesiger Sardinenschwarm, der mit immer neuen Schwenks und
Spiralen zu unserer Begeisterung beiträgt. Man fragt sich, warum man überhaupt
Bootsausfahrten macht, wo es doch hier am Hausriff schon alles zu sehen gibt.
Dann steigen wir aus, versorgen das Gerödel, machen uns selbst frisch und landfein
und begeben uns Richtung Abendessen.
Sonntag, 19.2.2017
Wie immer haben wir bereits vor dem
Frühstück unsere Tauchkörbe bereitgestellt, damit sie aufs Boot überführt
werden können. Heute wollen wir Boot 1 nutzen, um zum Maaya Tila zur fahren,
während Tom und Mary nochmals die Gelegenheit nutzen wollen, zum Manta Point
mitzufahren. Die beiden kommen auch nach dem Frühstück pünktlich los, während
Flo zu uns kommt und zunächst mitteilt, unser Boot werde sich um circa 20
Minuten verspäten. Sie hätten zunächst nach Eleidhoo gemusst. Kurze Zeit darauf
kommt er erneut vorbei und erklärt, die heutige Morgenausfahrt müsse komplett
ausfallen. Es sei bei dem Schiff ein Schlauch geplatzt, oder explodiert, oder
so. Also beschließen wir einen Hausriff-Tauchgang zu unternehmen und zwar von
E3 nach E1. Hagen möchte sich bei uns dranhängen, wogegen wir nichts
einzuwenden haben. Der Einstieg bei E3 gestaltet sich wesentlich einfacher, als
beim letzten Mal und den Teil von E3 nach E2 haben wir es etwas eilig, weil hier
die Strömung noch recht heftig ist. Aber dann wird es angenehm ruhig und wir
sehen wieder jede Menge. Zwei kleine Adlerrochen können wir aus der Nähe
beobachten und mehrere Muränen bekommen wir ebenfalls zu Gesicht. Dazu – wie
immer – Schwärme aller Art und beim E1 finden wir nicht nur den uns schon
bekannten braunen Schaukelfisch, sondern Ruth entdeckt auch das kleinere, hell
mit dunklen Tupfern dekorierte kleinere Exemplar. So beschließen wir diesen
Tauchgang zufrieden nach 50 Minuten. Am Nachmittag wollen wir gegen 14:00 Uhr
einen zweiten Tauchgang machen. Aber nachdem Mittagessen sitze ich schon am
Rechner, um den Bericht zu aktualisieren und nachdem Ruth, die sich noch einen
Kaffee holen wollte, zurückkehrt, berichtet sie, um ½ 3 Uhr gebe es noch eine
Bootstour, zu der sie sich jetzt eintragen wolle. Mal sehen, ob´s klappt.
Tatsächlich – wir machen nochmal eine
schöne Tour und genießen die Ausfahrt, die klare Sicht unter Wasser und die
Rückfahrt, immer bedenkend, dass es einige Zeit dauern wird, bis wir unserem
geliebten Meerchen wieder nahe sein werden. Nach der Rückkehr beobachten wir
unsere Entsättigungszeiten und – siehe da – wir können uns noch einen letzten
kleinen „Flachköpper“ leisten. Also springen wir gegen 17:30 Uhr nochmal bei E5
hinein und bleiben aber im Flachbereich und auch nur insgesamt 35 Minuten. Es
sieht aus, als hätten sich viele Schwärme extra nochmal versammelt, uns zu
verabschieden. Auch treffen wir noch zwei Oktopusse beim Liebesspiel, das sich
von uns nicht weiter stören lässt. Dann haben wir auch noch diesen letzten
Tauchgang hinter uns, spülen die Klamotten aus und hängen sie auf, bevor wir
zum Abendessen schreiten.
Obwohl wir redlich müde sind, sitzen wir
wie immer noch mit unseren Freunden am Strand und trinken noch ein
Deko-Bierchen (oder zwei … ;o))).
Ein wenig länger können wir heute noch
ausschlafen. Nach dem Frühstück beginnt das große Packen der (inzwischen
weitgehend getrockneten) Tauchklamotten und dann zieht sich der Tag wieder
ziemlich, weil wir erst am Nachmittag abgeholt und nach Male verbracht werden
sollen. Ich lese meine lustige Lektüre weiter und Ruth macht nochmals eine
ausgiebige Inselrunde, von der sie ein paar schöne Fotos mit zurück bringt.
Endlich ist es soweit, die letzten Trinkgelder sind verteilt und wir fahren mit
dem Dhoni nach Elaidhoo, von wo aus wir ins Wassertaxi der TMA (Trans Maldivian
Airways) verfrachtet werden. Nach knapp 35 Minuten landen wir in Male und ab da
zieht sich´s wieder. Wir packen unser Gepäck auf einen Trolley und setzen uns
in den Außenbereich eines Cafés, trinken einen ebensolchen und warten, zusammen
mit Hagen, der mit uns bis Frankfurt fliegen wird. Eine etwas auffällig
gekleidete junge Frau steht bei unserem Gepäck und gibt seltsame Zeichen an
irgendwelche Komplizen, die wir als Vorzeichen eines bevorstehenden Diebstahls
deuten und unser Gepäck näher an uns heranholen. Auch mache ich ihr auf Deutsch
klar, dass ich sehr schnelle laufen kann. Das versteht sie zwar nicht
sprachlich, entnimmt aber offensichtlich meiner Mimik, wie´s gemeint ist.
Sobald wie möglich checken wir ein und suchen uns – nach einem Besuch des Duty
Free Bereichs einen Sitzplatz, denn unser Flug geht erst um 22:55 Uhr.
In Dubai angekommen hätten wir regulär nur
eine knappe Stunde Aufenthalt, aber durch einen Defekt am regulären Flieger
(wir kriegen einen anderen) kommt es doch wieder zu einer Verzögerung von fast
einer Stunde. Aber dann geht es los und jetzt gibt es kein Halten mehr. Frankfurt
– wir kommen!
Zwar dauert es dann doch wieder ein
bisschen, bis wir unser Gepäck haben, aber dann düsen wir per S-Bahn nach
Mühlheim, holen unseren frisch gewarteten Audi ab, kaufen noch ein paar
Lebensmittel ein und legen uns nach unserer Ankunft Zuhause erst mal 2
Stündchen aufs Ohr…