Was für ein Glück, dass unsere Tour nicht
für den Samstag angesetzt war.
Hatte doch das Tief „Zeljko“ mit teils
orkanartigen Böen deutschlandweit für Chaos gesorgt und sogar dazu geführt,
dass die für Samstag ursprünglich geplanten Konzerte von Lionel Ritchie und
Roger Cicero wegen Sturms abgesagt worden waren.
Aber als sich am Sonntagmorgen acht gut
gelaunte Kanuten an der Skihütte des SCW treffen, herrschen eitel Sonnenschein
und gute Laune, auch, wenn es noch ein wenig frisch ist. Ursprünglich war eine
Tour auf der Lahn angedacht, aber jetzt wird´s
die Kinzig - und da ist mit Sicherheit weniger los.
Schnell ist alles bereit und Ruth und ich
fahren mit unserem Kleinwagen vorneweg zum Ausstieg auf der Höhe des Hailerer
Sportplatzes (kurz vor der Kinzigmühle). Hier stellen wir unser Gefährt ab und springen
in den Bus, um das letzte Teilstück zum Einstieg gemeinsam zurückzulegen.
Dieser befindet sich auf der Höhe von Biebergemünd-Wirtheim.
Wir lassen die Boote zu Wasser und schon
kann´s losgehen. Bardo hat gestern noch
nachgeschaut und festgestellt, dass genügend Wasser vorhanden ist. Trotzdem
sitzen wir unterwegs ein paar Mal auf und helfen uns gegenseitig Untiefen zu
überwinden.
Teils herrscht auch etwas stärkere Strömung
und wir müssen Stromschnellen queren, was aber allen ohne Kenterung gelingt.
Für die Mühen entschädigt werden wir durch wundervolle Ausblicke auf die Natur
und in ihr enthaltene Kleinodien wie: Reiher, Störche, Enten, Nilgänse,
Kormorane, Bussarde und sogar Eisvögel.
Kurz vor Haitz finden wir einen bequemen
Ausstieg auf eine Wiese, auf der wir vespern.
Nach angemessener Pause fahren wir weiter,
müssen einige Wehre vor und in Gelnhausen umtragen, was - ob der teils weiteren Strecken – nicht ganz
schweißfrei abgeht und kurz vor der Brücke beim (ehemaligen) Joh in Gelnhausen
versucht ein offensichtlich suizidgefährdeter Fisch zu Angelika ins Boot zu
springen, was bei ihr zu heftigem Schrecken und beim Rest zu Lachanfällen
führt. Die letzten paarhundert Meter werden wir begleitet vom Muhen einiger
Jungbullen und dem Blöken einer Herde Schafe. Bei nach wie vor herrlichem
Wetter kommen wir am Ausstieg an und bereiten die Rückfahrt vor, während Ruth
und Angelika den Vereinsbus holen.
Während wir die Boote wieder verladen, wird
eruiert, wer denn nach unserer Rückkehr am Clubheim noch eine Kleinigkeit zu
essen gewillt ist. Carola ist auf der Speisekarte ihres Stamm-Italieners online
und so ordern wir telefonisch diverse Pizzen und Salate, die angeliefert
werden, just nachdem die Boote gereinigt, sowie Trailer und Bus in den
zugehörigen Unterkünften verstaut sind. Gemeinsam sitzen wir unter dem
Sonnenschirm vor der Hütte, nagen unser Abendessen und lassen unsere Tour Revue
passieren, bevor wir uns satt und müde
und in dem Bewusstsein, etwas Schönes und Gesundes für uns getan zu haben, nach
Hause begeben…